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2003 2 A - Glashütte Original

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CHRONOGRAPH<br />

Der Zeitschreiber der original <strong>Glashütte</strong>r Uhren 2/<strong>2003</strong><br />

Die 296 Einzelteiledes Kalibers 90-02<br />

DAS GROSSE PUZZLE DER EINZELTEILE, ODER WIE AUS DEN 296 KOMPONENTEN EIN GANZES UHRWERK ENTSTEHT.<br />

DER AUFBAU DES KALIBERS 90-02, EXKLUSIV DARGESTELLT ANHAND DER KONSTRUKTIONSPLÄNE DER MANUFAKTUR.<br />

In einer mechanischen Uhr tickt ein recht<br />

komplexes Gebilde aus Zahnrädern, Trieben,<br />

Hebeln, Schrauben und vielen anderen Bauteilen.<br />

Der neugierige Blick durch den Saphirglasboden<br />

eines Uhrengehäuses zeigt jedoch nur<br />

einen Teil des mechanischen Wunderwerks. Der<br />

uns für diese Ausgabe des CHRONOGRAPH<br />

exklusiv vorliegende Plan für den Zusammenbau<br />

der Untergruppen aus der Konstruktionsabtei-<br />

lung der Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> verheimlicht<br />

hingegen kein einziges Detail. Ausgehend<br />

vom komplexen Montageplan verfolgen<br />

wir den theoretischen Werdegang, indem wir<br />

uns veranschaulichen, wie dieses komplizierte<br />

Uhrwerk aus seinen Einzelteilen zusammengesetzt<br />

wird.<br />

Die Grundlage eigentlich eines jeden Uhrwerks<br />

bildet die Werkplatte oder Grundplatine (1). In<br />

ihr finden in Folge die meisten Komponenten<br />

ihren festen Platz, sie wird demnach auch als einer<br />

der ersten Teile mit einer computergesteuerten<br />

CNC-Fräsmaschine bearbeitet. Anhand der<br />

von der Konstruktionsabteilung erstellten Pläne<br />

und der CNC-Konstruktionsdaten legt ein darauf<br />

spezialisierter EDV-Fachmann die genauen<br />

Produktionsabläufe fest, indem er die CNC-<br />

Maschine für die Fertigung der Platinen Schritt


2<br />

KALIBER 90-02<br />

für Schritt programmiert. In mehreren, hintereinander<br />

erfolgenden Arbeitsgängen werden nun<br />

verschiedene Bohrungen und Aussparungen auf<br />

der Werkplatte angebracht. Die dafür notwendigen<br />

Werkzeuge lädt und wechselt die CNC-Maschine<br />

eigenständig. Je nach Ausführung und Kapazität<br />

der CNC-Maschine kann jeweils gleichzeitig<br />

eine gewisse Anzahl an Platinen gefertigt<br />

werden. Die Ingenieure und Facharbeiter dieser<br />

Abteilung haben in diesem Stadium der Produktion<br />

„nur“ quasi eine kontrollierende Funktion.<br />

Nach einem genau festgelegten Prozedere nehmen<br />

sie umfangreiche Qualitätsprüfungen vor.<br />

Abweichungen von der Norm und Überschreitungen<br />

von Toleranzen können nicht akzeptiert<br />

werden, da das kleine mechanische Wunderwerk<br />

keinen einzigen Fehler verzeiht.<br />

Als nächste Bauelemente (2) kommen das Laufwerk,<br />

das Federhaus, das Räderwerk und die<br />

Hemmung, inklusive Schwingungssystem, zum<br />

Einbau. Drehen wir im Anschluss die markante<br />

und für den <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbau so typische<br />

Dreiviertelplatine (1a) um und setzen die nächste<br />

Baugruppe ein: den kompletten Handaufzugsmechanismus<br />

(3), bestehend aus Aufzugswelle,<br />

Kupplungsrad, Kronrad, zwei Zwischenrädern<br />

und dem Sperrrad, welches auf dem Federkern<br />

des Federhauses „sitzt“. Nun kommt es zur Montage<br />

des Reduktionsgetriebes inklusive Gesperr<br />

(4) für den einseitig aufziehenden, automatischen<br />

Aufzug. Darüber befindet sich der eigentliche<br />

automatische Aufzug (5) mit dem skelettierten<br />

Rotor und dem 21-Karat-Goldgewicht.<br />

Der Zeigerstellmechanismus (6) und das Zeigerwerk<br />

(6a) sind die nächsten zwei Baugruppen,<br />

die in der Werkplatine (1) ihr neues Zuhause<br />

finden.<br />

Der große Datumsring (7) ist gleichzeitig Programmträger<br />

für das besonders gut ablesbare Panoramadatum.<br />

Er „trägt“ auch die Schaltnocken<br />

für die Einer- und Zehnerscheiben. Dazwischen,<br />

ebenfalls gut zu sehen, sind die Datumsschalträder<br />

(7a). Der kleine Bauteil (8) mit dem fein säuberlich<br />

ausgefrästen <strong>Glashütte</strong>-<strong>Original</strong>-Logo<br />

dient als Höhenbegrenzung. Man bezeichnet ihn<br />

als Wechselraddecke. Diese deckt zum einen das<br />

Wechselrad von der Zeigerstellung und zum anderen<br />

den Datumsring ab. Die daneben liegende<br />

Datumshebeldecke begrenzt ebenfalls den<br />

Datumsring und zusätzlich den Datumshebel.<br />

Die auf die Werkplatte (1) aufgesetzte Modulplatte<br />

(9) trägt die Datumsscheiben und Datumsrastfedern<br />

(10) für das Zehnerrad (= 4 Zähne für<br />

das Darstellen der Ziffern 0, 1, 2 und 3 des Panoramadatums)<br />

und das Einerrad (= 10 Zähne für<br />

das Darstellen der Ziffern 0 bis 9). Die bereits erwähnten<br />

Schaltnocken des Datumsrings greifen<br />

in den Einer- bzw. Zehnerring und bewegen diese<br />

zum jeweils richtigen Zeitpunkt weiter. Zu guter<br />

Letzt bauen wir noch die Mondphasenanzeige<br />

(11) ein. Die Mondschaltung wird über ein Ritzel<br />

vom Stundenrad angetrieben, das Getriebe<br />

hat eine Übersetzung von 1:2; es schaltet die<br />

mit 59 Zähnen bestückte Mondphasenscheibe<br />

täglich einmal weiter.<br />

PRODUKTIONSTIEFE DER MANUFAKTUR<br />

Uhrenmanufaktur ist nicht gleich Uhrenmanufaktur,<br />

denn erst bei genauer Betrachtung der<br />

Produktionstiefe eines Betriebes trennt sich die<br />

Spreu vom Weizen. Es ist in diesem Zusammenhang<br />

wichtig hervorzuheben, dass manche<br />

Uhrenmanufakturen zwar in der Lage sind,<br />

Kleinserien zu fertigen, jedoch für die Produktion<br />

einer normalen Großserie definitiv einen<br />

oder mehrere Zulieferer benötigen. In der Manufaktur<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> ist das anders: Hier<br />

