Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
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zur Formatio reticularis, die für die Aufmerksamkeitssteuerung zuständig<br />
ist. Daher können wir akustische Signale zum Aufwecken verwenden (vgl.<br />
Frank-Auth 1993, S. 34).<br />
Auch die Spannung <strong>von</strong> Trommelfell und Gehörknöchelchen wird über Ner-<br />
venbahnen reguliert.<br />
Im Trapezkörper bestehen Reflexbahnen zu den Augenmuskeln, daher rich-<br />
ten wir unsere Augen reflexartig auf die Schallquelle.<br />
Dies sind einige Teilerkenntnisse, die als relativ gesichert gelten. Die Vor-<br />
gänge der komplexen zentralnervösen Schallverarbeitung sind noch nicht<br />
völlig geklärt.<br />
Im Hörbahnsystem können Neurone nachgewiesen werden, die auf be-<br />
st<strong>im</strong>mte Merkmale wie Frequenzmodulation, zeitliche Perioden etc. reagie-<br />
ren. Diese Spezialisierung <strong>von</strong> Neuronen auf best<strong>im</strong>mte Merkmale eines<br />
Schallmusters n<strong>im</strong>mt zentralwärts zur Hörrinde hin zu. Wahrscheinlich wer-<br />
den best<strong>im</strong>mte Eigenschaften des Schalles herausgearbeitet, um sie für die<br />
weitere Verarbeitung vorzubereiten. Vermutlich wird nicht das ganze Signal<br />
weitergeleitet sondern nur der Informationsgehalt (vgl. Zorowka 1996, S.<br />
99).<br />
Die wichtigste Aufgabe des Hörsystems ist Spracherkennung durch Verar-<br />
beitung der dynamischen Veränderungen in Amplitude, Frequenz und Zeit<br />
(vgl. Zorowka 1996, S. 99).<br />
Erst in der Hörrinde entsteht das bewußte Hören.<br />
Über die funktionelle Organisation der Hörrinde ist vergleichsweise wenig<br />
bekannt (über visuelle und somatosensorische Felder weiß man etwas mehr).<br />
Eine genaue Best<strong>im</strong>mung, welche Hörfunktionen durch welche Ebenen der<br />
Reizverarbeitung gesteuert werden, ist bis jetzt nicht möglich. Es existieren<br />
auch hier wieder Einzelerkenntnisse, die ein ungefähres Bild ergeben, wie<br />
die Vorgänge <strong>im</strong> Gehirn organisiert sein könnten.<br />
Im pr<strong>im</strong>ären Hörzentrum werden die Hörreize auf ihre Grundmerkmale (wie<br />
z.B. Frequenzen, Lautstärke, Dauer) untersucht, geordnet und zur sekundä-<br />
ren und tertiären Hörrinde weitergeleitet.<br />
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