Ausgabe 6 - Dezember 2011 - Drk-ggmbh.de
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2<br />
MTD mo<strong>de</strong>rnisiert die Leitstelle<br />
Schnell am Ziel dank neuer Software<br />
Der medizinische Transportdienst<br />
wächst weiter, die Fahrzeuge sind<br />
nicht nur in NRW, son<strong>de</strong>rn in ganz<br />
Deutschland unterwegs. Nun unterstützt<br />
ein neues Computer-Programm<br />
unsere erfahrenen Disponenten: Die<br />
Leitstelle kommuniziert per Satellit<br />
mit <strong>de</strong>n Einsatzfahreugen, kennt<br />
je<strong>de</strong>rzeit ihren Standort und wickelt<br />
Aufträge so noch effizienter ab.<br />
Motivierte Mitarbeiter, mo<strong>de</strong>rne Fahrzeuge<br />
– sie bil<strong>de</strong>n das Rückgrat <strong>de</strong>s MTDs, je<strong>de</strong>n<br />
Tag, rund um die Uhr. Doch das Herz<br />
schlägt im ersten Stock <strong>de</strong>s Rot-Kreuz-<br />
Gebäu<strong>de</strong>s, in <strong>de</strong>r Einsatzzentrale. Die<br />
Anrufer aus Krankenhäusern, Blutbanken<br />
und Laboratorien kennen meist nur die<br />
freundliche Telefonstimme, doch für die<br />
Disponentinnen und Disponenten beginnt<br />
<strong>de</strong>r Großteil <strong>de</strong>r Arbeit erst nach <strong>de</strong>m<br />
Gespräch. Lange stand ihnen dafür lediglich<br />
eine etwas betagte Software zur Verfügung<br />
, aber seit wenigen Monaten gibt es<br />
in Schwerte eine Art „Leitstelle 2.0“.<br />
Noch während Ihres Anrufes erfasst <strong>de</strong>r<br />
DRK-Mitarbeiter die wichtigsten Daten<br />
Ihres Auftrags im System. Gleich nach<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Telefonats schaut er sich die<br />
Position <strong>de</strong>r Fahrzeuge und die bereits<br />
vorliegen<strong>de</strong>n Fahraufträge<br />
an. Per Satellit mel<strong>de</strong>t<br />
je<strong>de</strong>s Fahrzeug <strong>de</strong>r Flotte<br />
permanent seine Postion,<br />
eingezeichnet auf einer<br />
digitalen Karte. Farbmarkierungen<br />
zeigen die Dringlichkeit<br />
und sonstige<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten an. Die<br />
Basis dafür bil<strong>de</strong>t das<br />
bekannte Navigationssystem<br />
TomTom.<br />
Steht fest, welches Fahrzeug<br />
auf schnellstem Weg<br />
zu Ihnen kommt, erhält <strong>de</strong>r<br />
Fahrer <strong>de</strong>n Auftrag aufs Display im PKW.<br />
Auf diese Weise gehen keine Informationen<br />
verloren. Wichtig: Auch an die Verkehrssicherheit<br />
wur<strong>de</strong> gedacht, eine digi-<br />
Bernhard Krämer<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
DRK Soziale Dienste<br />
Iserlohn-Land gGmbH<br />
Schneller am Ziel dank neuer Software.<br />
tale Frauenstimme liest je<strong>de</strong>n Meldung<br />
vor. Sobald <strong>de</strong>r Fahrer seine Einsatzfahrt<br />
beginnt, genügt ein Fingertipp aufs<br />
Display, um <strong>de</strong>r Leitstelle <strong>de</strong>n aktuellen<br />
Status mitzuteilen. Dank <strong>de</strong>r neuen Software<br />
<strong>de</strong>r LIS Logistische Informationssysteme<br />
AG erfasst <strong>de</strong>r Leitstellen-PC die<br />