können sowohl Kleinserien und/oder Prototypen<br />

gefertigt werden als auch selbstverständlich<br />

alle notwendigen Einzelteile für die reguläre<br />

Kollektion. Stellt man an dieser Stelle einmal die<br />

Frage, welche von den gerade erwähnten Bauteilen<br />

in der Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> hergestellt<br />

werden, so lautet die Antwort: Mit ganz<br />

wenigen Ausnahmen alle bis hin zur einzelnen<br />

Schraube.<br />

Ausgangsmaterialien für die Fertigung in <strong>Glashütte</strong><br />

bilden unter anderem die Werkstoffe<br />

Messing (z. B. für die Uhrwerksplatinen, Zahnräder<br />

und die Aufzugsrotorplatte) und Stahl<br />

(z. B. für Triebe, Hebel und Zahnräder).<br />

Die Platinenfertigung auf den CNC-Bearbeitungszentren<br />

wurde bereits erörtert. Widmen<br />

wir uns nun den vielen anderen Teilen eines<br />

Uhrwerks. Beispielhaft seien hier einige aufgeführt:<br />

Die in einem Uhrwerk benötigten Zahnräder<br />

werden aus Messingstreifen ausgestanzt<br />

oder mit Hilfe der Drahterodiertechnik gefertigt<br />

und anschließend verzahnt. Die Triebe werden<br />

gedreht, verzahnt und rolliert. Das Rollieren ist<br />

eine Technik der Feinbearbeitung, bei der durch<br />

Oberflächenglättung eine Materialverdichtung<br />

und somit ein erhöhter Härtegrad des Materials<br />

erzielt wird. Die Federhäuser werden gedreht<br />

und verzahnt, die Datumsringe gefräst, erodiert<br />

und bedruckt, die Hebel gebohrt, gefräst und<br />

erodiert. Die Aufzugsrotoren, darunter versteht<br />

man die Rotorplatten und die dazugehörigen<br />

Goldgewichte, gefräst und die Aufzugswellen<br />

gedreht.<br />

Besonders zeitaufwendig ist das Verfahren zur<br />

Herstellung der Unruhbrücken. Sie werden<br />

zuerst einmal gefräst und anschließend, so wie es<br />

der langjährigen Tradition in <strong>Glashütte</strong><br />

entspricht, aufwendig von Hand graviert. Diese<br />

Arbeit können nur wenige Spezialisten mit dem<br />

entsprechenden Handwerkszeug durchführen<br />

und lässt die Unruhbrücke und damit die Uhr zu<br />

einem ganz individuellen Meisterwerk werden.<br />

Die optisch sehr schön anzusehenden Schwanenhalsfedern<br />

werden gebohrt, gefräst, erodiert<br />

und im Anschluss aufwendig von Hand poliert.<br />

DIE BEARBEITUNG DER OBERFLÄCHEN<br />

Die Zahnräder werden nach ihrer Fertigstellung<br />

mit dem traditionellen <strong>Glashütte</strong>r Sonnenschliff<br />

verziert, die Unruhbrücke, wie gerade erwähnt,<br />

von Hand graviert und die ebenfalls in der<br />

Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> gefertigten<br />

Schrauben bei etwa 290 Grad gebläut und nicht<br />

nur eingefärbt.<br />

Erst die liebevolle und aufwendige Veredelung<br />

der Oberflächen lässt ein Uhrwerk im richtigen<br />

Glanz erscheinen und trennt die Spreu vom Weizen.<br />

Die Arbeiten hierzu haben eine sehr lange<br />

Tradition in der Uhrenindustrie, sie sind mannigfaltig<br />

und setzen ein enormes Fachwissen und<br />

eine sehr gute Ausbildung der Facharbeiterinnen<br />

und Facharbeiter voraus. Zu den Veredelungsvorgängen<br />

zählen das Polieren, Anglieren (hierunter<br />

versteht man das Brechen der Kanten im<br />

Winkel von 45° bei gleich bleibender Kantenbreite),<br />

das Aufbringen von Perl- und Streifenschliffen<br />

sowie das Rhodinieren der Uhrwerksplatinen<br />

und das Vergolden der Zahnräder. Dieser<br />

galvanisch aufgebrachte Oberflächenschutz<br />

ist der letzte Arbeitsgang vor der Montage.<br />

HUNDERTE ARBEITSGÄNGE FÜHREN<br />

ZUM ERFOLG<br />

Es ist unmöglich, an dieser Stelle jeden einzelnen<br />

Arbeitsgang und die damit verbundenen Schritte<br />

zur Herstellung eines kompletten Uhrwerkes<br />

exakt zu erfassen. Wahrnehmen kann der Käufer<br />

und Besitzer eines Meisterwerks von <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> die Qualität der edlen Zeitmesser und<br />

die vielen liebevoll verarbeiteten Details, die<br />

diese Uhren zu dem machen, was sie sind. Nicht<br />

zuletzt das Saphirglas auf der Rückseite der Uhr<br />

gewährt einen etwas tieferen Einblick in die<br />

komplexe, unverwechselbare und hochwertige<br />

Welt dieser tickenden Kleinode. Allesamt sind sie<br />

stille und treue Zeitzeugen einer Epoche, in der<br />

es so scheint, als würde uns die Zeit tagtäglich<br />

davongaloppieren. Mit dem Wissen und den unter<br />

einem Dach vereinten mannigfaltigen Handwerkskräften<br />

lassen die Mitarbeiter des <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhrenbetriebes jene uhrmacherische<br />

Tradition fortleben, die seit dem Jahre 1845 den<br />

feinen deutschen Uhrenbau in <strong>Glashütte</strong> kennzeichnet<br />

und künftig für immer in der kleinen<br />

sächsischen Gemeinde am Rande des Erzgebirges<br />

bestehen wird.<br />

Rechte Seite: Der Konstruktionsplan des Kalibers 90-02<br />

mit einer detaillierten Beschreibung im Lauftext.<br />

Dieser uns exklusiv vorliegende Bauplan zeigt im Detail, wie<br />

ein Uhrwerk entsteht und zusammengesetzt wird.


KALIBER 90-02<br />

3


4<br />

EDITORIAL<br />

I N H A L T<br />

SEITE 1–3<br />

Die 296 Einzelteile des<br />

Kalibers 90-02<br />

SEITE 4<br />

Editorial<br />

SEITE 5–6<br />

Interview mit Dr. Frank Müller<br />

SEITE 7<br />

Die Diplomaten von Union<br />

SEITE 8–9<br />

Der Nachwuchs gedeiht prächtig<br />

SEITE 10<br />

Opus - das neue Manufakturbuch<br />

von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

SEITE 11<br />

Wiederaufbau in <strong>Glashütte</strong><br />

SEITE 12–13<br />

Geschichte der Uhrenfabrikation<br />

in <strong>Glashütte</strong><br />

SEITE 14<br />

Der DUS-Anker-Versuchs-<br />

Chronometer DS 18<br />

SEITE 15<br />

Hintzes Labor<br />

SEITE 16<br />

Events<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb GmbH<br />

Altenberger Str. 1, D-01768 <strong>Glashütte</strong><br />

Tel.: +49(0)35053/46-0,<br />

Fax: +49(0)35053/46-205<br />

E-Mail: info@glashuette-original.com<br />

Redaktion: Redaktionsbüro A. Linz<br />

Bilder: Archiv, <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb,<br />

Redaktionsbüro A. Linz,<br />

UNION Uhrenfabrik, Jürgen Jeibmann<br />

Abonnement:<br />

Wenn Sie den „Chronograph“ demnächst<br />

regelmäßig beziehen wollen, melden Sie<br />

sich bei uns per E-Mail, Brief oder Fax!<br />

Ihre Fragen und Anregungen erreichen<br />

uns auf demselben Weg!<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser!<br />

Nach über zwölfmonatigen Bauarbeiten<br />

weihen wir am 8. September offiziell<br />

unser neues Manufakturgebäude ein.<br />

Mit dem Um- und Neubau des Gebäudes an<br />

der Altenberger Straße wurde nicht nur eine<br />

höchst funktionelle und repräsentative Fertigungsstätte<br />

geschaffen, die darüber hinaus die<br />

Erlebniswelt des feinen sächsischen Uhrenbaus<br />

dem Besucher in sog. Lehrpfaden erschließt.<br />

Sondern es wurde auch das letzte noch an die<br />

DDR-Zeiten erinnernde Relikt beseitigt. Die<br />

<strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb GmbH steht heute<br />

glänzend da. So konnten vom ersten Jahr seit<br />

meiner Übernahme des Unternehmens 1994<br />

von der Treuhandanstalt Jahr für Jahr zweistellige<br />

Umsatzzuwächse erreicht werden. Auf über<br />

250 Mitarbeiter wuchs die Belegschaft im<br />

Stammhaus und in den Märkten. Heute unter<br />

dem Dach des weltgrößten Uhrenkonzerns der<br />

Swatch Group können wir das riesige Vertriebsnetzwerk<br />

nutzen und genießen trotzdem die<br />

gleiche Freiheit wie vor dem Verkauf. So sind<br />

mittlerweile in über 28 Ländern <strong>Glashütte</strong>-<strong>Original</strong>-Uhren<br />

bei den renommiertesten Juwelieren<br />

erhältlich. Damit betrachte ich die mir bei<br />

meiner Übernahme des Unternehmens selbst<br />

gestellte Aufgabe, den <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb<br />

zu sanieren und in eine erfolgreiche Zukunft zu<br />

führen, nach fast neun Jahren Arbeit als gelöst.<br />

Der richtige Zeitpunkt also, sich aus der operativen<br />

Leitung des Unternehmens zurückzuziehen<br />

und die Verantwortung einem anderen –<br />

Jüngeren zu übertragen. Auch der Umstand,<br />

dass mir mehr und mehr Aufgaben aus der erw.<br />

Konzernleitung der Swatch Group übertragen<br />

wurden, deren Mitglied ich seit 2001 bin, hat<br />

mich in meinem Entschluss bestärkt, die operative<br />

Leitung abzugeben.<br />

Wer suchet, der findet – so könnte das Motto<br />

gelautet haben, als ich mich Anfang 2002 auf<br />

die Suche nach einem geeigneten Nachfolger<br />

machte. Die Aufgabe, die ich anbieten konnte,<br />

war sicher sehr attraktiv, doch stellt sie auch besonders<br />

hohe Anforderungen an den potentiellen<br />

Bewerber. Wie so oft liegt das Gute so nahe<br />

und so fand ich den geeigneten Mann im nächsten<br />

Umfeld. Dr. Frank Müller, nicht zu verwechseln<br />

mit dem Franck Muller der gleichna-<br />

migen Uhrenmarke, hat das Spezielle der <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhren von Grund auf bei unserem örtlichen<br />

