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Der Bienenwolf - Uft

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<strong>Der</strong> <strong>Bienenwolf</strong><br />

Philanthus triangulum, Fabrizius 1790, engl.: Bee Wolf)<br />

Diese interessante Wespe ist kaum mit einer Hornisse zu verwechseln. Beachten Sie besonders die<br />

weiße Gesichtsmaske, die Größe und den fast lautlosen Flug - Bienenwölfe können wie Schwebfliegen<br />

im Schwirrflug auf einer Stelle verharren. Bei genauem Hinsehen werden die Unterschiede zur<br />

Hornisse sehr schnell deutlich!<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bienenwolf</strong> gehört zu den so genannten Grabwespen. Grabwespen sind mit ca. 250 Arten die in<br />

Deutschland artenreichste Wespenfamilie. Die Körperlänge des <strong>Bienenwolf</strong>es beträgt beim Weibchen<br />

13-18mm, beim Männchen nur 8-10mm. Hauptsächlich zwischen Juni und September kann man diese<br />

auffallend kräftigen, großköpfigen Grabwespen vorfinden. In warmen Sommern können 2<br />

Generationen im Jahr entstehen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bienenwolf</strong> ist mit kurzen, dicken Fühlern ausgestattet, die im Flug vorgestreckt sind. Die<br />

Färbung der Tiere kann stark variieren. <strong>Der</strong> Hinterleib ist in der Regel überwiegend gelb und mit<br />

schwarzen, nach hinten hin dreieckig erweiterten Querbinden gezeichnet. Das Schwarz der<br />

Hinterleibsbinden kann jedoch auch durch Braunrot ersetzt sein. <strong>Der</strong> Körper weist mehr oder weniger<br />

ausgeprägte gelbe, weißliche und rotbraune Zeichnungen auf. Auffällig ist die weißgelbe, dreizackige<br />

Gesichtszeichnung.<br />

Es handelt sich um eine wärmeliebende Art, die erst ab 1940 in den Nordwesten Deutschlands<br />

eingewandert ist. Sie bevorzugt besonnte Steilflächen (z.B. in Hohlwegen und am Rand von<br />

Sandgruben), offene, sandige Stellen (im Siedlungsbereich auch temporäre Sandflächen und selbst<br />

Pflasterfugen in Gehwegen) und ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Sie gehört in den meisten<br />

Gegenden jedoch zu den eher seltenen Wespenarten (mit starken natürlichen Bestandsschwankungen).<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bienenwolf</strong> hat sich auf den Fang von Arbeiterinnen der Honigbiene spezialisiert und ist daher bei<br />

manchen Imkern nicht sehr beliebt (Obwohl die Verluste pro Bienenvolk mit 80.000 Arbeiterinnen<br />

wohl nicht gravierend ins Gewicht fallen). EINE DIREKTE BEKÄMPFUNG IST ALSO NICHT ZU<br />

RECHTFERTIGEN!<br />

Bei der Jagd liegt der <strong>Bienenwolf</strong> lauernd auf Pflanzen. Die Bienenarbeiterinnen werden immer direkt<br />

auf den Blüten (niemals am Bienenstock) mit einem "Blitzangriff" überfallen. Die Biene versucht<br />

noch Ihren eigenen Giftstachel zur Verteidigung einzusetzen, doch kann sie an der glatten<br />

Körperoberfläche des <strong>Bienenwolf</strong>es keinen Angriffspunkt finden. Die Biene wird durch einen Stich in<br />

die Vorderhüfte gelähmt. Die richtige Einstichstelle wird mit Sinnesborsten lokalisiert. Das Gift<br />

beginnt nach dem Stich bereits nach ein paar Sekunden zu wirken.


Die Beute, die sich in Rückenlage befindet, wird fliegend zur Brutröhre transportiert. Die Biene wiegt<br />

soviel wie der <strong>Bienenwolf</strong> selbst oder sogar noch mehr! Vor dem Nesteingang verharrt der <strong>Bienenwolf</strong><br />

wie eine Schwebfliege in einem Schwirrflug auf der Stelle, um sich dann umso schneller in die<br />

Brutröhre zu stürzen. Diese kann bis zu 1m lang sein und verzweigt sich manchmal in bis zu 10<br />

taubeneigroße Bruthöhlen (Die maximale Anzahl soll bei günstigen Bedingungen sogar bei 34 Zellen<br />

liegen). Die Nesttiefe beträgt bis zu 1,5 Meter. Die Nistgänge werden bevorzugt in etwas verfestigte<br />

