01.03.2013 Aufrufe

Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diskussion 65<br />

Memorysakkaden konnte dieses Verhältnis jedoch nicht nachvollzogen werden. Hier war<br />

der Gain der Patienten <strong>mit</strong> zwei Mutationen hypermetrisch (ab 20s), sie zeigten aber<br />

ebenfalls eine erhöhte Anzahl von Sakkaden („Staircases“) gegenüber den Kontrollen.<br />

Möglicherweise können Patienten <strong>mit</strong> zwei Mutationen nicht <strong>mit</strong> idiopathischen<br />

<strong>Parkinson</strong>-Patienten verglichen werden, da ihr Defizit nicht, wie <strong>bei</strong>m idiopathischen<br />

<strong>Parkinson</strong>, hauptsächlich die Basalganglien betrifft, sondern eher das parahippocampale<br />

Raumgedächtnis beeinträchtigt ist (siehe Abschnitt 4.2.3 Memory Sakkaden).<br />

Der Vergleich der Peak Velocity (PV) zwischen den einzelnen Untergruppen ergab in allen<br />

Sakkadentests keine signifikanten Unterschiede. Nur der Vergleich Patient versus Proband<br />

im Prosakkaden-Test zeigte, dass die PV <strong>bei</strong> Patienten leicht vermindert ist (p = 0,046).<br />

Auch in vorausgegangenen Studien war die PV <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Patienten meist normal, nur<br />

in sehr fortgeschrittenen Stadien des idiopathischen Morbus <strong>Parkinson</strong> sank die PV ab<br />

(Rottach et al., 1996; White et al., 1983).<br />

4.2.2 Antisakkaden<br />

Eine erhöhte Fehlerrate im Antisakkaden-Test <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Patienten ist aus Vorstudien<br />

hinlänglich bekannt (Chan et al., 2005; Armstrong et al., 2002; Munoz <strong>und</strong> Everling, 2004;<br />

Briand et al., 1999).<br />

Patienten <strong>mit</strong> zwei Mutationen im Parkin-Gen generierten in dieser Studie eine hohe<br />

Anzahl von Sakkaden (69,91%) in die falsche Richtung im Antisakkaden-Test. Bei<br />

Patienten <strong>mit</strong> idiopathischem <strong>Parkinson</strong> konnte diese Beobachtung in 50,91% angestellt<br />

werden. Auch Kontrollpersonen zeigen <strong>mit</strong> 25,51% eine hohe Anzahl von Error-Sakkaden.<br />

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die Studie von Briand (Briand et al., 1999). In einem<br />

Versuchsdesign von Pro- <strong>und</strong> Antisakkadentests <strong>mit</strong> einer horizontalen Stimulusamplitude<br />

von 7,2º hatte er acht Patienten <strong>mit</strong> idiopathischem Morbus <strong>Parkinson</strong> getestet. Hier<br />

erreichten die Patienten sogar Fehlerraten von 74,9%, der Wert der Kontrollpersonen<br />

betrug 33,5%.<br />

Da <strong>bei</strong>m Morbus <strong>Parkinson</strong> seit langem bekannt ist, dass externe visuelle<br />

Orientierungspunkte die Leistung der Bewegungsstörungen verbessern können, wurden <strong>bei</strong><br />

Briand in einem zweiten Teil der Sakkaden-Tests optische Orientierungshilfen eingesetzt.<br />

Hier<strong>bei</strong> zeigte sich im Antisakkaden-Test eine signifikante Verbesserung der<br />

Richtungsfehler um 14%. In einer weiteren Studie von Chan (Chan et al., 2005) wurde

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!