MR Consultants Hamburg - Gemeinde Holdorf
MR Consultants Hamburg - Gemeinde Holdorf
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Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 1 30. Mai 2011<br />
Bearbeitung:<br />
<strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong><br />
und in einer interdisziplinären<br />
Kooperation mit dem Wirtschaftsforum<br />
<strong>Holdorf</strong><br />
Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
2011<br />
E I N Z E L H A N D E L S A N A L Y S E W E Y H E<br />
VORBEMERKUNGEN:<br />
Die <strong>MR</strong>C<br />
Dieses<br />
Market<br />
Gutachten<br />
Research<br />
analysiert<br />
& Consult.<br />
auf Grundlage<br />
hat im Auftrag<br />
der baurechtlichen<br />
der Genos GrundwerRahmente-<br />
und vorschriften Projektentwicklung den stationären GmbH, Einzelhandel Vechta vom in 49451 18.05.2008 <strong>Holdorf</strong> eine und Standort- leitet dapotenzialanalyseraus<br />
Empfehlungen für den die für geplanten eine planungsrechtliche Veränderungen und am raumordnerische<br />
Einzelhandelsstandort<br />
Festlegung im Ortsteil eines Erichshof zentralen der Versorgungsbereiches <strong>Gemeinde</strong> Weyhe als und Makro- eines für und den Mikrogroßstandortflächigen erarbeitet. Einzelhandels geeigneten Sondergebietes ab.<br />
In einer Ausarbeitung zur Feststellung der Kaufkraft- / Umsatzdaten wurde<br />
in Form einer auf methodisch-analytischen Grundlagen erarbeiteten Expertise<br />
beschrieben, inwieweit die vorgesehenen Planungen der Genos<br />
mit einer Gesamtverkaufsfläche von 2.800 qm Verkaufsfläche den der<br />
<strong>Gemeinde</strong> Weyhe nach der landesplanerischen Funktion vorgegebenen<br />
Versorgungsauftrag Die vorliegende gutachterliche als Grundzentrum Arbeit wurde mit nach mittelzentraler den Standesregeln Ergänzungsfunk-<br />
des Berufsverbantion<br />
erfüllt des Deutscher bzw. von Markt- dem und als Sozialforscher großflächig e.V. einzustufenden angefertigt. Insbesondere Planungsvorha sind in diesem<br />
Zusammenhang die gemeinsamen Richtlinien des ADM Arbeitskreis Deutscher Marktund<br />
Sozialforschungsinstitute e.V., der ASI Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher<br />
Institute e.V., dem BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. und<br />
der D.G.O.F. Deutsche Gesellschaft für Online Forschung e.V. einzuhalten.<br />
Alle personenbezogenen Daten aus unseren Primärdatenerhebungen, insbesondere unsere<br />
Besatzaufnahmen des örtlichen Einzelhandels, unterliegen dem besonderen Schutz<br />
des § 3 (1) Bundesdatenschutzgesetz. Die Daten werden ausschließlich der <strong>Gemeinde</strong><br />
ben schädliche <strong>Holdorf</strong> im Rahmen Auswirkungen der Überprüfbarkeit auf benachbarte dieser Analyse anvertraut. Kommunen zu erwarten<br />
sind.<br />
Die Grundlagendaten der vorgenannten Expertise, so zu den aktuell festgestellten<br />
Kaufkraft- und Umsatzdaten des örtlichen Einzelhandels in Weyhe,<br />
werden in dieser Analyse zur Verträglichkeit nach § 11 Abs. 3 BauGB<br />
übernommen.<br />
Einzelhandelskonzept<br />
für die <strong>Gemeinde</strong><br />
49451 <strong>Holdorf</strong><br />
Landkreis Vechta<br />
Projektverantwortung:<br />
Stefan Pötzsch (Dipl.VerwWirt (FH)<br />
<strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong>, <strong>Hamburg</strong><br />
30.05.2011
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 2 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
INHALTSVERZEICHNIS:<br />
1. GRUNDLAGEN, AUFTRAG, METHODIK 3<br />
2. DEFINITION ‚AUSWIRKUNGSBEGRIFF‘ 9<br />
3. STANDORTFAKTOREN 11<br />
4. ZUM VERSTÄNDNIS DES EINZUGSGEBIETES 12<br />
5. MARKTGÄNGIGE BETRIEBSGRÖSSEN 14<br />
6. REICHWEITE VON EINZELHANDELSGESCHÄFTEN 15<br />
7. DATENGRUNDLAGEN 16<br />
8. ANALYSE DES MARKTGEBIETES 17<br />
Lage im Raum, Einbindung in die landesplanerische Zentralörtlichkeit 17<br />
Siedlungsstrukturen, Verkehrsnetz, Wirtschaftsfaktoren 18<br />
Einwohnerstand, Einwohnerentwicklung 20<br />
9. EINWOHNERPOTENZIAL IM MARKTGEBIET 21<br />
10. KAUFKRAFTPOTENZIALBERECHNUNG 25<br />
Kaufkrafteinflüsse, Kaufkraft für den Einzelhandel in Deutschland 25<br />
Sortimentskaufkraft für den Einzelhandel im Marktgebiet <strong>Holdorf</strong> 26<br />
Gesamtkaufkraft für die Ausgabebereiche 28<br />
11. VERKAUFSFLÄCHEN DES EINZELANDELS IN HOLDORF 29<br />
Vorhandene Verkaufsflächen des stationären Einzelhandels 29<br />
12.POS- UMSÄTZE DES EINZELHANDELS IN HOLDORF 32<br />
13. KAUFKRAFTBINDUNG IM MARKTGEBIET 34<br />
Abgleich der Kaufkraft mit dem erzielten Umsatz 35<br />
Zielumsatzberechnung des Planvorhabens 40<br />
Zielumsatz der einzelnen Betriebstypen 43<br />
Zwischenfazit - Zusammenfassung - Gesamtplanung 44<br />
14. VERTRÄGLICHKEIT DES PLANVORHABENS 47<br />
Qualitative Betrachtung der Ladeneinheiten in der Ortsmitte 47<br />
Fazit der einzelnen Sortimentsbetrachtung 50
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© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
GRUNDLAGEN, AUFTRAG, METHODIK:<br />
Die <strong>MR</strong>C Market Research & <strong>Consultants</strong>, <strong>Hamburg</strong> wurde von der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Holdorf</strong> am 07.03.2011 beauftragt, ein neues Einzelhandelskonzept<br />
zu erarbeiten, da das bisherige Gutachten veraltet ist und ein anstehendes<br />
Bauleitverfahren für die Überplanung des Möbel-Böckmann-Areals einer<br />
entsprechenden fachlichen Neubegründung bedarf.<br />
Nach dem Landes-Raumordnungsplan für das Land Niedersachsen in seiner<br />
Fassung vom Januar 2008 sind die Sicherung und der Ausbau der Leistungsfähigkeit<br />
der zentralen Orte eines der wesentlichen Ziele. Grundzentren<br />
und deren Aufgaben werden in regionalen Raumordnungsprogrammen<br />
definiert. Nach dem Regionalen Raumordnungsprogramm für den<br />
Landkreis Vechta (Stand 07.2004) ist die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> als Grundzentrum<br />
ausgewiesen und gehört als zentraler Ort zum zentralörtlichen Funktionssystem<br />
des Landes Niedersachsen.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> hat als Grundzentrum für den eigenen Ordnungsraum<br />
(Marktgebiet) einen landesplanerisch definierten Versorgungsauftrag<br />
zu erfüllen. Daraus erwächst auch ein Schwerpunktauftrag, Ungleichgewichte<br />
in der Quantität und Qualität der Versorgung für die eigenen<br />
Einwohner zu erkennen und möglichst auszugleichen.<br />
Darüber hinaus ist die <strong>Gemeinde</strong> nach § 34 Abs. 3 Baugesetzbuch<br />
(BauGB) gehalten, die landesplanerisch zugewiesenen Funktionen hinsichtlich<br />
der Sicherung und Entwicklung des Einzelhandels durch ein Einzelhandelskonzept<br />
abzusichern. Solche Konzepte verfolgen das Ziel, eindeutige<br />
zentrale Versorgungsbereiche sowie Nahversorgungsbereiche zu definieren,<br />
innerhalb derer sich der Einzelhandel entwickeln kann.<br />
Die dem Untersuchungsauftrag zugrunde liegenden Konzeptgrundlagen<br />
werden wie folgt skizziert:<br />
Im zentralen Ortsbereich an der Landesstrasse L851 befindet sich das<br />
ehemalige, nicht mehr betriebene Möbelhaus Böckmann. Auf diesem<br />
Grundstücksareal ist eine Einzelhandelsagglomeration mit einem Lebensmittelmarkt<br />
Rewe sowie 3 Fachmärkte mit einer Gesamtfläche von<br />
insgesamt rd. 3.070 qm Nutzfläche geplant. Davon entfallen auf den<br />
Lebensmittelmarkt 2.100 qm und auf die Fachmärkte insgesamt 970 qm.<br />
In einer grundsätzlichen Erörterung am 07.03.2011 mit der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong><br />
wurden die Untersuchungstiefe und die erforderliche Untersuchungsmethodik<br />
für diese Einzelhandelskonzept wie folgt abgestimmt:<br />
Im Rahmen einer Kaufkraft- und Umsatzanalyse ist zunächst zu untersuchen,<br />
inwieweit die im Marktgebiet der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> vorhandene
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© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Kaufkraft im eigenen <strong>Gemeinde</strong>- und Verantwortungsbereich unter Beachtung<br />
der landesplanerischen Aufgabenstellung gebunden wird.<br />
Diese Untersuchung wird in einer Tiefe von 11 Warengruppen, unterteilt<br />
nach kurz-, mittel-und langfristigen Fristigkeiten, vorgenommen.<br />
Ungleichgewichte in der Versorgung des raumordnerisch begründbaren<br />
Marktgebietes sind quantitativ und qualitativ zu untersuchen und<br />
auszuwerten.<br />
Das Planungsvorhaben, hier eine Einzelhandelsentwicklung auf dem<br />
ehemaligen „Böckmann-Möbelhaus-Areal“, waren unter Beachtung<br />
der rechtlichen und gerichtlichen Rechtslage hinsichtlich der Auswirkungen<br />
auf bestehende Einzelhandelseinrichtungen vorzunehmen.<br />
Soweit die im Marktgebiet vorhandene Kaufkraft überschritten wird, war<br />
zu untersuchen, inwieweit der Einzelhandelsbestand von der neuen<br />
Planung wirtschaftlich und existentiell gefährdet werden könnte und<br />
inwieweit eine die Umlandgemeinden existenziell gefährdende Umsatzumverteilungswirkung<br />
den raumordnerischen Kongruenz- und Konkurrenzgeboten<br />
zuwider läuft. Derartige Auswirkungen sind nach dem gerichtlich<br />
anerkannten Huff-Modellverfahren unter rechtlichen Abwägungen,<br />
auch durch Berechnungen nach dem gerichtlich (einzig) anerkannten<br />
Modellrechnungsverfahren „HUFF“ (Gravitationsmodell =<br />
Umsatzumverteilungsanalyse) vorzunehmen.<br />
Eine Kundenherkunftsbefragung wurde nicht erneut vorgenommen, da<br />
ausreichende Erkenntnisse aus aktuellen Einzelhandelsanalysen der umliegenden<br />
<strong>Gemeinde</strong>n sowie aus den Vorarbeiten der GMA aus 2005<br />
für <strong>Holdorf</strong> vorlagen. Im Zuge der Besatzaufnahme wurden allerdings<br />
umfangreiche Gespräche mit dem Einzelhandel über deren Erkenntnisse<br />
zur Umsatzherkunft geführt.<br />
Im Zuge der Einzelhandelsanalyse wurde der auf die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong><br />
wirkende Wettbewerb aus den Umlandkommunen berücksichtigt. Wissentlich<br />
sind auch dort erhebliche Neuplanungen beabsichtigt (u.a. in<br />
Bersenbrück und Steinfeld).<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> Steinfeld führt parallel eine Einzelhandelsanalyse zur Erstellung<br />
eines Einzelhandelskonzeptes durch. Dort ist die GMA, Gesellschaft<br />
für Markt- und Absatzforschung, Ludwigsburg im Auftrag der<br />
<strong>Gemeinde</strong> tätig, die im November 2005 auch eine Markt- und Standortuntersuchung<br />
für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> erstellt hat.<br />
