01.03.2013 Aufrufe

Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kleine Hinweise auf die auditive Reaktionszeit kann man schon bei der<br />

Durchführung der Audiometrie bekommen.<br />

Ein spezielles Verfahren, die zeitliche Verarbeitung einzuschätzen, ist die<br />

Best<strong>im</strong>mung der sogenannten „Ordnungsschwelle“. „Die Ordnungsschwelle<br />

ist die Zeitspanne, die zwischen zwei Sinnesreizen mindestens verstreichen<br />

muß, damit wir diese getrennt wahrnehmen und in eine zeitliche<br />

Reihenfolge, also in eine Ordnung, bringen können“ (Definition <strong>von</strong> Pöppel,<br />

zitiert <strong>im</strong> Seminar <strong>von</strong> <strong>Audiva</strong> 23./24.4.99 und <strong>im</strong> Seminar <strong>von</strong> Warnke<br />

15./16.5.99). Die Ordnungsschwelle kann man für den auditiven, visuellen<br />

und taktilen Bereich best<strong>im</strong>men. Zur Feststellung der auditiven<br />

Ordnungsschwelle werden dem Kind über Kopfhörer zwei Klicks<br />

nacheinander auf beiden Ohren dargeboten. Das Kind zeigt, wo es den<br />

ersten Klick gehört hat. Der Abstand zwischen beiden Klicks wird <strong>im</strong>mer<br />

geringer, bis das Kind die Reihenfolge der Klicks nicht mehr richtig<br />

best<strong>im</strong>men kann. Be<strong>im</strong> Erwachsenen liegt die Ordnungsschwelle (nach<br />

Pöppel, mündlich zitiert <strong>im</strong> Seminar <strong>von</strong> <strong>Audiva</strong>) etwa bei 30 ms. Die<br />

Ordnungsschwelle ist eventuell wichtig für die Lautdifferenzierung (s.o.,<br />

Kapitel 3.2.3.3). 14<br />

Relativ neu entwickelt ist die sogenannte „serielle Ordnungsschwelle“. Der<br />

Testablauf ist <strong>im</strong> Prinzip gleich, aber es werden nur einem Ohr zwei Reize<br />

dargeboten, die sich unterscheiden - beispielsweise ein Klackgeräusch und<br />

ein Piepton. Das Kind muß dann sagen, was es zuerst gehört hat, „klack“<br />

oder „piep“ (siehe hierzu auch Kapitel 5.3.2.4).<br />

An dieser Stelle möchte ich auch die audio-motorische Koordination anspre-<br />

chen. Im Testablauf für die Ordnungsschwelle muß das Kind nur zeigen, wo<br />

es den ersten Ton gehört hat und die Untersuchende drückt die entsprechen-<br />

den Tasten am Testgerät für das Kind. So kann man Schwierigkeiten, die<br />

durch mangelnde audio-motorische Koordination entstehen, vermeiden.<br />

Dennoch ist es auch sinnvoll, die audio-motorische Koordination des Kindes<br />

zu überprüfen. Dies betrifft zwar nicht mehr nur die reine zeitliche Verarbei-<br />

14 Ich möchte hierauf nicht näher eingehen, da dies zu weit führen würde. Die interessierte<br />

LeserIn sei verwiesen auf: Pöppel, Ernst: Grenzen des Bewußtseins, Stuttgart 1985 und<br />

Warnke, Fred: Der Takt des Gehirns, Freiburg 1995<br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!