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Sprecher<br />
3. Kapitel: Näheres ist über diese Verbindung nicht bekannt<br />
Erzähler<br />
Stasioberst Kurt Zeiseweis, der den Vorgang Biermann nun unter dem<br />
Decknamen „Lyriker“ bearbeitet, leitet bei der Abteilung 26 des<br />
Ministeriums für Staatssicherheit die „Maßnahme A“ ein:<br />
Telefonüberwachung.<br />
Zitator<br />
„Der Auftrag dient der Feststellung der Verbindungen des Biermann und<br />
der Sammlung weiterer Angaben über das Verhältnis des B. zu<br />
Havemann.“<br />
Erzähler<br />
Zeiseweis werden die Auswertungsprotokolle der abgehörten Gespräche<br />
unter der Tarnbezeichnung „Bericht Informator Anna“ zugeleitet. Der<br />
Stasiobrist wundert sich jedoch, dass „Informator Anna“ Lücken aufweist,<br />
die er sich nicht erklären kann. In einem vertraulichen Gespräch mit den<br />
Genossen der Abteilung 26 erfährt er unter dem Siegel der<br />
Verschwiegenheit, dass es sich um Telefonate Biermanns mit Margot<br />
Honecker handelt.<br />
Diese durften weder aufgezeichnet noch ausgewertet werden, gab es doch<br />
die Regel, dass die Mitglieder der Partei- und Staatsführung tabu sind. So<br />
ergeht er sich in Mutmaßungen, wie zum Beispiel in seiner<br />
Zusammenstellung der „Verbindungen des Karl Wolf Biermann“ vom<br />
20.4.1964:<br />
Zitator<br />
„Zwischen der Mutter des Wolf Biermann, Emma Biermann und der<br />
Genossin Margot Honecker besteht persönlicher Kontakt. Beide Familien<br />
sollen entfernt verwandt sein, wie Biermann einmal behauptete. Biermann<br />
hat auch bereits mit der Genossin Honecker persönlich gesprochen.<br />
Näheres ist über diese Verbindung nicht bekannt.“<br />
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