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Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

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Hörbeeinträchtigungen führen. Für die zentrale Diagnostik muß das<br />

periphere Hörvermögen bekannt sein. „Nur bei ungestörten funktionellen<br />

Voraussetzungen <strong>im</strong> Mittelohr, <strong>im</strong> Innenohr und <strong>im</strong> Verlaufe des Hörnervs<br />

sind zentrale Befunde interpretierbar. Es muß also allen zentralen<br />

Untersuchungen eine Beurteilung der peripheren Hörbahnabschnitte<br />

vorausgehen“ (Uttenweiler 1994, S. 60).<br />

Im Folgenden beziehe ich mich auf Rosenkötter (vgl. Rosenkötter 1997a, S.<br />

52-53). Zunächst wird der Facharzt die Hörschwelle best<strong>im</strong>men. Dazu wird<br />

für beide Ohren einzeln jeweils die Lautstärke in ein Diagramm eingetragen,<br />

die notwendig ist, damit eine best<strong>im</strong>mte Frequenz gehört wird. Dies wird<br />

einmal für das normale Hören über die Luft und einmal für das Hören über<br />

die Knochenleitung best<strong>im</strong>mt. Dazu ist die Mitarbeit des Kindes<br />

erforderlich. Sollte diese nicht möglich sein, gibt es noch eine alternative -<br />

allerdings sehr aufwendige - Methode, die Hörschwelle festzustellen.<br />

„Brainstem Evoked Response Audiometry“, kurz BERA, heißt eine<br />

elektrophysiologische Untersuchung, bei der dem Ohr über Kopfhörer rasch<br />

aufeinander folgende Klicks präsentiert werden. Über angeklebte Kopfhaut-<br />

Elektroden werden die Antworten der Reizübertragung registriert (so<br />

ähnlich wie be<strong>im</strong> EEG) und in einem Computer gemittelt.<br />

Zum weiteren Vorgehen des Spezialisten gehören dann die Betrachtung des<br />

Trommelfells mit Lupe und Beleuchtung, Otoskopie, die Messung der<br />

Trommelfell-Schwingungsfähigkeit, Tympanometrie, und die Stapediusre-<br />

flexschwellenmessung. Letztere prüft die Funktion der Reflexschleife zwi-<br />

schen Innenohr, Stammhirn, Nerven und Stapediusmuskel, die das Ohr vor<br />

Lautstärkeüberlastung schützt und ist damit eine Untersuchung, die Rück-<br />

schlüsse auf die Funktion eines Hörbahnabschnitts zuläßt. - Inwieweit diese<br />

Rückschlüsse zuverlässig gemacht werden können, ist umstritten: Der<br />

Reflex kann auch bei funktionstüchtiger Hörbahn fehlen und bei<br />

beeinträchtigter Hörbahn funktionieren. - Allerdings finden sich bei<br />

sprachauffälligen Kindern häufig erhöhte Stapediusreflexschwellen (vgl.<br />

Uttenweiler 1994, S. 64). Esser best<strong>im</strong>mt die Stapediusreflexschwellen<br />

getrennt für Geräusche und Töne und zieht aus Differenzen Rückschlüsse<br />

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