Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
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oder beobachtet erst, was die anderen tun. Oft hängt das Kind gespannt an<br />
den Lippen des Lehrers und schaltet dann bei Überlastung ab. - Manchmal<br />
hat es Schwierigkeiten, sich dem gerade sprechenden Mitschüler<br />
zuzuwenden. Es mahnt lautes Sprechen an. Häufig klagt es über die<br />
Lautstärke der anderen, ist aber selbst laut. Seine Sprache ist undeutlich.<br />
Viele dieser Kinder haben Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten.<br />
Fehlereigentümlichkeiten (z.B. Auslassungen <strong>von</strong> Buchstaben) weisen auf<br />
Hörstörungen hin. Das Kind ist unfähig, mit unterrichtlichen Freiheiten<br />
umzugehen und kann keine Reihenfolgen einhalten. Leider kommen oft<br />
noch Verhaltensstörungen hinzu. Es versteht schlecht und wird schlecht<br />
verstanden, und dies führt zu Mißverständnissen und Frustrationen.<br />
Außerdem braucht das Kind sehr viel Kraft um zu verstehen; die Konzentra-<br />
tion läßt schnell nach, und es schaltet ab oder wird zappelig.<br />
3.2.3 Störungsbild<br />
Nach der Ansammlung <strong>von</strong> Beobachtungen möchte ich nun diese Hinweise<br />
sortieren zu einem klar umrissenen „Störungsbild“. Selbstverständlich gibt<br />
es kein einheitliches Bild für alle betroffenen Kinder. So wie die oben<br />
genannten Beobachtungen selten alle auf ein Kind zutreffen werden, so setzt<br />
sich die Störung aus einer unterschiedlichen Kombination beeinträchtigter<br />
Einzelleistungen zusammen.<br />
Die oben gesammelten Hinweise lassen sich unterschiedlichen Bereichen<br />
zuordnen, <strong>von</strong> denen ich die wichtigsten, in der Literatur am häufigsten<br />
genannten, aufführe.<br />
3.2.3.1 Lautheitsempfinden<br />
Ein wichtiger Punkt sind die Beobachtungen zum Lautheitsempfinden. Kin-<br />
der mit zentraler Fehlhörigkeit empfinden oft auch leise Nebengeräusche als<br />
sehr laut und Sprache als leise, weshalb sie sich häufig über Lärm beschwe-<br />
ren. Es gibt eine Theorie, wie dieses Phänomen entstehen könnte: Hört man<br />
einen Ton, so werden best<strong>im</strong>mte neuronale Gebiete erregt und andere, be-<br />
nachbarte Gebiete, werden gehemmt. Kommen weitere Töne hinzu, werden<br />
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