Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
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3.2 Hinweise auf zentrale Hörstörungen<br />
Auch wenn zentrale Fehlhörigkeit und auditive Wahrnehmungsstörungen<br />
unterschieden werden müssen (s.o.), so ist es <strong>im</strong> Einzelfall schwierig, diese<br />
beiden Dinge schon anhand der beobachtbaren Symptomatik zu unterschei-<br />
den. Best<strong>im</strong>mte Symptome ordnet man eher der Hörbahnverarbeitung zu<br />
(wie z.B. gestörtes Lautheitsempfinden und gestörtes Richtungshören), an-<br />
dere werden einer auditiven Wahrnehmungsstörung zugeschrieben (z.B.<br />
auditive Aufmerksamkeit und auditive Speicherung). Trotzdem bleibt es<br />
schwierig zu entscheiden. ob z.B. eine gestörte auditive Aufmerksamkeit<br />
durch eine zentrale Fehlhörigkeit verursacht ist oder ob die Störung aus-<br />
schließlich in den Assoziationszentren liegt. Erfahrene Fachleute ziehen aus<br />
den Störungsbildern Rückschlüsse über den Ort der Störung. Ob eine zen-<br />
trale Fehlhörigkeit zugrundeliegt oder nicht, sollte <strong>im</strong>mer durch einen Fach-<br />
arzt mithilfe <strong>von</strong> audiologischen Untersuchungen überprüft werden. Ich<br />
fasse <strong>im</strong> Folgenden Hinweise auf zentrale Fehlhörigkeit und auditive<br />
Wahrnehmungsstörungen zusammen. 12<br />
3.2.1 Was Eltern beobachten können<br />
Viele Eltern betroffener Kinder haben bei der Beobachtung ihres<br />
heranwachsenden Kindes <strong>im</strong>mer mal wieder das Gefühl, daß irgendetwas<br />
nicht st<strong>im</strong>mt. Schon <strong>im</strong> Kleinkindalter scheint es manchmal aufmerksam zu<br />
sein und gut zu verstehen, dann wieder nicht. Es hat vielleicht kaum die<br />
Bereitschaft, Wörter nachzusprechen und lallt vergleichsweise wenig und<br />
monoton. - Doch Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell, und es ist<br />
schwer zu entscheiden, ob etwas auffällig ist oder nicht. So werden die<br />
Eltern vermutlich erstmal weiterbeobachten: Manchmal hört das Kind, ein<br />
anderes Mal hört es wieder nicht, und man muß alles zehn Mal sagen... Auf<br />
Anweisungen reagiert das Kind oft nicht - oder erst dann, wenn die Eltern<br />
12 Die Beobachtungen sind zusammengetragen aus:<br />
Axmann 1993, S. 85-86; Keppner 1994, S. 180; Milz 1998, S. 154; Rosenkötter 1997,<br />
S. 86-88; Uttenweiler 1994, S. 59; Warnke 1998, S. 28-35<br />
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