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Erzähler<br />

Ulbricht erkennt den Ernst der Lage, in die er gerät. Er zieht die<br />

Notbremse. In einem Brief an alle Bezirksparteichefs schreibt er am 2.<br />

November 1965:<br />

Zitator<br />

„Es war falsch, dass die Auffassung verbreitet wurde, dass im Unterschied<br />

zu Westdeutschland Westschlager und Beatmusik bei uns keine schädliche<br />

Wirkung hervorrufen können.“<br />

Erzähler<br />

Am 31. Oktober 1965 findet in der Berliner Kongresshalle am<br />

Alexanderplatz eine Veranstaltung „Jazz und Lyrik“ statt. Mitwirkende<br />

sind u.a. die populären Schauspieler Manfred Krug und Eberhard Esche.<br />

Ursprünglich sollte auch Wolf Biermann einige Lieder singen. Doch dann<br />

kommt eine Absage - es ist nicht die erste.<br />

Biermann<br />

Die Leute, die ein bisschen dichter dran waren, bisschen mehr Ahnung<br />

hatten, die wussten schon ab Sommer ungefähr, dass der kleine Biermann<br />

nicht mehr zu retten ist. Es gibt dann immer so Signale. Ich hatte einen<br />

Vertrag zu singen meine Lieder, so als Liedermacher, das Wort habe ich ja<br />

damals in die Welt gesetzt, Gott sei’s geklagt, in Frankfurt an der Oder.<br />

Und dann kam plötzlich die Nachricht, ich darf doch nicht singen dort.<br />

Erzähler<br />

Für die Veranstaltung in der Kongresshalle verfügt Paul Verner ein<br />

Hausverbot für Biermann. Als dieser ahnungslos das Haus betreten will,<br />

lässt Verner ihn verhaften und zur „Klärung eines Sachverhaltes“ in das<br />

Polizeipräsidium bringen. Krug und Esche sind empört. In Biermanns<br />

Stasiakte hält Oberleutnant Lohr fest:<br />

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