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Einblick 03/2010 - Stiftung Tosam

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E I N<br />

B L I C K<br />

A U S G A B E 0 3 – 2 0 1 0


UMSCHLAGBiLD: DAS BUCHPLANET.CH-TEAM. V.LN.R. HiNTEN: PASCAL, SARA, SiMON, URS; VORNE: FRANziSKA, SEPP.<br />

IMPRESSUM<br />

Adresse<br />

<strong>Stiftung</strong> TOSAM<br />

Cilanderstrasse 3, 9100 Herisau<br />

Tel. 071 371 1173, Fax 071 371 11 38<br />

www.tosam.ch, stiftung@tosam.ch<br />

Spendenkonto<br />

90-5226-7<br />

Layout, Druckvorstufe<br />

fsp werbetech.ch AG, Dorf 2, 9063 Stein AR<br />

Druck<br />

Druckerei Walpen AG, Säntisstrasse 10,<br />

9200 Gossau<br />

Auflage<br />

1600 Exemplare<br />

Redaktion<br />

Claudia Clavadetscher<br />

<strong>Stiftung</strong>srat<br />

Markus Joos, Präsident<br />

Elisabeth Frischknecht-Mayer<br />

Claudia Gwerder-Kellenberger<br />

Hans Peter Manser<br />

Willi Nägele<br />

Geschäftsstelle<br />

Martin Grob, Geschäftsleiter<br />

Claudia Clavadetscher<br />

Manuel Och<br />

Renate Rutishauser<br />

Personal<br />

Hof Baldenwil<br />

Urs Stuker, Betriebsleiter<br />

Willi Ammann<br />

Claudine Bachmann<br />

Jacques Cottier<br />

Brigitta Nef<br />

Angela Egli<br />

Patrick Musso<br />

Raphael Balmer<br />

Gartengruppe<br />

Thomas Dudler, Betriebsleiter<br />

Stephan Bernhardsgrütter<br />

Peter Wyss<br />

Brockenhaus Degersheim<br />

Alain Litera, Betriebsleiter<br />

Paul Kappeler<br />

Nina Maria Good<br />

Brockenhaus Flawil<br />

Hugo Strassmann, Betriebsleiter<br />

Werner König<br />

WinWin-Markt<br />

Paul Siegrist, Betriebsleiter<br />

Eugen Brunner<br />

Jörg Etter<br />

Silvia Nigg<br />

Silvio Odoni<br />

Buch WinWin Gossau<br />

Edla Stuker, Bereichsleitung mbA<br />

buchplanet.ch<br />

Sara Grob, Bereichsleitung mbA<br />

WinVita<br />

Barbara Balmer, Bereichsleitung mbA<br />

easydrive Gossau<br />

Martin Kiser, Platzchef<br />

a r M U t<br />

Armut ist ein relativer<br />

Begriff. Allein die Tatsache, dass<br />

bei uns niemand verhungern<br />

muss, heisst noch lange nicht,<br />

dass wir nicht auch in der Schweiz<br />

eine Armut haben. Armut ist<br />

mehr als nur wenig Geld haben.<br />

MARTiN GROB<br />

Armut heisst, nicht an allem teilhaben<br />

und teilnehmen können,<br />

was der Durchschnitt der Schweizer ohne weiteres tun kann.<br />

Caritas Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, dass wir bis 2020<br />

die Armut in der Schweiz halbiert haben. Jede zehnte Person<br />

gilt als arm. Von Armut bedroht ist, wer arbeitslos oder krank<br />

wird, wer ungenügend ausgebildet ist, wer drei oder mehr<br />

Kinder hat, wer eine Scheidung durchmacht oder Opfer einer<br />

Wirtschaftskrise ist. Wer wenig Geld zur Verfügung hat, muss<br />

irgendwo sparen: Vielleicht leistet er sich eine Zugfahrt nicht<br />

mehr, obwohl er gerne seine Freunde oder Familie besuchen<br />

möchte. Vielleicht leistet er sich Kino, Konzert, Feste nicht<br />

mehr, obwohl er dadurch den Kontakt zu seinen Freunden<br />

verliert. Vielleicht spart er beim Zeitungs-, Fernseh- oder<br />

Internetabonnement, obwohl er dadurch nicht mehr erfährt,<br />

was in der Welt so läuft. Besonders tragisch für Familien:<br />

Armut ist vererbbar. Kinder, die aus armen Haushalten stammen,<br />

tragen ein hohes Risiko, als Erwachsene selbst wieder zu<br />

den Armen zu zählen. Neben den finanziellen Ressourcen der<br />

Eltern sind es auch deren Einstellung zur Bildung, deren soziale<br />

Beziehungen und gesellschaftliche Anerkennung, die einen<br />

Einfluss auf den Werdegang der Kinder haben. Arme Familien<br />

weisen in all diesen Bereichen Defizite auf, weshalb die<br />

Kinder weniger gefördert werden. Schlechte schulische Qualifikationen<br />

und der Mangel an einem tragfähigen Beziehungsnetz<br />

sind Stolpersteine bei der Lehrstellensuche. Und ungelernte<br />

Arbeiter verdienen weniger und sind einem erhöhten<br />

Risiko ausgesetzt, arbeitslos zu werden. Dass wir in der reichen<br />

Schweiz überhaupt eine Armut haben, heisst nichts anderes,<br />

als dass die Gesellschaft in sich nicht mehr solidarisch ist.<br />

Das «durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen» ist eine Zahl,<br />

die keine Armut zeigt. Das niedrigste und das höchste Einkommen<br />

sprechen da schon eine andere Sprache. Aber immerhin<br />

zeigt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen, dass bei<br />

uns eine Armut gar nicht sein müsste. Somit ist das Ziel der<br />

Caritas, die Armut in 10 Jahren zu halbieren, keine unrealistische<br />

Schwärmerei sondern ein durchaus praktikabler und<br />

ernst zu meinender Appell an uns alle.<br />

Martin Grob, Geschäftsleiter y<br />

Textpassagen aus: «Armut halbieren» Caritas Schweiz, www.armut-halbieren.ch


s p e n d e r i n n e n U n d s p e n d e r<br />

i M l a U f e n d e n J a h r<br />

Damit unsere Betriebe mit<br />

einem kundenfreundlichen Sortiment<br />

aufwarten können und unsere<br />

Mitarbeitenden ein unterstützendes<br />

Umfeld vorfinden braucht es Geld.<br />

Geld für Mitarbeiterschulungen,<br />

für Mitarbeiterausflüge, für<br />

Betriebsbesichtigungen, für Renovationen,<br />

für Neuanschaffungen, und<br />

immer wieder auch Geld zur Äufnung unseres<br />

Bedürftigenfonds.<br />

Jedes Jahr werden wir massgeblich durch<br />

Spender und Spenderinnen unterstützt. Nur<br />

dank dieser Unterstützung kann die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Tosam</strong> sich weiterentwickeln.<br />