Das Marktgebiet wird als ein vom Kunden, Einwohner oder Nachfrager eines<br />
bestimmten Gebrauchs- oder Verbrauchsgutes als „individueller Attraktivitätsraum<br />
des Einzelhandels“ definiert, das im Gegensatz zu dem<br />
‚Nahbereich’ wettbewerblich und durch Zeit- und Entfernungsparameter<br />
begründet wird. Wichtig für den Konsumenten ist der für ihn bestmögliche<br />
Einkaufserfolg.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 5 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Dabei wird der Raum, also sowohl das Marktgebiet als auch der Nahbereich<br />
landesplanerisch begründet.<br />
Es wurden verschiedenste Verbraucher- und Einkaufsschemata“ berücksichtigt,<br />
die bei exklusiven und einzigartigen Einzelhandelsangeboten den<br />
Kunden veranlassen, auch sehr große Distanzen zurück zu legen. So beeinflusst<br />
heute auch das „Aldi-Syndrom“ die teils hybriden Einkaufsschemata<br />
der Verbraucher. Durch die regelmäßig Montags und Donnerstags erscheinenden<br />
„Schnäppchen“ (Food- und insbesondere Nonfood-<br />
Aktionsangebote) erreicht dieser Lebensmitteldiscounter heute aktuell<br />
Kundenbindungen von teilweise über 96 Prozent.<br />
Die Aufgaben der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> umfassen neben verwaltungsrechtlichen<br />
und -technischen, kulturellen, bildungs- und umweltpolitischen und<br />
vielen weiteren Aufgaben unter anderem auch den Aspekt der qualifizierten<br />
Versorgung seiner Einwohner mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern.<br />
Im Zuge von Einzelhandelsuntersuchungen wird häufig „über den Tellerrand“<br />
geschaut, um Planungsabsichten in einer Kommune rechtfertigen zu<br />
können. Damit wird weitere Kaufkraft aus benachbarten Kommunen generiert,<br />
die in der eigenen Kommune nicht vorhanden ist. Das ist solange<br />
nicht zu beanstanden, sofern die zentralörtliche Funktion dies nach dem<br />
Willen der Landesraumordnungen rechtfertigt. Die Sicherstellung von Angeboten<br />
der täglichen Versorgung mit Lebensmitteln, Körperpflege- und<br />
Reinigungsmitteln und weiteren Dingen des täglichen Lebens (periodische<br />
Bedarfsgüter) trägt aber jede mit zentralörtlicher Funktion ausgestattete<br />
<strong>Gemeinde</strong> in uneingeschränkter Eigenverantwortung.<br />
Diese Analyse dokumentiert und bewertet methodisch zunächst die Angebotsseite<br />
(Einzelhandelsbesatz, quantitativ und qualitativ) in der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Holdorf</strong>.<br />
Aus einem Abgleich dieser Angebotsanalyse mit der Nachfrageseite<br />
(Kaufkraft) wird dann abgeleitet, ob Versorgungsdefizite oder Überausstattungen<br />
in <strong>Holdorf</strong> gegeben sind.<br />
Der Abgleich erfolgt sowohl hinsichtlich der Angebotsquantität (Größe<br />
und Betriebsform des Einzelhandels) als auch hinsichtlich der Angebotsqualität<br />
(Warenangebot und -vielfalt, Leistungsfähigkeit, Betriebstypen).<br />
Dazu wurde auch die „Attraktivität“ der Einzelhandelsangebote der <strong>Holdorf</strong><br />
umgebenden zentralen Orte berücksichtigt.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 6 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Abb. 1: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> ; Lage im Raum und kommunale Gebietsgrenzen (Mappoint 2010, Lizenz <strong>MR</strong>C)<br />
Durch die Analyseergebnisse werden Schlüsse für die überregionale Anziehungskraft<br />
der zentralörtlichen Funktion der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> gezogen<br />
und die Ergebnisse tragen dazu bei, die Funktion und die (potenzielle)<br />
Wirtschaftskraft der <strong>Gemeinde</strong> in Einklang mit dem landesplanerisch gegebenen<br />
Versorgungsauftrag zu bringen.<br />
Im Falle nachgewiesener Ungleichgewichte in der Versorgungsqualität<br />
und -quantität entstehen im Falle von Ausstattungsdefiziten Arbeitsplatzressourcen.<br />
Bei Überkapazitäten im Einzelhandelsbesatz werden Arbeitsplatzrisiken<br />
ableitbar.<br />
Daher ist in der gutachterlichen Gesamtauswertung die Feststellung zu<br />
treffen, ob und ggf. inwieweit eine neue Planung in der Ortsmitte von <strong>Holdorf</strong><br />
geeignet ist, den nach dem regionalen Raumordnungsprogramm des<br />
Landkreises Vechta vorgegebenen Versorgungsauftrag zu erfüllen, zu verbessern<br />
bzw. zu stärken.<br />
Von baulichen Vorhaben dürfen keine schädlichen Auswirkungen auf<br />
zentrale Versorgungsbereiche und Nachbarkommunen ausgehen. Die<br />
Rechtsprechung hat hierzu in den vergangenen Jahren verschiedene<br />
Feststellungen getroffen. Das Instrument des Ausstattungsgrades ist im<br />
Rahmen des Systems der zentralen Orte zu bemessen.<br />
Grundlage dafür sind das Baugesetzbuch (BauGB) und die Baunutzungsverordnung<br />
(BauNVO). Daraus ist der gesetzliche Auftrag abzuleiten, dass<br />
die Kommunen zentrale Versorgungsbereiche erhalten und entwickeln<br />
und eine verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung fördern sollen. In<br />
dieser Einzelhandelsanalyse sind darauf ggf. festgestellte Zielabweichungen<br />
im Einzelnen aufzuzeigen und zu begründen.
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© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Der Einzelhandelsbestand der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> wurde zwischen dem<br />
15.02. und 16.03.2011 durch die <strong>MR</strong>C erhoben und in dieser Zeit an mehreren<br />
Wochentagen „beobachtet“. Auf dieser Basis wurden die aufgenommenen<br />
Ladenflächen hinsichtlich der vorgefundenen Angebotsstrukturen<br />
in die hier untersuchten 11 Warengruppen distribuiert.<br />
Aus aktuellem Anlass wurde auch der Einzelhandelsbestand der Umlandgemeinden<br />
in Form einer Vollerhebung in der 22. Kalenderwoche 2011<br />
aufgenommen und analysiert, um die dortigen Bestände an Einzelhandelsgeschäften<br />
mit der Kundenorientierung der <strong>Holdorf</strong>er Einwohner bewerten<br />
zu können.<br />
Insgesamt wurden im <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Holdorf</strong> 31 Bestandsaufnahmen<br />
von Einzelhandelsflächen einschließlich solcher, die grundsätzlich als Ladenfläche<br />
geeignet oder zu erkennen waren, vorgenommen. Darunter<br />
wurden (ohne das ehemalige Möbelhaus Böckmann) 5 Leerstandsflächen<br />
registriert.<br />
Mit den meisten Geschäftsinhabern und Filialleitern wurden Gespräche<br />
geführt, so u.a. zur Kundenherkunft, auswärtigen Umsätzen, Kundenbindungen.<br />
Sämtliche Einzelhandelssortimente innerhalb eines jeden Ladengeschäftes<br />
wurden distribuiert und der jeweiligen 11-stelligen Warengruppe zugeordnet,<br />
um die jeweiligen Angebotssortimente, aber auch Angebotsdefizite<br />
später gesamtheitlich für <strong>Holdorf</strong> auswerten zu können.<br />
AUSWIRKUNGSBEGRIFF<br />
Im Sinne gesetzlicher bzw. planerischer Maßgaben können Ansiedlungen<br />
von Handelsgroßbetrieben unerwünschte Entwicklungen bzw. nachteilige<br />
Strukturwandlungen in Funktionskernen von Städten und <strong>Gemeinde</strong>n nach<br />
sich ziehen, wodurch negative städtebauliche Auswirkungen ausgelöst<br />
werden können.<br />
Großflächige Einzelhandelsbetriebe können Kaufkraftströme umlenken<br />
oder unverhältnismäßig Kaufkraft binden, wodurch städtebaulich eingebundene<br />
Geschäfte zur Betriebsaufgabe oder Beschränkung jeweiliger<br />
Sortimente genötigt werden.<br />
Derartige Effekte können verbrauchernahe Versorgungssysteme bzw. Versorgungsstandorte<br />
gefährden.<br />
Im Sinne planungsrechtlicher Maßgaben müssen mögliche Funktionsverluste<br />
bestehender Lagen ursächlich mit entsprechenden Vorhaben zusammenhängen.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 8 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Hierunter fallen einzig Funktionseinbußen, die als städtebaulich bedeutsam,<br />
also "nicht nur unwesentlich" einzustufen sind. So fallen durch Ansiedlungen<br />
beschleunigte Marktaustritte von Betrieben, die infolge ungenügender<br />
Lagequalität oder unwirtschaftlicher Größe ohnehin nicht überlebensfähig<br />
sind, nicht unter Auswirkungen beschriebener Art.<br />
Diesbezüglich bestehen in Fachhandelskreisen verbreitet irrige Vorstellungen:<br />
In BauNVO und BauGB zu findende Planungsvorschriften bezwecken<br />
keineswegs, marktwirtschaftliche Mechanismen.<br />
Sie dienen nicht dem Wettbewerbsschutz bzw. der Schaffung von "Reservaten".<br />
Vielmehr zielen sie darauf ab, ausgewogene Versorgungsnetze zu<br />
erhalten bzw. verbrauchergerechte Angebotsstrukturen herbeizuführen.<br />
In diesem Zusammenhang ist der "Mittelstandsparagraph" (§ 1 Abs. 6 Nr.<br />
8a BauGB) zu berücksichtigen.<br />
Städtebauliche Auswirkungen können nur eintreten, sofern<br />
innerhalb des Einzugsgebietes liegende Orte bzw. deren Funktionskerne<br />
verbrauchergerecht strukturiert sind und (innerörtliche) Zentren<br />
durch ein Vorhaben bzw. Teile desselben destabilisiert würden oder<br />
die Entwicklung verbrauchergerechter Versorgungsgefüge vereitelt<br />
bzw. ungebührlich erschwert würde.<br />
Welche Projektarten oben umrissene Gefährdungspotentiale bergen, definiert<br />
§ 11 Abs. 3 BauNVO:<br />
Einkaufszentren.<br />
Einzelhandelsgroßbetriebe, die sich nach Größe und Lage mehr als<br />
unwesentlich auf die Verwirklichung raumordnerischer und landesplanerischer<br />
Ziele oder die städtebauliche Ordnung und Entwicklung<br />
auswirken können.<br />
Anderweitige Handelsgroßbetriebe, deren Angebote sich an Endverbraucher<br />
richten und hinsichtlich möglicher Auswirkungen mit<br />
oben genannten Betrieben vergleichbar sind.<br />
Negative Rückkoppelungen lassen sich in drei Klassen einteilen:<br />
Städtebauliche Auswirkungen innerhalb der Standortgemeinde.<br />
Einflüsse auf Nachbar- bzw. Umlandgemeinden.<br />
Raumordnerische Auswirkungen.<br />
Vorhaben innewohnende Auswirkungspotentiale sind prinzipiell aus räumlich-funktionalen<br />
Bezügen bzw. absatzwirtschaftlichen Verflechtungen abzuleiten.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 9 30. Mai 2011<br />
1 Vgl. Elmar Pfeiffer unter http://www.stalys.de<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
STANDORTFAKTOREN<br />
Der Standortbegriff ist stets funktional zu deuten. Einzugsgebiet, Kaufkraftniveau,<br />
Marktpotential, Kundenfrequenz usw. stellen entscheidende Bewertungskriterien<br />
dar. Gleiches gilt bezogen auf den örtlichen oder großräumigen<br />
Besatz mit vergleichbaren, deckungsgleichen und ergänzenden<br />
