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Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

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Diskussion 70<br />

<strong>mit</strong> 15º/s im Dreieck-Pursuit <strong>und</strong> eine Frequenz von 0,3 Hz im Sinuspursuit festgelegt<br />

worden, daraus lässt sich ein Erklärungsansatz für den Widerspruch in den verschiedenen<br />

Studien erkennen.<br />

Möglicherweise war die Amplitude von ±10º in der Studie von Rottach (Rottach et al.,<br />

1996) zu klein, um einen Effekt <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Patienten darzustellen. Die Amplitude der<br />

vorliegenden Studie von ±15º zeigte zwar <strong>bei</strong> idiopathischen <strong>Parkinson</strong>-Patienten keinen<br />

Effekt, aber der Gain von Patienten <strong>mit</strong> zwei Mutationen verminderte sich.<br />

Waterston (Waterston et al., 1996) wies darauf hin, dass die Frequenz im Sinus-Pursuit<br />

eine wichtige Rolle spielt. Bei Frequenzen über 1,2 Hz nimmt der Gain <strong>bei</strong> Patienten <strong>mit</strong><br />

idiopathischem Morbus <strong>Parkinson</strong> stark ab, durch eine verminderte Fähigkeit<br />

Aufholsakkaden zu generieren. Ein weiteres wichtiges Resultat der Studie von Waterston<br />

war, dass durch die Applikation von Levodopa, als wichtiges Medikament zur Behandlung<br />

der <strong>Parkinson</strong>’schen Erkrankung, keine Verbesserung des Pursuit-Gains erreicht werden<br />

konnte. Da nach heutigen Erkenntnissen die neuronalen Bahnen für langsame<br />

Augenfolgebewegungen nicht durch die Basalganglien verlaufen (Kennard <strong>und</strong> Lueck,<br />

1989), scheint auch eine Medikation <strong>mit</strong> Dopamin keinen Einfluß auf ihre Leistung zu<br />

haben.<br />

In der Phasenverschiebung, also einem Parameter für die Antizipationsfähigkeit zu einem<br />

sich prädiktiv bewegenden Blickziel, ergaben sich keine Unterschiede zwischen Patienten<br />

<strong>und</strong> Kontrollpersonen in dieser Studie. In der oben zitierten Studie von Waterston<br />

(Waterston et al., 1996) zeigen <strong>Parkinson</strong>-Patienten ebenfalls keine Schwierigkeiten in der<br />

Vorwegnahme eines sich periodisch bewegenden Stimulus. Zu ähnlichen Ergebnissen<br />

kommt Lekwuwa (Lekwuwa et al., 1996), er fand <strong>bei</strong> sieben <strong>Parkinson</strong>-Patienten in<br />

fortgeschrittenem Stadium (Patienten <strong>mit</strong> moderater bis schwerer Bradykinesie) eine noch<br />

intakte Antizipationsfähigkeit im Sinuspursuit-Test (Frequenz: 0,2 Hz).<br />

Im Dreieck-Pursuit zeigte sich die Anzahl der Sakkaden <strong>bei</strong> symptomatischen <strong>Parkinson</strong>-<br />

Patienten <strong>mit</strong> unterschiedlichen Mutationen im Parkin-Gen im Gegensatz zum<br />

idiopathischen Morbus <strong>Parkinson</strong> als erhöht. Im Dreieck-Pursuit-Test wurde außerdem die<br />

Latenz des Umkehrpunktes bestimmt. Dieser Parameter kann eine Aussage über die Latenz<br />

der Pursuit-Initiierung liefern, welcher andernfalls nur <strong>bei</strong> der Anwendung von Step-<br />

Ramp-Stimuli er<strong>mit</strong>telt werden kann. Allerdings ist hier<strong>bei</strong> im Gegensatz zu Step-Ramp-<br />

Stimuli die Richtung der Augenfolgebewegung vorher bekannt. In der vorliegenden Studie

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