Zeit automatisch. So weiß <strong>de</strong>r Disponent<br />
ständig, was „draußen“<br />
passiert; treten Ihrerseits<br />
fragen auf, steht er Ihnen<br />
am Telefon sofort Re<strong>de</strong> und<br />
Antwort, kann Ihnen zum<br />
Beispiel sagen, wann Ihre<br />
Blutkonserven voraussichtlich<br />
am Ziel sind – exakt<br />
berechnet unter Berücksichtigung<br />
von Staus und<br />
Baustellen. Am Bestimmungsort<br />
angekommen,<br />
wird die Ablieferung ebenfalls<br />
durch eine digitale<br />
Nachricht an die Leitstelle<br />
übermittelt und das Fahrzeug kann für<br />
neue Aufträge eingeplant wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach <strong>de</strong>r Auslieferung beginnt <strong>de</strong>r administrative<br />
Teil <strong>de</strong>r Auftragsabwicklung.<br />
Am nächsten Tag überprüft ein Mitarbeiter<br />
alle Fahrten und bereitet sie zur<br />
Abrechnung vor. Die Transportscheine<br />
erfasst <strong>de</strong>r MTD in einem eigenen<br />
Dokumenten-Managementsystem,<br />
sodass sie allen Kollegen online zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Durch die Vernetzung <strong>de</strong>s Auftrags kann<br />
sich die Einsatzleitung im Nachgang<br />
sämtliche Zeit- und Routeneinträge<br />
erneut ansehen und diese analysieren.<br />
Die Entscheidung für eine integrierte<br />
Dispositions- und Abrechnungssoftware<br />
<strong>de</strong>r LIS AG fiel nach längerer Vorauswahl<br />
und einigen Probeläufen. Obwohl das<br />
neue Programm erst wenige Monate in<br />
Betrieb ist, haben wir aus diesen Analysen<br />
bereits jetzt wichtige Erkenntnisse<br />
gezogen, die wir in Zukunft in unsere<br />
Arbeit einfließen lassen, um Ihre Auftrag<br />
noch besser und effektiver abwickeln zu<br />
können.<br />
For<strong>de</strong>rn Sie uns, wir sind bereit!<br />
Die Erkrankung klingt bereits wie<br />
ein Hilferuf: HELLP-Syndrom. Der<br />
schnelle Transport von Thrombozytenhochkonzentraten<br />
(TK) brachte die<br />
Rettung.<br />
Auf lebensbedrohliche Notfälle routiniert<br />
zu reagieren, gehört beim Roten Kreuz in<br />
Schwerte zum Alltag. Mehrmals täglichen<br />
rücken unsere Einsatzfahrzeuge<br />
mit Blaulicht aus, die Mitarbeiter sind<br />
dafür speziell geschult. Als ein Notruf<br />
aus einer sauerländischen Klinik eingeht,<br />
scheint die Lage jedoch beson<strong>de</strong>rs dramatisch:<br />
Eine wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Mutter hat das<br />
sogenannte HELLP-Syndrom entwickelt,<br />
binnen kürzester Zeit wer<strong>de</strong>n ihre<br />
Thrombozyten zerstört, die Gerinnung ist<br />
massiv behin<strong>de</strong>rt. „Nur ein Not-Kaiserschnitt<br />
kann das Leben von Mutter und<br />
Kind retten“, so die Ärzte. Aber die<br />
lebenswichtige OP wäre ohne TKs „nicht<br />
möglich o<strong>de</strong>r extrem gefährlich“, wissen<br />
die Mediziner.<br />
Binnen zwei Minuten rückt einer <strong>de</strong>r<br />
PKW <strong>de</strong>s medizinischen Transportdienstes<br />
aus, bahnt sich mit Son<strong>de</strong>rrechten<br />
seinen Weg durch <strong>de</strong>n nachmittäglichen<br />
Thrombozytenhochkonzentrate retten<br />
Leben, doch bei einigen schwerkranken<br />
