01.03.2013 Aufrufe

Download Manuskript

Download Manuskript

Download Manuskript

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Biermann<br />

Ich glaube, ich hab auch mal ne Gitarre mitgehabt und hab ihr mal das<br />

eine oder andere Lied vorgespielt und dann mit ihr darüber diskutiert, mit<br />

der Genossin Margot. Und sie hat mir dann auch erklärt, was daran falsch<br />

ist. Und dann hab ich das eingesehen oder nicht eingesehen. Ich wollte<br />

von der lernen. Ich wollte, dass sie mir erklärt, was ich falsch mache. Ich<br />

hatte nicht den Knall, alles besser zu wissen. Das, was ich wusste, das hab<br />

ich deutlich gesagt. Und hab mich auch verteidigt, wenn ich angegriffen<br />

wurde, aber ich wusste immer, dass ich mich sehr irren kann. Und sie hat<br />

mir auch geduldig und freundlich und sehr sympathisch das gesagt, was<br />

sie denkt und fühlt. Und ich hab es mir ohne Arg, ohne einen Hauch von<br />

Ironie oder Übermut angehört, hab es in meinem Herze hin- und<br />

herbewegt, in meinem Gehirn, so gut ich konnte, und hab dann gesagt ja<br />

oder nein. So gut ich konnte, mit Respekt vor dieser Frau, aber ohne einen<br />

Hauch von Devotion.<br />

Sprecher<br />

5. Kapitel: Die Hausherren von Morgen<br />

Erzähler<br />

Einer der Kernpunkte der Ulbrichtschen Reformen nach dem Mauerbau ist<br />

die Jugendpolitik.<br />

Hans Bentzien<br />

Als ich da ins Politbüro bestellt wurde und man mit mir sprach, dass ich<br />

das Kulturministerium übernehmen soll, da hab ich gesagt, das geht doch<br />

nicht gut, all solche Leute wie Becher oder wie der erfahrene Abusch, und<br />

jetzt soll ich da kommen mit 34 Jahren?<br />

Erzähler<br />

Hans Bentzien, von 1963 bis 1966 Kulturminister der DDR.<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!