Ein grosses Dankeschön an alle Spenderinnen<br />

und Spender, die uns mit grossen und kleinen<br />

Beträgen immer wieder unterstützt haben<br />

und hier nicht namentlich erwähnt werden.<br />

Im zu Ende gehenden Jahr wurden wir<br />

unterstützt von privaten Spenderinnen und<br />

Spendern, von den evang. und kath. Kirchgemeinden<br />

sowie auch von den Kantonen AR<br />

und SG:<br />

folgende stiftungen haben unsere<br />

projekte mitfinanziert:<br />

y Albin Pedrotti-<strong>Stiftung</strong><br />

y Clienia AG,<br />

Kommission «Soziales Engagement»<br />

y Ebnet-<strong>Stiftung</strong><br />

y Ernst Göhner-<strong>Stiftung</strong><br />

y Fluora-<strong>Stiftung</strong><br />

y Fredy und Regula Lienhard-<strong>Stiftung</strong><br />

y Isabell und Dr. Friedrich Vogel-<strong>Stiftung</strong><br />

y <strong>Stiftung</strong> Denk an mich<br />

y Swiss Life, <strong>Stiftung</strong> «Perspektiven»<br />

y Raiffeisen<br />

y Bertold Suhner-<strong>Stiftung</strong><br />

y Metrohm-<strong>Stiftung</strong><br />

RENATE RUTiSHAUSER<br />

Betriebsbesichtigung für Spenderinnen<br />

und Spender <strong>2010</strong>:<br />

Als Dank für Ihre Unterstützung<br />

möchten wir Sie zu einem Dankeschön-Anlass<br />

einladen in unser<br />

Brockenhaus in Flawil. Im selben<br />

Gebäude befindet sich auch unser<br />

neues Projekt, der Onlineshop<br />

www.buchplanet.ch für Secondhand-Bücher.<br />

Sie als Spenderinnen und Spender haben<br />

am 17. März 2011 um 17.00 Uhr die Möglichkeit,<br />

in ungezwungenem Rahmen den Betriebsleiter<br />

und die Shopleiterin kennen zu lernen, hinter<br />

die Kulissen zu sehen, den Mitarbeitenden über<br />

die Schultern zu schauen und sich ein Bild zu<br />

machen, wie ein Onlineshop im Arbeitsalltag<br />

organisiert ist.<br />

Anschliessend an die Betriebsführung offerieren<br />

wir Ihnen einen Apéro, an dem wir Ihnen<br />

für anregende Gespräche zur Verfügung stehen.<br />

Bitte merken Sie sich dieses Datum in Ihrem<br />

Kalender vor. Wir werden Sie zu gegebener Zeit<br />

persönlich einladen.<br />

renate rutiShauSer, GeSchäftSStelle y<br />

3


a r b e i t s w o c h e i n d e r M a r c h e ( i )<br />

Seit vielen Jahren verreist<br />

fällen und zerkleinern, Wiesenborde<br />

die Gartengruppe nach Italien in<br />

und Flächen mähen, Schnittgut und<br />

eine Arbeitswoche. In diesem Jahr<br />

Blätter zusammen nehmen, Hecken<br />

wurden wir von Martin und<br />

schneiden, kleine Pflanzen von Hand<br />

Patrick vom Hof Baldenwil ver-<br />

ausmähen, Pflanzen neu einpflanzen,<br />

stärkt. Bis jetzt war unsere Ziel-<br />

eine Hangsicherung mit Baumstämgegend<br />

die Toscana gewesen. In<br />

diesem Jahr versuchten wir unser<br />

STEPHAN BERNHARDSGRüTTER<br />

men und Armierungseisen erstellen<br />

und viel, viel aufräumen. Als Aus-<br />

Glück auf der anderen Stiefelseite<br />

gleich gab es einen Ausflug ans Meer<br />

von Italien: der Marche. Die Anreise war etwas bei Porto San Giorgio, einen Ausflug nach San<br />

länger, nämlich etwa 830 km.<br />

Benedetto auf einen Markt, einen Besuch der<br />

Am Sonntag, den 31. Oktober, ging es los, alten Römerstadt Fermo und einen Tagesaus-<br />

als es hiess: Treffpunkt 6.30 Uhr Bahnhof flug in die Höhlen von Frasassi.<br />

Heris au. Um etwa 17 Uhr war die Fahrt zu Auch ich finde, dass wir ein gutes Team<br />

Ende, es gab das erste Abendessen in Francos waren und behalte die Arbeitswoche als sehr<br />

Unterkunft bei Monterubbiano. Cornelia und gelungen in Erinnerung. Ich bin sicher, dass alle<br />

Werner hatten gekocht. In den folgenden Tagen profitiert haben. An dieser Stelle bedanke ich<br />

arbeitete ein Zweierteam für Franco und ein mich ganz herzlich bei der «<strong>Stiftung</strong> Denk an<br />

Fünferteam für Cornelia und Werner an deren mich», welche uns grosszügig mit einer Spende<br />

Grundstücken.<br />

für dieses Lager unterstützt hat.<br />

Folgende Arbeiten wurden ausgeführt: Weiher<br />

von wuchernden Pflanzen befreien, Bäume<br />

stephan bernhardsGrütter y<br />

4


die idee vom eigenen bed and breakfast<br />

(von c. und w. rüdisüli-stump)<br />

Vor sieben Jahren erwarben wir in Mittelitalien<br />

in der Provinz Marche ein fünf Hektar grosses<br />

Grundstück mit einem sehr baufälligen Haus<br />

darauf. Damit begann für uns ein grosses Abenteuer.<br />

Unser Ziel war und ist es, ein Haus zu<br />

bauen und ein Bed and Breakfast zu eröffnen.<br />

Das Haus ist bald fertiggestellt, es gibt auf dem<br />

Grundstück aber immer noch viel zu tun. Das<br />

Angebot der TOSAM-Gartengruppe und des<br />

Hofs Baldenwil, uns tatkräftig zu unterstützen,<br />

kam genau im richtigen Moment.<br />

Es war eine Freude und Bereicherung mit<br />

allen die vielfältigen Arbeiten und Aufgaben zu<br />

meistern. Wir möchten uns bei allen Beteiligten<br />

für ihren grossen Einsatz ganz herzlich<br />

be danken. Auch nach der Arbeit war es anregend<br />

und interessant mit allen Gruppenmitgliedern<br />

zusammen zu sein, zu diskutieren, zu<br />

lachen und es zu geniessen.<br />

Wir glauben, es war für beide Seiten eine<br />

echte Win-Win-Situation und hoffen, dass es<br />

nicht das letzte Mal war.<br />

c. Und w. rüdisüli-stUMp y<br />

5


arbeitstage in Monterrubiano mit<br />

eindrücken der teilnehmer<br />

6<br />

M ir<br />

gefiel der Grotten-Besuch am<br />

Sonntag am besten. Er brachte<br />

mich wie in eine Phantasiewelt und das fand ich<br />

sehr spannend. Auch das Lager hat mir sehr<br />

gefallen und ich würde jederzeit wieder mit<br />

nach Italien fahren. Matias t.<br />

W illkommen<br />

in Italien! Neue Länder,<br />

neue Sitten zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig...<br />

Vor allem aber wundervolle<br />

Landschaften! Hügel, Berge, Äcker mit zerfallenen<br />

Häusern und Ruinen, das Meer, Weinberge<br />

und viele Olivenbäume. Ideal um meinem Amateurhobby,<br />

dem Fotografieren, zu frönen. Ich<br />

bin um einige Erfahrungen und ein paar neue<br />

Brocken Italienisch reicher geworden.<br />

Die Arbeit war sehr anstrengend und kräftezehrend,<br />

aber mit einem super Teamgeist und<br />

Teamarbeit wurde viel erreicht und ist nun als<br />

Belohnung in Ergebnissen sichtbar geworden!<br />

Die Ausflüge nach Porto San Giorgio, Fermo<br />

und vor allem der Besuch der Tropfsteinhöhle<br />

«le Grotte Frasassi» waren schön und beeindruckend.<br />

Viel Spass hatten wir auch bei den<br />

gemeinsamen Jassabenden mit dem «Tschau-<br />

Sepp». Die Gastfreundschaft und Verpflegung<br />

waren super! Vielen Dank Karin f.<br />

I n<br />

Italien bei Cornelia und Werner<br />

Rüdisüli pflegten und unterhielten wir<br />

die Umgebung ihres Hauses, das sich noch im<br />

Bau befindet. Ich mähte hauptsächlich das Gras,<br />

das erstaunlich zäh war. Trotzdem kämpfte ich<br />

mich durch die wild wuchernde Wiese. Nur mit<br />

einem Messeraufsatz an der Motorsense war<br />

dies möglich. Martin G.<br />

F olgende<br />

Dinge werden mir in guter<br />

Erinnerung bleiben: Einerseits das<br />

gute Arbeitsklima mit den Leuten der Gartengruppe<br />

und unseren Gastgebern Werner und<br />

Cornelia und Franco unserm Gastwirt. Andererseits<br />

die vorzügliche Bewirtung mit Speis und<br />

Trank, mit anschliessendem Schlaf im Viererschlag.<br />

Und zu guter Letzt die Ausflüge an den<br />

Markt ins pulsierende italienische Leben nach<br />

Porto San Giorgio und in eine bezaubernde<br />

Höhlengrotte nahe Ancona. La vita e bella!<br />

Martin h.<br />

N ach<br />

Feierabend machten wir oft ein<br />

paar Spiele um die Zeit totzuschlagen.<br />

Wir machten auch Ausflüge um auch etwas<br />

von Italien zu sehen. Wir waren auf einem<br />

Markt, der mir sehr gefiel und ein altes, verträumtes<br />

Dorf haben wir auch erkundet. Am<br />

besten gefiel mir der Ausflug in die Grotte.<br />

Ueli l.<br />

N ebst<br />

der Arbeit in einer imposanten<br />

Umgebung, genoss ich das Meer<br />

und das feine Essen. An dieser Stelle möchte ich<br />

mich ganz herzlich bei Cornelia und Werner für<br />

die Gastfreundschaft bedanken. Mit Abstand<br />

am schönsten fand ich den Zusammenhalt und<br />

die Kollegia lität innerhalb der Gruppe. Ich<br />

werde den Aufenthalt in guter Erinnerung<br />

behalten. patricK M.<br />

I ch<br />

heisse Nina. Ich bin eine Jack-Russel<br />

Hündin und war auch dabei in Italien.<br />

Was mir am allerbesten gefallen hat: Mit allen<br />

von der Gartengruppe konnte ich mit dem Ball<br />

und dem Stecken spielen. Nach vier Tagen war<br />

ich allerdings so auf dem Hund, dass ich einen<br />

Tag lang schlafen musste. Egal, ich würde sofort<br />

wieder mit dieser Gruppe nach Italien zum Spielen<br />

fahren. nina y


s U n , f U n<br />

a n d n o t h i n G t o d o<br />

Vom 4.–11. September <strong>2010</strong> genossen die<br />

BewohnerInnen vom Hof Baldenwil das Lagerleben<br />

in Saas Almagell. y<br />

WiR HATTEN ViEL FUN, BEiM MONSTER-<br />

TROTTi-FAHREN UND iN DER GORGE<br />

ALPiNE.<br />

UNSER KALTES ABER GROSSzüGiGES zUHAUSE.<br />

ViEL SONNE UND SCHöNE AUSSiCHT.<br />

GUTES ESSEN....<br />

7


V o n d i c K h ä U t e r n U n d s c h r ä G e n V ö G e l n<br />

«Elefanten haben doch auch ein sehr<br />

gutes Gedächtnis, nicht?», meldet sich Claes zu<br />

Wort. Wie viele andere lauscht er gespannt den<br />

Ausführungen der Biologin, die uns heute durch<br />

den Zoo Zürich begleitet. Nach den Königspinguinen,<br />

Ameisenbären und Löwen sind wir nun<br />

bei den asiatischen Elefanten angelangt. Elefanten<br />

sind sehr intelligente Tiere und haben tatsächlich<br />

ein gutes Gedächtnis, bestätigt die Biologin.<br />

Diejenigen im Zoo Zürich kennen bis zu<br />

zwanzig Kommandos und können diese auch<br />

ausführen. Zwei der Elefanten sind hier im Zoo<br />

auf die Welt gekommen, die vier anderen stammen<br />

aus dem asiatischen Raum. Die jüngste<br />

von ihnen, Ceyla-Himali, hat sehr früh ihre<br />

Mutter verloren und ist daraufhin einem srilan-<br />

neu mit<br />

Möbellift<br />

8<br />

dank Möbellift räumen wir wohnungen jetzt noch:<br />

– professioneller – schneller – sicherer<br />

informieren sie sich über wohnungsräumungen direkt bei unserem bereichsleiter paul Kappeler,<br />

