Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der Weg zum Hören ist auch ein Weg zum Einklang mit sich selbst (vgl.<br />
Tomatis 1973, S. 34), und Steinbach geht sogar so weit, aus der Hörfähig-<br />
keit eines Menschen Rückschlüsse auf seine Lebensbewältigung zu ziehen<br />
(vgl. Steinbach 1998, S. 87).<br />
Berendt vergleicht Auge und Ohr und kommt zu dem Schluß, daß „durch<br />
das Auge (...) die menschliche Seele auch zerstreut werden (kann), während<br />
sie durch das Gehörte gesammelt und konzentriert wird“ (Berendt 1998, S.<br />
32), und er stellt die Frage in den Raum, ob die größere Gesammeltheit<br />
früherer Schülergenerationen mit dem überwiegenden Lernen übers Ohr<br />
zusamenhängt (vgl. Berendt 1998, S. 38).<br />
1.5 Die Bedeutung <strong>von</strong> Hören<br />
Ein weiteres Argument für die Wichtigkeit <strong>von</strong> Hören ist die Bedeutung<br />
desselben für die Sprache. Die Sprachentwicklung ist ohne die Anlage eines<br />
differenzierten Gehörsinnes nicht möglich. Das Gehör dient dabei zum<br />
einen der Aufnahme der Lautinformationen und zum anderen der Kontrolle<br />
be<strong>im</strong> eigenen Sprechen. Ein Beleg hierfür ist z.B., daß „die St<strong>im</strong>me (...) als<br />
Obertöne nur die Frequenzen (enthält), die das Ohr hört“ (Tomatis 1973, S.<br />
11). - Das Hören als Voraussetzung für die Entwicklung <strong>von</strong> Sprache ist<br />
folglich sehr wichtig für die menschliche Kommunikation: „Hören und<br />
Verstehen, Sich-Mitteilen sind Grundbedürfnisse des menschlichen Seins<br />
und Störungen oder auch nur ‘Schwächen’ des auditiven Apparates können<br />
zu zwischenmenschlichen Problemen führen mit Rückwirkungen auf das<br />
eigene Selbstverständnis“ (Milz 1998, S. 131).<br />
Einen weiteren Hinweis auf den Zusammenhang <strong>von</strong> Hören und Sprache<br />
ergab sich aus einem Exper<strong>im</strong>ent, über das in der Frankfurter Rundschau<br />
berichtet wurde. Es wurde die Verarbeitung <strong>von</strong> Fernseh- und Radioinfor-<br />
mationen bei 7 - 13 jährigen Kindern verglichen: Die Kinder konnten sich<br />
an Fernsehinformationen besser erinnern und leichter Schlüsse aus ihnen<br />
ziehen als aus Hörfunktexten, aber: „Die Radiokinder sind sprachlich<br />
überlegen. Vor allem bildhafte und anschauliche Sprache verwenden sie<br />
9