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Erzähler<br />

Zwei Tage nach dem Freitod Apels, am 5. Dezember 1965, erscheint im<br />

„Neuen Deutschland“ ein langer Artikel unter der Überschrift „… der<br />

nichts so fürchtet wie Verantwortung.“ Gemeint ist Wolf Biermann. Autor<br />

des Artikels ist der Kulturchef des ND, Klaus Höpke:<br />

Zitator<br />

„Es entspricht Biermanns anarchistischer Grundhaltung, wenn er<br />

ausgerechnet in unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung alte Parolen<br />

der Demagogen der kapitalistischen Gesellschaft feilbietet. So wendet er<br />

sich wiederholt gegen die natürliche Kampfgemeinschaft der älteren<br />

Genossen und der jungen Generation.“<br />

Erzähler<br />

Natürlich eine Anspielung auf Biermanns Gedicht „An die alten<br />

Genossen“.<br />

Zitator<br />

„Aber der Generationsgegensatz, dem Biermann huldigt, war nie das<br />

Banner der Arbeiterbewegung, sondern nur ihrer Feinde.“<br />

Erzähler<br />

Damit ist Biermann entgültig und öffentlich zum Sozialismusfeind erklärt.<br />

Wessel<br />

Biermann, das war Höpke. Er konnte vor Wendeehrgeiz damals schon das<br />

Wasser nicht lassen, kann ich da nur sagen. Denn er hatte die Chance,<br />

diesen befohlenen Artikel gegen Biermann unter Pseudonym zu schreiben.<br />

Und das war ein Schnellschuss auf Befehl von oben und Axen.<br />

Erzähler<br />

Hermann Axen ist damals Chefredakteur des „Neuen Deutschland.<br />

Höpkes Hetzartikel löst einigen Protest aus. Die Staatssicherheit sammelt<br />

die Reaktionen in einem geheimen Dossier:<br />

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