Angebots- bzw. Leistungsformen. Folgende (grobe) Übersicht bildet zu berücksichtigende<br />
Faktoren ab.<br />
Demographische Faktoren: Bevölkerungszahl, -dichte und<br />
-verteilung und -entwicklung, Bevölkerungsstruktur (Altersklassen,<br />
Haushaltsgröße usf.), Beschäftigungs- und Sozialstruktur.<br />
Wirtschaftliche Faktoren: Einkommensstruktur, Einkommensverwendung,<br />
Kaufkraftniveau, Nachfragepotential.<br />
Psychologische / sozialpsychologische Faktoren: Lebens- und Konsumgewohnheiten,<br />
Mentalität.<br />
Stadt- / Regionalentwicklung: Zentrenhierarchische Stellung, Einzugsgebiet,<br />
innerstädtische Haupt- und Nebenzentren, Verkehrsbezüge.<br />
Wettbewerbssituation: Betriebszahl, -größen, -formen und -typen,<br />
Anbieter gleichartiger, ergänzender oder austauschbarer Güter,<br />
Marktstärke, Image, Preis-, Qualitäts- oder Servicevorteile, Frequenzstärke<br />
der Standorte.<br />
Objektbewertung: Größe, Zuschnitt, Außen- und Innenwirkung, Intelligenzgrad<br />
des Konzeptes, Logistik, Topographie des Grundstückes<br />
usw., Qualität von Branchenbesatzkonzept und Mietverträgen usw.,<br />
Umfeldqualität, Niveau der Nachbargeschäfte, Lage in Bezug auf<br />
Magnetbetriebe, Vielfalt des Branchenbesatzes und Immissionsbelästigung.<br />
1
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 10 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
ZUM VERSTÄNDNIS DES EINZUGSGEBIETES<br />
Unter Einzugsgebieten sind Räume zu verstehen, aus denen ein Ort bzw.<br />
sein Leistungsangebot regelmäßig, durch häufiger wiederkehrende Personen<br />
und in der Summe nennenswerten Zuspruch erhält. Einzugsgebiete<br />
stellen veränderliche Gebilde dar; sie erwachsen aus einem Spannungsfeld<br />
innerer und äußerer Bestimmungsgründe. Die beiden wichtigsten sind<br />
Größe, Branchenbesatz und Vielfalt bestehender Einzelhandels- und<br />
Dienstleistungsgefüge im Verhältnis zu Wettbewerbern, also die relative Attraktivität<br />
sowie der verbraucherseitig als annehmbar empfundene Zeitaufwand<br />
im Zuge der Bedarfsdeckung. Grundsätzlich nimmt der Kundenzuspruch<br />
mit wachsender Entfernung bzw. Zeit-Distanz vom Standort ab.<br />
Der in Kauf genommene Zeitaufwand richtet sich am Wert jeweiliger Güter<br />
und dem Bedarfsdeckungsintervall aus. Je höherwertiger ein Gut oder eine<br />
Leistung eingeschätzt wird, desto größere Absatzreichweiten stellen<br />
sich ein. Zwecks Erwerb einer Schlafzimmereinrichtung fahren viele Konsumenten<br />
zig Kilometer, für ein Paket Brot wohl kaum.<br />
Beschriebene Zusammenhänge begründen differenzierte Bewegungsmuster<br />
der Verbraucher. Im kurzfristigen Bedarfsbereich besteht ein Hang zu<br />
wohnortnaher, gezielter Versorgung, beim Kauf mittel- und langfristiger Güter<br />
nehmen Vergleichsbedürfnis und Erlebniswunsch zu. Sach- und wertbedingt<br />
stellen sich produktspezifische Absatzreichweiten und Absatzhäufigkeiten<br />
ein. Brötchen kaufen viele Menschen täglich, Colliers aber nicht<br />
und die Zahl von Menschen, die niemals ein Jagdgewehr kaufen, liegt<br />
zweifellos höher als die Zahl jener, die niemals einen Mantel erwerben. Juwelier<br />
und Waffenanbieter können die geringe Nachfragehäufigkeit nur<br />
über entsprechend weit ausgreifende Einzugsgebiete ausgleichen.<br />
Da sich die räumliche Erstreckung von Einzugsgebieten nur innerhalb enger<br />
Bandbreiten vergrößern lässt, bieten Standorte in Räumen hoher Bevölkerungsdichte<br />
die besten Absatzchancen. Dass sich hier eine Verdichtung<br />
vergleichbarer Angebote - also des Wettbewerbs einstellt, liegt auf<br />
der Hand.<br />
Bei kleineren Geschäften des Grundversorgungsbereiches kann die Abgrenzung<br />
des Einzugsgebietes anhand von Gehminuten vorgenommen<br />
werden. Erfahrungsgemäß werden höchstens 10 Minuten Fußweg in Kauf<br />
genommen; dies entspricht einer Entfernung von circa 800 Meter. In der<br />
Regel kommen 80 % der Kundschaft aus der Fünf-Minuten-Zone. Entsprechende<br />
Abgrenzungen sind in sämtlichen Richtungen vorzunehmen, da<br />
Verbauungen, querende Straßen usw. unterschiedliche Zeit- und Realdistanzen<br />
bedingen.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 11 30. Mai 2011<br />
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Bei großflächigen Betrieben, wie SB-Warenhäusern oder Verbrauchermärkten<br />
erfolgt die Abgrenzung des Einzugsgebietes anhand von Pkw-Minuten,<br />
wobei größenabhängig unterschiedliche Zeitdistanzen angesetzt werden.<br />
Als Obergrenze erweisen sich halbstündige Anfahrtszeiten; stark überlastete<br />
Straßen etc. bedingen je nach Anfahrtsrichtung unterschiedliche Absatzreichweiten.<br />
Entsprechend zentralörtlicher Stellung und städtischem Branchenbesatz<br />
stellen sich je nach Bedarfsfristigkeit sehr unterschiedliche Umsatzkennziffern<br />
ein, das heißt für den kurz-, mittel- und langfristigen Bereich sind jeweils<br />
spezifische Zentralitätswerte anzusetzen. Beispielsweise kann ein Oberzentrum<br />
mit hohem Gesamtindex durchaus folgendes Bild aufweisen:<br />
Kurzfristiger Bereich 100 - 125,<br />
mittelfristiger Bereich 120 - > 200,<br />
langfristiger Bereich 150 - > 500.<br />
Die Zentralität kleiner Unterzentren hergebrachter Art - also ohne großes<br />
Einkaufs- oder Fachmarktzentrum - wird maßgeblich von der Grundversorgung<br />
getragen. Die Indexwerte dieses Zentrentyps unterschreiten die<br />
100%-Marke im Allgemeinen deutlich. Für ein Unterzentrum mit den Aufgaben<br />
einer qualitativen Versorgungsaufgabe für ein über die Kommune<br />
hinausreichendes Marktgebiet stellt sich der Versorgungsgrad hinsichtlich<br />
der mittel- und langfristigen Gebrauchs- und Verbrauchsgüter deutlich<br />
moderater dar:<br />
Kurzfristiger Bereich 90 - 110,<br />
mittelfristiger Bereich 50 - 80,<br />
langfristiger Bereich 20 - 50.<br />
Diese Bandbreiten sind nicht als Absolutismus zu verstehen, sondern sind<br />
immer aus dem zentralörtlichen Versorgungsauftrag der raumordnenden<br />
Landesrahmenpläne oder -entwicklungsgesetze und dem bestehenden<br />
zentralörtlichen Verflechtungsnetz abzuleiten.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> verfügt über eine hervorragende Anbindung an<br />
die vielbefahrene Autobahn BAB 1. Die meisten Autofahrer kennen die Autobahnraststätte<br />
und -tankstelle „Dammer Berge“. Viele, insbesondere<br />
LKW-Fahrer weichen gern auf den in <strong>Holdorf</strong> angesiedelten Autohof aus.<br />
Dieser befindet sich in 1.700 m Entfernung zum Ortszentrum (Rathaus).<br />
Gleichwohl, <strong>Holdorf</strong> wird von vielen mit zentralörtlicher Funktion ausgestatteter<br />
<strong>Gemeinde</strong>n umgeben und damit eingegrenzt.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 12 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
MARKTGÄNGIGE BETRIEBSGRÖSSEN<br />
Das Flächenwachstum zwischen 1980 und 2010 hat in Deutschland dazu<br />
geführt, dass nahezu eine Verdoppelung der Einzelhandelsflächen zu verzeichnen<br />
ist. In den vergangenen 10 Jahren wuchsen die Flächen zwar<br />
weiterhin, jedoch nicht mehr ungebremst. So gab es zwischen 1980 und<br />
2000 ein Flächenwachstum von rund 46 Mio. qm auf insgesamt 109 Mio.<br />
qm, während seit 2000 „nur“ noch 16 Mio. qm hinzugekommen sind. Heute<br />
verfügt der Einzelhandel in Deutschland über rund 125 Mio. qm Verkaufsflächen,<br />
das sind durchschnittlich über 1,5 qm je Einwohner in Deutschland.<br />
Die neuerlichen Wachstumszahlen resultieren sehr wesentlich aus einer<br />
steigenden Anzahl großflächiger Einkaufszentren und aus der notwendigen<br />
Anpassung veralteter, kleiner und nicht mehr wettbewerbsfähiger Einzelhandelsgeschäfte.<br />
Die Betriebsgrößen im stationären Einzelhandel haben sich in den vergangenen<br />
Jahren erheblich vergrößert. Nachstehende Tabelle macht diese<br />
<strong>MR</strong>C Market Research & <strong>Consultants</strong>, <strong>Hamburg</strong><br />
Veränderungen <strong>MR</strong>C<br />
deutlich:<br />
Tendenzen aufgrund erhöhten Flächenbedarfs<br />
Veränderung des Flächenbedarfs (1990 und 2010):<br />
Flächenbedarf in m 2<br />
Anbieter 1990 2010<br />
Schuhfachmarkt 250 - 400 400 – 2.000<br />
Sport 450 - 600 1.000 - 3.000<br />
Apotheke 150 - 200 350 - 800<br />
Parfümerie 150 - 200 350 - 1.000<br />
Bücher 250 - 350 600 - 2.000<br />
Unterhaltungselektronik 150 - 2.500 3.500 - 5.000<br />
Lebensmittel-Discounter 400 - 600 800 – 1.200<br />
Quelle: ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG<br />
und eigene Handelsforschung<br />
Junge Mode 1.000 - 1.200 1.500 - 3.000<br />
Vortrag „Immobilienökonomische Bewertung“ am 15.06.2010 – IHK-Handelstag Hannover<br />
Abb. 4: Flächenveränderungen Einzelhandel 1990 - 2010 (Quelle: BBE, Köln)<br />
Diese Veränderungen entstammen nicht etwa dem ‚Flächenwahn‘ der<br />
Einzelhändler, sondern resultieren vielmehr aus den erheblich gestiegenen<br />
Ansprüchen der Verbraucher. Die Industrie wirbt mit ständig neuen Produkten<br />
und zwingt den Einzelhandel mittelbar durch die Nachfrage der<br />
Verbraucher zu immer mehr Regalen und damit immer größeren Flächen.<br />
8
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 13 30. Mai 2011<br />
2 Definitionen:<br />
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Gleichzeitig „fordert“ die älter werdende Gesellschaft Regale, die nicht<br />
mehr so hoch sind und Gänge zwischen den Regalen, an denen 2 Einkaufswagen<br />
bequem aneinander vorbei passen.<br />
Folgende Übersicht bietet Richtwerte bezüglich angemessener Mindestbetriebsgrößen<br />
2 für solche überwiegend auf Angebote des kurzfristigen (periodischen)<br />
Bedarfs ausgerichtete Filialformen sowie auf Baumärkte.<br />
Bäckerei (Verkaufsstelle) 30 qm<br />
Getränkemarkt 250 qm<br />
Lebensmitteldiscounter 900 qm<br />
Metzgerei (Verkaufsstelle) 30 qm<br />
SB-Warenhaus 3.500 qm<br />
Supermarkt 1.200 qm<br />
Verbrauchermarkt 2.000 qm<br />
Bau- und Gartenmarkt 5.600 qm<br />
REICHWEITE VON EINZELHANDELSGESCHÄFTEN<br />
Lebensmittelangebote zählen zur periodischen (kurzfristigen) Bedarfsstufe,<br />
d.h. zur Grundversorgung. Der durchschnittliche Warenwert (= Preis je Artikel)<br />
liegt niedrig. Dem entsprechend entwickeln diese Produkte lediglich<br />
kurze räumliche Absatzreichweiten. Anders ausgedrückt:<br />
Zwecks Beschaffung nehmen Kunden nur bescheidene Wegezeiten in<br />
Kauf. Auf "reine" Lebensmitteldiscounter trifft das verstärkt zu. Der Grund:<br />
Ihr auf wenige und schnelldrehende Produkte ausgerichtetes Sortiment.<br />
