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offenbar den Moskauern in ihrem Andrang nach Gedichten nicht länger<br />

nachstehen.<br />

Der erste Teil verlief fast normal. Stephan Hermlin trug die Ausbeute<br />

einer öffentlichen Aufforderung der Akademie an unbekannte Lyriker vor:<br />

Viele Verse erwiesen sich als pointiert, kontrastreich, zuweilen kess,<br />

manchmal raffiniert naiv.<br />

Der zweite Teil, die Diskussion, verlief hingegen unüblich; denn sie<br />

brachte nicht nur heftiges Für und Wider, sondern bewog etliche Lyriker -<br />

auch solche, von denen nicht vorgelesen worden war -, <strong>Manuskript</strong>e aus<br />

der Tasche zu ziehen und sich selbst zu interpretieren. Originellster unter<br />

ihnen: Wolf Biermann, der seine oft umwerfend komischen Geschichten<br />

zur Gitarre sang.“<br />

Erzähler<br />

… mehren sich jetzt die kritischen Töne.<br />

Dietzel<br />

Köhlers Meinung, die er in der Akademieveranstaltung vorgetragen hatte,<br />

und die alle empörend fanden, wurde die offizielle Meinung der DDR bis<br />

hin zu Hager.<br />

Erzähler<br />

Kurt Hager, Mitglied des Politbüros und als ZK-Sekretär für die Bereiche<br />

Wissenschaft und Kultur zuständig.<br />

Dietzel<br />

Dann setzte ein, was in solchen Fällen immer eingesetzt hat, ein<br />

programmierter Ablauf, der eben hinging bis zu Selbstkritik und<br />

Parteiverfahren usw. usf.<br />

Erzähler<br />

Dabei ist das Vorgehen der Kulturfunktionäre infam. Hermlin hatte auf<br />

Grund der Kritik dem Präsidenten der Akademie seinen Rücktritt vom<br />

14

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