Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...
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Einleitung 21<br />
des räumlichen Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnisses hindeuten könnte (Hodgson et al., 1999). In dieser<br />
Studie werden nun MGS <strong>mit</strong> Memorisierungszeiten bis zu 30 Sek<strong>und</strong>en verwendet, um<br />
auch die Fähigkeit des räumlichen Langzeitgedächtnisses, besonders des<br />
parahippocampale Cortex, <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong> Patienten zu untersuchen.<br />
1.3.4 Störungen der Basalganglien <strong>bei</strong> Morbus <strong>Parkinson</strong><br />
Da <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong> Patienten die Endposition von einfachen MGS normal ist, wird neben<br />
einer Störung im räumlichen Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnis auch ein okulomotorisches Defizit<br />
diskutiert, welches die initiale hypometrische Sakkade <strong>und</strong> die nötige Korrektur verursacht<br />
(Blankenburg et al., 1994; Shaunak et al., 1999). Dieses Defizit kann durch eine für den<br />
Morbus <strong>Parkinson</strong> wichtige Theorie auf der Ebene der Basalganglien erklärt werden. In<br />
verschiedenen Versuchen an Primaten wurde diese Theorie verifiziert.<br />
Demnach kontrollieren die Basalganglien über einen inhibitorischen Projektionsweg,<br />
welcher von den frontalen Augenfeldern ausgeht, die Initiierung von Willkür- <strong>und</strong><br />
Reflexsakkaden durch Neurone des Colliculus superior (siehe Abbildung 2).<br />
Die frontalen Augenfelder stellen für alle Arten von Willkürsakkaden, <strong>und</strong> auch für<br />
Reflexsakkaden, die wichtigste Struktur dar. Die Neurone des Colliculus superior stehen<br />
da<strong>bei</strong> unter einem GABAergen tonisch-inhibitorischen Einfluss der Substantia nigra Pars<br />
reticulata (SNPR), welche wiederum durch GABAerge Neurone des Nucleus Caudatus<br />
inhibiert wird. Dieses neuronale System dient so der Suppression nicht erwünschter<br />
visueller Reflexsakkaden. Diese Funktion kann experimentell besonders durch den<br />
Antisakkaden-Task überprüft werden (Heide et al., 1990; Hikkosaka <strong>und</strong> Wurtz, 1985).<br />
Wenn eine Willkürsakkade initiiert werden soll, muss der inhibitorische Einfluss der<br />
SNPR-Neurone vorübergehend supprimiert werden, was durch eine erhöhte Aktivität von<br />
Caudatusneuronen auf die SNPR zu einer Disinhibition führt. Beim Morbus <strong>Parkinson</strong><br />
führt die Degeneration der SNPC <strong>und</strong> ihrer dopaminergen Projektionen zum Striatum zu<br />
einer verminderten Suppressionsfähigkeit des Nucleus Caudatus. Es kommt zu einer<br />
Latenzverzögerung <strong>und</strong> Hypometrie von Willkürsakkaden.<br />
Tierexperimentell konnte gezeigt werden, dass nach pharmakologischer Verstärkung dieser<br />
Inhibition auf den Colliculus superior (durch eine lokale Injektion des GABA-Agonisten<br />
Muscimol) eine Hypometrie <strong>und</strong> Latenzverzögerung zu erinnerten Blickzielen beobachtet<br />
wird, wie sie auch für den Morbus <strong>Parkinson</strong> bekannt ist (Hikosaka <strong>und</strong> Wurtz, 1985).<br />
Durch PET-Untersuchungen konnte auch <strong>bei</strong>m Menschen eine Beteiligung der