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Zukunftsgruppe - des Bundesministerium des Innern

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3.) Koordinierung von Einsätzen in Drittstaaten<br />

75. In den letzten Jahren haben drei parallele, aber miteinander verbundene Entwicklungen<br />

stattgefunden:<br />

o innerhalb der Europäischen Union eine zunehmende Zusammenarbeit im<br />

Sicherheitsbereich, insbesondere bei der polizeilichen Zusammenarbeit;<br />

o weltweit eine zunehmende Internationalisierung bei der Konfliktlösung aufgrund<br />

verschwommener Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit,<br />

wodurch zunehmend Einsätze im Ausland erforderlich sind;<br />

o und folglich eine wachsende politische Bereitschaft der Europäischen Union,<br />

ihr Gewicht und ihre Möglichkeiten in internationalen Konflikten einzusetzen.<br />

76. Dadurch kam es zu einer Zunahme von Einsätzen in Drittstaaten mit einem Engagement<br />

der Europäischen Union, die Polizei- und Streitkräfte, Katastrophenschutzeinheiten<br />

und zivile Bedienstete entsendet, die z. B. für den Aufbau von Institutionen,<br />

die Stützung der Rechtsstaatlichkeit, Wahlbeobachtung, Demokratisierung,<br />

die Zivilgesellschaft und humanitäre Hilfe zuständig sind. Die Erfordernisse<br />

in den operativen Bereichen an Streit- und Polizeikräfte sowie an Katastrophenschutzeinheiten<br />

sind vielfältig und eng miteinander verflochten: Die große<br />

Bandbreite an Bedrohungen umfasst Kriegssituationen, terroristische Anschläge,<br />

organisiertes Verbrechen, gewalttätige Demonstrationen, Natur- oder vom Menschen<br />

verursachte Katastrophen sowie gewöhnliche Polizeiaufgaben.<br />

77. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass erhebliche Mängel bei der Zusammenarbeit<br />

und der internen Entscheidungsfindung mit verschiedenen Akteuren<br />

sowie allzu bürokratische interne Regelungen bestehen, welche die Europäische<br />

Union daran hindern, schnell auf die Bedürfnisse und Anforderungen der<br />

Kräfte im Ausland einzugehen. Die folgenden Grundsätze sollten zukünftige<br />

Maßnahmen und Entscheidungen leiten:<br />

78. Eine engere Verbindung zwischen der europäischen Polizei-, Außen- und Verteidigungspolitik<br />

und infolge<strong>des</strong>sen eine engere Beziehung zwischen den verschieden<br />

Politikbereichen innerhalb der Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik<br />

muss hergestellt werden. So könnten das Fachwissen und die Erfahrung der Polizei<br />

bei der Planung und Evaluierung von zivilen Kriseneinsätzen besser genutzt<br />

werden. Dafür ist eine engere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ratsstrukturen<br />

(Allgemeine Angelegenheiten und Außenbeziehungen, Justiz und Inneres)<br />

mit vorheriger Konsultation sowie einer Nachbereitung von Einsätzen unerlässlich.<br />

Die Finanzmittel der Europäischen Union für Einsätze in Drittstaaten<br />

könnten gebündelt werden, damit die Europäische Union sie schneller bereitstellen<br />

kann.<br />

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