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Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

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Einleitung 22<br />

Basalganglien <strong>bei</strong> intern getriggerten Willkürsakkaden nachgewiesen werden (Petit et al.,<br />

1993).<br />

Eine weitere Studie (Slovin et al., 1999) weist wiederum auf die Mitbeteiligung frontaler<br />

kortikaler Areale <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Patienten hin. Die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe zeigte an Primaten, <strong>bei</strong><br />

denen man durch Gabe des Neurotoxins MPTP (1-methyl-4-phenyl-1,2,3,6-<br />

tetrahydropyridin) eine <strong>Parkinson</strong>-ähnliche Symptomatik induziert hatte, dass<br />

Willkürsakkaden hypometrisch wurden <strong>und</strong> ihre Frequenz abnahm, wo<strong>bei</strong> visuell<br />

getriggerte Reflexsakkaden weniger beeinträchtigt wurden. Dies könnte darauf hindeuten,<br />

dass intern getriggerte Willkürsakkaden (wozu unter anderem die MGS gehören) <strong>bei</strong>m<br />

Morbus <strong>Parkinson</strong> stärker betroffen sind als Sakkaden, die sich auf einen externen<br />

Stimulus beziehen. Weiterhin beobachtete diese Ar<strong>bei</strong>tsgruppe, dass <strong>bei</strong> MPTP<br />

behandelten Affen die motorischen <strong>und</strong> die kognitiven Defizite dissoziiert sein können,<br />

wo<strong>bei</strong> sich die okulomotorischen <strong>und</strong> die kognitiven Defizite vor Beginn der<br />

skelettmotorischen Symptome zeigten.<br />

Dies weist auf die Notwendigkeit hin, genaue Untersuchungen von Augenbewegungen <strong>und</strong><br />

von frontalen kognitiven Funktionen <strong>bei</strong> der Frühdiagnose vom Morbus <strong>Parkinson</strong><br />

einzubeziehen. Kognitive Beeiträchtigungen wurden auch <strong>bei</strong>m Menschen schon im<br />

Frühstadium der <strong>Parkinson</strong>’schen Erkrankung beobachtet (Brown <strong>und</strong> Marsden, 1990;<br />

Hodgson et al., 1999; Owen et al., 1995; Postle et al., 1997; Taylor et al., 1986).<br />

1.3.5 Suppression verhaltensirrelevanter Reize <strong>bei</strong> Morbus <strong>Parkinson</strong><br />

Eine weitere Auffälligkeit, durch eine Störung in den genannten neuronalen Systemen,<br />

wurde <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Patienten beobachtet, welche <strong>bei</strong> der Aufgabe visuell getriggerte<br />

Reflexsakkaden zu supprimieren, Schwierigkeiten hatten. Bei dem sogenannten<br />

Antisakkaden-Test zeigen <strong>Parkinson</strong>-Patienten im Vergleich zu Normalpersonen eine<br />

erhöhte Fehlerrate, eine langsamere Sakkadengeschwindigkeit <strong>und</strong> einen reduzierten Gain<br />

(Briand et al., 1999).<br />

Die Ausführung reflexiver Sakkaden war hier<strong>bei</strong> normal, was die zuvor schon<br />

beschriebene These von Schwierigkeiten der internen Sakkadengenerierung <strong>bei</strong>m Morbus<br />

<strong>Parkinson</strong> erhärtet. Defizite <strong>bei</strong> dem Ausführen verschiedener Typen von Willkürsakkaden<br />

oder Schwierigkeiten <strong>bei</strong> der Unterdrückung reflexiver Sakkaden können möglicherweise<br />

einer frontalen oder präfrontalen Schädigung zugeschrieben werden, da Patienten <strong>mit</strong>

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