Zukunftsgruppe - des Bundesministerium des Innern
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96. Es ist wichtig, stärkeres Gewicht auf die externe Dimension der Asylpolitik zu legen.<br />
Wir müssen uns intensiver mit der Lage in den Herkunftsländern befassen<br />
und das gemeinsame europäische Asylsystem an humanitäre und Entwicklungshilfeprogramme<br />
in Drittstaaten knüpfen. Diese Verbindung sollte systematisch<br />
sein und einen Gesamtansatz zur Migrations- und Asylpolitik bilden.<br />
97. Eine gemeinsame Asylpolitik darf sich nicht nur auf Asylbewerber konzentrieren,<br />
die in einem Mitgliedstaat Asyl beantragen. Die Europäische Union hat starkes<br />
Interesse an der Aufrechterhaltung <strong>des</strong> internationalen Systems zum Flüchtlingsschutz<br />
und sollte auf internationaler Ebene eine zentrale Stellung einnehmen.<br />
Dabei sollte die Stärkung der Partnerschaft mit dem UNHCR eines der Mittel<br />
zum Erreichen dieses Ziels sein. In diesem Zusammenhang sollte auch die<br />
Zusammenarbeit mit Drittstaaten ausgebaut werden, insbesondere durch Regionale<br />
Schutzprogramme.<br />
98. Das Konzept der Regionalen Schutzprogramme sollte auf der Grundlage einer<br />
Evaluierung weiterentwickelt und wenn nötig umgestaltet werden, um seinen zusätzlichen<br />
Nutzen als strategische Ergänzung zu anderen Formen der humanitären<br />
Hilfe und <strong>des</strong> Kapazitätsaufbaus zu gewährleisten.<br />
99. Es sollte ein gemeinsames Instrument zu Resettlement geschaffen werden.<br />
Resettlement-Programme sollten strategisch zur Ergänzung und Anregung weiterer<br />
nachhaltiger Lösungen in den Aufnahmeländern (Integration vor Ort) und Herkunftsländern<br />
(Rückführung) genutzt werden und damit letztendlich zur Lösung<br />
langwieriger Flüchtlingssituationen beitragen. Wenn alle Mitgliedstaaten zu einem<br />
gemeinsamen Programm beitragen könnten, könnten wir die notwendigen Mengen<br />
für eine strategische Wirkung erreichen. Das gemeinsame Resettlement-<br />
Programm sollte auf bestehenden Erfahrungen und best practices in den Mitgliedstaaten<br />
beruhen und zu einem erhöhten Resettlement-Potenzial in der Europäischen<br />
Union führen.<br />
3.) Modernisierung <strong>des</strong> Schengen-Ansatzes in Grenz- und Visumangelegenheiten<br />
100. Das Schengensystem wurde in den 1990er Jahren mit dem Ziel <strong>des</strong> freien Personenverkehrs<br />
als notwendige Ergänzung <strong>des</strong> gemeinsamen Binnenmarktes eingerichtet.<br />
101. Mit der Abschaffung der Grenzkontrollen zwischen den meisten Mitgliedstaaten<br />
setzte die EU einen historischen Meilenstein. Der freie Personen- und Warenverkehr<br />
ist eine Errungenschaft, welche die Nachkriegszeit endgültig abschloss, und<br />
oberstes Ziel muss die Bewahrung der Integrität <strong>des</strong> Schengenraumes während<br />
seiner fortgesetzten Erweiterung sein.<br />
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