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Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

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Einleitung 25<br />

Bei einigen der ARJP-Patienten fehlt das Parkin-Protein völlig, was einen Mechanismus<br />

des Funktionsverlustes vermuten lässt, der möglicherweise in der Degeneration von<br />

Nervenzellen der Substantia nigra mündet. Zwei weitere Gene <strong>bei</strong> Familien <strong>mit</strong> autosomal-<br />

dominanten Verebungsmodus wurden kürzlich entdeckt. Diese liegen auf Chromosom 2<br />

(Gasser, 1998) <strong>und</strong> auf Chromosom 4 (Farrer et al., 1999).<br />

Letztendlich wurde <strong>bei</strong> einer kleinen deutschen Familie eine Mutation im Gen für das<br />

Enzym Ubiquitin-Hydrolase L1 (UCH-L1) identifiziert (Leroy et al., 1998).<br />

Alle identifizierten Gene sind jedoch nur für einen sehr kleinen Anteil von familiärem<br />

Morbus <strong>Parkinson</strong> verantwortlich. Die genetische Basis für den Großteil der <strong>Parkinson</strong>-<br />

Patienten, <strong>bei</strong> denen kein Erbgang nach Mendel-Regeln erkennbar ist, bleibt noch<br />

unbekannt (Gasser, 2001).<br />

1.4.2 Die Parkin-Mutationen<br />

Von besonderer Bedeutung in dieser Studie ist das autosomal-rezessive Parkin-Gen<br />

(PARK2), ein Gen <strong>mit</strong> noch unbekannter Funktion, welches das Protein Parkin kodiert.<br />

Parkin hat Ähnlichkeiten <strong>mit</strong> der Proteinfamilie der Ubiquitine, welche in die Pathogenese<br />

von verschiedenen neurodegenerativen Krankheiten involviert ist <strong>und</strong> eine Komponente<br />

der paarigen helikalen Filamente <strong>bei</strong> der Alzheimer-Demenz <strong>und</strong> der Lewy-bodies <strong>bei</strong>m<br />

Morbus <strong>Parkinson</strong> darstellt (Love et al., 1988; Iwatsubo et al., 1996).<br />

Histologisch werden jedoch <strong>bei</strong>m ARJP keine Lewy-bodies nachgewiesen, die für den<br />

idiopathischen Morbus <strong>Parkinson</strong> pathognomonisch sind (Takahashi et al., 1994). Zu dem<br />

als ARJP bezeichnetem Komplex gehören neben dem frühen Krankheitsbeginn<br />

charakteristische Symptome, wie ein gutes Ansprechen auf die L-DOPA Therapie, eine<br />

Verschlechterung der Symptome im Tagesverlauf, frühe L-DOPA induzierte Dyskinesien,<br />

ein symmetrischer Befall, Dystonien <strong>bei</strong> Beginn <strong>und</strong> Hyperreflexien <strong>bei</strong> Beginn oder im<br />

späteren Verlauf (Gasser, 2001; Lücking et al., 2000). Es kommt <strong>bei</strong>m ARJP zu einer<br />

starken <strong>und</strong> selektiven Degeneration der Neurone der Substantia nigra (Takahashi et al.,<br />

1994). Der genetische Lokus des Parkin-Gens liegt auf Chromosom 6 (Matsumine et al.,<br />

1997). Unter erkrankten Geschwistern <strong>mit</strong> einem typischen L-DOPA sensiblen Morbus<br />

<strong>Parkinson</strong> wurde in 30% eine Mutation im Parkin-Gen gef<strong>und</strong>en (Abbas et al., 1999), was<br />

darauf hindeutet, dass Parkin-Mutationen in nicht unerheblicher Anzahl der Fälle für den<br />

juvenilen <strong>Parkinson</strong> verantwortlich sein könnten.

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