Mitbewerber gelernt. Nach dem tragischen<br />

Ableben meines großen Gegenspielers<br />

Günter Blümlein kam ich mit Herrn Dr. Müller<br />

ins Gespräch und auch schnell zu einer Einigung.<br />

Seit dem 1. November des Vorjahres arbeitet<br />

sich Herr Dr. Müller in seine neue Aufgabe<br />

ein. Ich bin sicher, das Unternehmen somit<br />

in besten Händen zu wissen. Mit meinem<br />

Wechsel in den Aufsichtsrat werde ich weiterhin<br />

als stellvertretender Vorsitzender neben<br />

Herrn N. G. Hayek die „<strong>Glashütte</strong>“ in der erw.<br />

Konzernleitung vertreten, ein waches Auge auf<br />

„mein Unternehmen“ haben und in den strategischen<br />

Bereichen Produktentwicklung und<br />

Markenpositionierung beratend mitwirken.<br />

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an<br />

meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

<strong>Glashütte</strong>. Der Erfolg des Unternehmens ist<br />

und bleibt vor allem der Erfolg dieser Menschen,<br />

die sich der Herausforderung unglaublich<br />

engagiert und hoch motiviert stellten. Bei<br />

jedem Einzelnen möchte ich mich an dieser<br />

Stelle bedanken. Erlauben Sie mir, dass ich dabei<br />

zwei im besonderen Maße hervorhebe.<br />

Günter Wiegand – weit über dreißig Jahre im<br />

Betrieb und seit 1995 Geschäftsführer Produktion.<br />

Ohne ihn hätte nie eine Uhr das Haus verlassen.<br />

Sowie Klaus Grentrup – seit 1999 Geschäftsführer<br />

Vertrieb/Verkauf und ganz wesentlich<br />

für die Internationalisierung von <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> verantwortlich. Mit beiden, aber<br />

auch mit vielen anderen verbindet mich heute<br />

nicht nur die geleistete Arbeit, sondern echte<br />

Freundschaft. Zusammen mit Herrn Dr. Müller<br />

bilden sie zukünftig die Geschäftsleitung.<br />

Zu guter Letzt möchte ich Sie wissen lassen,<br />

dass es mich mit Freude und Stolz erfüllt, wie<br />

gut speziell unsere neuesten Modelle beim<br />

Endverbraucher ankommen und angekommen<br />

sind. Bleiben Sie, unser hochverehrter Kunde,<br />

uns auch zukünftig gewogen. Wir werden es Ihnen<br />

mit wunderbaren uhrmacherischen Kunstwerken<br />

vergelten, wie sie so nur in <strong>Glashütte</strong><br />

beim <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb entstehen. Der<br />

Tradition verbunden, aber nicht altmodisch<br />

wird auch zukünftig das Motto des Unternehmens<br />

sein – wie Sie schon bald wieder feststellen<br />

werden können.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Heinz W. Pfeifer<br />

President & CEO, <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhrenbetrieb GmbH/Union Uhrenfabrik GmbH<br />

und Mitglied der erw. Konzernleitung,<br />

Swatch Group AG


INTERVIEW<br />

CHRONOGRAPH: Herr Dr. Müller, Sie sind nun seit einigen<br />

Monaten im <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhrenbetrieb tätig und werden in Kürze<br />

Geschäftsführer der Manufaktur, was sind Ihre ersten<br />

Eindrücke?<br />

Zuerst einmal haben mich die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sehr beeindruckt. Mir fiel rasch<br />

ihre große Kompetenz auf, die sich in Form von<br />

viel Fleiß, Kreativität, Wissen und Erfahrung<br />

ausdrückt. Dazu bringen sie eine für die Uhrmacherei<br />

wesentliche Eigenschaft mit: nämlich eine<br />

große Portion an Geduld. Und wenn trotz der<br />

großen Erfolge in den letzten Jahren Freundlichkeit<br />

und Bescheidenheit das Klima im Hause<br />

prägten, dann imponieren mir die liebenswürdigen<br />

Sachsen um so mehr. Bei dieser Belegschaft<br />

verwundert es mich dann auch nicht, dass die<br />

Uhren gleichfalls etwas Besonderes sind. Die<br />

Zeitmesser von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> und Union<br />

werden in extrem kleinen Stückzahlen hergestellt.<br />

Die Uhrwerke zeichnen sich – wie zum<br />

Beispiel beim PanoRetroGraphen – durch einen<br />

hohen Innovationsgrad und feine handwerk-<br />

liche Veredelung aus. Das Design ist klar und<br />

funktional. Und was mir großen Respekt abverlangt,<br />

ist der integrative Manufakturgedanke<br />

des Hauses. Sämtliche Prozesse, die benötigt<br />

werden, um einen Zeitmesser zu realisieren, finden<br />

unter einem einzigen Dach statt: das Design<br />

von Zifferblatt und Gehäuse, die Konstruktion<br />

der Uhrwerke, der Werkzeug- und Prototypen-<br />

Dr. Frank Müller im Interview<br />

IM ERSTEN EXKLUSIVEN INTERVIEW VERRÄT UNS DER KÜNFTIGE GESCHÄFTSFÜHRER–<br />

DR. FRANK MÜLLER – WIE ER DIE BEIDEN HÖCHST ERFOLGREICHEN UHRENMARKEN<br />

GLASHÜTTE ORIGINAL UND UNION WEITERENTWICKELN WILL.<br />

bau, die Serienfertigung nahezu aller Komponenten,<br />

die Montage und schließlich die qualitative<br />

und optische Veredelung sämtlicher Uhrwerke.<br />

Damit gehört die Manufaktur zweifelsfrei<br />

zu den exklusivsten der Uhrenwelt. Für mich<br />

kommt aber noch etwas Weiteres hinzu: Die<br />

außergewöhnliche Fähigkeit, den Uhrenbau derart<br />

komplett zu beherrschen, hat die Manufaktur<br />

über viele Jahrzehnte konserviert und damit<br />

<strong>Glashütte</strong> als Standort für mechanische Uhren<br />

auch in schwierigen Zeiten am Leben erhalten.<br />

Ohne diese Leistung wäre meines Erachtens die<br />

allgemeine Renaissance feiner Zeitmesser „Made<br />

in Germany“ nach der deutschen Wiedervereinigung<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Auf keinen Fall vergessen möchte ich die aus aller<br />

Welt stammenden Kunden des <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhrenbetriebes. Es macht mir großen Spaß,<br />

Menschen zu dienen, die uns durch ihre Neugierde,<br />

Begeisterungsfähigkeit, durch hohe Ansprüche<br />

und Kultiviertheit zur Fertigung immer<br />

anspruchsvollerer Zeitmesser antreiben.<br />

CHRONOGRAPH: Als neuer Geschäftsführer<br />

des Hauses, was möchten Sie verändern?<br />

Unsere gemeinsame Aufgabe wird sein, das Bestehende<br />

mutig und engagiert fortzuentwickeln.<br />

Ich hoffe hier frei von jener persönlichen Eitelkeit<br />

zu sein, als „Neuer“ Dinge nur deshalb anders<br />

machen zu wollen, um aufzufallen. Denn<br />

dazu besteht überhaupt kein Grund. Im Gegenteil:<br />

Die Unternehmerpersönlichkeit Heinz W.<br />

Pfeifer und die Belegschaft des Hauses haben in<br />

den vergangenen Jahren etwas sehr Außergewöhnliches<br />

geschaffen. Wer vielfach mit seinen<br />

Zeitmessern mit dem Titel „Uhr des Jahres“ und<br />

anderen Preisen ausgezeichnet wurde, kann so<br />

viel nicht falsch gemacht haben. Uns muss es also<br />

darum gehen, den Ruf von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> als<br />

eine der besten Adressen für individuelle und feine<br />

mechanische Zeitmesser auszubauen. Ein<br />

Gradmesser hierfür wird sein, alles für die Zufriedenheit<br />

unserer Kunden zu tun. Konkret<br />

heißt dies, noch stärker in die Entwick- lung unserer<br />

Uhren, in den Innovationsgrad<br />

und die Qualität, in den technischen Kundendienst,<br />

in die Aktivitäten am Verkaufspunkt der<br />

Uhrenhändler und Juweliere zu investieren. Dazu<br />

werden wir intern unsere Strukturen und<br />

Prozesse kontinuierlich entwickeln und extern<br />

die Internationalisierung der Marke vorantreiben.<br />

Unser Motto in den kommenden Jahren<br />

lautet dann auch: Evolution statt Revolution! In<br />

5


6<br />

INTERVIEW<br />

Das Kennenlernen der Mitarbeiter und der verschiedenen Produktionsstätten der Manufaktur ist neben vielen anderen Verpflichtungen<br />

eine der vordringlichsten Aufgaben des neuen Chefs.<br />

diesem Sinne werde ich die weitere Entwicklung<br />

vorantreiben und begleiten.<br />

CHRONOGRAPH: Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang<br />

die Zukunft der Manufaktur?<br />

Das Potential ist ausgezeichnet. Ich sprach bereits<br />

von den guten Voraussetzungen, die wir mitbringen:<br />

die feinen Kunden, die engagierte und kompetente<br />

Belegschaft, die voll integrierten Werkstätten<br />

unter einem Dach. Hinzu kommt, dass<br />

der <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb eine Tochter der<br />

