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6. Amphibien - Reptilien (Manfred Pintar)

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Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

<strong>Amphibien</strong> als Indikatoren für intakten<br />

Naturhaushalt:<br />

• Vielfalt an Lebensräumen (Wasser-, Landlebensraum)<br />

• hohe und differenzierte Ansprüche an Lebensraum<br />

• geringe Artenzahl (in Österreich:<br />

• Schwanzlurche: 7 Arten<br />

• Froschlurche: 13 Arten)<br />

• relativ leicht zu bestimmen<br />

Mit der Zaun-Kübel-Methode steht ein Verfahren zur<br />

Verfügung, das in Kombination mit Kartierungen der<br />

<strong>Amphibien</strong>fauna und ihrer Lebensräume die Erfassung<br />

qualitativer und quantitativer Daten mit einem<br />

standardisierten Verfahren ermöglicht.


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Die Beziehung der <strong>Amphibien</strong> zu ihren Lebensräumen ...<br />

Frühjahr<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

Frühjahr


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Die Entfernung der Lebensräume<br />

Straßen ...!!


Die Straße – eine Gefahr<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Die Zaun-Kübel-Methode<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Wanderstrecken im Land Salzburg<br />

37 bekannte Wanderstrecken<br />

57 ehrenamtliche Zaunbetreuer<br />

5 Tunnel-Leitanlagen


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Ergebnisse 2001/2002 für das gesamte Land Salzburg<br />

An 16 Wanderstrecken wurden 2001 im Zeitraum von<br />

0<strong>6.</strong>03. – 25.05 insgesamt 74.704 Tiere gefangen.<br />

An 19 Wanderstrecken wurden 2002 im Zeitraum von<br />

27.02. – 17.05 insgesamt 57.765 Tiere gefangen.<br />

Die Arten: Bufo bufo, Rana temporaria, Rana dalmatina, Triturus alpestris, Triturus<br />

vulgaris, Triturus cristatus, Hyla arborea, Salamandra salamandra, Lacerta agilis,<br />

Zootoca vivipara und Anguis fragilis


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Wie kommt man vom toten Frosch auf der Straße zur Schutzanlage?<br />

(Auszug aus RVS 3.04<br />

Meldung von<br />

<strong>Amphibien</strong>wanderungen<br />

an Straßen<br />

Voruntersuchung<br />

durch die Behörde<br />

Bewertung sprich ZKM<br />

ja oder nein<br />

Zaun-Kübel-Methode<br />

über zwei Jahre<br />

<strong>Amphibien</strong>ökolischer Bericht<br />

• Arten<br />

• Individuenzahlen<br />

• Genaue Lage der Wanderung<br />

• Schutzmaßnahmen erforderlich?<br />

• Vorschläge für Schutzmaßnahmen<br />

• Detaillierte Beschreibung der Schutzanlagen<br />

....ist Grundlage für technische Planung<br />

Technische Planung<br />

Behördliche Genehmigung<br />

Bau<br />

Unter ökologischer Bauaufsicht


RVS 3.04 (Richtlinien für<br />

Verkehr und Straßenbau)<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

RVS 3.04 (Richtlinien für Verkehr und Straßenbau)


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Beispiel der Gasteiner Straße – Patschgwiese 1996<br />

Lage Anordnung Verteilung der Durchlässe<br />

der Individuen Fangbehälter


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Nebenprodukt der Zaun-Kübel-Methode<br />

...Langzeitdaten zur Entwicklung der Individuenzahlen


Die Tunnel-Leitanlage (TLA)<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Beispiele von Schutzanlagen<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Das Bauprojekt<br />

Ausführende: Martin Kyek, Inst. f. Ökol.<br />

Salzburg<br />

...am Beispiel: Welser Westspange<br />

A8 Innkreisautobahn – Teilstück Wels - Sattledt<br />

Baulänge: 11 km (ca. 4 km Unterflur)<br />

Dauer der Voruntersuchung: 1994 – 1996<br />

Dauer der Errichtungsarbeiten: 2000 - 2003


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Die „Geschichte“ der Welser Westspange:<br />