telefon 071 371 29 57 oder 079 817 73 14. wir freuen uns auf ihre anfrage.<br />

kischen Bauern zugelaufen. «Das ist speziell!»,<br />

lacht Anita, «hier laufen uns Hunde zu, in Sri<br />

Lanka sind’s eben Elefanten.» Die Freude an<br />

unserem Betriebsausflug ist ihr wie vielen anderen<br />

anzusehen, das Interesse ist gross.<br />

Weiter geht es in die Masoala-Halle, den<br />

kleinen Regenwald des Zoo Zürich, die nach<br />

den bereits recht tiefen Temperaturen draussen<br />

eine willkommene Aufwärmung darstellt.<br />

Gleich beim Betreten der Halle werden wir<br />

gefangengenommen von der Faszination des<br />

Regenwaldes. Mit der warmen, feuchten Luft,<br />

dem speziellen Duft und den exotischen Tierstimmen<br />

wirkt alles so authentisch, dass man<br />

glatt vergessen könnte, dass wir noch immer in<br />

Zürich sind. «Ich werde meinen Freunden erzäh-


len, dass ich tatsächlich im Regenwald war!»,<br />

witzelt Peter und posiert für die Kamera.<br />

Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit<br />

Blick in die Masoala-Halle schwärmt das Team<br />

des Brockenhaus Degersheim am Nachmittag in<br />

kleinen Gruppen aus, um auch den Rest des<br />

Zoos zu erkunden. Es gibt viel zu sehen, später<br />

viel zu erzählen. Zum Beispiel, weshalb den<br />

Königspinguinen künstliche Eier untergeschoben<br />

werden. Oder wann Ameisenbären auf die<br />

Hinterbeine stehen und weshalb bei den indischen<br />

Löwen auch die Männchen auf Jagd<br />

gehen. Neben einer schönen Erinnerung können<br />

wir so auch einiges an Wissen von unserem<br />

Betriebsausflug mitnehmen.<br />

nina Good, aUsbildUnGspraKtiKantin y<br />

9


U c h p l a n e t. c h i s t o n l i n e<br />

Am 1. November <strong>2010</strong> konnte der neu<br />

geschaffene Betrieb für Secondhand-Bücher der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Tosam</strong> mit knapp 4000 Büchern in 38<br />

verschiedenen Kategorien online geschaltet werden.<br />

Bis dahin wurde schon sehr viel Vorarbeit<br />

geleistet. Denn woher kommen diese Bücher?<br />

Wer erfasst und kategorisiert sie? Und wie kommen<br />

diese Bücher wieder zu den Endkunden?<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Tosam</strong> betreibt bereits mehrere<br />