Swatch Group AG ist. Einerseits genießen wir eine<br />

außerordentliche Freiheit, unsere Visionen<br />

und Strategien für die Zukunft selbst zu bestimmen;<br />

andererseits können wir auf die enormen<br />

Ressourcen unserer Muttergesellschaft zurückgreifen.<br />

Wie ideal diese Verbindung ist, zeigt<br />

sich zur Zeit beim Umbau unserer Werkstätten,<br />

die uhrentechnisch gesprochen dann ab Herbst<br />

<strong>2003</strong> in einem neuen, sehr geschmackvollen<br />

Gehäuse ihren präzisen Gang gehen werden.<br />

Unser Potential ist auch deshalb groß, weil die<br />

Menschen zukünftig das Thema der feinen mechanischen<br />

Zeitmesser noch mehr faszinieren<br />

wird. Unsere Welt wird zunehmend komplexer,<br />

d. h. sie verkompliziert sich immer schneller. Der<br />

Wunsch nach Orientierung gewinnt weiter an<br />

Bedeutung. Interessant ist in diesem Zusammenhang<br />

beispielsweise, dass in den letzten Jahren<br />

noch nie so viele Museen gegründet wurden.<br />

Warum? Weil die Beschäftigung mit der Vergangenheit<br />

in einer schnelllebigen Zeit etwas Halt<br />

verspricht. Und so verhält es sich mit unseren<br />

mechanischen Zeitmessern: Sie repräsentieren<br />

beständige Tradition und Werte. Jahrhunderte<br />

sind seit der Entdeckung der Prinzipien der Uhrenmechanik<br />

vergangen und sie gelten heute<br />

noch. Auch die uhrmacherische Handwerkskunst<br />

ist, bei aller Verfeinerung im Zeitablauf,<br />

noch immer dieselbe. So sind mechanische Uhren<br />

in der Ära der Funk- und Quarzuhren zugegebenermaßen<br />

zwar schon ein funktionaler Anachronismus<br />

– jedoch einer der schönsten, wie<br />

viele zu Recht behaupten.<br />

Als Repräsentanten von über 150 Jahren kontinuierlicher<br />

Manufakturtradition im sächsischen<br />

<strong>Glashütte</strong> glauben wir, den Uhrenliebhabern in<br />

aller Welt aufrichtig mehr als nur einfach Instrumente<br />

für die Zeitmessung anbieten zu können.<br />

CHRONOGRAPH: Womit ist also in den kommenden<br />

Jahren an Uhren zu rechnen?<br />

Wir werden kontinuierlich neue und schöne Akzente<br />

in der feinen Uhrmacherei setzen. Das berührt<br />

die funktionelle Uhr für jeden Trageanlass,<br />

wie auch den Bereich der komplizierten Zeitmesser.<br />

Die Kapazitäten unserer Ingenieure und<br />

Uhrmacher sind jedenfalls mit großen Projekten<br />

für mehrere Jahre reichlich ausgelastet – und wir<br />

haben viel vor!<br />

CHRONOGRAPH: Können Sie da nicht etwas<br />

präziser werden?<br />

Ich könnte schon. Aber ich möchte kein Spaßverderber<br />

der Leserinnen und Leser des CHRO-<br />

NOGRAPH sein und ihre Vorfreude auf die<br />

Neuheiten der nächsten Jahre trüben. Lassen Sie<br />

sich einfach überraschen! Nur so viel vorweg:<br />

Auch im nächsten Jahr werden wir der Uhrenwelt<br />

neben anderen Überraschungen ganz in<br />

Tradition des Hauses wieder ein komplett neu<br />

entwickeltes, eigenes Manufakturwerk vorstellen<br />

können.<br />

CHRONOGRAPH: Eine persönliche Frage zum<br />

Schluss, Herr Dr. Müller, wie kommt jemand<br />

wie Sie überhaupt zu dem Thema Uhr?<br />

Wie so vieles im Leben durch einen Zufall. Meine<br />

Familie und ich haben mehrere Jahre in der<br />

Schweiz gelebt. Dort ist es nicht möglich, unberührt<br />

an einer nationalen Kulturinstitution namens<br />

Uhr vorbeizukommen. Wie sollte man<br />

auch, bei all den begeisterten Sammlern, den feinen<br />

Juwelieren, den vielen Beiträgen in den Zeitungen<br />

und Magazinen? Aus einer kleinen Liebhaberei<br />

ist eine mittelgroße Leidenschaft geworden,<br />

die dann schließlich in einem Vollzeitberuf<br />

mündete. Es war immer mein Wunsch, eines<br />

meiner Hobbys zum Inhalt meiner Arbeit werden<br />

zu lassen. Dass ich nun beim <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb,<br />

quasi im Olymp der feinen Uhrenmanufakturen,<br />

verantwortlich wirken darf, erfüllt<br />

mich mit großer Freude und viel Stolz.<br />

CHRONOGRAPH: Danke für das Interview!


