01.03.2013 Aufrufe

Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

Besondere Möglichkeiten von Musik im ... - Audiva

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einige Antworten kennen wir schon: Die physiologische Leistung des<br />

Gehörs n<strong>im</strong>mt ab, und wir hören leise Dinge nicht mehr (abgesehen <strong>von</strong><br />

unangenehmeren Hörschäden, die häufig mit Ohrgeräuschen einhergehen),<br />

und wir werden „seelentaub“. Was heißt das genau?<br />

1.4 Zusammenhang <strong>von</strong> Hören und Seele<br />

Den Zusammenhang <strong>von</strong> Ohr und Seele betonen viele Autoren. Milz meint,<br />

daß „auditive Wahrnehmung und emotionale Befindlichkeit (...) in enger<br />

Beziehung miteinander (stehen). Durch auditive Beeinträchtigungen kann es<br />

zu psychischen Störungen kommen (...)“ (Milz 1998, S. 153).<br />

Jeder <strong>von</strong> uns hat schon die Erfahrung gemacht, daß z.B. das Hören <strong>von</strong><br />

<strong>Musik</strong> St<strong>im</strong>mungen vertiefen oder verändern kann. (Wem es schwerfällt,<br />

dies nachzuvollziehen, der schaue sich einen spannenden Film an und<br />

unterlege ihn mit einer komischen <strong>Musik</strong>. Es wird sofort deutlich, daß die<br />

<strong>Musik</strong> st<strong>im</strong>mungserzeugend ist).<br />

„Das Körperliche und das Seelische gehen ineinander über - und zwar<br />

nirgendwo so angelegentlich und so intensiv wie be<strong>im</strong> Hören“ (Berendt<br />

1993, S.55) schreibt Berendt. Van Deest bietet auch eine Erklärung dafür an,<br />

daß der Hörsinn so eng mit unseren Gefühlen verbunden ist: „Die Ursache<br />

dafür liegt in einer quasi ‘direkten’ Verbindung der Ohren mit dem<br />

sogenannten ‘l<strong>im</strong>bischen System’, einer Art Gefühlszentrum unseres<br />

Gehirns“ (van Deest 1997, S. 22). (Siehe hierzu auch Kapitel 2.2).<br />

Viele Autoren sind der Meinung, daß Taubheit eine stärkere Beeinträchti-<br />

gung des Menschen darstellt als Blindheit, denn Blindheit trennt den Men-<br />

schen <strong>von</strong> den Dingen, Taubheit trennt den Menschen <strong>von</strong> den Menschen<br />

(vgl. Berendt 1993, S. 23). 4<br />

In den zahlreichen Zeitungsartikeln in den o.g. „Aktionswochen“ ist <strong>im</strong>mer<br />

wieder <strong>von</strong> dem seelischen Rückzug durch Schwerhörigkeit die Rede.<br />

4 Dieser Satz stammt nicht <strong>von</strong> mir, ich habe ihn aber in unterschiedlichen Quellen (z.B.<br />

Berendt 1993, S. 23; Frankfurter Rundschau vom 22.4.99) in verschiedenen Versionen<br />

vorgefunden, so daß mir eine genaue Quellenangabe nicht möglich ist.<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!