Verbrauchermarkt: Auf Selbstbedienung gründendes Einzelhandelsgeschäft mit Verkaufsflächen zwischen 1.500 qm und < 5.000 qm, vorherrschendem<br />
Lebensmittelangebot und vergleichsweise hohem Anteil an Non-Food-Artikeln. Verbrauchermärkte stehen zwischen (->) Supermarkt<br />
und (->) SB-Warenhaus. Im Mittel führen sie knapp 26.700 Artikel, davon rund 9.520 im Food-Segment und 17.160 im Non-Food-Bereich. Etwa 70<br />
% des Umsatzes entfallen auf Lebensmittel, ca. 30 % auf sonstige Produkte. Verbrauchermärkte betreiben u. a. Edeka (E-Center), Metro (kleine real-Varianten,<br />
teils ehemalige Extra-Schiene), Famila, Lidl & Schwarz (kleine Kaufland-Variante), Rewe.<br />
Supermarkt: Lebensmittelgeschäft in Selbstbedienung mit einer Verkaufsfläche von 400 - 1.499 qm. Neben Frischwaren bietet es Non-Food-Artikel<br />
auf bis zu 25 % der Fläche an. SB-Geschäfte und Supermärkte führen 7.000 - 11.000 Artikel, davon ca. zwei Drittel Lebensmittel und ein Drittel Non-<br />
Food. Bekannte Supermärkte: Edeka (Neukauf), Rewe, Tengelmann, Tegut usw. Einzelne Betreiber setzen verstärkt auf große Sortimentsanteile<br />
von Bio-Produkten. Zugleich werden Grundsortimente angeboten, die preislich mit Hard-Discountern konkurrieren.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 14 30. Mai 2011<br />
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Die Absatzradien von Hart-Discountern bewegen sich im Bereich<br />
weniger Kilometer. Ausgedrückt in Pkw-Fahrzeiten sind 5 - 8 Minuten<br />
üblich.<br />
Zum Vergleich: Große Verbrauchermärkte und SB-Warenhäuser veranlassen<br />
Kunden - je nach Netzdichte - zu Anfahrten im Bereich von<br />
15 bis 30 Minuten.<br />
Textil- und Schuhfachmärkte, Baumarkt-, Heimwerker- und Gartenbedarfsangebote<br />
zählen zur aperiodischen (Mittelfristigen) Bedarfsstufe, d.h. sie<br />
dienen einem längeren als einmaligen Gebrauch oder Verbrauch. Im<br />
Gegensatz zu den kurzfristigen Bedarfsgütern entwickeln diese Produkte<br />
bereits deutlich weitere räumliche Absatzreichweiten. Zwecks Beschaffung<br />
nehmen Kunden weitere Wegezeiten von in der Regel 15 bis 30 Autominuten<br />
in Kauf.<br />
Für die Beschaffung sogenannter langfristiger Bedarfsgüter, dazu zählen<br />
Möbel und Einrichtungsgegenstände, Elektronik (weiße und braune Ware,<br />
Telekommunikation, Informationstechnologie) werden teils noch längere<br />
Wegezeiten akzeptiert. Der <strong>Holdorf</strong>er fährt dafür auch schon mal zu<br />
Dodenhof nach Bremen (Beispiel).<br />
Die größte Erreichbarkeitszone weisen heute sogenannte Factory-Outlets<br />
oder Designer-Outlets auf. Hier werden Anfahrten von teils über 2 Stunden<br />
in Kauf genommen.<br />
DATENGRUNDLAGEN<br />
Für die Ausarbeitung dieser Analyse wurden von der <strong>MR</strong>C Primärerhebungen<br />
des stationären Einzelhandels in <strong>Holdorf</strong> in der Zeit vom 15.02. -<br />
16.03.2011 vorgenommen.<br />
Aufgrund der Nähe und/oder der vorhandenen Attraktivität des Einzelhandelsbesatzes<br />
wurden überdies die <strong>Gemeinde</strong>n Steinfeld, Damme,<br />
Dinklage und Neuenkirchen-Vörden aufgesucht und wettbewerblich berücksichtigt.<br />
Eine Kompletterhebung des Einzelhandelsbesatzes in Steinfeld<br />
wurde in der 22. Kalenderwoche 2011 vorgenommen, da offensichtlich in<br />
der Vergangenheit erheblichste Einzelhandelsneuansiedlungen realisiert<br />
worden sind, die den Handelsbesatz in <strong>Holdorf</strong> nicht nur geringfügig tangiert,<br />
teilweise sogar gefährdet haben.<br />
Zur besseren „Lesbarkeit“ dieser Analyse haben wir die von uns benutzten<br />
Sekundärdaten und Quellen als Anhang in einem Gesamtverzeichnis beigefügt.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 15 30. Mai 2011<br />
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ANALYSE DES MARKTGEBIETES<br />
Lage im Raum und zentralörtliche Einbindung<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> liegt südwestlich im Landkreis Vechta am Nordwestrand<br />
des Naturpark Dümmer und nordwestlich der Stadt Damme.<br />
Zum <strong>Gemeinde</strong>gebiet zählen neben der Ortschaft <strong>Holdorf</strong> selbst die Orte<br />
und Dörfer Amtern, Diekhausen, Fladder, Fladderlohausen, Gramke,<br />
Grandorf, Handorf, <strong>Holdorf</strong>-Bahnhof, Ihorst, Langenberg, Scheelenhorst<br />
und Wahlde 3 .<br />
Geographisch dehnt sich die <strong>Gemeinde</strong> über eine Gesamtfläche von<br />
54,86 km² aus. Die Bevölkerungsdichte beträgt 118 EW / km².<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> hat derzeit 3 Wohnbaugebiete ausgewiesen, ein Beleg für<br />
die Attraktivität des Wohnens in <strong>Holdorf</strong>. Die Grundstückspreise mit 41,- und<br />
45,- Euro je qm und angebotene Grundstücksgrößen zwischen 800 und<br />
1.500 qm sind attraktiv. Ein zusätzlicher Anreiz wird durch eine gemeindliche<br />
Zuschussförderung für kinderreiche Familien angeboten.<br />
Die Städte Vechta und Lohne sind nach dem LROP Niedersachsen 2008<br />
als Mittelzentren eingestuft. Damme, Dinklage, Bersenbrück, Steinfeld und<br />
<strong>Holdorf</strong> sind Grundzentren.<br />
<strong>Holdorf</strong> ist von mehreren Kommunen, großenteils mit zentralörtlicher Funktion<br />
ausgestattet, umgeben. Das raumordnerische Gefüge der Kommunen<br />
um <strong>Holdorf</strong> herumstellt sich wie folgt dar:<br />
Zentren Zentralörtliche Funktion Entfernung* 4<br />
Bremen Oberzentrum 83,2 km - 49 Min.<br />
Cloppenburg Mittelzentrum 41,5 km - 25 Min.<br />
Osnabrück Oberzentrum 40,7 km - 25 Min.<br />
Vechta Mittelzentrum 26,7 km - 20 Min.<br />
Lohne Mittelzentrum 15,3 km _ 14 Min.<br />
Damme Grundzentrum 9,5 km - 12 Min.<br />
Dinklage Grundzentrum 8,5 km - 9 Min.<br />
Steinfeld Grundzentrum 8,0 km - 9 Min.<br />
Badbergen --- 13,6 km - 11 Min.<br />
Stadt Bersenbrück Grundzentrum 15,8 km - 13 Min.<br />
Abb. 5: Übersicht Zentrale Orte<br />
3 Quelle: Website Wikipedia.org und www.holdorf.de<br />
4 Gerechnet in Straßenkilometer von Zentrum zu Zentrum
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 16 30. Mai 2011<br />
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Legende<br />
MZ - Mittelzentrum<br />
GZ - Grundzentrum<br />
GZ<br />
Abb. 6: Lage im Raum und zentralörtliche Hierarchie (MapPoint 2009; eigene Darstellung)<br />
Siedlungsstrukturen, Verkehrsnetz, Wirtschaftsfaktoren<br />
GZ<br />
Der Anteil männlicher und weiblicher Einwohner hält sich mit jeweils 50 v.H.<br />
die Waage. Der Ausländeranteil beträgt 8,0 Prozent und die Arbeitslosigkeit<br />
beläuft sich aktuell (06.03.2011) auf 4,07 % (142 Personen). Sie liegt<br />
damit auf dem äußerst niedrigen Niveau des Landkreises Vechta<br />
(Deutschland = 7,9 % / Niedersachsen = 7,7 % / LK Vechta = 4,0 % - jeweils<br />
Februar 2011).<br />
Von Mai 1987 bis Juni 1997 ist die Bevölkerung von <strong>Holdorf</strong> um 21,6 % angewachsen<br />
(zum Vergleich: Landkreis Vechta 19 %, Land Niedersachsen<br />
9,4 %) und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Grenze von 6.000 Einwohnern<br />
überschritten.<br />
Heute leben in <strong>Holdorf</strong> 6.657 Einwohner, davon 123 Einwohner mit Zweitwohnsitz<br />
(Stand 01.02.2011 - Webseite der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong>). Die Bevölkerungsentwicklungen<br />
werden voraussichtlich, gegen den allgemeinen<br />
Trend in weitesten Teilen Deutschlands, weiterhin positiv verlaufen. Attraktive<br />
Wohnneubauten, u.a. in Langenberg belegen eine hohe Wohnqualität<br />
und dokumentieren die Bereitschaft zur Ansiedlung auch kaufkräftiger<br />
Siedlungswilliger.<br />
GZ<br />
GZ<br />
GZ<br />
MZ<br />
GZ
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 17 30. Mai 2011<br />
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Beachtlich ist die Mieter- und Eigentümerquote<br />
von Wohnhäusern. 70,1<br />
% sind Eigentumsobjekte, nur 29,9 %<br />
sind Mietobjekte. Nach einer Web-<br />
Abfrage bei ImmobilienScout24.de<br />
belaufen sich die Kaufpreise pro qm<br />
Wohnfläche auf derzeit rd. 835 Euro.<br />
In Steinfeld liegen die Kaufpreise mit<br />
1.205,97 Euro deutlich höher.<br />
Abb. 7: Quelle: Immobilienscout24.de (Stand Januar 2009; Abruf am 18.03.2011)<br />
Gleichwohl, die Nachbargemeinde Steinfeld hatte in den letzten Jahren<br />
die stärksten Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen.<br />
<strong>Holdorf</strong> liegt an der Bundesautobahn 1 und an der Bundesstraße 214.<br />
Durch <strong>Holdorf</strong>, genauer zwischen Fladderlohausen und <strong>Holdorf</strong>, verläuft<br />
die Bundesautobahn A1. Ebenso befindet sich die <strong>Gemeinde</strong> direkt an<br />
der Bahnstrecke Delmenhorst–Hesepe und der dortige Bahnhof wird im<br />
Stundentakt durch die Züge der NordWestBahn bedient. Einen Fahrkartenverkauf<br />
im Bahnhof <strong>Holdorf</strong> gibt es nicht. Fahrkarten werden in der DB-<br />
Agentur in der Fußgängerzone im benachbarten Lohne verkauft.<br />
Die nächsten Flughäfen, wenngleich für diese Einzelhandelsanalyse irrelevant,<br />
sind der Flughafen Bremen (90 km nördlich) und der Flughafen Münster/Osnabrück<br />
(70 km südlich). Der nächste große internationale Flughafen<br />
ist der Flughafen Amsterdam (Schiphol), etwa 250 km westlich gelegen.<br />
Das Industriegebiet in <strong>Holdorf</strong> ist ausgesprochen attraktiv, aktiv und lebendig;<br />
seit 2001 wird jährlich die IGEHA (Industrie Gewerbe Handel) Messe mit<br />
großem Erfolg durchgeführt und monatlich findet der Wirtschaftsstammtisch<br />
statt.<br />
In <strong>Holdorf</strong> gibt es drei Kindergärten unter katholischer Trägerschaft: St.<br />
Dominikus Kindergarten (<strong>Holdorf</strong>/Badbergerstraße), St. Elisabeth Kindergarten<br />
(<strong>Holdorf</strong>/Roggenkamp), St. Barbara Kindergarten (Handorf-<br />
Langeberg/Lindenstraße). Zudem besitzt die <strong>Gemeinde</strong> 2 Grundschulen<br />
(Grundschule <strong>Holdorf</strong> und Barbara-Schule Handorf-Langenberg) sowie eine<br />
Haupt- und Realschule.<br />
Die Wirtschaftsfaktoren, die ansässigen bedeutenden Unternehmen aus<br />
Gewerbe und Industrie in den Gewerbegebieten und die „Zentralität“ der<br />
Schuleinrichtungen verfügen über gute Grundvoraussetzungen für eine<br />
Frequenzkoppelung mit der Ortsmitte.<br />
Im Handlungskonzept für den Landkreis Vechta vom 05.09.2008 lautet es:<br />
Der Landkreis Vechta ist einer der wenigen wachsenden Landkreise und hat eine<br />
der höchsten Geburtenraten in Deutschland. In Verbindung mit einem positiven<br />
Wanderungssaldo (s.w.u.) ist die Bevölkerungszahl im Zeitraum von 1996-2003 um 8,4<br />