Die Diplomaten von UNION<br />

BEI DER NEUEN LINIE UNION „DIPLOMAT“ IST DER NAME PROGRAMM: ELEGANT UND OHNE SCHNÖRKEL PRÄSENTIEREN SICH<br />

FÜNF NEUE MODELLE ALS INTERESSANTE ALTERNATIVE ZUR KLASSISCHEN „AUTOMATIK-LINIE“.<br />

Die Uhrenmarke UNION ist immer noch<br />

so etwas wie ein Geheimtipp. Viele Liebhaber<br />

und Sammler schätzen die Uhren<br />

wegen ihrer sprichwörtlichen „Einfachheit“ im<br />

Design und ihrer vortrefflichen inneren Werte.<br />

Die neue Linie „Diplomat“ ergänzt seit geraumer<br />

Zeit das Sortiment und erweitert somit das Angebot.<br />

Als Pendant zum puristischen Auftritt der<br />

klassischen Automatik-Linie sorgen die fünf<br />

neuen Modelle für Aufsehen. Dabei handelt es<br />

sich um eine klassische Dreizeigeruhr mit Datum,<br />

eine Uhr mit Gangreserveanzeige, einen<br />

sportlich-eleganten Chronographen, ein Modell<br />

mit gut ablesbarem Panoramadatum sowie als<br />

Krönung der Kollektion um den „Diplomat Ewiger<br />

Kalender“. Der Uhrenfachhandel hat die<br />

<strong>Glashütte</strong>r „Diplomaten“ bereits mit offenen Armen<br />

und viel Freude aufgenommen, die Endkunden,<br />

so hören wir, ebenfalls.<br />

Die Preise bewegen sich zwischen 1770 Euro für<br />

das Modell „Automatik“ und 8100 Euro für den<br />

„Ewigen Kalender“. Der in Relation zur gebotenen<br />

Qualität günstige Preis für diese außergewöhnlichen<br />

Zeitmesser mit hochfeiner <strong>Glashütte</strong>r<br />

Manufaktur-Mechanik macht die Qual der<br />

Wahl nicht eben leichter.<br />

Als „Motor“ dient das UNION-Automatik-Kaliber<br />

26. Ein Saphirglasboden gibt den Blick auf<br />

dieses zuverlässige und gleichsam schöne Uhrwerk<br />

frei, nichts ist dabei dem Zufall überlassen.<br />

Das so sichtbare Ergebnis lässt das Herz eines<br />

Uhrenliebhabers höher schlagen, ob man nun<br />

den skelettierten Rotor, die mit Sonnenschliffen<br />

verschönerten Aufzugsräder, die polierten<br />

Schrauben, die mit edlen Dekorschliffen verzierten<br />

Oberflächen erwähnen möchte oder die<br />

sprichwörtliche Zuverlässigkeit der seit vielen<br />

Jahren erprobten Mechanik – jedes Detail trägt<br />

zum positiven Gesamtbild bei. Nicht vergessen<br />

sollte man in diesem Zusammenhang auch die<br />

Qualität und Güte der dreiteilig polierten und<br />

satinierten Stahlgehäuse und die optisch schönen,<br />

schnörkellosen Zifferblätter. Ein Blick durch<br />

das Uhrglas zeigt die silberfarbenen, mit geprägten,<br />

vergoldeten Ziffern, perlierter Minuterie<br />

und goldfarbenen Zeigern gefertigten „Diplomat“-Zifferblätter.<br />

Das Grundmaterial ist Bronze,<br />

da die Farbe des Materials den gut sichtbaren<br />

Ziffern am nächsten kommt. In vielen aufwendigen<br />

Arbeitsgängen werden die Scheiben Schritt<br />

Das Modell „Diplomat Ewiger<br />

Kalender“, ein Meisterwerk des<br />

feinen deutschen Uhrenbaus,<br />

das nahezu alle derzeit<br />

gefragten Komplikationen<br />

inklusive Panoramadatum<br />

vereint.<br />

für Schritt hergestellt, beginnend mit einem<br />

Stanzvorgang, bei dem mit 120 Tonnen Gewicht<br />

die hochgeprägten Ziffern herausgearbeitet werden,<br />

bis hin zu mehr als zwölf verschiedenen<br />

Arbeitsgängen zur Oberflächenbearbeitung und<br />

einer abschließenden rigorosen Qualitätskontrolle.<br />

Der technische Leckerbissen dieser neuen Kollektion<br />

ist mit Sicherheit der „Ewige Kalender“.<br />

Wie alle Uhrwerke zur Gänze in der Manufaktur<br />

entwickelt, lässt es kaum mehr einen Wunsch offen,<br />

da neben der komplizierten Mechanik für<br />

das ewige Kalendarium auch das große, gut ablesbare<br />

Panoramadatum vorhanden ist. So sind<br />

nahezu alle derzeit interessanten und besonders<br />

gefragten mechanischen Komplikationen unter<br />

Das Modell „Gangreserve“,<br />

ein mehr als interessantes<br />

Einstiegsmodell in die<br />

Welt anspruchsvoller<br />

Manufaktur-Mechanik.<br />

UNION<br />

„einem Dach“ vereint.<br />

Egal für welches Modell man sich letztendlich<br />

entscheidet, bei der neuen Linie UNION „Diplomat“<br />

ist der Name eben Programm: Elegant diskret<br />

und ohne Schnörkel präsentieren sich weitere<br />

fünf neue Top-Zeitmesser mit den Insignien<br />

„UNION <strong>Glashütte</strong> / SA, Made in Germany“.<br />

7


8<br />

LEHRLINGE<br />

Das zweite Lehrjahr führt klassische Arbeiten an Drehbänken aus.<br />

Der Nachwuchs gedeiht prächtig<br />

IN DER AUSGABE 2/2002 DES CHRONOGRAPHEN HABEN WIR DARÜBER BERICHTET, WIE SICH DAS ERSTE LEHRJAHR<br />

FÜR UNSERE LEHRLINGE GESTALTET. EIN JAHR IST VERGANGEN, DAS ZWEITE LEHRJAHR NÄHERT SICH DEM ENDE UND<br />

DAS WISSEN DER KÜNFTIGEN UHRMACHER IST BETRÄCHTLICH GEWACHSEN.<br />

Uwe Bahr und Gunnar Müller, die beiden<br />

Lehrmeister der Uhrmacherschule der<br />

Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong>, dürfen<br />

mehr als zufrieden sein. Selbst im internationalen<br />

Vergleich schneidet die Klasse ihres zweiten Lehrjahres<br />

sehr gut ab. Gemessen wurden und werden<br />

die Leistungen der zwölf Lehrlinge nicht nur<br />

Kerstin Reichel mit ihren Lehrmeistern Uwe Bahr und Gunnar Müller.<br />

Uhrmachermeister Bahr erläutert die Hemmung anhand eines Modells.<br />

durch hausinterne Tests, sondern auch durch<br />

standardisierte Prüfverfahren der Industrie- und<br />

Handelskammer des Landes Sachsen sowie der<br />

namhaften Schweizer Institution WOSTEP<br />

(Watchmakers of Switzerland Training and Educational<br />

Program). Bei etlichen Überprüfungen<br />

des Erlernten wurde ein besonderes Augenmerk<br />

auf das Anfertigen von Uhrwerkskleinteilen, die<br />

komplette Montage eines Taschenuhr-Kalibers<br />

und die korrekte Justierung der Hemmung<br />

gelegt. Des Weiteren musste die Unruhwelle dieses<br />

Uhrwerkes ersetzt werden, indem eine neue<br />

Welle gedreht und eingepasst wurde.<br />

Jetzt interessiert uns natürlich, was die Lehrlinge<br />

gelernt haben, seit wir vor gut einem Jahr das<br />

letzte Mal über sie berichtet haben. Derzeit beschäftigt<br />

sich die Klasse mit Armbanduhren und<br />

den dazugehörigen Uhrwerken. Anhand des ehemals<br />

gefertigten GUB-Damenarmbanduhr-Kalibers<br />

09-20 wurden und werden die Funktionen<br />

einer Uhr Schritt für Schritt erlernt. Von Seiten<br />

der verantwortlichen Ausbilder wird dabei großes<br />

Augenmerk auf die Hemmung und das<br />

Schwingsystem gelegt. Die Lehrlinge müssen sich<br />

demnach intensiv mit dem Verschieben der Paletten<br />

des Ankers und der Justierung der Hemmung<br />

beschäftigen. Selbstverständlich lernt der<br />

Uhrmachernachwuchs auch das Richten, Legen,<br />

Thomas Goldbeck wird von Uhrmachermeister Michael Reimann beim<br />

Lösen eines kniffligen Problems unterstützt.


Abzählen und Einregeln einer Spirale. Während<br />

unseres Besuches in der Uhrmacherschule waren<br />

die zwölf Azubis des zweiten Lehrjahres gerade<br />

damit beschäftigt eine Aufzugswelle herzustellen.<br />

Besonders tückisch, aber für die Praxis recht hilfreich,<br />

ist das von den Lehrlingen geforderte, nach<br />

Wissensstand abgestufte Lokalisieren von Fehlern<br />

in einem speziell präparierten Uhrwerk. Dabei<br />

muss die Ursache des Problems zuerst erkannt,<br />

anschließend eine Lösung vorgeschlagen und zu<br />

guter Letzt alles Notwendige unternommen werden,<br />

um den oder die Fehler zu beheben. Natürlich<br />

kommt auch das Bearbeiten von Oberflächen<br />

nicht zu kurz. In stundenlanger Feinarbeit erlernen<br />

die Lehrlinge die aufwendigen Veredlungsarbeiten,<br />

die ein Standarduhrwerk von einem edlen<br />

Vertreter des feinen deutschen Uhrenbaues<br />

unterscheidet so wie ihn die Liebhaber der <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> Uhren kennen und schätzen. Im<br />

Rahmen der Vorbereitung für die bevorstehende<br />

Zwischenprüfung im zweiten Lehrjahr bei der Industrie-<br />

und Handelskammer Sachsen, müssen<br />

die Lehrlinge in diesen Tagen das Skelettieren einer<br />

Taschenuhr perfektionieren und weitere Bauteile<br />

eines Uhrwerks, wie Hebel und Wellen, anfertigen.<br />

UHREN MIT ZUSATZEINRICHTUNG<br />

Nach den „einfachen“ Handaufzugkalibern folgen<br />

nun Uhren mit Zusatzeinrichtungen. Anhand<br />

diverser Automatik- und Chronographen-<br />

Kaliber werden die Feinheiten komplizierterer<br />

Mechanismen erlernt. Der Schwerpunkt des<br />

Unterrichtes liegt einmal mehr bei der Hem-<br />

mung und bei den diversen Zusatzeinrichtungen,<br />

wie Datum und automatischem Aufzug. Gegen<br />

Ende des zweiten Lehrjahres werden als spannende<br />

Herausforderung dann die ersten Eigenheiten<br />

und technischen Details eines komplexen Chronographen-Kalibers<br />

vermittelt. Diese Gattung<br />

von Uhrwerken fordert vom <strong>Glashütte</strong>r Nach-<br />

LEHRLINGE<br />

wuchs schon einiges an Aufmerksamkeit und<br />

technischem Wissen.<br />

AUSTAUSCH MIT KOLLEGEN AUS DER<br />

SCHWEIZ<br />

Mit dem Ziel einer noch fundierteren Ausbildung<br />

wird in Kooperation mit einem Schwesterunter-<br />

Oben:<br />

Die Arbeiten an der Drehbank erfordern absolute Konzentration:<br />

Verena Petzold dreht eine Welle.<br />

Links:<br />

Thomas Büttner dreht einen Kloben (Gestellteil) auf der<br />

Lackscheibe in der Uhrmacherdrehbank.<br />

nehmen in der Schweiz ein Lehrlings-Austausch<br />

geplant. Als ein weiterer Höhepunkt der dreijährigen<br />

Uhrmacher-Ausbildung werden dann Sachsen<br />

und Schweizer für einige Wochen gemeinsam<br />

die Schulbank drücken, um dabei untereinander<br />

reichlich Erfahrungen auszutauschen.<br />

Den krönenden Abschluss im dritten Lehrjahr<br />

bildet ein detailliertes Einarbeiten in die Produktpalette<br />

des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes und das<br />

sukzessive Integrieren der jungen, angehenden<br />

Uhrmacher in die verschiedenen Abteilungen des<br />

Betriebes und des künftig gewünschten Arbeitsplatzes.<br />

Uwe Bahr, Uhrmachermeister und erfahrener<br />

Lehrer, bringt es auf den Punkt, wenn er<br />

formuliert: „Wunsch+ Bedarf + Eignung ergeben<br />

den Arbeitsplatz.“<br />

Wir werden in den nächsten Ausgaben weiter<br />

über die Fortschritte der Lehrlinge berichten und<br />

sie auch künftig bei ihrer spannenden Ausbildung<br />

zum Uhrmacher begleiten.<br />

9


10<br />

MANUFAKTURBUCH<br />

Opus – das neue Manufakturbuch<br />

von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

„DIE ZEIT IST KURZ, DIE KUNST IST LANG“, MIT DIESEM ZITAT VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE AUS „FAUST 1“ AUF DER<br />

ERSTEN SEITE PRÄSENTIERT SICH DAS BUCH „OPUS“ DER MANUFAKTUR GLASHÜTTE ORIGINAL. WIR HABEN DIESES BUCH MIT<br />

UNSEREM HERZBLUT GESCHRIEBEN UND MÖCHTEN ES IHNEN HEUTE GERN VORSTELLEN.<br />

Zeit ist Luxus. Heute mehr denn je. In Zeiten<br />

von Schnelllebigkeit und Wandel ist es<br />

das Streben der vielen Uhrmacher von<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong>, mechanische Meisterwerke<br />

von bleibendem Wert zu schaffen. Die Verbindung<br />

bewährter, traditioneller Handwerkskunst<br />

mit moderner Funktionalität ist hierbei unsere<br />

Philosophie.<br />

Auf 125 Seiten möchten wir Ihnen neben unserer<br />

aktuellen Kollektion die hohe Kunst der mechanischen<br />

Zeitmessung, unsere Werte und unseren<br />

konsequenten Anspruch an Manufakturfertigung<br />

und Innovation nahe bringen.<br />

Neben der Darstellung des historischen Hintergrundes<br />

gewährt unser OPUS Einblicke in die<br />

Philosophie der Marke <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> sowie<br />

das Wesen und die Besonderheiten der Manufaktur.<br />

Liebevoll illustriert werden limitierte Meisterwerke<br />

und Uhren der aktuellen Editionen gezeigt.<br />

Highlight für Uhrenfans ist sicher das technische<br />

Glossar mit der Erklärung vieler uhrmacherischer<br />

Begriffe.<br />

Den regelmäßigen Lesern des CHRONOGRAPH<br />

ist die „PanoMaticDate“-Kollektion bereits ein<br />

Begriff, wir haben sie in der letzten Ausgabe ausführlich<br />

präsentiert. Mit dem neuen Manufakturbuch<br />

OPUS, das ab sofort bei allen <strong>Glashütte</strong>-<br />

<strong>Original</strong>-Juwelieren weltweit erhältlich ist, können<br />

wir nun weiteren Liebhabern <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhren diese Kollektion erstmals näher bringen.<br />

Das doch sehr markante und funktionelle Design<br />

dieser Uhren, kombiniert mit den neuesten technischen<br />

Entwicklungen sowie traditionellen uhrmacherischen<br />

Elementen, widerspiegelt einmal<br />

mehr die manufaktureigene Verbindung von Tradition<br />

und Moderne.<br />

Genießen Sie also unsere kleine Reise durch die<br />

Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> und lassen Sie<br />

sich inspirieren von der Liebe zum Detail, welche<br />

sich in jeder unserer mechanischen Uhren widerspiegelt.<br />

Wir wünschen viel Freude beim Lesen<br />

des OPUS und hoffen, auch Sie bald einmal in<br />

unserer Manufaktur in <strong>Glashütte</strong>, im Frankfurter<br />

Uhrenatelier auf der Goethestraße oder bei<br />

einem unserer Konzessionäre begrüßen zu<br />

dürfen.