1937 Planungsbeginn RAB –Trasse<br />

2. Weltkrieg erste Bauarbeiten (Brückenwiderlager Sattledt)<br />

60er Jahre Wiederaufnahme der Planungen<br />

80er Jahre Planungskonkretisierung „Rinderer Trasse“<br />

1991 §4 Verordnung (Trassenverordnung)<br />

1994 1. Naturschutzbescheid – Berufung<br />

1995 Berufung wurde stattgegeben, Zurückverweisung an die erste Instanz<br />

Änderung des Naturschutzgesetzes: neue Rechtslage für Verkehrswege<br />

1997 2. Naturschutzbescheid, 1. Instanz (BH Wels Land)<br />

Berufung der LUA OÖ.<br />

1998 Einbindung IfÖ mit Fachgutachten <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

1999 Beauftragung umfassender Gutachten IfÖ – Abgabe 20. August 1999<br />

Rechtswirksame Naturschutzbescheide (Land OÖ) – 4. November<br />

1999 (Wels-Land), 27. Dezember 1999 (Wels-Stadt)


Ergänzende Gutachten:<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

• Wasserhaushalt (Dr. Bechtold)<br />

• Botanik-Vegetationskunde (Institut für Ökologie)<br />

• <strong>Amphibien</strong>-<strong>Reptilien</strong> (Institut für Ökologie)<br />

• Vogelfauna (Dr. Eisner)<br />

• Landschaftsbild (DI. Kutzenberger)<br />

• Gesamtgutachten mit zum Teil umfangreichen Ergänzungen zu<br />

Fremdenverkehr und Erholung, Luftgüte, Schall/Lärm und Landschaftsbild<br />

(Institut für Ökologie)


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Botanik: Verbreitung der Rote-Liste-Arten


Ornithologie<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Anhang I Vogelschutzrichtlinie


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Herpetologie: Verbreitung der <strong>Amphibien</strong> und <strong>Reptilien</strong>


Wanderkorridore<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Die Maßnahmen zur Minderung des Eingriffs:<br />

Sicherung und Umsiedlung geschützter Tier und-<br />

Pflanzenarten während der Bau- und Betriebsphase<br />

Reduzierung von populationsmindernden Faktoren<br />

Schaffung von Ersatzlebensräumen<br />

Kompensation der unterbrochenen Biotopbeziehungen<br />

Konzeption und Initiierung eines raumordnungsmäßigen<br />

Gesamtkonzeptes für das Aiterbachtal


Der Landschaftspflegeplan<br />

als<br />

Grundlage<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Naturschutzbescheid<br />

Maßnahmen und Planungen wurden zum Großteil direkt aus dem<br />

Gesamtgutachten in den Bescheid übernommen<br />

(167 Auflagen bzw. Bedingungen).<br />

Beispiele:<br />

B7: Die geplanten Retentionsbecken sind hinsichtlich<br />

Beispiele:<br />

ihrer Ausgestaltung an die typischen Fischteiche des<br />

A 1: Sämtliche mit diesem Aiterbachtales Bescheid in Zusammenhang anzupassen. stehenden<br />

Beispiele: naturschutzfachlichen D6: Um die Maßnahmen B25: Unterbrechung In wie mehreren Vegetationstechnik, des traunparallelen Abschnitten Schutzkonzepte entlang Gesamtlebensraumes<br />

der Trasse für Tier- (die<br />

A und 13: Pflanzenarten, .....Grundlage durch Rekultivierungsmethoden die für geplante das genaue Landschaftspflegekonzept Autobahn Festlegung auf erfolgt etc. ein haben geringeres unter sind nach der die Maß Auflagengruppe dem Pläne zu Stand 19 reduzieren, und der 20 D) des ist sind<br />