Patienten wirken sie nur,<br />
wenn die HLA-Antigene stimmen. Der<br />
MTD Schwerte sucht bun<strong>de</strong>sweit<br />
nach <strong>de</strong>n richtigen Blutprodukten.<br />
M T D - N e w s l e t t e r<br />
Seltene Form <strong>de</strong>r<br />
Schwangerschaftsvergiftung<br />
Noteinsatz rettet Mutter und Baby<br />
Verkehr. Nach kaum zehn<br />
Minuten übernimmt <strong>de</strong>r<br />
Fahrer die Konserven beim<br />
DRK Blutspen<strong>de</strong>dienst.<br />
Während<strong>de</strong>ssen startet am<br />
Dortmun<strong>de</strong>r Flughafen <strong>de</strong>r<br />
DRF-Rettungshubschrauber<br />
„Christoph Dortmund“. Das<br />
MTD-Einsatzfahrzeug und<br />
<strong>de</strong>r Helikopter treffen sich<br />
wenig später am Lan<strong>de</strong>platz,<br />
die Rettungsflieger<br />
übernehmen die Thrombozytenhochkonzentrate.<br />
Schon 33 Minuten nach <strong>de</strong>m<br />
Notruf in <strong>de</strong>r Schwerter Einsatzzentrale<br />
treffen die Blutkonserven<br />
in Geburtsklinik<br />
ein. Sofort beginnt die<br />
Operation. Da die Mutter erst<br />
im 7. Monat ist, wiegt das<br />
Baby nur 1.600 Gramm.<br />
Doch <strong>de</strong>r Junge ist kerngesund.<br />
„Er entwickelt sich<br />
bestens und ist Mittelpunkt<br />
unseres glücklichen Lebens“,<br />
berichten die Eltern einige<br />
Wochen später.<br />
TKs mit speziellen Antigenen fin<strong>de</strong>n<br />
„Praktisch je<strong>de</strong>n Tag haben wir mit<br />
Patienten zu tun, die wir nicht mit ‚normalen‘<br />
TKs therapieren können“, schil<strong>de</strong>rt<br />
Larisa Bukreeva, Ärztin am Institut<br />
für Transfusionsmedizin <strong>de</strong>r Berliner<br />
Charité. „Krebskranke und frisch Transplantierte<br />
brauchen sehr häufig Thrombozytenkonzentrate,<br />
bei <strong>de</strong>nen auch die<br />
HLA-Antigene passen. Insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
<strong>de</strong>n Organempfängern betrifft dies etwa<br />
drei von vier Patienten.“ Die Uni-Klinik in<br />
<strong>de</strong>r Hauptstadt beauftragt <strong>de</strong>shalb<br />
regelmäßig <strong>de</strong>n medizinischen Transportdienst<br />
<strong>de</strong>s DRK, um die retten<strong>de</strong>n<br />
Konserven zu suchen. „Dafür sind wir in<br />
Hubschrauber <strong>de</strong>r DRF Luftrettung<br />
ganz Deutschland aktiv“, erzählt Fahrdienstleiter<br />
Markus Niessner. „Oft müssen<br />
die Blutbanken sogar erst passen<strong>de</strong><br />
Spen<strong>de</strong>r einbestellen, ehe wir das TK<br />
abholen können.“ Dabei legen die PKW<br />
<strong>de</strong>s Roten Kreuzes enorme Strecken<br />
zurück. „Der weiteste Weg führte bisher<br />
von Tübingen über Regensburg nach<br />
Berlin“, so Niessner. Mittlerweile läuft<br />
die Kooperation zwischen Ruhr-Stadt<br />
und Spree-Metropole routiniert – in Spitzenzeiten<br />
fährt <strong>de</strong>r MTD zweimal die<br />
Woche Richtung Bran<strong>de</strong>nburger Tor.<br />
„Eine gute Zusammenarbeit“, bestätigt<br />
auch Larisa Bukreeva von <strong>de</strong>r Charité.<br />
Symbolbild<br />
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