Betriebe, die Secondhand-Bücher für den<br />

Direktverkauf im Angebot haben. Dazu gehören<br />

die Brockenhäuser in Flawil und Degersheim,<br />

der WinWin-Markt in Herisau sowie der<br />

Buch WinWin in Gossau. Da diese Betriebe nur<br />

eine begrenzte Kapazität an Lager- und Ausstellungsfläche<br />

besitzen, wurden diese Bücher<br />

bis anhin nach einer gewissen Zeit entsorgt und<br />

10<br />

rezykliert. Diese Verschwendung nutzt der<br />

buchplanet.ch nun für seine Geschäftsbasis aus.<br />

Werden die Bücher in diesen Betrieben nicht<br />

innert einer gewissen Zeitspanne verkauft, so<br />

kommen sie direkt zum buchplanet.ch.<br />

Im buchplanet.ch werden die Bücher von<br />

den Mitarbeitern in die verschiedenen Kategorien<br />

sortiert und nochmals auf ihre Qualität<br />

geprüft. Nur gute und sehr gute Bücher schaffen<br />

es in den buchplanet.ch. Ist eine Schachtel<br />

von einer bestimmten Kategorie mit Büchern<br />

gefüllt, so werden sie von einem Mitarbeiter an<br />

seinen Arbeitsplatz genommen und im Onlineshop<br />

erfasst. Pro Buch entsteht ein Datensatz,<br />

der die Informationen, Merkmale und zudem<br />

das Bild des Buchdeckels enthält. Anschliessend<br />

erhält das Buch je nach Zustand und Kategorie


einen Preis, für welchen es im Onlineshop angeboten<br />

wird. Wurde das Buch erfolgreich erfasst,<br />

vergibt das System den Lagerplatz für das Buch.<br />

Durch dieses System kann das Buch bei einer<br />

Bestellung ganz einfach wiedergefunden werden<br />

und anschliessend an den Kunden versendet<br />

werden.<br />

Im Lauf des nächsten Jahres will der buchplanet.ch<br />

20'000 Bücher anbieten und fünf Mitarbeiter<br />

beschäftigen können. Wir laden Sie ein,<br />

in unserem Onlineshop www.buchplanet.ch zu<br />

stöbern, und vielleicht finden Sie ja unter den<br />

verschiedenen Rubriken ein Buch, das Sie schon<br />

lange gerne lesen würden. Viel Spass...<br />

cédric Menzi, ziVildienstleistender y<br />

11


f e r i e n e n d e – e n d l i c h<br />

Nein, nicht dass Sie mich<br />

falsch verstehen: ich geniesse<br />

meine Ferien bis zur letzten<br />

Stunde: Zeit haben für die Familie,<br />

für Hobbys und Dinge, die ich im<br />

Alltag immer vor mir herschiebe.<br />

Der erste Arbeitstag nach den<br />

Ferien gehört für mich zu den<br />

Schlimmsten überhaupt. Da fragen<br />

Sie sich sicher, warum ich mich so auf das<br />

Ende der Ferien freue. Nun, ich denke dabei<br />

selbstverständlich nicht an meine Ferien, sondern<br />

an diejenigen unseres Bereichsleiters<br />

Transport.<br />

Nie schätze ich seine Arbeit so hoch ein wie<br />

während seiner Abwesenheit. Eine Arbeit, von<br />

der ich froh bin, wird sie von jemand anderem<br />

erledigt, weil mir Kenntnis und Erfahrung für<br />

diese anspruchsvolle Arbeit vollständig fehlen.<br />

Angefangen bei der Planung der einzelnen Aufträge,<br />

die Vorbesichtigung und damit die Einschätzung<br />

mit wie vielen Mitarbeitern und mit<br />

welchem Zeitaufwand für den Auftrag gerechnet<br />

werden muss. Reichen ein paar Stunden<br />

oder muss ich den ganzen Tag dafür einsetzen?<br />

Was kann ich für den Verkauf behalten und was<br />

muss entsorgt werden? Wie viel Kilo Holz, wie<br />

viel Kilo Sperrmüll werde ich auf die Waage<br />

bringen? Reicht unser Lieferwagen oder ist es<br />

besser, gleich eine Mulde zu bestellen? Alles<br />

Faktoren, die die Kosten beeinflussen. Der<br />

Kunde möchte vor Ort darüber informiert sein,<br />

wie hoch die Kosten sein werden. Was dem<br />

Bereichsleiter souverän gelingt, treibt mir den<br />

kalten Schweiss auf die Stirn. Ist die Vorarbeit<br />

geleistet, ist die Kompletträumung ein paar<br />

Tage später vergleichsweise einfach.<br />

Um 8.30 Uhr stehe ich mit einem Team vor<br />

der Tür. Weil der Bereichsleiter die Wohnung<br />

vorbesichtigt hat, lass ich mir vom Kunden<br />

nochmals alles zeigen. Dann kann es losgehen.<br />

Im Gegensatz zur Offerte, ist diese Arbeit harte,<br />

körperliche Arbeit (man gönnt sich ja sonst<br />

kaum Bewegung). Mal wieder so richtig die Sau<br />

12<br />

HUGO STRASSMANN<br />

raus lassen. Treppen rauf – Treppen<br />

runter, Lasten schleppen, weiche<br />

Knie, schlappe Arme. Da kann ich<br />

mir das Fitnesscenter am Abend sparen.<br />

Aber eine gute Räumung ist nun<br />

nicht einfach nur Lasten schleppen.<br />

Es ist wichtig, während der Räumung<br />

die Augen offen zu halten. Bei<br />

genauem Hinsehen sind immer mal<br />

wieder verkaufstaugliche Gegenstände auffindbar,<br />

manchmal an Orten wie Estrich oder Keller,<br />

wo man es auf den ersten Blick gar nicht<br />

vermutet hätte. Kleine Schätze, die in der Hektik<br />

der Räumung (gut versteckt) gerne mal<br />

übersehen werden.<br />

Kleine Geschichten erzählen auch die ganz<br />

unscheinbaren, kleinen Dinge, die sich in Polsterritzen<br />

oder hinter Schränken verstecken.<br />

Jeder kennt das aus seinem eigenen Leben: Man<br />

ist sich sicher, das kleine Etwas an einen bewussten<br />

Platz gelegt zu haben und nun ist es verschwunden<br />

und bleibt das auch, wenn es nicht<br />

intensiv gesucht wird. Dieses kleine Etwas wird<br />

bei einer Räumung (oder beim Zügeln) wieder<br />

gefunden. Nach all den Jahren ist es vergessen,<br />

niemand vermisst es noch. Das Etwas grinst<br />

mich schelmisch an, mächtig stolz darauf, so<br />

lange nicht gefunden worden zu sein.<br />

Noch während ich in Gedanken verweile,<br />

steht schon der nächste Termin bei der nächsten<br />

Kundin an. Da es (wie so oft) eilt, habe ich diese<br />

«Wohnwand und ein paar kleine Sachen» beim<br />

bereits laufenden Auftrag dazwischen geschoben.<br />

Das bedingt, dass ich zwei Mann in der<br />

Wohnung zurück lasse, die damit fortfahren,<br />

weiterhin Möbel vor die Türe zu tragen, die wir<br />

dann später nur noch aufladen müssen.<br />

Zu dritt fahren wir zur Kundin. Die Wohnwand<br />

ist ein massives Stück, eine seriöse Schreinerarbeit,<br />

aber viel zu wuchtig für die heutigen<br />

Kundenbedürfnisse. Ich entscheide mich für die<br />

Entsorgung. Die «paar kleinen Sachen» sind im<br />

Keller, im Parterre, im ersten und zweiten Sock<br />

verteilt. Alles in allem ein rechter Haufen. Der


vermeintlich kleine Auftrag wird wohl mehr<br />

Zeit in Anspruch nehmen als geplant. Also los<br />

geht’s: Treppe schon wieder rauf, schon wieder<br />

runter. Ich erinnere mich an eine Kundin einige<br />

Tage zuvor, die mich sehr mitleidig fragte, ob<br />

denn diese Arbeit für mein Alter nicht zu<br />

anstrengend sei (ich geh auf die fünfzig zu). Ich<br />

konnte sie beruhigen, konnte ihr sagen, dass<br />

dies üblicherweise die Arbeit junger, kräftiger<br />

Leute sei. Nun aber, bei diesem steten Auf und<br />