Naturschutzfachlichen unterhalb Gesamtgutachtens der<br />

Hecken<br />

Autobahnbrücke<br />

als Wanderkorridore von Dr. ein Helmut langgezogener, Wittmann, zu errichten.<br />

bachähnlicher<br />

Institut Diese für haben<br />

Ökologie, A 3: Die zu Arenbergstraße errichtenden Feuchtlebensraum Schutzanlagen nachfolgenden 10, 5020 anzulegen, Salzburg für Planungs- <strong>Amphibien</strong> vom der zumindest 20. 08. und und 1999. Gestaltungsprinzipien bodengebundene<br />

zeitweise Das mit Wasser zu<br />

Landschaftspflegekonzept Kleinlebewesen aus sind dem auf benachbarten Dauer entsprechen: ist in flächenmäßiger des Goisbach Bestandes Bodenaufbau<br />

oder der Hinsicht mit Autobahn Wasser<br />

Buschgruppen, zumindest aus in einwandfreiem,<br />

dem soweit Sukzessions- zu<br />

C2: realisieren, Für die daß Ausgrenzung Retentionsbecken in Summe flächen, der auf Tiere einer für Kiesschüttungen, Oberflächenwässer Fläche aus dem von Baugeschehen 90 verdichtete ha an Gestaltungs-, der ist Traunleiten Flächen. die Zaun- Verbesserungs-<br />

zu<br />

Kübel-Methode und langfristige dotieren zu Erhaltungsmaßnahmen verwenden. ist.<br />

B26: Als Sämtliche Material bestehender ist vorgeschriebenen blickdichtes hoher Zaunmaterial<br />

Naturqualitäten Tunnelleitanlagen<br />

mit durchgeführt eingearbeiteten werden...... Ösen ........... (Kleintierschutzanlagen) sind auf Dauer des Bestandes<br />

der Autobahn in einwandfreiem, funktionsfähigem<br />

Zustand zu erhalten.<br />

Allgemeine Auflagen<br />

Landschaftspflegekonzept<br />

Spezielle Auflagen zur Gestaltung<br />

Spezielle Wissenschaft Auflagen und Technik während zu erfolgen.... der Bauphase<br />

mit Schwerpunkt <strong>Amphibien</strong> und <strong>Reptilien</strong><br />

Spezielle funktionellem Auflagen Zustand zu für erhalten. Teilbereiche der Trasse<br />

Bedingungen


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Die Maßnahmen – Zahlen und Fakten:<br />

17 km <strong>Amphibien</strong>schutzzäune mit 600 Fangbehältern<br />

ca. 2.000 Betreuungs- und Wartungsstunden pro Jahr<br />

90 ha Ausgleichsfläche<br />

Anlage von 23 Stillgewässern (Gesamtfläche von 3 ha)<br />

mehrere 1.000 m² verpflanzter Feucht- und Trockenvegetation<br />

Errichtung von 7 dauerhaften <strong>Amphibien</strong>schutzanlagen


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Lage der Fangzäune entlang der Trasse


Vegetationsverpflanzung<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


„Totbäume“<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Entwicklung der <strong>Amphibien</strong>fauna:<br />

• Vorerhebung: 400 bis 500 Tiere<br />

• 2000 (erstes Baujahr): 3.691 Tiere<br />

• 2001 (zweites Baujahr): 8.972 Tiere<br />

• 2002 (drittes Baujahr): 9.027 Tiere


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Beispiel: Artenschutzprojekt Ursteiner Au, bei Salzburg


Wer geht wohin?<br />

Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Laubfrosch nach Kuchl/Freimoos<br />

Erdkröte nach Puch/Oberalm<br />

Molche zu den Schlossteichen<br />

Grasfrosch zu den Schlossteichen und nach Puch/Oberalm<br />

Feuersalamanderlarven in den Ostteil des Raschlbaches<br />

Äskulapnatter an die Salzach und nach Puch/Oberalm<br />

Zauneidechse nach Puch/Oberalm<br />

Ringelnatter nach Puch/Oberalm<br />

Blindschleiche nach Puch/Oberalm<br />

Schlingnatter nach Puch/Oberalm


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz


Kartierung & Bewertung im <strong>Amphibien</strong>schutz<br />

Zur Effizienzkontrolle von Schutzanlagen

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