Steilwände gegraben, allerdings kann man seine Nester auch in ebenem Boden finden.<br />

In jeder dieser Höhlen befindet sich nur eine <strong>Bienenwolf</strong>-Larve. Sie werden für Ihre weitere<br />

Entwicklung unterschiedlich versorgt! Jede männliche Larve wird mit i.d.R. mit 2-3 Bienen als<br />

Proviant versorgt, selten erhält sie sogar nur eine. Die Weibchen erhalten dagegen 3-7 Bienen für ihre<br />

Entwicklung. Auf der zuletzt eingetragenen Biene erfolgt die Eiablage in jeder Brutzelle. Die Larve<br />

schlüpft nach 2-3 Tagen. Sie frisst an den Bienen für weitere 6-8 Tage, bevor sie einen Kokon spinnt<br />

und sich verpuppt.<br />

Neben dem Fang zur Larvenversorgung erbeuten die Bienenwölfe auch Bienen zur Eigenversorgung.<br />

Sie pressen den Nektar bzw. Körpersaft aus und nehmen ihn auf. Die Biene selbst wird nicht verzehrt.<br />

(Quelle: http://www.muenster.org/hornissenschutz/bienenwf.htm)<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bienenwolf</strong> ist eine Grabwespe mit gelb-schwarz gemustertem Körper. Das Weibchen ist 12-16<br />

mm und das Männchen 10-11 mm groß. Gefährlich ist nur das Weibchen, das die Bienen fängt. Die<br />

Opfer werden angestochen, betäubt und ausgesaugt. oder dienen der Brut als Nahrung. Bei<br />

massenhaften Auftreten empfiehlt es sich, mit den Bienen abzuwandern und so den <strong>Bienenwolf</strong><br />

auszuhungern.<br />

(Quelle: http://baytop.de/imker-ringelai/feindemi.htm)<br />

EOSKOP<br />

Haltbar durch Belecken<br />

Eine räuberische Wespe bewahrt ihre Beute mit "Spucke" vor dem Verschimmeln. Lebensmittel<br />

verderben, wenn sie nicht haltbar gemacht werden. Dieses Problem hat auch der Europäische<br />

<strong>Bienenwolf</strong> Philanthus triangulum. Die Weibchen dieser Grabwespenart erbeuten Honigbienen,<br />

lähmen sie durch einen Stich und legen sie als Vorräte in die Brutkammern ihrer Larven, damit diese<br />

genug Nahrung finden, um heranzuwachsen und sich zu verpuppen.<br />

Das Raumklima der Kammern aber ist denkbar ungeeignet, um "Fleischvorräte" zu lagern: Die<br />

Temperaturen schwanken tagsüber zwischen 20 und 30 Grad Celsius; die Luftfeuchtigkeit erreicht


nahezu 100 Prozent - ideale Bedingungen für eine Brutkammer, aber auch für Schimmelpilze.<br />

Trotzdem sind die Bienen auch nach mehreren Tagen Lagerung noch schimmelpilzfrei.<br />

Biologen glaubten bisher, dass Substanzen im Betäubungsgift der <strong>Bienenwolf</strong>-Weibchen die lebenden<br />

Vorräte vor Pilzbefall schützen.<br />

<strong>Der</strong> Ökologe Erhard Strohm vom Biozentrum der Universität Würzburg konnte jetzt in einer<br />

Versuchsreihe nachweisen, dass nicht das Gift die Bienen konserviert, sondern eine spezielle<br />

Behandlung durch den <strong>Bienenwolf</strong>. Bevor das Weibchen die betäubte Beute in die Kammer schafft,<br />

beleckt es mit den Mundwerkzeugen intensiv deren gesamten Körper. Auf diese Weise bleibt das<br />

Opfer drei bis vier Tage gegen Pilzbefall geschützt; ohne die Konservierung schimmelten die<br />

gelähmten Bienen bereits nach einem Tag. Um welche Substanz es sich bei dem Pilzgift handelt,<br />

versucht Strohm zur Zeit mit Chemikern der Universität Würzburg herauszufinden.<br />

<strong>Der</strong> Würzburger Forscher hält es für denkbar, dass sich "auch bei anderen Arten dieser Insektengruppe<br />

solche Verhaltensmechanismen finden".<br />

(Quelle: http://geo.de/themen/geoskope/00/05/haltbar_belecken.html)

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