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gewaschen, auch mit mancher Jauche gewaschen, und bei dem klingelten<br />
natürlich alle Alarmglocken. Und dann stand er auf dieser Bühne da unten<br />
wie in einer griechischen Tragödie, ich werde es nie vergessen,<br />
theatralisch. Er reckte die Hand hoch, stand und sagte, nee, sagte nicht,<br />
mit Stentorstimme, wie ein Tragöde bei Sophokles rief er mit einem etwas<br />
irren Blick zum Plafond hoch in die Richtung, wo der Köhler vermutet<br />
wurde von ihm, den er ja nicht sehen konnte, aber erkannt hatte, einen<br />
großen Satz, er rief:<br />
Archivton: AdK-Veranstaltung<br />
Hermlin: Ich warne sie, derartige Dinge in die Welt zu setzen, dass es hier<br />
eine gelenkte Diskussion – ich warne sie! Dieses Argument werde ich<br />
nicht noch einmal akzeptieren! Hier findet eine sachliche, ruhige,<br />
lebendige und parteiliche Aussprache statt. (sehr starker Beifall)<br />
Erzähler<br />
Im Laufe der Veranstaltung beruhigt sich die Atmosphäre jedoch wieder.<br />
Der Redakteur des „Neuen Deutschland“ nimmt sogar seine<br />
Anschuldigung zurück.<br />
Dietzel<br />
Wir alle sind aus dieser Versammlung mit dem Gefühl weggegangen, es<br />
beginnt eine neue Zeit, in der die jungen Leute ihre Meinung artikulieren<br />
können.<br />
Sprecher:<br />
2. Kapitel: Geh zu unseren Soldaten<br />
Erzähler<br />
Im Januar 1963 tagt in Ostberlin der VI. Parteitag der SED – der erste<br />
nach dem Bau der Mauer. Viele erleben ihn als einen Aufbruch.<br />
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