Ab, begann ich an meiner eigenen Aussage zu<br />

zweifeln.<br />

Das Handy klingelt. Ich sehe die Nummer<br />

auf dem Display und weiss, dass ich schon an<br />

einer anderen Besichtigung sein sollte. Die Zeit<br />

rinnt davon. Nichts wie hin. Manchmal auch<br />

am oberen Limit der erlaubten Geschwindigkeit.<br />

Der Tacho wird wohl nicht so genau jus-<br />

a G e n d a<br />

donnerstag, 17. März 2011,<br />

beginn 17.00 Uhr:<br />

betriebsbesichtigung brockenhaus<br />

flawil<br />

für Spender und Spenderinnen <strong>2010</strong><br />

dienstag, 10. Mai 2011,<br />

beginn 18.00 Uhr:<br />

podiumsanlass im fürstenlandsaal<br />

in Gossau<br />

Unternehmen und soziale Verantwortung<br />

tiert sein. Es handelt sich um ein Zimmer im<br />

Altersheim. Das ist schnell gesehen und abgemacht.<br />

Ich fahre wieder zurück zur Wohnwand.<br />

Die Zeit drängt. Das Transportfahrzeug wurde<br />

in der Zwischenzeit von den beiden Männern<br />

gefüllt und das Haus ist leer. Super. Noch ein<br />

paar Worte mit dem Kunden gewechselt und<br />

dann zurück zur Räumung. Die zurückgelassenen<br />

zwei Mann haben in der Zwischenzeit aufgehört,<br />

Möbel vor die Türe zu tragen. Sie haben<br />

gut daran getan, nicht den ganzen Eingang zu<br />

verstellen. Denn für heute sind wir zu spät dran.<br />

Was vor die Türe getragen worden ist, kann erst<br />

am folgenden Tag abgeführt werden. Der Lieferwagen<br />

ist vollgestopft mit «Wohnwand und<br />

ein paar kleinen Sachen». Zudem hat die Entsorgungsstelle<br />

bereits geschlossen.<br />

Zurück im Büro erledige ich kurz, was<br />

obenauf schwimmt. Immer nur das Wichtigste.<br />

Es kommt die Zeit, wo ich alles nacharbeiten<br />

kann.<br />

So geht das über zwei Wochen. Immer viel<br />

los. Ich wundere mich, warum unsere Kunden<br />

gerade jetzt ihren Keller, ihren Estrich räumen.<br />

Es sind doch Sommerferien. Möglicherweise<br />

haben auch sie nur darauf gewartet, dass sie mal<br />

wieder Zeit haben für Dinge, die sie im Alltag<br />

immer vor sich herschieben. Dazu gehört ganz<br />

bestimmt das Ausmisten. Uns freut’s selbstverständlich.<br />

Selbst die längsten Ferien gehen irgendwann<br />

zu Ende. Nach zwei Wochen kommt der<br />

Bereichsleiter gut erholt und voller Tatendrang<br />

zurück. Ich begrüsse ihn herzlich, verberge aber<br />

meine grosse Erleichterung. Die Zeit des süssen<br />

Nichtstuns nimmt für ihn ein jähes Ende.<br />

Ich setze mich wieder in meinen Bürostuhl,<br />

lehne mich zurück, atme durch und geniesse<br />

meinen Job – endlich. Für mich waren diese<br />

zwei Wochen eine interessante Abwechslung.<br />

Ich habe viel erlebt, viel kalten und warmen<br />

Schweiss geschwitzt und neue Erfahrungen<br />

gemacht. Trotzdem möchte ich nicht tauschen.<br />

hUGo strassMann y<br />

13


f r a U e n p o w e r i M e a s y d r i V e<br />

Die Waage zeigt 129,6 kg geballte<br />

Frauen power: Die Rede ist von Anita und<br />

Ruqiya genannt Rugel, die im Brockenhaus<br />

Degersheim den Entsorgungsfachmarkt easydrive<br />

schmeissen. Und Kraft braucht es in der<br />

Tat, die vielen von den Kundinnen und Kunden<br />

entsorgten Gegenstände hin und her zu hieven.<br />

Ein alter Computerbildschirm prähistorischer<br />

Bauart wiegt gut und gerne seine 30 Kilogramm.<br />

Anita lässt sich davon nicht beeindrucken: Sie<br />

hebt das Teil aus dem Fond eines Autos und<br />

trägt es zum Container für Elektroschrott. Im<br />

easydrive können die Kundinnen und Kunden<br />

von A wie Abfall bis Z wie Zweitaktmotoren<br />

alles abgeben, was kaputt oder nicht mehr<br />

gewünscht ist. Anita und Rugel trennen die<br />

Ware nach brauchbaren und unbrauchbaren<br />

Gegenständen. Handelt es sich um Sperrgut,<br />

wird die Ware gewogen und dem Kunden in<br />

Rechnung gestellt. Anita und Rugel mögen ihre<br />

Arbeit im easydrive. Sie schätzen den Kontakt<br />

zu den Kundinnen und Kunden und die handwerkliche<br />

Arbeit. Nach ihrer Lieblingsarbeit im<br />

easydrive gefragt, schmunzelt Anita und meint:<br />

«Chäschtä usenand neh...». Das Zerlegen von<br />

Kästen sei sowohl Meditation als auch Therapie<br />

für sie. Einen Schrank könne sie entweder vor<br />

sich hin sinnierend auseinander schrauben,<br />

dann wirke dies beruhigend. Müsse sie jedoch<br />

mal Dampf ablassen, nehme sie für diese Arbeit<br />

auch gerne mal den Hammer zur Hand. Der<br />

Kasten sei dann ihr Sparringpartner, lacht<br />

Anita, aber solche<br />

Momente<br />

würden nicht<br />

allzu oft vorkommen.<br />

Bereits<br />

seit zweieinhalb<br />

Jahren arbeitet<br />

die 26-jährige<br />

Anita beim easydrive;<br />

sie ist also<br />

bestens vertraut<br />

mit dem Busi-<br />

DAS COOLE TRiO VOM EASyDRiVE:<br />

V.L.N.R. RUGEL, ANiTA, RiCO.<br />

14<br />

ness. Ich staune nicht<br />

schlecht, als sie mir erzählt,<br />

dass das Verhalten der Kundinnen<br />

und Kunden vom<br />

jeweiligen Stand des Mondes<br />

abhängig sei. Bei Voll- und<br />

Leermond seien die Kunden<br />

eher gereizt und ungeduldig.<br />

Es komme dann auch vermehrt<br />

vor, dass die Autos<br />

von der falschen Seite her<br />

anfahren, schmunzelt Anita.<br />

Aber sie wolle sich überhaupt<br />

nicht beklagen, die<br />

Kunden seien in der Regel<br />

sehr nett.<br />

Rugel arbeitet seit drei<br />

Monaten im easy drive und<br />

wird noch bis Ende Oktober dort beschäftigt<br />

bleiben. Dann endet ihr Einsatz programm im<br />

Brockenhaus Degersheim. Sie arbeitete zuerst<br />

einen Monat in der Haushalt abteilung und<br />

einen weiteren in der Bücherabteilung. Als sie<br />

hörte, dass im easydrive Unterstützung gesucht<br />

wird, wusste sie gleich, das ist ihr Job. Rugel ist<br />

ein Energiebündel: Das Arbeiten mit den Händen<br />

und die körperliche Tätigkeit sagen ihr<br />

mehr zu, als im Büro zu sitzen. Das ist auch<br />

einer der Gründe, warum sie sich zur Altenpflegerin<br />

umschulen lassen möchte. Der andere,<br />

gewichtigere Grund liegt darin, dass sie in der<br />

Pflege von hilflosen und alten Menschen etwas<br />

sehr Sinnstiftendes für sich sieht. Es ist ihr wichtig,<br />

sich mit der Arbeit, die sie macht, identifizieren<br />

zu können. So sieht sie auch in ihrer<br />

Arbeit im easydrive viel Sinnvolles, ermöglicht<br />

dieser Entsorgungsfachmarkt doch den Kundinnen<br />

und Kunden, ihren Abfall fach gerecht zu<br />

entsorgen. Das helfe, unsere Umwelt zu schützen,<br />

ist Rugel überzeugt.<br />

Rugel ist mit ihren 24 Jahren schon weit in<br />

der Welt herumgekommen. Sie ist eine echte<br />

Kosmopolitin. Als Kind ist sie mit ihrer Familie<br />

aus Somalia in die Schweiz gekommen. Nach<br />

ALTE COMPUTERTEiLE SiND<br />

GANz SCHöN SCHWER!


