Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
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Die Hörbahn ist durch ihre reiche Verknüpfung und intensive Anbindung an<br />
das l<strong>im</strong>bische System, an die Formatio reticularis, an Kerngebiete der At-<br />
mung und der Kreislaufregulation mit emotional prägenden und assoziative<br />
Strukturen des zentralen Nervensystems enger verbunden als andere sensori-<br />
sche Vorgänge, und auch eine unwillkürliche Beeinflussung <strong>von</strong><br />
vegetativem Nervensystem und Motorik ist durch das Hören relativ leicht<br />
erreichbar.<br />
Das Hören ist etwas langsamer und vieldeutiger als beispielsweise das<br />
Sehen, ist aber auch leichter beeinflußbar und stärker seelischen Einflüssen<br />
zugänglich (vgl. Rosenkötter 1997a, S. 52 u. Rosenkötter 1996, S. 21).<br />
(Siehe auch Kapitel 4).<br />
2.3 Zur Unterscheidung <strong>von</strong> peripherem Hören und zentraler<br />
Hörverarbeitung<br />
Die Unterscheidung <strong>von</strong> peripherem Hören und zentraler Hörverarbeitung<br />
ist notwendig, um sich über unterschiedliche Störungsbilder verständigen zu<br />
können.<br />
Problematisch hierbei ist, daß diese sprachliche Trennung suggeriert, man<br />
könne zwischen diesen beiden Dingen eine klare Trennungslinie ziehen.<br />
Diese klare Unterscheidung ist jedoch nur als Denkmodell so einfach zu<br />
machen, denn wenn man die Arbeitsweise des Hörapparates genauer<br />
betrachtet, wird es schwer, eine deutliche Grenze zwischen Aufnahme und<br />
Verarbeitung zu setzen. Bereits <strong>im</strong> Sinnesorgan findet durch Rückkopplung<br />
Verarbeitung statt und der Übergang zwischen sensorischem Input und<br />
Wahrnehmung und Verarbeitung ist fließend. Schon bei der Reizaufnahme<br />
werden Signale verarbeitet (die äußeren Haarzellen beeinflussen<br />
beispielsweise schon die Aufnahme der Reize), und alle Prozesse der<br />
Reizaufnahme und -verarbeitung sind miteinander verknüpft, so daß auch<br />
Anfang und Ende kaum best<strong>im</strong>mbar sind (vgl. Rosenkötter 1997a, S. 55).<br />
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