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Zukunftsgruppe - des Bundesministerium des Innern

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o Beispielsweise sollte darüber nachgedacht werden, wie die Koordinierung von<br />

Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung auf europäischer Ebene verbessert<br />

werden kann, mit Blick auf eine engere Zusammenarbeit verschiedener Akteure<br />

zu erreichen. Die Koordinierung bleibt bruchstückhaft, solange sie neben<br />

der Arbeit innerhalb <strong>des</strong> Rates nicht auch die Arbeit der Europäischen<br />

Kommission, Europols, Eurojusts und <strong>des</strong> Gemeinsamen Lagezentrums<br />

(SitCen) umfasst. Dementsprechend sollte ein Konzept zur zukünftigen institutionellen<br />

Architektur in diesem Bereich entwickelt werden.<br />

o Ebenso sollte über eine Verzahnung der Terrorismusbekämpfung mit dem<br />

Bevölkerungsschutz nachgedacht werden. Die europäischen Regelungen zum<br />

Bevölkerungsschutz sollten eine Reaktion auf alle großen Notfälle einschließlich<br />

terroristischer Anschläge erleichtern.<br />

57. Die Gruppe empfiehlt, die Europäische Kommission aufzufordern, das Potenzial<br />

verstärkter Zusammenarbeit mit Organisationen der Zivilgesellschaft zu ermitteln<br />

und geeignete Bereiche und Formen der Zusammenarbeit vorzuschlagen. Neben<br />

der Analyse von und Reaktion auf Radikalisierungs- und Rekrutierungsbemühungen<br />

könnte dies zur Entwicklung aktiver Gegenmaßnahmen durch Regierungsbehörden<br />

und die Zivilgesellschaft beitragen, um diesen Phänomenen entgegenzutreten.<br />

58. Terroristen missbrauchen das Internet zunehmend auf verschiedene Arten, u. a.<br />

zur Hetze, Rekrutierung oder zur praktischen Unterstützung potenzieller Terroristen.<br />

Damit wurde es zu einem entscheidenden Mittel der Radikalisierung. Die<br />

Überwachung <strong>des</strong> Internet ist daher eine Aufgabe von höchster Bedeutung. Die<br />

Gruppe vertritt daher die Auffassung, dass weitere Überlegungen zu möglichen<br />

Maßnahmen gegen die terroristische Verwendung <strong>des</strong> Internet unerlässlich sind.<br />

59. Gleichzeitig ist die Gruppe der Ansicht, dass das Internet im Kampf gegen den<br />

Terrorismus mit dem Ziel der Entradikalisierung möglichst effizient und proaktiv<br />

genutzt werden sollte. „Kulturelle Intelligenz“ muss über das Internet und die Medien<br />

gegen Radikalisierung vorgehen und dabei insbesondere die Eigenheiten<br />

der „Cypersprache“ berücksichtigen.<br />

60. Daher empfiehlt die Gruppe, die Strategie für Medienkommunikation wie folgt<br />

weiterzuentwickeln:<br />

o den Schwerpunkt auf interkulturellem Dialog und Entwicklung einer klaren und<br />

überzeugenden positiven Botschaft an verschiedene Gemeinschaften in Europa<br />

und im Ausland setzen – möglicherweise sogar in nicht-europäischen<br />

Sprachen – mit Blick auf die zentralen europäischen Werte der good governance,<br />

der Grundrechte und <strong>des</strong> Schutzes von Frieden und Freiheit;<br />

o die terroristische Botschaft und einseitige Darstellung („single narrative“) in<br />

Frage stellen, indem u. a. klar darauf hingewiesen wird, dass die terroristische<br />

Sprache zu weiteren Aggressionen führt und terroristische Propaganda nicht<br />

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