WIEDERAUFBAU<br />

<strong>Glashütte</strong>, wir sind da,wir wollen helfen<br />

ES IST SCHON WIEDER EIN JAHR HER, DASS NACH DEN STARKEN REGENFÄLLEN DER DAMM OBERHALB VON GLASHÜTTE<br />

GEBORSTEN IST UND SICH DARAUFHIN UNGLAUBLICHE WASSERMASSEN DEN WEG DURCH DEN ORT BAHNTEN.<br />

In <strong>Glashütte</strong> wird immer noch kräftig saniert. Besonders die Hauptstraße, die Kanalisation und die dazugehörige technische Infrastruktur<br />

wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Bis Ende des Jahres will man mit den Arbeiten fertig sein.<br />

Frank Reichel, <strong>Glashütte</strong>s Bürgermeister, beziffert<br />

den Schaden, den das Wasser in der<br />

Nacht vom 12. auf den 13. August 2002 angerichtet<br />

hat, mit 65 bis 70 Millionen Euro. Davon<br />

belaufen sich ca. 11,5 Millionen Euro auf kommunale<br />

Schäden. Mit völlig kaputten Straßen<br />

und einer stark in Mitleidenschaft gezogenen Infrastruktur<br />

stand die Gemeinde vor fast unlösbaren<br />

Problemen. Dabei noch gar nicht berücksichtigt<br />

waren die vielen Einzelschäden bei privaten<br />

Haushalten, bei den Uhrenherstellern, dem quasi<br />

Totalverlust der Turnhalle und des zur Gemeinde<br />

<strong>Glashütte</strong> gehörenden Kindergartens in Schlottwitz.<br />

Rund 80 Einzelmaßnahmen waren bisher<br />

notwendig, um <strong>Glashütte</strong> wieder zurück zur Normalität<br />

zu bringen. Die Hilfe, die dem kleinen<br />

Uhrmacherstädtchen zuteil wurde, war gewaltig.<br />

Frank Reichel: „Der Umstand, dass wir mit unseren<br />

Produkten die ganze Welt erreichen und es<br />

selbst in Übersee sehr viele Liebhaber erlesener<br />

<strong>Glashütte</strong>r Uhren gibt, hat da schon ein wenig geholfen.<br />

Die Öffentlichkeit war rasch sensibilisiert<br />

und die dringend notwendige Hilfe kam entsprechend<br />

schnell. Es reisten zudem Leute aus ganz<br />

Deutschland an, um zu helfen und es wurde kräftig<br />

gespendet. Meinen besonderen Dank möchte<br />

ich bei der Gelegenheit allen aussprechen, die uns<br />

geholfen haben. Dem technischen Hilfswerk, der<br />

Bundeswehr, den beteiligten Feuerwehren und<br />

innerhalb der Bevölkerung gibt. Viele kamen einfach<br />

und meldeten sich bei den Einsatzkräften<br />

mit den Worten: „<strong>Glashütte</strong>, wir sind da, wir wollen<br />

helfen“.<br />

Sämtliche Spenden, ob die offiziellen des Bundes,<br />

des Landes Sachsen, die 100.000 CHF, die <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> im Namen der Swatch Group AG<br />

während der Eröffnung der Uhrmacherschule<br />

der Gemeinde übergab, oder die vielen Sach- und<br />

Geldspenden einzelner Personen, haben dazu geführt,<br />

dass heute 90 Prozent aller Kosten gedeckt<br />

sind. Frank Reichel: „Jeder, wirklich jeder, der uns<br />

geholfen hat, kann gerne kommen und sehen, was<br />

mit seinem Geld passiert ist. Wir geben selbstverständlich<br />

Rechenschaft über jeden einzelnen Euro<br />

und jede einzelne Sachspende.“<br />

Wenn alles auch weiterhin planmäßig verläuft,<br />

dann sollen die Arbeiten bis Ende <strong>2003</strong> abgeschlossen<br />

sein. Frank Reichel: „Wir sind heute<br />

bei einem Stand von 76 aus 80. Das heißt, wir<br />

haben von den 80 erwähnten notwendigen<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> übergab im Namen der Swatch Group AG während der Eröffnung der Uhrmacherschule einen Scheck in der Höhe von<br />

100.000 CHF an die Gemeinde <strong>Glashütte</strong>. Links Dr. Hanspeter Rentsch, Mitglied der Swatch Group Konzernleitung, in der Mitte Heinz W.<br />

Pfeifer, Präsident und CEO des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes, und rechts Frank Reichel, <strong>Glashütte</strong>s Bürgermeister.<br />

den vielen Einzelpersonen nochmals ein herzliches<br />

Dankeschön. Ohne deren tatkräftige Unterstützung<br />

hätten wir es aus eigener Kraft nicht geschafft.“<br />

Die spontane Hilfsbereitschaft aller Beteiligten<br />

war es dann auch, die aufzeigte, dass es<br />

noch so etwas wie Solidarität und Zusammenhalt<br />

Arbeiten schon 76 abschließen können.“ <strong>Glashütte</strong><br />

wird demnach sehr bald zur Normalität<br />

übergehen und sich wieder nur dem widmen<br />

können, was es am besten kann: dem Herstellen<br />

edler Zeitmesser mit den Insignien „Made in<br />

Germany“.<br />

11


12<br />

GESCHICHTE<br />

Zur Geschichte der Uhrenfabrikation<br />

in <strong>Glashütte</strong> Teil 9: 1939 bis 1951<br />

Ende 1938 wurden die Urofa und die Ufag in<br />

die Rüstungsindustrie einbezogen. Zwei<br />

Jahre später musste die Herstellung von zivilen<br />

Armbanduhren vollständig aufgegeben werden.<br />

Im Jahr 1941 bekam die Urofa vom Reichsluftfahrtministerium<br />

den Auftrag, Armbandchronographen<br />

zu entwickeln. In erstaunlich kurzer Zeit<br />

entstand das Kal. 59 mit Additionsstoppeinrichtung<br />

und 30-Minuten-Zähler. An diese Uhr wurden<br />

sehr hohe Ansprüche gestellt. Die täglichen<br />

Zeitdifferenzen durften bei Temperaturen von<br />

–10°C bis +40°C nicht mehr als –3 bis +12 Sekunden<br />

betragen. Das Gehäuse musste staub- und wasserdicht<br />

sein und einem Druck von 0,15 Mpa (1,5<br />

atü) für die Dauer von 1,5 Stunden standhalten.<br />

Im Laufe des Krieges verzichtete man mehr und<br />

mehr auf die Oberflächenbearbeitung. Die ersten<br />

Uhrwerke waren noch körnig versilbert und vergoldet,<br />

später nur noch versilbert und am Ende<br />

musste eine Nickelschicht genügen.<br />

1943 kam es zwischen den Betrieben Gebr. Junghans<br />

Schramberg, der Pforzheimer Uhrenrohwerkefabrik<br />

und der Urofa <strong>Glashütte</strong> zur Bildung einer<br />

Konstruktionsgemeinschaft. Ziel war die Konstruktion<br />

eines Werkes mit großer Stabilität, leichter<br />

Montage und hoher Gangleistung. Das Projekt<br />

kam schnell voran und war bereits im Sommer<br />

1944 abgeschlossen, konnte aber nach Kriegsende<br />

nicht verwirklicht werden.<br />

Die rasche Entwicklung der zivilen und militärischen<br />

Luft- und Schifffahrt kam auch der Fa. A.<br />

Lange & Söhne zugute – der Bedarf an Beobachtungsuhren<br />

und Marine-Chronometern stieg. Unter<br />

Beobachtungsuhren versteht man große Präzisionsuhren<br />

ohne Sprungdeckel mit deutlich ablesbarem<br />

Zifferblatt und einer Gangabweichung bis<br />

max. 1 Sekunde pro Tag. Die Produktion des Kalibers<br />

48 begann 1940 in zwei Ausführungen: die Taschenuhr<br />

für die Marine im offenen Silbergehäuse<br />

mit Gangreserveanzeige (Auf- und Abwerk) und<br />

das Kaliber 48.1 als Fliegerarmbanduhr mit übergroßem<br />

Lederband, schwarzem Zifferblatt und<br />

Leuchtzeigern. Parallel dazu wurden in Zusammenarbeit<br />

mit der Deutschen Uhrmacherschule<br />

<strong>Glashütte</strong> und der Deutschen Seewarte<br />

Hamburg Uhren mit Gradmaß-Zifferblättern entwickelt<br />

– die wenigen Prototypen davon stellen<br />

heute sammlerische Raritäten dar.<br />

Mit fortschreitender Kriegsdauer stieg der Bedarf<br />

an Marine-Chronometern stark. Die „klassischen“<br />

Chronometer waren jedoch zu teuer und aufwendig.<br />

In Zusammenarbeit zwischen A. Lange & Söh-


Der UROFA-Wehrmachtschronograph, gefertigt während<br />

des zweiten Weltkrieges.<br />

ne und den Chronometerwerken Wempe Hamburg<br />

entstand das so genannte Einheitschronometer.<br />

Für den küstennahen Einsatz wurde das B-<br />

Chronometer mit einem Kal.-48-Beobachtungsuhrwerk<br />

angeboten.<br />

DER WIEDERAUFBAUPLAN 1945<br />

Am letzten Tag des Zweiten Weltkrieges, dem 8.<br />

Mai 1945, wurde <strong>Glashütte</strong> aus der Luft bombar-<br />

Das <strong>Glashütte</strong>r-Fliegerchronometer. Wegen der herausragenden Mechanik<br />

