Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Syndromen mit und ...

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Einleitung 6 1.2.2.4 Subtypen von Sakkaden Sakkaden werden anhand der visuellen Stimuli und der daran beteiligten neuronalen Systeme in verschiedene Subtypen eingeteilt (siehe Tabelle 2). Sakkaden Subtyp Willkürsakkaden (intern getriggert, mit einem visuellen Blickziel) a) Explorativsakkaden b) Sakkaden zu erinnerten Blickzielen („memoryguided-saccades“) c) antizipatorische (prädiktive) Sakkaden d) visuell geführte Sakkaden e) akustisch geführte Sakkaden f) Sakkaden auf Kommando oder selbst initiierte Sakkaden g) Antisakkaden a) visuell getriggerte reflexive Prosakkaden Reflexsakkaden (extern getriggert) b) Sakkaden zu akustischen oder taktilen Stimuli spontane Sakkaden a) während Ruhephasen (intern getriggert, b) während anderer motorischer Aktivitäten ohne ein Blickziel) schnelle Phase des Nystagmus a) optokinetischer Nystagmus (OKN) b) vestibulärer Nystagmus Tabelle 2. Einteilung von sakkadischen Augenbewegungen 1.Reflexsakkaden: Dies sind extern getriggerte Sakkaden, welche durch ein plötzlich auftauchendes peripheres, visuelles oder akustisches Ziel ausgelöst werden, z.B. zu dem Finger eines Untersuchers im „bedside“-Test. Dieser Typ von Sakkaden wird auch als visuell getriggerte reflexive Prosakkaden bezeichnet, da sie in Richtung des Blickziels ausgeführt werden. 2. Willkürsakkaden: Dies sind intern getriggerte, willkürlich ausgeführte Sakkaden. Sie sind Antworten auf ein Kommando, die Augen zu einem peripheren Blickziel zu bewegen. Da sie durch die Großhirnrinde (Cortex cerebri) initiiert werden, ist ihre Untersuchung von besonderem Interesse bei zerebralen, hemisphärischen Erkrankungen. Das visuelle Ziel der Sakkade kann dabei extern repräsentiert sein, dies löst visuell geführte Sakkaden aus (zum Beispiel auf Kommando zu einem seit einiger Zeit bestehenden Blickziel) oder führt zu Explorativsakkaden (zur Untersuchung der visuellen Umwelt). Im Gegensatz dazu kann das Blickziel intern repräsentiert sein, dies führt zu nicht-visuell geführten Sakkaden. Dazu gehören sogenannte „Memorisierungssakkaden“ („memory-guided-sakkades“), die zu

Einleitung 7 einem erinnerten Blickziel ausgeführt werden, welches kurz zuvor präsentiert wurde, das jedoch vom Probanden nur in der Peripherie wahrgenommen wurde, da er einen zentralen Blickpunkt fixiert. Des Weiteren werden die antizipatorischen (prädiktiven) Sakkaden, die zu einem voraussichtlich erscheinenden Ziel führen, die Antisakkaden, die in die Gegenrichtung zu einem peripheren visuellen Stimulus ausgeführt werden, die Sakkaden auf Kommando mit einer Blickrichtungsangabe („Guck nach rechts“) und die selbst initiierten Sakkaden ohne Kommando zu den Willkürsakkaden gezählt. 3. spontane Sakkaden: spontane Sakkaden treten in Ruhe, nachts oder beim Beobachten von konturlosen Flächen („blauer Himmel“) auf. 4. schnelle Phase des Nystagmus: Im Rahmen der schnellen Phase des optokinetischen und vestibulären Nystagmus treten sakkadenartige Augenbewegungen auf. 1.2.3 Die Neurophysiologie der Sakkaden 1.2.3.1 Einleitung Es gibt im Wesentlichen drei neuronale Systeme, die für die Generierung von Sakkaden verantwortlich sind: Erstens kortikale Areale und ihre Verbindungen zu den Basalganglien, zweitens die prämotorische Sakkadengenerierung im Hirnstamm und drittens Anteile des Kleinhirns (vor allem der posteriore Vermis) (siehe Abbildung 2).

Einleitung 6<br />

1.2.2.4 Subtypen von Sakkaden<br />

Sakkaden werden anhand der visuellen Stimuli <strong>und</strong> der daran beteiligten neuronalen<br />

Systeme in verschiedene Subtypen eingeteilt (siehe Tabelle 2).<br />

Sakkaden Subtyp<br />

Willkürsakkaden<br />

(intern getriggert,<br />

<strong>mit</strong> einem visuellen<br />

Blickziel)<br />

a) Explorativsakkaden<br />

b) Sakkaden zu erinnerten Blickzielen („memoryguided-saccades“)<br />

c) antizipatorische (prädiktive) Sakkaden<br />

d) visuell geführte Sakkaden<br />

e) akustisch geführte Sakkaden<br />

f) Sakkaden auf Kommando oder selbst initiierte<br />

Sakkaden<br />

g) Antisakkaden<br />

a) visuell getriggerte reflexive Prosakkaden<br />

Reflexsakkaden<br />

(extern getriggert)<br />

b) Sakkaden zu akustischen oder taktilen Stimuli<br />

spontane Sakkaden<br />

a) während Ruhephasen<br />

(intern getriggert,<br />

b) während anderer motorischer Aktivitäten<br />

ohne ein Blickziel)<br />

schnelle Phase des Nystagmus a) optokinetischer Nystagmus (OKN)<br />

b) vestibulärer Nystagmus<br />

Tabelle 2. Einteilung von sakkadischen Augenbewegungen<br />

1.Reflexsakkaden: Dies sind extern getriggerte Sakkaden, welche durch ein plötzlich<br />

auftauchendes peripheres, visuelles oder akustisches Ziel ausgelöst werden, z.B. zu dem<br />

Finger eines Untersuchers im „bedside“-Test. Dieser Typ von Sakkaden wird auch als<br />

visuell getriggerte reflexive Prosakkaden bezeichnet, da sie in Richtung des Blickziels<br />

ausgeführt werden.<br />

2. Willkürsakkaden: Dies sind intern getriggerte, willkürlich ausgeführte Sakkaden. Sie<br />

sind Antworten auf ein Kommando, die Augen zu einem peripheren Blickziel zu bewegen.<br />

Da sie durch die Großhirnrinde (Cortex cerebri) initiiert werden, ist ihre Untersuchung von<br />

besonderem Interesse <strong>bei</strong> zerebralen, hemisphärischen Erkrankungen. Das visuelle Ziel der<br />

Sakkade kann da<strong>bei</strong> extern repräsentiert sein, dies löst visuell geführte Sakkaden aus (zum<br />

Beispiel auf Kommando zu einem seit einiger Zeit bestehenden Blickziel) oder führt zu<br />

Explorativsakkaden (zur Untersuchung der visuellen Umwelt). Im Gegensatz dazu kann<br />

das Blickziel intern repräsentiert sein, dies führt zu nicht-visuell geführten Sakkaden. Dazu<br />

gehören sogenannte „Memorisierungssakkaden“ („memory-guided-sakkades“), die zu

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