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Zukunftsgruppe - des Bundesministerium des Innern

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Mit welcher Strategie können die Herausforderungen für 2010-2014 am besten<br />

bewältigt werden?<br />

51. In den ersten Jahren der europäischen Justiz- und Innenpolitik strebte die Europäische<br />

Union die Einrichtung von Formen der Zusammenarbeit an, die es den<br />

Mitgliedstaaten ermöglichten, gemeinsame Probleme zusammen anzugehen,<br />

und sorgte dafür, dass zwischen den Mitgliedstaaten die notwendigen Informationen<br />

zur Verfügung standen. Jetzt muss der nächste Schritt getan werden. Die<br />

Mitgliedstaaten behalten wesentliche Zuständigkeiten im Bereich der Innenpolitik,<br />

insbesondere in der Strafverfolgung. Die Gruppe erachtet es als wichtig,<br />

dass die Mitgliedstaaten weiterhin nach praktischen Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

suchen, selbst in Bereichen, die eindeutig im Zuständigkeitsbereich<br />

dieser Staaten liegen.<br />

52. Der Grundgedanke einer koordinierten europäischen Herangehensweise in Fragen<br />

der Migration und Sicherheit könnte das Konvergenzprinzip sein. Ziel dieser<br />

Idee ist es, die Mitgliedstaaten einander nicht nur über Mittel der Standardisierung,<br />

wenn nötig, sondern auch über operative Mittel näher zu bringen. Gemeinsame<br />

Ausbildungsprogramme, Austauschnetzwerke, Solidaritätsmechanismen,<br />

die Zusammenlegung bestimmter Ausrüstungsgegenstände, einfachere<br />

Verfahren der Zusammenarbeit und natürlich Informationsaustausch sind entscheidende<br />

Wege, um wahre operative Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten<br />

zu erreichen.<br />

53. Das Konvergenzprinzip wäre auf alle Bereiche anwendbar, in denen engere Beziehungen<br />

zwischen den Mitgliedstaaten möglich sind: Mitarbeiter, Institutionen,<br />

Verfahren, Ausrüstung und Rechtsrahmen. Die engeren Beziehungen würden<br />

sich auf den bisherigen acquis der Union gründen und die Instrumente der Europäischen<br />

Union voll ausschöpfen. Auf systematische Weise würde ein Mehrwert<br />

in der Festlegung und Umsetzung entsprechender Projekte angestrebt<br />

werden. Die Suche nach dem Mehrwert und die Entwicklung <strong>des</strong> Konvergenzprinzips<br />

führen zum selben Ziel. Je enger die Mitgliedstaaten zusammenarbeiten,<br />

<strong>des</strong>to klarer treten die gemeinsamen Werte und nationalen Vorbehalte hervor.<br />

54. Um diese Ziele zu erreichen, hält es die Gruppe für wünschenswert, ein gutes<br />

Verständnis der Zuständigkeiten aller Akteure in der Europäischen Union zu fördern.<br />

Sie schlägt daher vor, der Öffentlichkeit im Internet eine strukturierte und<br />

konsolidierte Zusammenstellung aller geltenden Instrumente im Bereich der europäischen<br />

Innenpolitik zur Verfügung zu stellen. Eine bessere Koordinierung<br />

sollte hinsichtlich der Umsetzung von Richtlinien und Rahmenbeschlüssen angestrebt<br />

werden. Sowohl die geltenden europäischen Rechtsvorschriften als<br />

auch bestimmte Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten könnten in einer benutzer-<br />

und leserfreundlichen Art kodifiziert werden. Diese Kodizes könnten ein<br />

fortschrittliches und flexibles System von Gesetzgebung im Bereich der europäischen<br />

Innenpolitik ermöglichen und wesentlich dazu beitragen, den europäischen<br />

acquis transparenter, verständlicher und leichter anwendbar zu machen.<br />

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