ALLES MUSS REiN!<br />

ihrer Schulzeit in der Schweiz verbrachte sie 15<br />

Monate in England. Heute lebt ihre Familie<br />

über den halben Erdball verstreut: Schweiz,<br />

USA, Dänemark, England. Auf meine Frage,<br />

wo es ihr denn am besten gefalle, ist sie schnell<br />

mit ihrer Antwort: in der Schweiz. Hier habe sie<br />

ihre Freunde und Kollegen, hier fühle sie sich<br />

wohl. Sie lacht und meint, trotz ihrer Vielsprachigkeit<br />

würde sie in deutscher Sprache denken<br />

und träumen. Rugel weiss, was sie will und ist<br />

voller Pläne für die Zukunft. Das beeindruckt<br />

mich und ich frage nach ihren Zielen. Französisch<br />

lernen, wolle sie; überhaupt, Lernen und<br />

Weiterbildung würden einen prominenten Platz<br />

in ihren Zukunftsplänen einnehmen. Eines ihrer<br />

grossen Lebensziele sei<br />

die Zweitwegmatura.<br />

Das müsse nicht heute<br />

oder morgen sein,<br />

«aber da Hüsli isch<br />

baut», gibt sie sich<br />

kämpferisch.<br />

Natürlich hat auch<br />

Anita Träume und<br />

Pläne. Sie könne sich<br />

gut vorstellen, später<br />

mal auszuwandern,<br />

meint sie. Ob sie denn<br />

schon eine Destination<br />

im Visier habe, frage<br />

ich. «Klar doch, Sizilien»,<br />

strahlt sie. Früher<br />

habe sie immer<br />

von England oder Australien<br />

geträumt, aber<br />

die Liebe habe sie<br />

eines Besseren belehrt,<br />

schmunzelt sie. Ihr<br />

Freund Giusi, der<br />

notabene auch im Brocki<br />

Degersheim arbeitet,<br />

habe ihr dieses Jahr<br />

während den Sommerferien<br />

seine Heimat<br />

DiE MULDE iST SCHON WiEDER VOLL!<br />

DiE WAAGE zEiGT 129,6 KG FRAUENPOWER!<br />

Sizilien gezeigt. Es habe ihr dort sehr gefallen,<br />

meint sie, und sie könne sich gut vorstellen, mit<br />

ihm dorthin auszuwandern. Sie wolle Neues<br />

entdecken, unbekannte Landschaften, andere<br />

Kulturen und Menschen erleben. Ich frage sie,<br />

ob ihr denn die Schweiz nicht fehlen würde.<br />

Klar sei die Schweiz ein schönes Land und es<br />

gefalle ihr hier, meint sie. Doch ab und zu<br />

würde sie sich wünschen, die Leute hier wären<br />

ein bisschen sozialer und rücksichtsvoller. Sie<br />

vermisse die Toleranz und Offenheit, wie sie sie<br />

beispielsweise im Welschland spüren würde.<br />

Vielleicht seien die Menschen dort lockerer und<br />

weniger stur, da sie aufgrund ihrer multikulturellen<br />

Bevölkerung den Umgang mit Unbekanntem<br />

und Fremden gewohnt seien.<br />

Unterstützt werden Anita und Rugel von<br />

Rico, der nach einem kurzen Unterbruch wieder<br />

im easydrive arbeitet. Rico ist den beiden<br />

Ladies ein toller Mitarbeiter. Ruhelos schwirrt<br />

er umher, sortiert Ware, bringt den schweren<br />

Rollwagen zur Mulde, zerlegt Gegenstände in<br />

ihre Einzelteile. Sie funktionieren gut miteinander,<br />

diese drei vom easydrive, und machen<br />

einen super Job. Da bleibt nur zu sagen: Herzlichen<br />

Dank. nicole weber, praKtiKantin y<br />

15


n a t h a l i e –<br />

U n s e r e e r s t e l e h r t o c h t e r<br />

Es sei immer noch brutal,<br />

wenn der Wecker morgens um viertel<br />

nach sechs klingelt, resümiert<br />

Nathalie auf meine Frage, ob sie sich<br />

mittlerweile an das frühe Aufstehen<br />

gewöhnt habe. Seit anfangs September<br />

<strong>2010</strong> absolviert Nathalie eine<br />

praktische Ausbildung als Detailhandelsassistentin<br />

im Brockenhaus<br />

Degersheim. Ihr kommt die Ehre zu, die erste<br />

Lehrtochter im Brockenhaus Degersheim zu<br />

sein. Bis letzten Juli war Nathalie Schülerin im<br />

Schulhaus Bürgli. Bevor sie ihre Ausbildung<br />

begonnen hat, schnupperte sie zwei Wochen bei<br />

uns. Degersheim und das Brockenhaus habe sie<br />

vorher nicht gekannt, meint sie. Ihre Mutter sei<br />

deshalb einen Tag vor Beginn ihrer Schnupperzeit<br />

mit ihr nach Degersheim gefahren, um herauszufinden,<br />

wo das Brockenhaus sei. «Do lauft<br />

doch nix, so abglegä wiä da isch», habe sie<br />

gedacht, als sie mit ihrer Mutter vor dem Brocki<br />

stand. Überhaupt konnte sie sich nicht viel<br />

unter dem Begriff Brockenhaus vorstellen. Am<br />

nächsten Tag machte sie sich entsprechend<br />

skeptisch auf den Weg. Sie habe einfach gehofft,<br />

dass die Leute nett seien, ansonsten habe sie<br />

eigentlich keine Erwartungen gehabt, meint sie.<br />

Als sie dann durch das Brocki geführt wurde,<br />

16<br />

V.L.N.R.: NATHALiE UND PRAKTiKANTiN NiCOLE.<br />

NATHALiE – UNSERE ERSTE<br />

AUSzUBiLDENDE<br />

sei ihr das schon etwas komisch<br />

vor gekommen. Sie habe vorher<br />

einfach noch nie so einen Laden<br />

gesehen. Als sie dann aber in<br />

der Kleider abteilung mitarbeiten<br />

durfte, habe ihr das sehr Spass<br />

gemacht. Überhaupt habe sie<br />

schnell Freude an der Arbeit gefunden.<br />

Auch die Kolleginnen und<br />

Kollegen haben ihr gefallen. Bereits am zweiten<br />

Tag ihrer Schnupperzeit habe sie sich darauf<br />

gefreut, wieder ins Brocki zu kommen. Sie<br />

durfte dann auch gleich bei der Kasse mitarbeiten<br />

und habe nur noch gestaunt, als sie gesehen<br />

habe, wie viele Kundinnen und Kunden ins<br />

Brockenhaus kämen. Welch ein Unterschied zur<br />

Kleiderboutique, wo sie vorher schnupperte!<br />

«Döt isch voll langwilig gsi, bisch dä ganz Tag<br />

nur umägstandä», erzählt Nathalie. Schnell habe<br />

sie gewusst, dass sie hier ihre Ausbildung<br />

machen möchte. Deshalb waren die drei<br />

Wochen, die es nachher brauchte, um alles in<br />

die Wege zu leiten, nicht ganz einfach für sie.<br />

Sie habe Angst gehabt, dass etwas nicht klappen<br />

könnte. Umso grösser war ihre Erleichterung,<br />

als sie dann erfahren habe, dass sie wirklich hier<br />

ihre Ausbildung machen könne. Auch wir haben<br />

uns natürlich darüber gefreut, dass sich Nathalie<br />

für uns entschieden hat!<br />

Ob sie sich denn verändert<br />

habe, seit sie nun<br />

arbeite, frage ich sie. «Oh<br />

ja, sehr», sagt sie. Als sie<br />

noch zur Schule ging, sei<br />

sie frecher gewesen, habe<br />

weniger Respekt vor<br />

Erwachsenen gehabt. Seit<br />

dem Eintritt in die Arbeitswelt<br />

fühle sie sich anders,<br />

irgendwie erwachsener. Sie<br />

wolle auch nicht mehr der<br />

Teenager sein. «Eifach<br />

Seich machä bringt doch<br />

nüt», sagt sie. Auch ihr


THOMAS UND NATHALiE.<br />

DANiEL KäUFLER<br />

Umfeld habe bemerkt, dass sie sich verändert<br />

habe und freue sich darüber. Vor allem ihre<br />

Mutter, schmunzelt Nathalie. Wie sie denn mit<br />

den langen Arbeitstagen zurechtkomme, will ich<br />

wissen. Am Anfang sei das schon hart gewesen,<br />

auch an das lange Stehen habe sie sich erst<br />

gewöhnen müssen. Am Abend sei sie jeweils<br />

sehr müde und gehe früh ins Bett. Sie gehe auch<br />

viel weniger in den Ausgang. Früher sei sie nach<br />

der Schule immer direkt in die Stadt und erst so<br />

um acht Uhr abends nach Hause gekommen.<br />

Jetzt gehe sie nur noch am Samstag weg. Auf<br />

meine Frage, ob sie den täglichen Ausgang denn<br />

nicht vermissen würde, meint sie, «ohni Geld<br />

isch da doch au nöd würkli glatt». Sie freue sich<br />

d a s c a f é i M n e U e n<br />

e r s c h e i n U n G s b i l d<br />

Das öffentliche Café soll gemütlicher<br />

und heimeliger wirken. Nachdem im Frühling<br />

die spezielle Schallisolationsdecke durch die<br />

Schreinerei Nägele installiert wurde, kam man<br />

nun dem Ziel näher, indem warme Farben die<br />

Atmos phäre verbessern. An zwei Wochenenden,<br />

jeweils am Samstagabend und den<br />

ganzen Sonntag wurde gewaschen, geschliffen,<br />

gespachtelt und gemalt.<br />

Gelb und einige grüne Akzente ergeben ein<br />

aktuelles und modernes Erscheinungsbild.<br />

Für Silvia war es sehr schön, mit<br />

Daniel zusammen das Projekt<br />

durchzuführen. Daniel ist<br />

gelernter Maler. Deshalb konnte er viel Fachwissen<br />

einbringen und wir, bzw. die Gäste,<br />

davon profitieren. Wenn man auf diese Weise<br />

zu zweit während vier Tagen zusammen arbeitet,<br />

lernt man einen Mitarbeiter persönlich viel<br />

besser kennen. Herzlichen Dank an Daniel für<br />

seinen Einsatz. Es hat Spass gemacht!<br />

sehr auf ihren Lohn, auf das erste selbstverdiente<br />

Geld. Sie wisse auch schon genau, was<br />

sie mit dem ersten Lohn machen wolle. Sie<br />

wolle einen Teil in Kleider und Ausgang investieren.<br />

«Aber hundert Frankä pro Monat tuen i<br />

ufzitä, da isch klar», sagt sie.<br />

Trotz der kurzen Zeit, die Nathalie erst im<br />

Brockenhaus ist, hat sie bereits ihren festen<br />

Platz im Team des 1. Obergeschosses. Ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen schätzen ihre freundliche<br />