1940 ein Militärgeheimnis. Heute ein gesuchtes Sammlerstück.<br />

So sah das rückwärtige Gebäude des heutigen <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes nach der Bombardierung<br />

am letzten Tag des 2. Weltkrieges aus.<br />

diert. Viele Fabrikationseinrichtungen wurden dabei<br />

zerstört. Bei Lange konnte nach relativ kurzer<br />

Zeit die Produktion von Marinechronometern und<br />

Beobachtungsuhren Kal. 48 und 48.1 wieder anlaufen.<br />

Gleichzeitig wurde 1946 die Entwicklung<br />

einer Herrenarmbanduhr aufgenommen. Es entstanden<br />

die Kal. 28 und 28.1 mit Zentralsekunde,<br />

die ab 1949 ausgeliefert wurden.<br />

DER SCHWIERIGE AUFBAU DER UROFA<br />

UND DER UFAG<br />

Bei der Urofa und der Ufag war der Aufbau nach<br />

der Demontage (siehe Abbildungen S. 12) schwieriger.<br />

Hier mussten die Produktionsmittel neu gebaut<br />

und die bisher importierten Uhrenteile nun<br />

selbst hergestellt werden. Die Nachfrage nach Armbanduhren<br />

war sehr groß und der Betrieb auf Einnahmen<br />

angewiesen. Für das neue Uhrwerk fand<br />

man eine Konstruktion, die wenige Spezialmaschinen<br />

erforderte, aber trotzdem ein gutes Erzeugnis<br />

mit hohen Gangleistungen ergab. Das erste Nachkriegswerk<br />

kam Ende 1946 auf den Markt – Kaliber<br />

61, eine Herrenarmbanduhr. Das Federhaus<br />

war – hilfreich bei Reparaturen – seitlich herausnehmbar.<br />

Klare Besitzverhältnisse wurden erst mit der Volksabstimmung<br />

am 30. Juni 1946 geschaffen. Der<br />

größte Teil der <strong>Glashütte</strong>r Uhren- und Feinmechanischen<br />

Betriebe ging in Volkseigentum über und<br />

wurde der neu gegründeten VVB Mechanik Dresden<br />

unterstellt.<br />

Mitte 1947 konnte die Urofa wieder die Serienproduktion<br />

des Kalibers 61 aufnehmen. Schon 1946<br />

wurde mit der Ausbildung von Uhrmachern, Feinmechanikern<br />

und Werkzeugmachern begonnen.<br />

1949 gründete man dann gemeinsam mit der zu-<br />

GESCHICHTE<br />

ständigen VVB Mechanik das „Lehrkombinat Makarenko“.<br />

Ab 1949 kamen langsam wieder Geschäftsverbindungen<br />

mit Westdeutschland, der<br />

Schweiz und Frankreich zustande, dennoch wurden<br />

Uhrenteile weiter selbst erzeugt und sogar eine<br />

eigene Uhrensteinefertigung unter der Bezeichnung<br />

„Abteilung Basalt“ aufgebaut. In dieser Abteilung<br />

wurden ab 1950 Bronzespiralen entwickelt,<br />

die von verschiedenen Industriezweigen benötigt<br />

wurden. Dann versuchte man, Spiralen für Armbanduhren<br />

herzustellen. Es gelang eine Legierung<br />

zu finden, die den gestellten Anforderungen (antimagnetisch,<br />

nichtrostend, hohe Elastizität) entsprach.<br />

GRÜNDUNG DES VEB GLASHÜTTER<br />

UHRENBETRIEBE (GUB)<br />

Am 1. Juli 1951 wurde der VEB <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebe<br />

