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Erzähler<br />

Biermanns Ausbürgerung ist ein schwerer politischer Fehler. Bis 1989<br />

verlassen etwa 200 meist namhafte Künstlern in Folge dieser Maßnahme<br />

die DDR. Das Land wird sich von diesem Schlag nie wieder richtig<br />

erholen. Man könnte sagen, dass die Ausbürgerung Biermanns der Anfang<br />

vom Ende der DDR ist. Stasi-Oberleutnant Wolfgang Schmidt in dem<br />

Buch „Sänger und Souffleur“ selbstkritisch:<br />

Zitator<br />

„Das MfS hatte den Generalsekretär zu einer folgenschweren<br />

Fehlentscheidung veranlasst. Ansonsten trat ein, was vorhersehbar war.<br />

Biermanns Bekanntheitsgrad wuchs inflationär.“<br />

Erzähler<br />

Biermanns Auftrittsverbot von 1965 hatte nämlich dazu geführt, dass er<br />

im eigenen Lande fast unbekannt war. Die bestellten positiven<br />

Zustimmungserklärungen zu seiner Ausbürgerung, die in den folgenden<br />

Tagen zuhauf im „Neuen Deutschland veröffentlicht werden, stammen<br />

größtenteils von Leuten, die noch nie etwas von ihm gehört haben.<br />

Das 11. Plenum beweist, wie Recht Biermann hat mit seiner „Ballade vom<br />

Mann, der sich eigenhändig beide Füße abhackte“:<br />

Archivton: Wolf Biermann Konzert in Köln 13.11.76<br />

(in vorhergehenden Erzählertext einblenden, dann hochziehen)<br />

Es hackte die Partei<br />

Sich ab so manchen Fuß,<br />

so manchen guten Fuß<br />

abhackte die Partei.<br />

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