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Forschungsbericht Einbruchschutz in Wiener Privathaushalten

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<strong>E<strong>in</strong>bruchschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Privathaushalten</strong> ---****--- Institut für Rechts- und Krim<strong>in</strong>alsoziologie<br />

Dem Sicherheitsthema etwas näher stehen die Kundenzentren von <strong>Wiener</strong> Wohnen. Hier ist<br />

der technische Dienst beheimatet, der für die Instandhaltung der Geme<strong>in</strong>debauten <strong>in</strong> Wien<br />

verantwortlich ist und im Fall von technischen Gebrechen oder Ausfällen (z.B. Beleuchtungen)<br />

direkt kontaktiert werden kann. Die Mieter <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>debauten, die von <strong>Wiener</strong> Wohnen<br />

betreut werden, haben das Recht Hausvertrauenspersonen zu bestimmen, die als „Sprecher“<br />

die Interessen der Mieter gegenüber <strong>Wiener</strong> Wohnen vertreten können. <strong>Wiener</strong> Wohnen<br />

begrüßt die Institution der Hausvertrauenspersonen, fördert diese aber nicht ausdrücklich.<br />

Aber auch im Fall der Verwaltung von Geme<strong>in</strong>debauten ist zu bemerken, dass diese auf<br />

Sicherheitsprobleme eher reagiert als aktiv Akzente zu setzen. Es ist lediglich e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />

Initiative bekannt, die als e<strong>in</strong> umfassendes Wohnsicherheitskonzept gelten kann: Die von den<br />

Architekt<strong>in</strong>nen Prochazka, Podreka, Peretti und Ullmann geplante Wohnhausanlage „Frauen-<br />

Werk-Stadt“ am <strong>Wiener</strong> Stadtrand (Donaufelder Straße 97 / Carm<strong>in</strong>weg 6, 1210 Wien), die<br />

unter besonderer Berücksichtigung e<strong>in</strong>es sicherheitsgerechten Designs der Innen- und der<br />

Außenräume gestaltet wurde (Stummvoll 2004). 10<br />

c) Die E<strong>in</strong>stellung der <strong>Wiener</strong> Bevölkerung zum <strong>E<strong>in</strong>bruchschutz</strong><br />

Der Versuch über Hausverwaltungen, Genossenschaften, <strong>Wiener</strong> Wohnen oder die<br />

Gebietsbetreuung <strong>in</strong>teressierte BewohnerInnen für Fokusgruppen<strong>in</strong>terviews zum Thema<br />

<strong>E<strong>in</strong>bruchschutz</strong> zu rekrutieren war erfolglos. „Der Ost-Österreicher ist e<strong>in</strong> Lethargiker“, wie e<strong>in</strong><br />

Interviewpartner treffend bemerkt hatte. Diese Haltung ist durchaus kongruent mit den<br />

Informationen aus der <strong>Wiener</strong> Bevölkerung, die seit längerem immer wieder <strong>in</strong> diversen<br />

Umfragen zur Wohnsicherheit erhoben werden. Aus der relativ hohen Wohnzufriedenheit und<br />

dem hohen Sicherheitsgefühl wird die ger<strong>in</strong>ge Eigenverantwortung und ger<strong>in</strong>ge<br />

Partizipationsbereitschaft zum <strong>E<strong>in</strong>bruchschutz</strong> verständlich. E<strong>in</strong>ige dieser Umfragedaten<br />

wurden im Rahmen dieses Forschungsprojekts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sekundäranalyse ausgewertet und<br />

werden an dieser Stelle kurz dargestellt. Im Anschluss daran werden e<strong>in</strong>ige Argumente zur<br />

Wohnsicherheit nachgezeichnet, die aus den qualitativen Interviews mit den Mietervertretern<br />

sowie aus den Beobachtungen von kommunalen Veranstaltungen zur Sicherheit gewonnen<br />

werden konnten.<br />

I. Unsicherheitsbefragungen<br />

Europäische Studien stellen Wien e<strong>in</strong> besonders positives Zeugnis aus. In dem von der<br />

Europäischen Kommission geförderten Forschungsprojekt „Insecurities <strong>in</strong> European Cities“<br />

wurde das subjektive Sicherheitsgefühl <strong>in</strong> Zusammenhang mit Lebensqualität und Infrastruktur<br />

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