(GUB) gegründet. Ihm gehörten an: die<br />

Urofa mit den Abteilungen Ufag und Basalt, der<br />

VEB Lange, der VEB Feintechnik (vorm. Gössel u.<br />

Co. bzw. Burckhard), der VEB Messtechnik (vorm.<br />

Mühle u. Sohn), der VEB Estler, der VEB Liwos<br />

(vorm. Otto Lindig) und die Betriebsberufsschule<br />

Makarenko.<br />

Als erstes massives Uhrwerk der GUB entstand das<br />

Kaliber 60, das ab 1952 in vier verschiedenen Ausführungen<br />

hergestellt wurde: Kal. 60 (exzentrische<br />

Sekunde), Kal. 60.1 (zentrale Sekunde), Kal. 60.2<br />

(Bohrung oliviert, exzentrische Sekunde) und Kal.<br />

60.3 (Bohrung oliviert, Zentralsekunde). Diese Kaliber<br />

waren wegen ihrer robusten Bauart, der hohen<br />

Gangleistung sowie der leichten Montage und<br />

Reparatur in Fachkreisen sehr beliebt.<br />

Fortsetzung folgt<br />

13


14<br />

VERSUCHS-CHRONOMETER<br />

DUS-Anker-Versuchs-<br />

Chronometer DS 18<br />

mit Gradmaß-Zifferblatt<br />

BESONDERS FÜR MARINE-CHRONOMETER- UND MILITÄRUHREN-<br />

SAMMLER STELLT DAS MARINE-CHRONOMETER DS (DEUTSCHE<br />

SEEWARTE) 18 DES GLASHÜTTER UHRENMUSEUMS EINE<br />

ABSOLUTE RARITÄT DAR. DIE INSGESAMT NUR WENIGEN<br />

GEBAUTEN STÜCKE SIND GESUCHTE UND SEHR TEURE<br />

SAMMLEROBJEKTE.<br />

In dieser Ausgabe des CHRONOGRAPH möchten<br />

wir Ihnen ein weiteres, äußerst kostbares<br />

Exemplar aus dem hausinternen Museum vorstellen.<br />

Das Versuchs-Chronometer mit Gradmaß-Zifferblatt<br />

wurde als Gemeinschaftsarbeit<br />

zwischen der Deutschen Seewarte Hamburg (DS)<br />

und der Deutschen Uhrmacherschule <strong>Glashütte</strong><br />

(DUS) hergestellt. In den Unterlagen der DUS ist<br />

dieses Exponat im Jahr 1937 unter der „Schul-Nr.<br />

3991“ und der genauen Bezeichnung „Alfred-<br />

Helwig-Ankerchronometer (Seewarten-Versuchs-Chronometer)“<br />

registriert. Die Besonderheit<br />

des Gradmaß-Zifferblattes hatte folgende<br />

Bedeutung: Durch die Weiterentwicklung der<br />

Schifffahrt, der Flugzeugindustrie und den Beginn<br />

der Langstreckenflüge in den 20er und 30er<br />

Jahren begehrten zusehends mehr Kapitäne und<br />

Piloten navigatorische Verbesserungen und Erleichterung<br />

für die Standortbestimmung bei raschem<br />

Ortswechsel, denn die Auswertung einer<br />

nautischen Beobachtung zur astronomischen<br />

Ortsbestimmung dauerte immer noch bis zu einer<br />

halben Stunde. Zwei Umstände waren zu<br />

bemängeln: 1. Bei der Berechnung des Stundenwinkels<br />

stand nicht sofort das Gradmaß zur Verfügung,<br />

um mit den nautischen Tafeln schnell<br />

weiterrechnen zu können. 2. Je nachdem, ob die<br />

Sonne oder die Sterne zur Beobachtung herangezogen<br />

wurden, musste der Stundenwinkel entsprechend<br />

in Chronometerzeit bzw. Gradmaß<br />

umgewandelt werden.<br />

Zur Erleichterung und Verbesserung der Navigation<br />

unterbreiteten findige Köpfe sukzessive Vorschläge<br />

und starteten mit ersten Versuchsreihen.<br />

In diesem Zusammenhang kam dann auch erstmals<br />

der Begriff „Grad-Uhr“ auf, d. h., die Zeit<br />

auf dem Zifferblatt nicht in Stunden und Minu-<br />

ten, sondern in Bogengrad darzustellen. Konkret<br />

bedeutete dies, die Zeitdifferenz zwischen der<br />

festgelegten Ortszeit eines bekannten Ortes<br />

(Greenwich) und der Ortszeit des Ortes, für den<br />

die Länge bestimmt werden soll, in Graden anzugeben.<br />

Man nannte dies schlicht Zeitverwandlung.<br />

Unsere Erde dreht sich in 24 Stunden in ihrer<br />

Längsachse um die Sonne und durchstreift in dieser<br />

Zeit alle 360 Längengrade. Damit ist eine feste<br />

Beziehung vom Zeitmaß zum Gradmaß hergestellt.<br />

Wenn jetzt ein unbekannter Ort eine Zeitdifferenz<br />

zur Greenwich-Zeit von minus einer<br />

Stunde besitzt, dann liegt der Ort genau 360/24 =<br />

15° westlich des Nullmeridians. 1° Längenunterschied<br />

entspricht somit 1/15 Stunde oder 4 Minuten<br />

Zeitdifferenz oder 1/360 = 111 km des Erdumfanges.<br />

Ein Bogengrad enthält 60 Bogenminuten.<br />

Eine Bogenminute entspricht demzufolge<br />

einer Zeitdifferenz von 4 Sekunden oder am<br />

Äquator gemessen einer Länge von 1,852 km,<br />

gleich einer Seemeile.<br />

Bei dem aus unserem Museum stammenden<br />

Chronometer ist der Ziffernkranz nach einem<br />

Vorschlag von der Deutschen Seewarte Hamburg<br />

nach Gradmaß bis 180° und in Minuten geteilt.<br />

Es handelt sich hier um die sogenannte 1 m ,4 m ,1 h ,<br />

12 h -Gradanzeige. Sie besagt: Der kleine Zeiger<br />

dreht sich in einer Minute einmal (normaler Sekundenzeiger),<br />

alle anderen Zeiger gehen von der<br />

Mitte aus. Der 2. Zeiger dreht sich in 4 Minuten<br />

einmal (für die Gradsekundenanzeige), der 3.<br />

Zeiger dreht sich in 1 Stunde einmal (für 50 Grad<br />

oder 60 Minuten) und der 4. Zeiger dreht sich in<br />

12 Stunden einmal (für 180°).<br />

Um Graduhren richtig anwenden zu können,<br />

war eine Vereinheitlichung und Vereinfachung<br />

der nautischen Tafeln notwendig geworden, doch<br />

die Marine konnte sich nicht endgültig für die<br />

Übernahme der damals „neuzeitlichen Navigation“<br />

entscheiden. Die Gründe dafür waren zum<br />

einen wirtschaftlicher Natur (die Kosten für die<br />

Ausrüstung aller Schiffe mit Graduhren) und<br />

zum anderen organisatorische Aspekte (termingerechte<br />

Umstellung, Vereinheitlichung der Tafeln,<br />

notwendige Schulungen u. ä.). Schließlich<br />

kam durch den Beginn des 2. Weltkrieges und<br />

später durch die aufkommende Funknavigation<br />

der Bau dieser hochinteressanten Graduhren<br />

über die Entwicklungsphase nicht hinaus. Um<br />

so größer ist heute der Stolz einiger glücklicher<br />

Uhrensammler, ein Gradmaß-Marine-Chronometer<br />

oder eine Gradmaß-Beobachtungsuhr zu<br />

besitzen.


Hintzes Labor<br />

DIPL.-ING. HANS-GEORG HINTZE ARBEITET SEIT 31 JAHREN IM GLASHÜTTER<br />

UHRENBETRIEB, HEUTE IST ER UNTER ANDEREM DER MANN, DER DURCH SEINE<br />

TÄTIGKEIT DIE ARBEIT DER KONSTRUKTEURE IN FRAGE STELLT.<br />

Das klingt jetzt ein wenig kontraproduktiv,<br />

könnte man meinen, ist es aber nicht.<br />

Dipl.-Ing. Hintze ist Leiter des hauseigenen<br />

Entwicklungslabors und legt großen Wert<br />

auf die Feststellung, dass „wir auch ein Forschungslabor<br />

sind“. Der sympathische Informations-Elektroniker<br />

erzählt uns ganz selbstbewusst:<br />

„Wir versuchen durch unser Wirken die<br />

Konstrukteure im Haus zu unterstützen, indem<br />

wir die ersten Probemontagen ihrer Arbeiten<br />

vornehmen, Funktionskontrollen durchführen,<br />

die neuen Uhrwerke in echten Extremsituationen<br />

In diesem Wärmeschrank werden die Uhren über einen längeren<br />

Zeitraum tropischen Temperaturen ausgesetzt.<br />

testen und deren dynamisches Verhalten genau<br />

untersuchen.“ Dies ist eine immens wichtige<br />

Tätigkeit, die letztendlich dazu führt, dass in<br />

der Regel Probleme frühzeitig erkannt werden<br />

können, und die der Manufaktur in weiterer<br />

Folge viel Zeit, Geld und vor allem enttäuschte<br />

Kunden erspart.<br />

Für die umfangreichen Tests, Stress- und Langzeitversuche<br />

stehen Dipl.-Ing. Hintze und seinen<br />

Kollegen gleich eine ganze Reihe von „Folterwerkzeugen“<br />

und Prüfgeräten zur Verfügung:<br />

eine optische Bank mit Mikroskop, welches bis<br />

zu 700fach vergrößern kann, ein ultrapräzises<br />

Messmikroskop, mehrere elektronische Zeitwaagen,<br />

eine Aufzugsmaschine, ein Wärme- bzw.<br />

Kälteschrank, ein computergestützter Messplatz,<br />

ein Schlagpendel, ein Drehmomentmessplatz<br />

zum Prüfen sehr kleiner Drehmomente, ein<br />

Kraftmessplatz, ein Schwingtisch für die Durchführung<br />

von Beschleunigungs- und Erschütterungstests<br />

sowie eine starke UV-Lampe, die zur<br />

künstlichen Alterung herangezogen werden<br />

kann. So gerüstet betreut das Team um Hans-<br />

Georg Hintze die Fertigung, bringt sich beratend<br />

in den Produktionsablauf ein und hilft bei der<br />

Lösung kniffliger Probleme. Sehr viel Lob für die<br />

Arbeit des Teams kommt sowohl von den Kon-<br />

HINTZES LABOR<br />

Dipl.-Ing. Hans-Georg Hintze<br />

an seinem Arbeitsplatz. Zusammen<br />

mit seinen Kollegen<br />

versucht er mögliche Probleme<br />

bei Neuentwicklungen<br />

durch extensives Testen und<br />

Beanspruchen zu eliminieren.<br />

strukteuren als auch von der Fertigung. In der<br />

Praxis hat das perfekte Zusammenspiel der einzelnen<br />

Beteiligten stets rasch Positives bewirkt<br />

und zu praktikablen Lösungen geführt. Anders<br />

könnte man es sich auch nicht erklären, wie es<br />

die Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> immer wieder<br />

schafft, in sehr kurzer Zeit so komplexe Entwicklungen<br />

erfolgreich zu bewerkstelligen. Somit<br />

leisten Dipl.-Ing. Hintze und seine Kollegen<br />

einen wesentlichen Beitrag für die Zufriedenheit<br />

der Uhrenfreunde von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> in<br />

aller Welt.<br />

Zwei Uhrenbeweger simulieren den Tragealltag am Handgelenk.<br />

15


16<br />

EVENTS<br />

Radprofi Erik Zabel<br />

und die Uhren von UNION<br />

Dieses Jahr fand im Rahmen der Weltmesse<br />

für Uhren und Schmuck in Basel zum<br />

zehnten Mal die Siegerehrung zur Wahl<br />

der Uhr des Jahres, durchgeführt von der Fachzeitschrift<br />

„Armbanduhren“ und der Zeitung<br />

„Welt am Sonntag“, statt. Die Wahl, an der Jahr<br />

für Jahr immer mehr Leser aktiv teilnehmen, ist<br />

ein Fixpunkt in der Uhrenwelt. <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

stellte schon zweimal die Siegeruhren, und<br />

zwar im Jahre 2000 mit dem „Ewigen Kalender“<br />

aus der „Senator“ Edition und im Jahre 2001 mit<br />

dem „PanoRetroGraph“. Auch dieses Jahr erzielten<br />

die nominierten Uhren von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

und UNION erneut hervorragende Platzierungen<br />

unter den Top-Drei bzw. Top-Ten.<br />

Mit beachtenswerter Konstanz wurde insbesondere<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> immer wieder ins Spitzenfeld<br />

gewählt. Ein Votum, mit dem die Wähler<br />

ohne Zweifel die außergewöhnliche Verbindung<br />

von traditioneller Uhrmacherkunst „Made in<br />

Germany“, technischer Innovation und moderner<br />

Funktionalität belohnen.<br />

Am Freitag, dem 16. Mai, fand sich der<br />

erfolgreiche deutsche Radprofi in Leipzig<br />

bei Juwelier Christ ein, um sich die neue<br />

UNION „Diplomat“-Kollektion anzuschauen und<br />

Autogramme an seine unzähligen Fans zu vergeben.<br />

Rund 600 begeisterte Leipziger ließen sich<br />

das nicht entgehen und kamen, um einerseits die<br />

neuen Uhren zu bestaunen und andererseits den<br />

sympathischen Sportler einmal aus nächster Nähe<br />

kennen zu lernen. Erik Zabel begeisterte die vielen<br />

Fans und Anwesenden mit spannenden Geschichten<br />

aus dem Rennalltag eines erfolgreichen Radprofis.<br />

Wie gut die Kondition des „Sprint-Weltrekordlers“<br />

wirklich war, zeigte sich dann während<br />

der Autogrammstunde. Zur Freude aller musste<br />

niemand über Gebühr auf die heiß ersehnte eigenhändige<br />

Unterschrift des Zweiradprofis warten.<br />

Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags bei<br />

Juwelier Christ war die Übergabe eines von Zabel<br />

persönlich signierten UNION-Fliegerchronographen<br />

im Wert von 2620 Euro an Dieter Rügge<br />

aus Hessisch-Oldendorf, der im Rahmen einer<br />

kleinen Verlosung unter allen anwesenden Gästen<br />

gezogen wurde. Ja, und die Frage die sich jetzt<br />

noch aufdrängt, ist: Welche Uhr trägt eigentlich<br />

Erik Zabel? Des Radprofis ganz persönliche Siegeruhr<br />

ist eben dieses sportliche Modell aus der<br />

Kollektion von UNION, der UNION-Fliegerchronograph<br />

in Stahl.<br />

Zehn Jahre Wahl zur„Uhr des Jahres“<br />

Der Ewige Kalender der Senator Edition – die Siegeruhr im Jahre 2000 Der PanoRetroGraph – die Siegeruhr des Jahres 2001

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