Art, ihre Zuverlässigkeit und nicht zuletzt auch<br />

ihren feinen Humor. Sie ist eine Bereicherung<br />

für das Brockenhaus und wir freuen uns auf die<br />

kommenden zwei Jahre mit ihr.<br />

nicole weber, praKtiKantin y<br />

Dabei konnten die Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

unseres Mitarbeiters und Malers, Daniel Käufler,<br />

voll eingesetzt werden. Dies erfüllt das<br />

Anliegen, die Ressourcen eines Mitarbeiters<br />

auch im alternativen Arbeitsmarkt sinnvoll zu<br />

nutzen.<br />

Der Kundschaft fällt es jetzt also leichter,<br />

noch etwas zu verweilen und vom Angebot an<br />

Snacks, Gebäck und Desserts sowie Getränken<br />

Gebrauch zu machen. silVia niGG y<br />

17


d e r w i n w i n - M a r K t<br />

p r ä s e n t i e r t s i c h a n d e r h e M a<br />

Ein grosser Lastwagenanhänger,<br />

den wir von Transport<br />

Frischknecht gratis zur Verfügung<br />

gestellt bekamen, war an der<br />

Hema unser Stand.<br />

Die eingerichtete Stube lud<br />

immer wieder zum Verweilen eins.<br />

Unser grosser Hit war der Wettbewerb.<br />

Der drei Meter grosse Dino<br />

aus Petflaschen zog Gross und Klein an. Die<br />

Besucher mussten schätzen, aus wie vielen<br />

Flaschen der Dino gemacht war. Genau 361<br />

Flaschen hat Serge Decker mit Heissleim aufgeklebt.<br />

Gewinner/innen<br />

1. Preis: Rüesch Pascal, Herisau<br />

2. Preis: Ersinger Ulrike, Urnäsch<br />

3. Preis: Hody Thomas, Teufen<br />

Unsere Hauptaufgabe war die Entsorgung.<br />

Am frühen Morgen leerten wir alle Abfallkübel.<br />

Während der ganzen Messe machten wir stündlich<br />

eine Runde durch die Messe und sammelten<br />

allen Abfall ein. Wichtig war für uns, soviel<br />

wie möglich zu sortieren und zu trennen.<br />

18<br />

SiLViA NiGG<br />

die reaktionen der standbetreiber/innen<br />

waren sehr positiv.<br />

So sagte z.B. Prisca Klaus (Kosmetikstudio<br />

Prisca): «Die Mitarbeiter des<br />

WinWin-Marktes haben super gearbeitet.<br />

Jede Stunde kamen sie vorbei.<br />

Ich konnte Papier, Glas und Alu separat<br />

mitgeben und wusste, dass der<br />

Abfall getrennt entsorgt wird. Immer<br />

waren sie aufgestellt und freundlich.»<br />

Hansjörg Blaser (Fachstelle Umweltschutz):<br />

«Die Präsenz der Mitarbeiter war sehr gross.<br />

Das ganze Gelände war jederzeit so sauber, dass<br />

ich mich fragte, ob es an der Hema keinen<br />

Abfall gibt. Ich sah aber, wie aktiv die Mitarbeiter<br />

des WinWin-Marktes waren...»<br />

herzlichen dank an serge, ramadan,<br />

david, daniel, Udo, aladar, Uwe<br />

und paul für ihren super einsatz. y


n e U e s U n d a lt e s<br />

a U s d e M r e c y c l i n G<br />

liebe leserinnen und leser<br />

Zu welcher Jahreserfolgsquote<br />

können Sie sich Ende <strong>2010</strong><br />

selber gratulieren? Zu welchem<br />

Erfolg in diesem Jahr auch immer,<br />

wir gratulieren Ihnen herzlich. Zelebrieren<br />

Sie Ihren Erfolg und lassen<br />

Sie andere daran teilhaben. Wir freuen uns mit<br />

Ihnen. Mit grossen Schritten gehen wir bereits<br />

wieder auf das Jahresende zu und es tummeln<br />

sich die ersten Jahreszahlen und Erfolgsauswertungen<br />

in den Medien. An einem von diesen<br />

Erfolgen waren wir 2009 zu einem kleinen Teil<br />

mitverantwortlich. Wir alle, welche unsere<br />

PET-Flaschen auf der Sammelstelle des Win-<br />

Win-Marktes entsorgten. Im Jahr 2009 waren es<br />

auf unserem Platz 17 Tonnen, welche dank Ihrer<br />

vorbildlichen Sammelstrategie bei uns zusammen<br />

kamen. Diese bescheidene Zahl trug ihren<br />

kleinen Teil zum schweizerischen Gesamterfolg<br />

der PET-Recycling Schweiz bei. Es wurden<br />

nämlich schweizweit im Jahr 2009 37'543 Tonnen<br />

PET-Flaschen gesammelt. Damit wurde die<br />

angestrebte Rücklaufquote von 75% übertroffen.<br />

Es waren 81% der PET-Flaschen, welche<br />

nach ihrem Gebrauch den Weg, via eine der<br />

inzwischen 30'000 Rückgabestellen, in das Sammelsystem<br />

der PET-Recycling Schweiz fanden.<br />

Zu diesem Erfolg gratulieren wir.<br />

Den Erfolg der Sammelstelle des WinWin-<br />

Marktes merkt man leider am meisten an einer<br />

unerfreulichen Nebenwirkung. Durch den regen<br />

Zulauf, welchen wir erleben, vergrössert sich<br />

das Verkehrsaufkommen und es kommt immer<br />

öfter zu Wartezeiten. Da wir aus geografischen<br />

Gründen an der Zu-/Wegfahrtsituation der<br />

Sammelstelle beim WinWin-Markt nichts<br />

ändern können, ist die Suche nach einem neuen<br />

Standort für die Sammelstelle bereits im Gang.<br />

Diese erfolgsbedingte, nicht einfache Situation<br />

trübt die vielen kleinen und grossen Erfolge,<br />

welche erzielt werden konnten. So ist bei uns<br />

nicht nur die Zahl des gesammelten PETs gestiegen,<br />

sondern in nahezu allen Fraktionen sind<br />

EUGEN BRUNNER<br />

die Sammelquoten in unserer Sammelstelle<br />

gestiegen. Dies ist für die<br />

Umwelt ein grosser Erfolg, da so<br />

der erste Schritt für die fachgerechte<br />

Ent sorgung eines nicht mehr<br />

verwendbaren Gegenstandes getan<br />

ist. Es ist nicht nur einfach mehr<br />

geworden, was wir entsorgen, sondern<br />

auch das, was wir wiederverkaufen<br />

können. Die Umsatzzahlen des Verkaufes<br />

sprechen sehr dafür, dass Sie, liebe<br />

Leserinnen und Leser, als allfällige Entsorger<br />

oder Käufer massgeblich am Erfolg des Win-<br />

Win-Marktes beteiligt sind. Entweder bringen<br />

Sie uns dankbarerweise verkaufbare Sachen,<br />

welche anderen Menschen eine Freude bereiten,<br />

oder Sie bereichern Ihren Haushalt mit Gegenständen<br />

aus unseren Verkaufslokalen. Dafür<br />

danken wir Ihnen sehr und gratulieren Ihnen<br />

im gleichen Atemzug zu diesem durch Sie mitgestalteten<br />

Erfolg.<br />

Jahreszahlen und Erfolgsquoten sind<br />

beliebte Messfaktoren, welche aber keine Auskunft<br />

darüber geben, mit welchem Aufwand sie<br />

erreicht wurden. Es ist nicht erkennbar, wer<br />

was und wie viel für den Erfolg getan hat.<br />

Darum möchte ich hier den Beteiligten danken.<br />

Den rund 20 Mann, welche sich das ganze Jahr<br />

um den Betrieb auf der Sammelstelle kümmern.<br />

Ihnen gehört der grosse Dank, welcher mit den<br />

vielen einzelnen Erfolgen auf unserer Sammelstelle<br />

verbunden ist.<br />

Im Zirkus gibt es diesen berühmten Applaus<br />

für jene, welche arbeiten, wenn es im Zelt dunkel<br />

wird. Ihren Dank und Respekt für unsere<br />

Sammelstellenmitarbeitenden können Sie, wenn<br />

Sie wollen, beim Umblättern dieser Seite für<br />

sich im Stillen oder direkt in unserer Sammelstelle<br />

unseren Mitarbeitenden gegenüber aussprechen.<br />

Ihnen allen wünsche ich gute Jahresauswertungsquoten<br />

und das Bewusstsein, wie diese<br />

Erfolge zustande gekommen sind.<br />

Mit freundlichen Grüssen aus dem untersten<br />

Stockwerk des WinWin-Marktes.<br />

eUGen brUnner, bereichsleiter recyclinG y<br />

19


M i t a r b e i t e r a n l a s s<br />

w i n w i n - M a r K t<br />

Am 18. September <strong>2010</strong><br />

machten und die anderen sich<br />

gemütlich den UNO-Karten wid-<br />

machten sich 15 Mitarbeitende des<br />

meten. Nach einiger Zeit liessen wir<br />

WinWin-Markts zum Hof Balden-<br />

den Abend langsam ausklingen und<br />

wil in Schachen bei Herisau auf.<br />

machten uns auf den Rückweg nach<br />

Einige hatten noch nie die Möglich-<br />

Heris au.<br />

keit den Hof zu besuchen, der als<br />

Erstbetrieb den Grundstein der Stif-<br />

TOBiAS BACHOFNER<br />

Ich möchte hiermit nochmals<br />

all den Mit arbeiter danken, die sich<br />

tung <strong>Tosam</strong> bildete. Andere waren<br />

an einem Samstagabend die Zeit<br />

schon mehrmals dort und erhöhten durch ihre genommen haben, mit uns auf den Hof zu kom-<br />

Erzählungen über die schöne Lage unsere Vormen. Grossen Dank richte ich auch an Urs Stufreude.ker<br />

und an den ganzen Hof Baldenwil. Danke<br />

In Baldenwil angekommen, wurden wir von für die Führung, den feinen Salat und das<br />

Betriebsleiter Urs Stuker empfangen. Er führte zur Verfügungstellen der Infrastruktur. An alle<br />

uns während gut einer Stunde durch seinen Hof vielen Dank!!<br />

und zeigte uns den hofeigenen Käsekeller, all<br />

tobias bachofner,<br />

die tierischen Bewohner sowie den grossen praKtiKant winwin-MarKt<br />

Gemüsegarten und die Vielfalt an verschiedenen<br />

Kräutern. Er erklärte uns auch die Philosophie<br />

des Hofs Baldenwil und beantwortet alle<br />

anfallenden Fragen.<br />

Nach der Führung begaben wir uns an das<br />

extra für uns hergerichtete Feuer. Beim Grillen<br />

der feinen Würste genossen wir bei heiterer<br />

Stimmung das Beisammensein.<br />

Durch die einbrechende Kälte zog es uns<br />

dann doch langsam ins Innere des Hofs, wo sich<br />

die einen enthusiastisch an den Kicker-Kasten<br />

y<br />

20


i r n e l – e t w a s f ü r<br />

f e i n s c h M e c K e r<br />

U n d l i e b h a b e r d e r n a t ü r l i c h e n K ü c h e<br />

birnel von der winterhilfe ist in der Geschenkboutique<br />

des winwin-Markts erhältlich. neu werden alle Gebinde<br />

(250 g, 1 kg, 5 kg, 12,5 kg) in konventioneller und in<br />

bio-Knospe-Qualität angeboten, zu preislich sehr günstigen<br />

bedingungen, z.b. 1 kg bio-birnel fr. 12.50.<br />

birnel mit dem winterhilfe-stern schmeckt am besten und<br />

schont erst noch das portemonnaie.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.winterhilfe.ch oder www.winwinmarkt.ch<br />