% angestiegen (Niedersachsen + 2,3 %)2.<br />
Der vor allem durch die Agrar- und Ernährungswirtschaft geprägte Landkreis Vechta<br />
zählt zu den stark prosperierenden Regionen Norddeutschlands und im bundes-
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 18 30. Mai 2011<br />
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deutschen Maßstab wirtschaftlich zu einer überdurchschnittlich starken Region. In<br />
der Region haben sich neben der erwähnten Agrar- und Ernährungswirtschaft auch<br />
klein- und mittelständische Unternehmen der Kunststoffbearbeitung und des Maschinen-<br />
und Anlagenbaues erfolgreich entwickelt. Gleiches gilt für regionale<br />
Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsgewerbe. Dies hat sich auch positiv auf<br />
die Beschäftigung ausgewirkt. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,0 % (Februar 2011)<br />
liegt der Landkreis Vechta deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 7,7 %. Die<br />
Arbeitslosenquote gehört zu einer der niedrigsten in Niedersachsen.<br />
Zu diesen positiven Entwicklungen insgesamt hat <strong>Holdorf</strong> durch bedeutende<br />
Industrie- und Gewerbeansiedlungen wesentlich beigetragen.<br />
Der Einzelhandel in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> verzeichnete in den letzten Jahren<br />
mit den Betriebsaufgaben von 3 Möbelhäusern erhebliche Attraktivitätsverluste<br />
und damit verbundene rückläufige Umsätze. Allgemein litt<br />
<strong>Holdorf</strong> auch unter den teilweise ruinösen großflächigen Einzelhandelsentwicklungen<br />
im näheren und weiteren Umland. Eine Nahversorgung im<br />
Ortsteil Langenberg ist nach Geschäftsaufgabe des ehemaligen Edeka-<br />
Marktes in 2010 nicht mehr vorhanden.<br />
Allein durch den Bau des Fachmarktzentrums in der Nachbargemeinde<br />
Steinfeld (mit Filialisten wie Lidl, Takko,<br />
Ernsting´s family, ABC-Schuh-Center, NKD,<br />
Rossmann und einem K+K-Markt) an der<br />
Diepholzer Strasse, verkehrsgünstig zu <strong>Holdorf</strong><br />
positioniert, wurden Entwicklungen realisiert,<br />
die zu einer erheblichen Kundenumorientierung<br />
der Einwohner von <strong>Holdorf</strong><br />
geführt haben.<br />
Abb.8: Werbepylon FMZ Steinfeld; Fotodokumentation <strong>MR</strong>C am 16.02.2011<br />
Einwohnerstand und Einwohnerentwicklung<br />
Die Einwohnerentwicklung im Landkreis Vechta hat sich im Zeitraum von<br />
1991 bis 2008 um 27,6 % erhöht (Niedersächsisches Landesamt für Statistik,<br />
Hannover, Datenabruf am 24.03.2011).<br />
Damme hat im selben Zeitraum 21,4 %, Dinklage 34,7 %, Steinfeld 39,3 %<br />
und <strong>Holdorf</strong> 25,3 % Einwohnerzuwachs zu verzeichnen.<br />
Die in dieser Analyse begründbaren Einwohnerzahlen werden nicht in die<br />
Zukunft vorausberechnet, projiziert oder prognostiziert, sondern statisch<br />
nach dem Stand 01.02.2011 allen weiteren Berechnungen zu Grunde gelegt.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 19 30. Mai 2011<br />
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EINWOHNERPOTENZIAL IM MARKTGEBIET<br />
Die Einwohnerpotenzialberechnung errechnen wir aus Entfernungs-, Zeit-,<br />
Funktions- sowie Attraktivitätszonen 5. Daraus werden die Einwohnerzahlen<br />
abgeleitet, die im Marktgebiet der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> in eine Kaufkraftpotenzialanalyse<br />
einbezogen werden dürfen.<br />
Unter Anlegung einer 5-Minuten-Zeitzone haben wir eine Annäherung an<br />
realistische Marktabbildungen auf der Grundlage der landesplanerisch<br />
geforderten qualitativen Bedarfsdeckung mit Einzelhandelsgütern des<br />
kurzfristigen Bedarfs vorgenommen.<br />
Die umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n und Kommunen werden dabei „gleichgestellt“,<br />
denn unter Würdigung der zentralörtlichen Funktionen steht raum-<br />
und landesplanerisch in den Fristigkeitsstufen des kurzfristigen Bedarfs jeder<br />
Kommune die gleiche Pflicht und das gleiche Recht zu, seine eigenen<br />
Einwohner nahezu vollständig versorgen zu dürfen und zu müssen.<br />
Abb. 9: 5-Minuten-Erreichbarkeitszonen in den Kommunen um <strong>Holdorf</strong><br />
MapPoint 2009 (Automatisierte und unkorrigierte Programmberechnungen)<br />
5 SB-Warenhäuser oder große Verbrauchermärkte unterliegen mehrheitlich einer mindestens 15-minütigen Attraktivitätszone,<br />
kleine Verbrauchermärkte werden mit Umkreisradien von 1000 – 1500 Meter versehen, Supermärkte und Discounter haben häufig<br />
lediglich einen Erreichbarkeitsradius von 500 – 750 Metern
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 20 30. Mai 2011<br />
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Hieraus werden zunächst keinerlei bzw. lediglich unmaßgebliche Überschneidungen<br />
ersichtlich. In weiteren Annäherungsberechnungen werden<br />
nun die „Niemandsland-Zonen“ am erreichbarsten zugewiesen, das heißt<br />
die Schnittpunkte angeglichen.<br />
Aus den ersten Parameterberechnungen werden bereits „Grenzen“ zwischen<br />
Steinfeld (Grundzentrum) und <strong>Holdorf</strong> (Grundzentrum) deutlich. Zwischen<br />
Damme, Steinfeld, Neuenkirchen und Bersenbrück sind ebenfalls<br />
noch „unversorgte“ Zonen, die es in der folgenden Berechnung gerecht<br />
„aufzuteilen“ gilt.<br />
Daraus entsteht ein realistisches Geflecht von Entfernungszonen, die zumindest<br />
im Bereich der kurzfristigen Warengüter ihre Berechtigung durch<br />
die raumordnerischen Vorschriften erhalten. Bezüglich solcher Warengüter<br />
aus den mittel- und langfristigen Bedarfsgütern (aperiodische Warengüter)<br />
gelten dann weitere Rechte der zentralörtlichen Kommunen durch ihre<br />
Stellung im Raumgefüge.<br />
Dieses „Bild“ sieht dann, dies soll nicht der Verwirrung, sondern vielmehr<br />
dem Realitätsnachweis solcher Entfernungsbildungen dienen, wie folgt<br />
aus:<br />
Abb. 10: 7-Minuten-Erreichbarkeitszonen in den Kommunen um <strong>Holdorf</strong><br />
MapPoint 2009 (Automatisierte und unkorrigierte Programmberechnungen)
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 21 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Durch Angleichung der mittleren Entfernungsschnittpunkte wird dann eine<br />
realistische Marktzone abgebildet, die sich wie folgt darstellt:<br />
Abb. 11: Modifizierte Erreichbarkeitszonen in den Kommunen um <strong>Holdorf</strong><br />
Zwischen den <strong>Gemeinde</strong>n <strong>Holdorf</strong>, Dinklage (nördlich), Badbergen (nordwestlich),<br />
Neuenkirchen (südlich), und Steinfeld (östlich) wird, gemessen<br />
jeweils vom Ortsmittelpunkt, eine 6-Minuten-Entfernungszone angelegt. In<br />
westlicher Richtung nach Bersenbrück und südöstlich nach Damme gilt eine<br />
überschneidungsfreie 7-Minuten-Entfernungszone.<br />
Konkurrierende Marktgebietsüberschneidungen mit der Stadt Lohne und<br />
mit Alfhausen entstehen nicht.<br />
Nach dem so nachweislich eingegrenzten und landesplanerisch zu definierenden<br />
Versorgungsgebiet (Marktgebiet) für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> mit<br />
6.657 Einwohnern (EW) zählen, so unsere Parameterberechnungen, zum<br />
engeren Einzugsgebiet nach Entfernungsbewertungen weitere rund 500<br />
Einwohner, dies belegt die nachstehende Überlagerung der Berechnungen<br />
mit dem Luftbild.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 22 30. Mai 2011<br />
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Abb. 12: Modifiziertes Marktgebiet der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> (BingMaps, eigene Darstellung)<br />
Bereits eingangs wurde darauf hingewiesen, dass die Erreichbarkeitszonen<br />
für verschiedene Einzelhandelstypen und -formen stark divergierend sind.<br />
So sind die akzeptablen Entfernungen zum nächsten Supermarkt anders zu<br />
werten, als zum nächsten Media-Saturn-Elektrofachmarkt. Solche Einkaufsmagneten<br />
haben Akzeptanzzonen von teilweise mehr als 30 Autominuten.<br />
Auf der Grundlage sämtlicher bisher untersuchter Parameter lässt sich<br />
nunmehr das Einzugsgebiet definieren und abgrenzen.<br />
Das Einzugsgebiet ist durch Mehrfachberechnungen der Zeit- und Erreichbarkeitsdistanzen<br />
hinlänglich bestimmt, so dass hieraus das Einwohnerpotenzial<br />
abgeleitet werden kann. Unabhängig von der Wirkung der geplanten<br />
Fachmarktflächen wird die Kaufkraftberechnung auf das originäre<br />
Marktgebiet als Grundzentrum begrenzt und bedeutet, dass eine Kaufkraftberechnung<br />
der weiteren zum Marktgebiet zählenden rund 500 Einwohner<br />
hier keinen Einfluss nimmt.<br />
Das Marktgebiet von <strong>Holdorf</strong> wird damit auf das<br />
Einwohnerpotenzial der <strong>Gemeinde</strong> mit 6.657 Einwohnern begrenzt.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 23 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
KAUFKRAFTPOTENZIALBERECHNUNG<br />
KAUFKRAFTEINFLÜSSE:<br />
Die Kaufkrafthöhe hängt von mehreren Faktoren ab. Neben einer multifunktionellen<br />
Wohnqualität, diese steht zumeist in einer Relation zu den Berufs-<br />
und Arbeitsfeldern, die die Wirtschaftsregion bietet, bedarf es vielschichtiger<br />
Einrichtungen und kultureller Besonderheiten, die letztlich allesamt<br />
dafür ausschlaggebend zeichnen, dass es sich um einen „niveauvollen<br />
und attraktiven“ Standort handelt.<br />
Treffen viele oder alle dieser Parameter zu, ist dies meist auch am Kaufkraftniveau<br />
ablesbar.<br />
KAUFKRAFT FÜR DEN EINZELHANDEL IN DEUTSCHLAND:<br />
Die Kaufkraft für den Einzelhandel wird von der GfK in zweijährigen Abständen<br />
neu berechnet und beläuft sich für das Jahr 2010 laut aktuellsten<br />
Berechnungen der GfK-Geomarketing GmbH, Nürnberg auf 417,2 Mrd. €;<br />
das entspricht einem bundesdurchschnittlichen und jährlichen Pro-Kopf-<br />
Ausgabebetrag von 5.087,66 € gegenüber 5.201 € für 2009.<br />
KAUFKRAFT FÜR DEN EINZELHANDEL IM MARKTGEBIET HOLDORF:<br />
<strong>Holdorf</strong> verfügt nach unseren Individualberechnungen mit einem Kaufkraftindex<br />
von 90,98 im bundesdurchschnittlichen Vergleich über einen um<br />
9,0 % niedrigeren Kaufkraftfaktor. Aus der Indexzahl errechnet sich so eine<br />
einzelhandelsrelevante Pro-Kopf-Kaufkraft von jährlich 4.628,63 € 6 für diese<br />
Warengruppe.<br />
Dieser Wert setzt sich aus mehreren Index- und Kaufkraftzahlen innerhalb<br />
des Marktgebietes zusammen, welche die GfK GeoMarketing GmbH individuell<br />
durch Auswertung von aktuellsten Umsatz- und Steuermeldungen<br />
errechnet. Für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> ergeben sich folgende Individualwerte<br />
