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lassen, statt was machen, wollten mal gucken, wies hier weitergeht. War
ne muntere Atmosphäre, irgendwie waren alle froh. Es war schön, wir
hatten gute Gedichte gehört oder was wir dafür hielten, und die jungen
Leute spreizten sich mit ihren Werken und sonnten sich in diesem frischen
Ruhm.
Und dann kommt der Vorschlag, dann sollen doch die hier anwesenden
jungen Lyriker, von deren Existenz wir vor Hermlins Heldentat ja noch
gar nichts so recht wussten, die jetzt hier sind und die so erfreuliche
schöne neue sozialistische Lyrik geschrieben haben, die sollen doch jetzt
vielleicht, wenn niemand sprechen möchte, noch das eine oder andere zum
besten geben.
Archivton: AdK-Veranstaltung
(Beifall)
Männl. Stimme: Ich mache den Vorschlag, sie möchten, wenn sie können,
selber noch eins sprechen zu uns.
Hermlin: Ja natürlich, sehr gut. Also, wie ist es? Ein Gedicht? Könnt ihr
eure Sachen auswendig?
Weibliche Stimme: Könnte nicht Wolf Biermann eines seiner Lieder, oder
mehrere, selber singen?
Stimmen: Ja.
Hermlin: Ohne weiteres, da sitzt er. (Beifall) Ist die Gitarre da?
Biermann: Ich kann ja ein Gedicht sagen …
Biermann
Jedenfalls der Vorschlag stand im Raum und da sie alle keine bessere Idee
hatten und faul waren, haben sei gesagt, ja, ja, vorlesen. Und dann kommt
der erste und der zweite und … dann kam plötzlich der … ehemalige
Ehegatte von Sarah Kirsch, Kirsch, der Kluge, und las ein ziemlich kluges
Gedicht vor, ein Sonett, mit dem Titel „An einen alten Genossen“. Da
denke ich, das habe ich ja auch grade geschrieben, was ein Zufall, und
greife in die Tasche und habe den Durchschlag von diesem holzigen
dünnen Papier, das wir damals in der DDR hatten. Und da steht mein
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