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Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

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weitere neuronale Gebiete erregt. Durch die hemmenden Verbindungen ist<br />

jedoch die gesamte Erregung geringer als wenn man alle durch die Ein-<br />

zeltöne entstehenden Erregungen addieren würde. So steigt die empfundene<br />

Lautstärke durch diesen Regelmechanismus, „laterale Hemmung“ genannt,<br />

nur geringfügig an.<br />

Vermutlich funktioniert bei zentraler Fehlhörigkeit die laterale Hemmung<br />

nicht richtig, so daß sich die Erregungen der Einzelfrequenzen addieren.<br />

Dies wäre eine Erklärung dafür, daß Geräusche, die aus einem Gemisch<br />

vieler Frequenzen bestehen (siehe Kapitel 4), viel lauter wahrgenommen<br />

werden als Töne, die aus wenigen Frequenzen bestehen (vgl. Esser 1994, S.<br />

30-31).<br />

3.2.3.2 Richtungshören<br />

Wiederum in engem Zusammenhang dazu steht die Fähigkeit, eine Schall-<br />

quelle zu orten. - Kann das Kind sich dem Sprechenden zuwenden, dann<br />

kann es sich <strong>im</strong> Zweifelsfalle auch mit Lippenablesen behelfen. Für die Ori-<br />

entierung in akustisch komplexen Situationen und für die Sicherheit <strong>im</strong> Stra-<br />

ßenverkehr spielt das Richtungshören eine wichtige Rolle.<br />

3.2.3.3 Lautdifferenzierung<br />

Unter Lautdifferenzierung versteht man die Fähigkeit, Sprachlaute und Laut-<br />

verbindungen sicher zu erkennen und zu unterscheiden. Bei zentraler Fehl-<br />

hörigkeit werden Signale mit Geräuschcharakter, d.h. z.B. Konsonanten, zu<br />

laut und weniger differenziert gehört. Die rhythmische Gliederung der Spra-<br />

che wird verwischt (vgl. Esser 1994, S. 31).<br />

Lautdifferenzierungsschwierigkeiten führen oft zu Schwierigkeiten be<strong>im</strong><br />

Unterscheiden ähnlich klingender Wörter. Das Kind braucht dazu mehr Zeit<br />

als andere. Daraus folgen auch Zeitnot bei Diktaten und eine erschwertes<br />

Satzverstehen.<br />

Für Richtungshören und Lautdifferenzierung spielt möglicherweise der Fak-<br />

tor Zeit eine wichtige Rolle. Auf die funktionellen Zusammenhänge des<br />

Richtungshörens bin ich in Kapitel 2.2 schon eingegangen.<br />

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