im Vergleich:<br />
6 Datenlizenz der <strong>MR</strong>C Market Research & Consult.; Lizenzabruf am 14.02.2011.
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Gebietsname<br />
Ausgabenbereiche<br />
Einzelhandelsrelevante<br />
Kaufkraft - Index pro<br />
Einwohner (Deutschland<br />
= 100) (2010)<br />
Pro-Kopf-Ausgaben<br />
je Einwohner in<br />
<strong>Holdorf</strong> p.a.<br />
(Marktgebiet)<br />
Kurzfristiger Bedarf<br />
Einzelhandelsrelevante Kaufkraft<br />
pro Einwohner in EUR (2010) gerundet<br />
auf volle Euro<br />
Vechta, Stadt 96,7 4.920<br />
Damme, Stadt 96,6 4.916<br />
Dinklage, Stadt 91,8 4.673<br />
<strong>Holdorf</strong> 91,0 4.629<br />
Lohne, Stadt 96,1 4.888<br />
Neuenkirchen-Vörden 90,1 4.583<br />
Steinfeld 92,2 4.689<br />
Vechta, Landkreis 94,7 4.819<br />
Deutschland 100,0 5.088<br />
Abb.13: Tabelle GfK-Kaufkraft 2010 - Umlandkommunen Kaufkraftindex<br />
Bei den Pro-Kopf-Ausgaben handelt es sich um Jahreswerte. Das Kaufkraft-<br />
bzw. Nachfragevolumen für <strong>Holdorf</strong> errechnet sich durch Multiplikation<br />
dieser Werte mit der Anzahl der Marktteilnehmer (Einwohner).<br />
Diese individuell berechnete Kaufkraft von 4.628,63 Euro für die <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Holdorf</strong> wird allen weiteren Berechnungen zugrunde gelegt.<br />
In den folgenden tabellarischen Übersichten werden die individuellen Pro-<br />
Kopf-Ausgaben nach Fristigkeitsstufen des Kurz-, Mittel- und Langfristigen<br />
Bedarfs und weiter nach Sortiments- bzw. Warengruppen unterteilt:<br />
Relativer Anteil an der<br />
Kaufkraft in <strong>Holdorf</strong><br />
(Marktgebiet) in v.H.<br />
Sortimentsnachfrage<br />
(Kaufkraft) in <strong>Holdorf</strong><br />
(Marktgebiet) pro Jahr<br />
in Euro<br />
Nahrungs- und Genußmittel 1.816,44 39,24% 12.092.012,84 €<br />
Gesundheits- und Körperpflegemittel 335,15 7,24% 2.231.083,00 €<br />
Bücher, Schreibwaren, Papierwaren 173,72 3,75% 1.156.466,93 €<br />
Zwischensumme 2.325,31 50,24% 15.479.562,78 €<br />
Abb. 14: Tabelle GfK-Kaufkraft 2010 - Kurzfristiger Bedarf<br />
Daraus wird deutlich, dass rund 50,2 % der gesamten für den Einzelhandel<br />
zur Verfügung stehenden Kaufkraft, das sind knapp 15,5 Mio. €, für Güter<br />
des Kurzfristigen Bedarfs ausgegeben werden.
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Für die Mittel- und Langfristigen Sortiments- und Warengruppen stellen sich<br />
die Nachfragevolumina mit einem Anteil von 31,8 % bzw. 17,7 % an der<br />
Gesamtkaufkraft für den Einzelhandel wie folgt dar:<br />
Ausgabenbereiche<br />
Pro-Kopf-Ausgaben<br />
je Einwohner in<br />
<strong>Holdorf</strong> p.a.<br />
(Marktgebiet)<br />
Mittelfristiger Bedarf<br />
Relativer Anteil an der<br />
Kaufkraft in <strong>Holdorf</strong><br />
(Marktgebiet) in v.H.<br />
Sortimentsnachfrage<br />
(Kaufkraft) in <strong>Holdorf</strong><br />
(Marktgebiet) pro Jahr<br />
in Euro<br />
Bekleidung (ohne Sportbekleidung) 411,48 8,89% 2.739.204,43 €<br />
Schuhe (ohne Sportschuhe), Lederwaren 95,39 2,06% 635.006,40 €<br />
Hausrat, Glas, Porzellan 68,59 1,48% 456.571,05 €<br />
Spiel, Sport, Hobby, Camping, Foto, Optik 313,72 6,78% 2.088.443,67 €<br />
Bau-, Heimwerker-, Garten- u. zoolog. Bedarf 584,66 12,63% 3.892.060,38 €<br />
Zwischensumme 1.473,83 31,84% 9.811.285,92 €<br />
Abb. 15: Tabelle GfK-Kaufkraft 2010 - Mittelfristiger Bedarf<br />
Ausgabenbereiche<br />
Pro-Kopf-Ausgaben<br />
je Einwohner in<br />
<strong>Holdorf</strong> p.a.<br />
(Marktgebiet)<br />
Langfristiger Bedarf<br />
Relativer Anteil an der<br />
Kaufkraft in <strong>Holdorf</strong><br />
(Marktgebiet) in v.H.<br />
Sortimentsnachfrage<br />
(Kaufkraft) in <strong>Holdorf</strong><br />
(Marktgebiet) pro Jahr<br />
in Euro<br />
Möbel, Einrichtg., Haus/Heimtextil 370,60 8,01% 2.467.063,06 €<br />
Uhren / Schmuck, Leder, Geschenkartikel 46,83 1,01% 311.720,22 €<br />
Unterhaltungselektr., Technik, Leuchten 412,07 8,90% 2.743.183,17 €<br />
Zwischensumme 829,50 17,92% 5.521.966,44 €<br />
Summe 4.628,63 100,00% 30.812.815,14 €<br />
Abb. 16: Tabelle GfK-Kaufkraft 2010 - Langfristiger Bedarf<br />
Die den jeweiligen Sortiments- / Warengruppen zugrunde liegenden Einzelsortimente<br />
bitten wir der Sortimentsliste, die im Anhang beigefügt ist, zu<br />
entnehmen.<br />
GESAMTKAUFKRAFT FÜR DIE AUSGABENBEREICHE:<br />
Für Waren aus den Sortimentsgruppen „Nahrungs- und Genussmittel“,<br />
„Gesundheits- und Körperpflegemittel“ sowie für „Bücher, Zeitschriften Papier,<br />
Schreibwaren“ werden jährlich pro Kopf mehr als die Hälfte, das sind<br />
2.325,31 € des für den Einzelhandel insgesamt zur Verfügung stehenden<br />
Jahresbetrages von rd. 4.628,63 € von den <strong>Holdorf</strong>ern ausgegeben. Davon<br />
entfällt mit einem Betrag von 1.816,44 € der größte Teil auf „Nahrungs- und<br />
Genussmittel“.<br />
Für Güter des Mittelfristigen Bedarfs stehen pro Kopf 1.473,83 € und für Waren<br />
des Langfristigen Bedarfs 829,50 € durchschnittlich zur Verfügung.<br />
Insgesamt steht in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> damit ein Nachfragevolumen<br />
von 30,81 Mio. € für den Einzelhandel zur Verfügung.
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Dieses zur Verfügung stehende Kaufkraftpotenzial wird auch tatsächlich<br />
ausgegeben. Es sind darin keinerlei Sparquoten enthalten.<br />
Soweit die verfügbare Kaufkraft nicht im eigenen Marktgebiet verausgabt<br />
wird, profitieren andere Handelsstandorte außerhalb des <strong>Gemeinde</strong>gebietes<br />
/ Marktgebietes davon.<br />
In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> steht ein Nachfragevolumen (Kaufkraft) von<br />
30,81 Mio. € für den Einzelhandel zur Verfügung.<br />
Davon entfallen auf die Ausgabebereiche<br />
Kurzfristiger Bedarf 50,24 % (15,48 Mio. €)<br />
Mittelfristiger Bedarf 31,84 % (9,81 Mio. €)<br />
Langfristiger Bedarf 17,92 % (5,52 Mio. €)<br />
Dieses Kaufkraftpotenzial ist die Grundlage für die Prüfung, ob ausreichend<br />
ungebundenes Kaufkraftpotenzial in dem eigenen Marktgebiet vorhanden<br />
ist, um eine wie hier untersuchte Ansiedlung planungsrechtlich vertreten<br />
zu können. An dieser Stelle wird auch das eingangs nur rechtsgrundsätzlich<br />
bewertete Beeinträchtigungsverbot hinsichtlich möglicher Umsatzumverteilungen<br />
aus anderen Marktgebieten aufgegriffen und überprüft.<br />
Vorweg ist darauf hinzuweisen, dass u.a. attraktive Einzelhandelsstandorte<br />
in Steinfeld, Damme und Bersenbrück, teilweise auf der Grünen Wiese lokalisiert,<br />
weit bis nach <strong>Holdorf</strong> einstrahlen und erhebliche Kaufkraft aus<br />
dem hier untersuchten Marktgebiet abziehen.<br />
VERKAUFSFLÄCHEN IM MARKTGEBIET<br />
VORHANDENE VERKAUFSFLÄCHEN DES STATIONÄREN EINZELHANDELS:<br />
Der gesamte Einzelhandelsbesatz in den aufgeführten Sortiments- und Warengruppen<br />
wurde durch eine Kompletterfassung der Einzelhandelsflächen<br />
im gesamten Untersuchungsgebiet von <strong>Holdorf</strong> und unabhängig von<br />
deren Größe durch die <strong>MR</strong>C aufgenommen, dokumentiert und bewertet.<br />
Die jeweiligen Sortimentsflächen der Ladengeschäfte des stationären Einzelhandels<br />
wurden entsprechend der hier untersuchten Warensystematik<br />
auf die zutreffenden Sortimentsgruppen verteilt.
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Zu den Verkaufsflächen zählen alle Flächen, auf denen der Verkauf abgewickelt<br />
werden kann und die von den Kunden zu diesem Zweck betreten<br />
werden können.<br />
Ausstellungs- und Schaufensterflächen, Stellflächen für Regale und Verkaufseinrichtungen,<br />
Kassenzonen, Verkehrswege (Gänge), Packzonen im<br />
Vorkassenbereich sowie verbindende Treppen und Aufzüge zählen, wie<br />
z.B. auch die Kassenbereiche, in deren Zonen Süß- und Tabakwaren angeboten<br />
werden, zu den Verkaufsflächen.<br />
Hingegen werden Lagerräume, Büro- und Nebenflächen für das eigene<br />
Personal, Haustechnikräume sowie solche die Warenanlieferung dienenden<br />
Flächen nicht zur Verkaufsfläche gerechnet.<br />
Nach diesem Muster wurden in <strong>Holdorf</strong> sämtliche Verkaufsflächen berechnet.<br />
Insgesamt wurden 27 aktive Einzelhandelsflächen, darunter 5<br />
Leerstände (ohne Möbelhaus Böckmann), lokalisiert und dokumentiert.<br />
Es wurde ein Gesamtbestand an Verkaufsflächen von 6.415 qm aufgenommen,<br />
von denen rd. 3.570 qm dem Kurzfristigen Bedarf, ca. 1.350 qm<br />
dem Mittelfristigen Bedarf und rd. 280 qm dem Langfristigen Bedarf zuzurechnen<br />
sind.<br />
Rechnerisch entfallen damit 0,96 qm (0,78 qm bereinigt um Leerstände)<br />
Verkaufsfläche auf jeden Einwohner im Marktgebiet. Zum Vergleich: in<br />
Deutschland gibt es heute rund 125 Mio. qm Verkaufsflächen und 82 Mio.<br />
Einwohner; die durchschnittliche Verkaufsfläche beläuft sich damit auf<br />
bundesweit 1,52 qm / Einwohner.<br />
Aus unseren Analysearbeiten der vergangenen Jahre liegen Referenzwerte<br />
vergleichbarer Kommunen und Zentralörtlichkeit zwischen 0,95 und 1,4<br />
qm / je Einwohner. Das ist an dieser Stelle keine Maxime, die es zu erreichen<br />
gilt, sondern dient lediglich dem allgemeinen Vergleich. Eine akzeptable<br />
oder tolerante Verkaufsflächenausstattung ergibt sich immer aus<br />
dem Marktpotenzial und allen harten und weichen Standortfaktoren der<br />
jeweiligen Kommune.<br />
Das eingangs näher definierte <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Holdorf</strong> verfügt in<br />
den untersuchten kurzfristigen Bedarfssegmenten über einen Verkaufsflächenbestand<br />
von rd. 2.735 qm im Nahrungs- und Genussmittelbereich, rd.<br />
590 qm im Gesundheits- und Körperpflegebereich und rd. 250 qm in der<br />
Sortimentsgruppe Bücher, Schreibwaren, Papier, dazu zählen auch Haushalts-<br />
und Reinigungspapiere.<br />
Im Mittelfristigen Bedarf haben wir etwa 1.350 qm Verkaufsflächen aufgenommen<br />
und registriert. Davon entfallen rd. 330 qm auf Bekleidungssortimente,<br />
rd. 200 qm auf Schuhe und Lederwaren, 190 qm auf Hausrat, Glas,<br />
Porzellan und Geschenkartikel, 260 qm auf Spiel, Sport, Hobby, Camping,<br />
Foto und Optik sowie 360 qm auf Bau- und Heimwerker (einschl. Fahrräder),<br />
Garten, zoologischer Bedarf (Rundungswerte).
