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Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

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Einleitung 19<br />

gleiche kortikale Netzwerk aktivierten, wie auch spezielle Aufgaben für das räumliche<br />

Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnis. Zu diesem Netzwerk gehören die <strong>bei</strong>den frontalen Augenfelder (FEF),<br />

die supplementärmotorische Region (SMA), der dorsolaterale Präfrontalcortex (DLPFC),<br />

der anteriore cinguläre Cortex <strong>und</strong> Gebiete im posterioren parietalen Cortex (PPC) (Heide<br />

et al., 2001). Die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe um Heide <strong>und</strong> Kömpf konnte weiterhin zeigen, dass<br />

Patienten <strong>mit</strong> Läsionen im PPC eine Verschlechterung in der Exploration des visuellen<br />

Raumes zeigten, was sich in verzögerten <strong>und</strong> hypometrischen, visuell getriggerten<br />

Sakkaden in das kontralaterale Hemifeld manifestierte. Ausserdem zeigten „PPC-<br />

Patienten“ beeinträchtigte Basisfunktionen in der Raumanalyse, bezüglich der internen<br />

Speicherung von Raumkoordinaten <strong>und</strong> der räumlichen Konstanz zwischen den Sakkaden.<br />

Läsionen in den frontalen Augenfeldern (FEF) zeigten eine verschlechterte systematische<br />

<strong>und</strong> willkürliche Untersuchung des Raumes. Läsionen im präfrontalen Cortex (PFC)<br />

verringerten die Leistung des Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnisses für räumliche, sakkadenspezifische<br />

Informationen, während Läsionen in der SMA Veränderungen in der zeitlichen<br />

Abstimmung von Sakkadensequenzen, jedoch keine visuell-räumlichen Defizite<br />

verursachten (Heide <strong>und</strong> Kömpf, 1998(2)). Daraus wird ersichtlich, dass Sakkaden ein<br />

unverzichtbarer Mechanismus für die Erfassung des visuellen Raumes sind. Andererseits<br />

ist eine genaue interne Repräsentation von räumlichen Koordinaten eine Vorbedingung für<br />

die akkurate Ausführung räumlich korrekter Sakkaden. Die Genauigkeit von Sakkaden zu<br />

erinnerten, visuellen Blickzielen (MGS) ist ein Indikator für das räumliche<br />

Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnis (Pierrot-Deseilligny et al., 1991; Heide et al., 2001).<br />

In dieser Studie soll nun die Leistung des räumlichen Ar<strong>bei</strong>tsgedächtnisses <strong>bei</strong> Patienten<br />

<strong>mit</strong> Morbus <strong>Parkinson</strong> anhand der Durchführung von Sakkaden zu erinnerten Blickzielen,<br />

<strong>mit</strong> einer variablen Memorisierungszeit („Delay“) zwischen 1s <strong>und</strong> 30s, untersucht werden.<br />

Das Review von Pierrot-Deseilligny (Pierrot-Deseilligny et al., 2002) weist darauf hin,<br />

dass an der Ausführung von MGS, je nach Memorisierungszeit, verschiedene kortikale<br />

Areale beteiligt sind. Bei kurzen MGS <strong>mit</strong> einem Delay von 1-20s, wird der DLPFC<br />

aktiviert, möglicherweise auch der rechte PPC, sie stellen so<strong>mit</strong> einen räumlichen<br />

Kurzzeitspeicher dar.<br />

Eine experimentelle dopaminerge Blockade des DLPFC, die einem Dopaminabfall im<br />

Frontalcortex <strong>bei</strong> <strong>Parkinson</strong>-Patienten entsprechen könnte, zeigte eine Ungenauigkeit der<br />

finalen Augenposition <strong>bei</strong> MGS (Sawaguchi et al., 1994). Ein Dopaminmangel im

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