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Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

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Anschließend kreuzen die meisten (jedoch nicht alle) Fasern auf die Gegen-<br />

seite und enden dort - entweder direkt oder nach einem Umweg über den<br />

„Trapezkörper“ - <strong>im</strong> „Olivenkomplex“.<br />

Die nächste Station ist der „laterale Schleifenkern“ und <strong>von</strong> dort führen Fa-<br />

sern über die „untere Vierhügelplatte“ und den „mittleren Kniehöcker“ zur<br />

„pr<strong>im</strong>ären Hörrinde“. Dort gibt es wieder viele Verknüpfungen mit verschie-<br />

denen weiteren Gehirnregionen, wie z.B. sekundäre Hörrinde, Wernicke-<br />

Sprachzentrum, tertiäre Hörrinde, Assoziationszentren etc.<br />

An jeder Schaltstelle gibt es zahlreiche Querverbindungen und<br />

Rückkopplungen. Es laufen beispielsweise Abzweigungen zu vegetativen<br />

Gehirngebieten. Dadurch können wir uns z.B. <strong>im</strong> Schlaf vom bewußten<br />

Hören zurückziehen (vgl. Frank-Auth 1993, S. 34). Außerdem ist dies ein<br />

Hinweis auf den Zusammenhang <strong>von</strong> Höreindrücken und physiologischen<br />

Reaktionen wie Veränderung <strong>von</strong> Puls, Atmung etc. (siehe Kapitel 4).<br />

Dadurch daß die Fasern auf dem Weg <strong>von</strong> den Hörnervenkernen zum Oli-<br />

venkern z.T. auf die andere Seite kreuzen und z.T. nicht, besteht hier schon<br />

eine Möglichkeit, akustische Signale, die auf beiden Ohren eintreffen,<br />

miteinander zu vergleichen (vgl. Birbaumer 1991, S. 402). Dies ist wichtig<br />

für das sogenannte „Richtungshören“. Erklingt ein Geräusch <strong>von</strong> der Seite,<br />

dann erreichen die Schallwellen die beiden Ohren zu leicht <strong>von</strong>einander<br />

abweichenden Zeiten. Das Hörsystem ist in der Lage, min<strong>im</strong>ale<br />

Zeitverzögerungen - Unterschiede in der Zeit der Aktivierung durch beide<br />

Ohren bis zu millionstel Sekunden -zu vermessen, unterschiedliche<br />

Verzerrungen des Schallmusters aufzulösen und Frequenz- und<br />

Lautstärkeveränderungen einer sich bewegenden Schallquelle zu<br />

verrechnen. Diese Fähigkeiten sind wichtig für die Trennung <strong>von</strong> Nutz- und<br />

Störschall in akustisch komplexen Situationen (siehe hierzu auch Kapitel<br />

1.6) wie beispielsweise in der Schule (vgl. Thompson 1990, S. 206 u.<br />

Zorowka 1996, S. 99).<br />

Der Olivenkern steuert außerdem die äußeren Haarzellen <strong>im</strong> Innenohr (s.o.),<br />

erste Grundlagen für Klang- und Lautunterscheidung und Lautstärkewahr-<br />

nehmung werden auf dieser Ebene gelegt, und es besteht eine Verbindung<br />

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