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Bei den langfristigen Bedarfsgütern entfallen von den insgesamt dokumentierten<br />
Verkaufsflächen 280 qm rund 70 qm auf Möbel, Einrichtung, Haus-<br />
und Heimtextilien, 2 qm auf Uhren und Schmuckwaren und 210 qm auf<br />
Elektro- und Elektroniksortimente (weiße und braune Ware, Leuchten,<br />
Technik, Zubehör).<br />
Nach Verkaufsflächen stellt sich der Einzelhandel in <strong>Holdorf</strong> wie folgt dar:<br />
Standort / Strasse Haus-Nr. Betrieb<br />
An der Alten Ziegelei 17 Bäckerei funnyball 30<br />
Blumenweg 1 promaxx GmbH 120<br />
Dammer Straße 1 Bäcker Overmeyer 30<br />
Dammer Straße 1 Markant Lebensmittelmarkt 1170<br />
Dammer Straße 1 BigBox Getränkemarkt 600<br />
Dammer Straße 1 Schlecker 130<br />
Dinklager Str. 8 Möbel Hüdepohl 650<br />
Große Straße 1 Flora Team 105<br />
Große Straße 2 Netto 675<br />
Große Straße 13 Keßling Textilhaus 350<br />
Große Straße 14 Schlecker 120<br />
Große Straße 14 Leerstand 75<br />
Große Straße 14 Leerstand (ehem. Sych) 75<br />
Große Straße 18 Radio Bahlmann 180<br />
Große Straße 20 Kaufhaus Wernke 470<br />
Große Straße 23 Annen Apotheke 40<br />
Große Straße 30 Schuhe Echtermann 230<br />
Große Straße 31 Uhren Barmdiek 45<br />
Große Straße 35 Optik Schumacher 50<br />
Große Straße 37 Kreuz Apotheke 25<br />
Große Straße 27a Friseur 5<br />
Große Straße 2 Bäckerei & Konditorei Heitmann 30<br />
Neuenkirchener Straße 3 Woolf-Bike 120<br />
Sonnenbreite 18 Bäckerei Heitmann 20<br />
Steinfelder Damm 39 Leerstand (ehem. Nah und gut) 370<br />
Steinfelder Straße 22 bft Tankstelle 50<br />
Wischhäuser 6 Penny 650<br />
Summen VK-Flächen<br />
Abb. 17: Verkaufsflächen nach Standort; Erhebungsart: Vollerhebung<br />
Verkaufsfläche in<br />
qm<br />
6.415<br />
Im <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Holdorf</strong> ist in den untersuchten Warengruppen ein<br />
Verkaufsflächenbestand von insgesamt 6.415 m² aufgenommen und<br />
dokumentiert worden.<br />
Davon werden aktuell 5.200 m² aktiv betrieben.<br />
Zum Verständnis der Verkaufsflächendistributionen halten wir folgende<br />
Bewertungsrichtlinien bei der Bestandsaufnahme ein:<br />
Sämtliche Einzelhandelsflächen, die zu den Verkaufsflächen gehören,<br />
werden in die hier untersuchte Sortimentsgruppensystematik zergliedert.<br />
Ein Lebensmitteldiscounter Aldi z.B. führt auf in der Regel bis zu 10 Prozent<br />
seiner Verkaufsflächen als ‚zentrenrelevant‘ geltende Nonfood-Artikel, d.h.
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Aktionswaren. Aldi zählt in Deutschland zu den umsatzstärksten Top Ten<br />
u.a. der Bekleidungs- und Elektronikbranche.<br />
Tatsächlich sind die jeweiligen Bestandsaufnahmen temporär und auch<br />
jahreszeitlich wechselnd, so dass sich Sortimentsanteile in den Sommermonaten<br />
durchaus anders als im Winter gestalten können. Da wir den filialisierenden<br />
Einzelhandel jedoch als Ganzjahresbetrachtung mit den aktuellsten<br />
Geschäfts-, Sortiments- und Leistungszahlen bewerten, sind über das<br />
Jahr betrachtet nur marginale Differenzen vorhanden, die das Gesamtergebnis<br />
kaum und nur unwesentlich beeinflussen.<br />
LEERSTÄNDE:<br />
Neben den aktiven Verkaufsflächen haben wir Leerstandflächen als Potenzialflächen<br />
für den Einzelhandel aufgenommen und dokumentiert. Dies<br />
sind in <strong>Holdorf</strong> zum Zeitpunkt der letzten Vor-Ort-Begehung 5 Ladeneinheiten<br />
mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 1.215 qm.<br />
Der Leerstand in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> beträgt über alle Ladenflächen<br />
gerechnet 1.215 qm, das sind 5 Geschäftseinheiten und entspricht einer<br />
Leerstandquote von 19,7 Prozent.<br />
Dabei muss berücksichtigt werden, dass das Möbelhaus Hüdepohl mit rd.<br />
650 qm in diesen Zahlen enthalten ist ebenso wie der ehemalige Nah &<br />
Gut-Markt in Langenberg mit rd. 370 qm. Ohne Berücksichtigung dieser<br />
größeren Flächen beläuft sich der Leerstand auf lediglich 195 qm, das entspricht<br />
3,1%.<br />
Nach Auswertung der hier vorgenommenen Datenlage ist per Mai 2011<br />
ein weiterer Leerstand (Radio Bahlmann) entstanden. Eine Bewertung<br />
konnte hier noch nicht vorgenommen werden; von daher enthalten die<br />
Analysedaten noch den Bestand per 31.03.2011.<br />
POS-UMSÄTZE DES EINZELHANDELS<br />
POINT-OF-SALE-UMSÄTZE (POS) DES STATIONÄREN EINZELHANDELS:<br />
Die vorstehend ermittelten / berechneten Verkaufsflächen sind die Basis<br />
für die Umsatzermittlung im untersuchten Marktgebiet. Der Umsatz wird<br />
über Flächenleistungen (Flächenproduktivitäten) errechnet. Diese werden<br />
mit ihrem bundesdurchschnittlichen Wert, der wiederum aus Geschäftsberichten<br />
und anderen verlässlichen Quellen entnommen wird, individuell für<br />
jedes Ladengeschäft und die dort vertriebenen Sortimente errechnet.
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So werden alle sogenannten ‚harten‘ und ‚weichen‘ Standortfaktoren in<br />
diese Bewertung einbezogen. Eine solche Einwertung erfolgt generell über<br />
mehrtägige Beobachtung der Kundenfrequenzen an verschiedenen Einkaufstagen.<br />
Im anstehenden Falle haben wir über eine Einwertung am<br />
Wochenanfang und zum Wochenende den Jahresumsatz über verschiedene<br />
Bewertungsverfahren berechnet.<br />
Im Untersuchungsraum wird auf dieser Basis ein Einzelhandelsumsatz in<br />
Höhe von gerundet 14,05 Mio. € erwirtschaftet.<br />
Die durchschnittlichen Leistungskennziffern 7 belaufen sich im Bundesgebiet<br />
auf derzeit rund 3.300 Euro je qm Verkaufsfläche und Jahr über den gesamten<br />
Einzelhandel. Unter Bereinigung der Online- und Versandhandelsumsätze<br />
reduziert sich dieser Wert auf ca. 3.050 € / qm Verkaufsfläche.<br />
Mit einer Umsatzleistung von 2.703 Euro je qm Verkaufsfläche und Jahr<br />
liegt zwar ein im Vergleich mit bundesdurchschnittlichen Leistungskennzahlen<br />
(Benchmarks) unterdurchschnittlicher Wert für den stationären Einzelhandel<br />
in <strong>Holdorf</strong> zugrunde, der trotz alledem, das haben die Untersuchungen<br />
ergeben, eine gute Basis für einen Leistungsausbau darstellt.<br />
Verkaufsflächen im stationären<br />
Einzelhandel in qm<br />
Gesamtverkaufsflächen und -umsatz in <strong>Holdorf</strong><br />
Flächenleistung<br />
m²/p.a./EUR<br />
Umsatz p. a. / EUR<br />
5.200 2.703<br />
14.054.423<br />
Abb. 18: Verkaufsflächen und Umsatz des gesamten Einzelhandels im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
Ohne Präjudiz auf die folgende dezidierte Einzelhandelsanalyse über alle<br />
Warengruppen ist erkennbar, dass der Einzelhandel in <strong>Holdorf</strong> hinsichtlich<br />
Sortimentsbreite einen erstaunlichen Besatz aufzuweisen hat und auch offensichtlich,<br />
das haben die Gespräche mit Einzelhändlern und Inhabern<br />
aufgezeigt, nennenswerte Kaufkraftzuflüsse aus „anderen Märkten und<br />
Quellen“ vorzuweisen hat.<br />
Für einzelne Vertriebsformen (z.B. Getränkemärkte) gelten unterdurchschnittliche<br />
Benchmarks (Flächenproduktivitäten). Auch können Ladenflächen<br />
und -konzepte, die hinsichtlich Verkaufsflächengröße nicht den modernen<br />
Ansprüchen genügen, kaum mehr durchschnittliche oder gar<br />
überdurchschnittliche Leistungsfähigkeiten entfalten und das gilt insbesondere<br />
für filialisierende Konzepte von Edeka, Rewe, Aldi und allen weiteren<br />
auf Großflächigkeit ausgerichtete Handelsunternehmen, solange die<br />
aktuellen und modernen Verkaufsflächenkonzepte noch nicht umgesetzt<br />
sind oder werden können. 8<br />
7 Quelle: BBE Retail Experts, IfH, EHI in Daten & Fakten – Benchmarks zusammengefasst im Factbook Einzelhandel 2009, Herausgeber<br />
HDE; Gfk Geomarketing GmbH 2010 auf der Grundlage eines Einzelhandelsumsatzes von 417 Mrd. € für 2010<br />
8 Am Beispiel des Aldi-Discounters: Die ersten „Generationen“ von Aldi-Märkten hatten eine Größe von rd. 450 qm. Der „Einheitsladen“<br />
der 70er und 80er Jahre war dann generell immer 634 qm groß. Die Generation 1995plus wurde 800 qm groß und heute<br />
benötigt Aldi in aktuellen Neubauprojekten rd. 900 qm Verkaufsflächengröße. Auch Lidl hat sich in diesen „Generationen“ ähn-
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Dagegen können andere Vertriebsformen, so auch leistungsfähige Apotheken<br />
teils überdurchschnittliche Umsatzleistungszahlen erwirtschaften.<br />
Die nachfolgende Übersicht dokumentiert die Umsatzergebnisse 9 in den<br />
einzelnen Sortimentsgruppen:<br />
Kurzfristiger Bedarf<br />
Ausgabenbereiche<br />
Ist-Aufnahme<br />
VK-Fläche/m²<br />
Flächenleistung<br />
m²/p.a./EUR<br />
Gesamtumsatz p. a. in<br />
Nahrungs- und Genußmittel 2.736 3.266 8.936.067<br />
Gesundheit- und Körperpflegemittel 589 3.112 1.833.153<br />
Bücher, Schreibwaren , Papierwaren 246 1.705 419.413<br />
Zwischensumme 3.571 3.133 11.188.632<br />
Mittelfristiger Bedarf<br />
Bekleidung 333 1.482 492.750<br />
Schuhe 203 3.066 622.370<br />
Hausrat, Glas, Porzellan, Geschenke 192 1.151 221.085<br />
Spiel, Sport, Hobby, Camping, Foto, Optik 260 1.898 493.500<br />
Bau-, Heimwerker-, Garten- u. zoolog. Bedarf 363 1.596 579.589<br />
Zwischensumme 1.351 1.784 2.409.293<br />
Langfristiger Bedarf<br />
Möbel, Einrichtg.,Haus/Heimtextil 67 798 53.495<br />
Uhren/Schmuck, Lederwaren, Geschenkart. 2 13.200 26.400<br />
Unterh.elektr.,Technik, Leuchten 209 1.802 376.604<br />
Zwischensumme 278 1.642 456.499<br />
Summe 5.200 2.703 14.054.423<br />
Abb. 19: Übersichtstabelle Umsatz des Einzelhandels nach Sortimentsgruppen in <strong>Holdorf</strong> 2011<br />
<strong>Holdorf</strong> weist Kaufkraftzuflüsse für den Einzelhandel auf - konservativ betrachtet<br />
