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Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

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Ein Kernpunkt ist, daß man die Hörstörungen eines Kindes nie isoliert be-<br />

trachten sollte. Meistens sind diese nur ein Teil der Auffälligkeiten, die bei<br />

betroffenen Kindern zu finden sind, und nicht jegliche Auffälligkeit ist als<br />

Folge der zentralen Hörstörungen zu interpretieren. Schwierigkeiten können<br />

mit zentralen Hörstörungen <strong>im</strong> Zusammenhang stehen, aber man sollte auch<br />

nicht jedes Defizit hierauf zurückführen.<br />

Kinder mit zentraler Fehlhörigkeit bilden keine homogene Gruppe - Störun-<br />

gen und Schwierigkeiten sind ganz individuell miteinander kombiniert und<br />

<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Persönlichkeit des Kindes zu sehen. Es ist<br />

beispielsweise wichtig zu beobachten, wie es mit seinen Problemen umgeht.<br />

Hat es Kompensationsstrategien entwickelt und sind diese ausreichend?<br />

Schon die Testauswahl muß sich am Entwicklungsstand des Kindes orientie-<br />

ren, und es sollte durch die Testdauer nicht überfordert werden. (Es gibt<br />

Fachleute, die Kinder über vier Stunden am Stück testen. Ich brauche wohl<br />

nicht näher zu erläutern, daß dies eine maßlose Überforderung bedeutet.)<br />

Ideal wäre es, das Kind in verschiedenen Tagesformen zu erleben. Ist es ein-<br />

mal müde und in schlechter Verfassung, können schlechte Ergebnisse, die<br />

hierauf zurückzuführen sind, bei einem neuen Zusammentreffen relativiert<br />

werden.<br />

Häufig sind Konzentration, Motivation, Arbeitsverhalten und<br />

Selbstvertrauen des Kindes beeinträchtigt; dadurch ist die Mitarbeit mehr<br />

oder weniger stark begrenzt. Manche Kinder reagieren auf Anforderungen<br />

sofort mit Blockaden. Hier ist ein großes Geschick des Untersuchenden<br />

gefragt, sie zur Mitarbeit zu bewegen.<br />

Störungen des Sprachverstehens zu entdecken ist kompliziert, da die Test-<br />

verfahren sehr <strong>von</strong> Motivation, Konzentration, Intelligenz und Entwick-<br />

lungsalter des Kindes abhängen (vgl. Uttenweiler 1994, S. 61). Die Durch-<br />

führbarkeit der Tests und die Testergebnisse werden <strong>von</strong> intellektuellen Fä-<br />

higkeiten, Wissen und Wortschatz beeinflußt (vgl. Uttenweiler 1994, S. 62).<br />

Nicht zuletzt sollte nicht vergessen werden, daß das Hören sich in den ersten<br />

Lebensjahren in permanenter Entwicklung befindet (vgl. Zorowka, S. 103).<br />

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