Aus sonnengereiften, ungespritzten Schweizer<br />

Mostbirnen wird jetzt wieder Birnel hergestellt,<br />

das köstliche und preiswürdige Produkt<br />

für Feinschmecker und Liebhaber der natürlichen<br />

Küche.<br />

Im Herbst, wenn das Tafelobst in unserem<br />

Land zu herrlicher Süsse heranreift, ist wieder<br />

Birnel-Zeit. Dann wird aus den sonnengereiften<br />

und selbstverständlich ungespritzten Mostbirnen,<br />

die auf mächtigen Schweizer Hochstammbäumen<br />

reifen, das Naturprodukt Birnel hergestellt.<br />

Die Kraft von gut zehn Kilo am Baum<br />

gereifter, ungespritzter Mostbirnen steckt in<br />

einem Glas Birnel. Hundert Prozent naturrein,<br />

ohne jegliche Zusatzstoffe, dafür mit Frucht-<br />

rezept ananascake<br />

zucker und wertvollen Mineralstoffen. Die vollreifen<br />

Früchte werden schonend gepresst, ihr<br />

Saft gefiltert, geklärt und konzentriert. Das<br />

Ergebnis ist ein wunderbares dickflüssiges und<br />

vielseitiges Produkt, das viele auch als natürlichen<br />

Zuckerersatz neu entdecken.<br />

natürliche Gourmetfreuden<br />

Süss, mit delikatem, leicht an Caramel erinnerndem<br />

Geschmack verfeinert Birnel auf bekömmliche<br />

Weise die zeitgemässe, leichte Küche.<br />

Crème-Desserts verleiht es einen zarten<br />

Schmelz, Gebäck, Kuchen und Wähen erhalten<br />

damit eine besonders raffinierte Note, es unterstreicht<br />

den speziellen Geschmack asiatischer<br />

Gerichte und macht sich selbst in Milchdrinks<br />

ausgezeichnet. Kinder lieben Birnel auf dem<br />

Butterbrot und alle lieben es als Klassiker im<br />

frischen Birchermüesli. Der Birnendicksaft ist<br />

leicht verdaulich, nährt, stärkt und bringt den<br />

Stoffwechsel in Schwung – ein idealer Küchenbegleiter<br />

für sportlich Aktive, Linienbewusste<br />

und alle, die auf schmackhaft-gesunde Ernährung<br />

achten. Beim Kauf von Birnel mit dem<br />

Winterhilfe-Stern gibt’s gratis eine Rezeptbroschüre.<br />

y<br />

100 g Birnel<br />

125 g Butter sehr gut rühren<br />

2 Eier ein Ei nach dem anderen zugeben, sehr gut rühren<br />

75 g Zwieback fein reiben, beifügen<br />

2 EL Orangenkonfitüre<br />

1/2 dl Orangensaft<br />

100 g Ananas, klein geschnitten zugeben, mischen<br />

120 g Mehl<br />

1/2 KL Backpulver sieben, unter die Masse mischen<br />

Cakeform mit Blechreinpapier auslegen<br />

Backen: Untere Ofenhälfte, 180 hC, 50 – 60 Min.<br />

in der Form auskühlen lassen, danach stürzen.<br />

1/2 dl Orangensaft<br />

4 EL Orangenkonfitüre aufkochen, den Cake damit glasieren<br />

1–2 Orangen schälen, Fruchtfilets herauslösen, den Cake damit garnieren<br />

21


J a h r e s J U b i l ä U M<br />

b U c h w i n w i n G o s s a U<br />

M i t p o e t r y s l a M<br />

Am 11. September feierten<br />

wir unser erstes Jubiläum im Buch<br />

WinWin. Bei strahlend blauem<br />

Himmel und voller Aufregung starteten<br />

wir diesen Tag. Wir hatten<br />

unseren Laden auf Hochglanz<br />

poliert und hofften, dass viele Leute<br />

uns besuchen und mit uns diesen<br />

Tag verbringen wollten.<br />

Die Poetry Slam Gruppe timtit war bei uns<br />

zu Gast. Wer sind sie? Was tun sie? Was ist Poetry<br />

Slam? Es sind drei junge Poeten, die ihre<br />

eigenen Texte schreiben und in kurzen Showblöcken<br />

vortragen, oder uns aus einem<br />

gewünschten Buch vorlesen.<br />

Wir waren alle sehr gespannt, was da<br />

kommt. Die drei jungen sympathischen U20-<br />

Slamkünstler verwöhnten uns mit ihren kreativen<br />

Texten. Es wurde der eigene Name kritisiert<br />

und veräppelt oder Betrachtungen über<br />

Cornflakes am Frühstückstisch angestellt.<br />

Und sie kamen, unsere Besucher und Besucherinnen,<br />

trotz des schönen Wanderwetter und<br />

genossen den Besuch im Buch WinWin. Eine<br />

22<br />

EDLA STUKER<br />

gute Gelegenheit zwischen den<br />

Showblöcken im Laden zu stöbern;<br />

sich Zeit zu nehmen; in Büchern zu<br />

schmökern; einmal nicht in Eile zu<br />

sein; sich aus einem Buch vorlesen<br />

zu lassen; mit Menschen zusammen<br />

zu sein; einfach zu geniessen.<br />

Auch für die Verpflegung war<br />

gesorgt. Vor dem Laden hatten wir<br />

einen Grill aufgestellt und Würste gegrillt. Da<br />

das Wetter so herrlich war, konnten unsere<br />

Besucher auch unseren Balkon geniessen, einen<br />

Kaffee trinken und sich die Sonne ins Gesicht<br />

scheinen lassen. Fast wie Ferien.<br />

Sogar das Fürstenland TV war bei uns zu<br />

Besuch, um einen Video von unseren Poetry<br />

Slammern zu drehen.<br />

Ein gelungener und sehr schöner Tag ging<br />

zu Ende. Es war eine Gelegenheit, unseren<br />

Stammkunden etwas Neues zu bieten aber auch<br />

den neuen Kunden unseren Bücherladen näher<br />

zu bringen. Wir danken allen, die uns an diesem<br />

besonderen Tag besucht und unterstützt haben<br />

edla stUKer y


alternativ einkaufen<br />

www.brockiflawil.ch<br />

suchen, stöbern, finden, kaufen...<br />

Haushalt, Bücher, Bilder, Kleider, Teppiche, Geschirr, Möbel, CDs, DVDs, Antik, Spiele,<br />

Elektroartikel, Hobby, Dekoartikel, Lampen, Schallplatten, und vieles mehr...<br />

Öffnungszeiten Verkauf<br />

Mittwoch bis Freitag 09:00 - 12:00 | 14:00 - 18:00<br />

Samstag 09:00 - 16:00<br />

Unsere vielfältigen Abteilungen auf einer Verkaufsfläche von 1000 m²<br />

Antiquitäten/Raritäten<br />

Ein umfangreiches Angebot an ausgewählten Objekten<br />

wie Möbel und Haushaltgegenständen, Werkzeuge und<br />

Schmuck bei deren Betrachtung Sie sich gedanklich<br />

zurück in die Vergangenheit versetzen können.<br />

Elektronik<br />

Nicht immer muss es ein Neugerät sein. In unserer<br />

Elektroabteilung finden Sie auf ihre Funktion geprüfte<br />

Geräte. Auf die meisten Geräte erhalten Sie eine Garantie<br />

von 3 Tagen, ausgenommen auf Lampen.<br />

Bücher<br />

Belletristik, Fachbücher, Bildbände, Comics und antiquarische<br />

Bücher aller Art finden Sie in unserer übersichtlich<br />

geordneten Bücherecke.<br />

Freizeit & Hobby<br />

Hier finden Sie Artikel für Sport, Tiere, Auto oder<br />

Camping. Für alles was Sie in Ihrer Freizeit benötigen,<br />

lohnt sich zuerst ein Blick in diese Abteilung.<br />

Kleider und Schuhe<br />

Moderne wie auch klassische Mode finden Sie sortiert<br />

nach Grösse und Geschlecht in der Kleiderabteilung.<br />

Öffnungszeiten Warenannahme und Büro<br />

Dienstag 08:15 - 12:00 | 13:15 - 16:00<br />

Mittwoch bis Freitag 08:15 - 12:00 | 13:15 - 18:00<br />

Samstag 08:15 - 16:00<br />

Möbel<br />

Sie sind auf der Suche nach einer neuen Wohnzimmereinrichtung?<br />

Sie möchten das Zimmer Ihres Kindes<br />

umgestalten? Ihr Büro ist nicht mehr auf dem neusten<br />

Stand? Dann sind Sie in der Möbelabteilung am richtigen<br />

Ort.<br />

Haushalt<br />

Von Geschirr über Besteck, von Schüsseln bis hin zur<br />

modernen Bratpfanne. Das und vieles mehr finden Sie<br />

in unserer Haushaltwarenabteilung.<br />

Ausleihbox*<br />

praktisch<br />

günstig<br />

umweltfreundlich<br />

*Depotgebühr (pro Stück CHF 2.00)<br />

Brockenhaus Flawil, Waldau 1 / Habis-Areal (Zufahrt B), 9230 Flawil, 071 393 60 07<br />

23


A d r e s s e n u n d Ö f f n u n g s z e i t e n<br />

W i n W i n - M A r k t u n d B r o c k e n h ä u s e r<br />

Tel. 071 351 79 01, Cilanderstrasse 17,<br />

9100 Herisau, winwinmarkt@tosam.ch<br />

www.winwinmarkt.ch<br />

Läden: Cilanderstrasse und GIZ-Hölzli<br />

Montag – Freitag 9.00 –12.00 Uhr<br />

13.30 –18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 –17.00 Uhr<br />

Café Montag – Freitag 8.00 –18.00 Uhr<br />

Samstag 8.00 –17.00 Uhr<br />

Entsorgungsstelle / Recycling<br />

Montag – Freitag 8.00 –12.00 Uhr<br />

13.00 –18.00 Uhr<br />

Samstag 8.00 –17.00 Uhr<br />

Brockenhaus Degersheim<br />

inkl. Cafeteria und easydrive<br />

Taastrasse 11, 9113 Degersheim,<br />

Tel. 071 371 29 57,<br />

brockidegersheim@tosam.ch<br />

www.brockidegersheim.ch<br />

(Büro: Dienstag – Samstag)<br />

Mittwoch – Freitag 14.00 –18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 –16.00 Uhr<br />

Brockenhaus Flawil<br />

Waldau 1 / Habis-Center, 9230 Flawil,<br />

Tel. 071 393 60 07, brockiflawil@tosam.ch,<br />

www.brockiflawil.ch<br />

(Büro: Dienstag–Samstag)<br />

Mittwoch – Freitag 9.00 –12.00 Uhr<br />

14.00 –18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 –16.00 Uhr<br />

Buch WinWin Gossau<br />

St.Gallerstrasse 12, 9200 Gossau,<br />

Tel. 071 383 41 57, buchwinwin@tosam.ch,<br />

Laden + Bistro:<br />

Montag 13.30 –18.30 Uhr<br />

Dienstag – Donnerstag 9.00 –12.00 Uhr<br />

13.30 –18.30 Uhr<br />

Freitag 9.00 –12.00 Uhr<br />

13.30 –20.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 –16.00 Uhr<br />

buchplanet.ch<br />

Waldau 1, 9230 Flawil,<br />

Tel. 071 393 41 71,<br />

info@buchplanet.ch<br />

www.buchplanet.ch<br />

Montag – Freitag 8.00 –12.00 Uhr<br />

13.30 –18.00 Uhr<br />

WinVita<br />

Melonstrasse 5, 9100 Herisau,<br />

Tel. 071 352 45 27, winvita@tosam.ch<br />

Dienstag – Freitag 10.00 –18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 –13.00 Uhr<br />

easydrive Gossau<br />

ein Entsorgungsfachmarkt des ZAB<br />

Beim Bahnhof SBB, 9200 Gossau,<br />

Tel. 071 388 43 43<br />

Dienstg 10.00 –16.00 Uhr<br />

Mittwoch – Freitag 10.00 –18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 –17.00 Uhr

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