- mit einem Minimum von etwa 1,2 Mio. Euro bewertet. Bewertungsgrundlage<br />
hierfür sind gesicherte Erkenntnisse aus Expertengesprächen<br />
mit Inhabern und Filialleitern des ortsansässigen Einzelhandels, welche<br />
ihre auswärtigen Umsätze erfassen.<br />
Der an der Autobahnausfahrt befindliche Autohof beeinflusst die Umsatzsituation<br />
einiger Handelsunternehmen mit Umsatzanteilen von teilweise bis<br />
zu 25 Prozent derer Gesamtumsätze. Hierzu werden hilfsweise auch die<br />
durchschnittlichen Einzelhandelsausgaben eines Geschäftstouristen / Fernfahrers<br />
herangezogen; diese liegen verschiedenen Studien zufolge zwischen<br />
12,90 - 16,90 €, die eines Übernachtungsgastes zwischen rund 7,50 -<br />
9,50 Euro, die dem Einzelhandel zusätzlich zufließen.<br />
Wir haben dieses Kaufkraftvolumen bei der Berechnung der Kaufkraft im<br />
<strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Holdorf</strong> unberücksichtigt gelassen und diese zusätzlichen<br />
Umsätze in den vorstehenden Umsatzberechnungen und dort ins-<br />
lich verhalten. Aktuelle Lidl-Neubauten verfügen über eine Verkaufsflächengröße von einheitlich 1.200 qm Verkaufsfläche, sofern<br />
dies baulich erlaubt und möglich ist.<br />
9 Anmerkung: Eine ausführliche Dokumentation der sortimentsweisen Umsatzberechnungen wird ausschließlich der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Holdorf</strong> zum Zwecke der Nachvollziehbarkeit und Nachprüfung zur Verfügung gestellt. Die Datenlage ist aufgrund der Bestimmungen<br />
des Bundesdatenschutzgesetzes in besonderem Maße schutzwürdig.<br />
EUR
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 32 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
besondere in den Sortimentsgruppen „Gesundheits- und Körperpflegemittel“<br />
bereinigt, allerdings nur in einem solchen Maße, soweit durch Befragungen<br />
und Interviews hierzu gesicherte Erhebungen und Erkenntnisse vorlagen.<br />
KAUFKRAFTBINDUNG IM MARKTGEBIET<br />
Nach der zentralörtlichen Funktionsstellung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> im Gefüge<br />
der Raumordnung des Landkreises Vechta übernimmt das Grundzentrum<br />
<strong>Holdorf</strong> einen ‚qualifizierten Versorgungsauftrag‘ für sein eigenes<br />
Marktgebiet. Das bedeutet, dass <strong>Holdorf</strong> eine vollumfängliche Versorgung<br />
mit Gütern des täglichen Bedarfs (periodischer / kurzfristiger Bedarf) sicherzustellen<br />
hat.<br />
Für die Warengruppen des Mittel- und Langfristigen Bedarfs (aperiodische<br />
Gebrauchsgüter) soll eine qualitative Grundversorgung für die Bevölkerung<br />
sichergestellt werden.<br />
In Subsumtion des landesplanerischen Willens bedeutet dies: Vollversorgung<br />
mit Lebensmitteln, annähernde Vollversorgung mit Gesundheits- und<br />
Körperpflegemitteln und angemessene Versorgung mit Papier-, Schreibwaren,<br />
Zeitungen usw. Für höherwertige und exklusive Güter des mittel-<br />
und langfristigen Sortiments sind grundsätzlich die ‚angeschlossenen‘ Mittel-<br />
und Oberzentren zuständig.<br />
Gleichwohl dürfen auch Unterzentren nichts unversucht lassen, um eine<br />
Annäherung an eine Vollversorgung in diesen Warengruppen zu erreichen.<br />
Praktisch ist dies jedoch sehr schwer, da die Marktmechanismen<br />
dem gewisse Schranken setzen. ‚Bugatti‘, ‚Anson‘ und andere auf exklusive<br />
Warenangebote abgestellte Unternehmen siedeln nur in gewinnträchtigen<br />
Zentren mit meist mehr als 100.000 Einwohnern im Kernort an.<br />
Fragt man heute die Expansionsabteilung von Media-Saturn, werden diese<br />
ebenfalls ‚abwinken‘. <strong>Holdorf</strong> liegt zwar an einer Autobahnausfahrt, hat<br />
aber keine 100.000 Einwohner im näheren Einzug.<br />
Das Ausloten der Ansiedlungschancen von Einzelhandelsformen ist damit<br />
wesentlich abhängig von den allgemeinen Strukturmerkmalen des Ortes<br />
und es bedarf eines analytischen Herangehens an die Frage, wie viel Angebot<br />
der eigenen Bevölkerung geboten werden kann. Ein erster Analyseschritt<br />
ist ein Abgleich der vorhandenen Kaufkraftpotenziale mit dem Umsatz<br />
des Einzelhandels vor Ort.<br />
Daneben müssen noch qualitative Ausstattungsmerkmale definiert werden,<br />
denn der Mensch kann und will nicht von Discountangeboten allein<br />
leben. Gleichermaßen gilt aber auch, dass ein reiner vollsortimentierender
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 33 30. Mai 2011<br />
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Lebensmittelanbieter nicht ausreicht, seine Einwohner vollständig mit kurzfristigen<br />
Bedarfsgütern versorgen zu können.<br />
Die deutschen Verbraucher sind „hybrid“. Sie wollen und brauchen Aldi,<br />
Lidl und Co. Im Lebensmittelhandel werden deutschlandweit 40 - 45 Prozent<br />
der Umsätze von discountierenden Unternehmen, die überwiegend<br />
auf die Versorgung mit Lebensmitteln ausgerichtet sind, generiert.<br />
ABGLEICH DER KAUFKRAFT MIT DEM ERZIELTEN UMSATZ:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> kann aktuell rd. 14,05 Mio. € (45,6 Prozent) der eigenen<br />
Kaufkraft von 30,8 Mio. € vor Ort binden. Die ungebundene Kaufkraft,<br />
das sind 54,4 % bzw. rund 17 Mio. € fließt in andere Marktgebiete ab.<br />
Diese Kaufkraftbindungsquote von rund 45 Prozent des vorhandenen Potenzials<br />
dürfte für ein Grundzentrum mit einer Verantwortung für mehr als<br />
6.500 Menschen verbesserungsfähig und -würdig sein.<br />
Wir haben errechnet, dass eine qualitative und ausschließlich auf das eigene<br />
Marktgebiet wirkende Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs<br />
noch nicht ausgeprägt ist, wie die Untersuchungen ergeben haben und<br />
die Übersichtstabelle - Abb. 20 im Einzelnen aufzeigt. Die dort festgestellten<br />
Kaufkraftabflüsse in andere Marktgebiete können nach Maßgabe des<br />
landesplanerischen Versorgungsauftrages durch strukturierte Planungen in<br />
<strong>Holdorf</strong> gebunden werden.<br />
In der täglichen Versorgung mit Nahrungs- und Genussmitteln werden aktuell<br />
rund 74 Prozent der Kaufkraft gebunden. Ein Potenzial von 3,16 Mio. €<br />
fließt im Wesentlichen nach Damme und Steinfeld. Nach unseren langjährigen<br />
Handelsuntersuchungen (lange Umsatzreihen über die Umsatzverteilung<br />
auf die einzelnen Wochentage) führt der Einkaufstrend der Verbraucher<br />
wieder zum häufigeren Einkaufen. Dabei spielt das Älterwerden unserer<br />
Gesellschaft eine tragende Rolle. Es wird erkennbar deutlich mehr Frische<br />
und Qualität konsumiert und dies geschieht zunehmend, indem die<br />
bisher beobachteten „Kofferraumkäufe“, bislang vornehmlich an den<br />
Werktagen von Donnerstagnachmittag bis Samstag, deutlich zurückgegangen<br />
sind.<br />
Die Warengruppe „Gesundheits- und Körperpflegemittel“ weist bei einer<br />
eigenen Kaufkraft von rund 2,2 Mio. € bereits einen Umsatz von rd. 1,8 Mio.<br />
€ aus. Es wird demnach nahezu 4/5 der vorhandenen Kaufkraft rechnerisch<br />
gebunden. Allerdings sollen, da betriebswirtschaftlich nicht mehr profitabel,<br />
die ansässigen, flächenmäßig deutlich zu kleinen Schlecker-<br />
Drogeriemärkte vom „Markt genommen“ werden. Schlecker benötigt<br />
heute, um den Ansprüchen des Konsumenten gerecht werden zu können,<br />
Verkaufsflächen ab 300 - 450 qm (sog. XXL-Märkte). Das gilt im Übrigen<br />
auch für andere Drogeriemarktbetreiber. Damit werden absehbar weitere<br />
rund 0,5 Mio. Euro in diesem Sortiment ungebunden. Da es in <strong>Holdorf</strong> keine<br />
weiteren Drogeriemärkte gibt, wird diese Kaufkraft in die Umlandgemeinden<br />
abwandern.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 34 30. Mai 2011<br />
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Erstaunliche Kaufkraftbindungswerte erzielen die Sortimente „Schuhe und<br />
Lederwaren“ und „Hausrat, Glas, Porzellan“. Es werden hier Umsatzbindungen<br />
von 98 bzw. rd. 50 % erreicht. Das ist im Wesentlichen auf die inhabergeführten<br />
Geschäfte in <strong>Holdorf</strong> zurückzuführen, die ein unabhängig<br />
auf die <strong>Gemeinde</strong>größe bezogen ausgesprochen umfangreiches und<br />
qualitativ sehr hochwertiges Sortiment führen.<br />
Die betriebswirtschaftliche Überlebensfähigkeit anderer ortsansässiger Einzelhändler<br />
ist teilweise nur möglich, da - wir haben eingangs auf die hohe<br />
Eigentümerquote von Immobilien hingewiesen - die Ladenlokale im Eigentum<br />
der Inhaber stehen und die sonst üblichen hohen Mietbelastungen<br />
hier nicht „drücken“.<br />
In den vorstehend beschriebenen Fällen handelt es sich um engagierte<br />
und kompetente Einzelhändler, die bereits jahrzehntelange Erfahrung im<br />
Einzelhandel besitzen. Für die <strong>Gemeinde</strong> ein Attraktivitätsgewinn, der<br />
möglicherweise gute Koppelungspotenziale bieten kann.<br />
Im Übrigen verzeichnen die Warengruppen des mittelfristigen Bedarfs mit<br />
einer Gesamtkaufkraftbindung von derzeit rd. 21 % für ein Grundzentrum<br />
dieser Größe durchaus steigerungsfähige Ausstattungs- bzw. Leistungswerte.<br />
Der Erfolg solcher Ansiedlungschancen neuer Handelsunternehmen liegt<br />
nicht allein in der jeweiligen Kommune, hier <strong>Holdorf</strong>, sondern ist wesentlich<br />
abhängig von den angemessenen Eigenausstattungen der <strong>Gemeinde</strong>n<br />
und Städte, die zu <strong>Holdorf</strong> in einem Wettbewerb stehen.<br />
Beachtenswert sind die Angebote im Warensortiment „Elektro- und Unterhaltungselektronik“<br />
(Kaufkraftbindung rd. 14 %). Wenngleich in diesen Sortimentsgruppen<br />
insgesamt fast 2,4 Mio. € an Kaufkraft abfließen, können<br />
hier - positiv betrachtet - immerhin fast 0,4 Mio. € gebunden werden.<br />
Im Zuge der Bestandsaufnahmen konnten viele Gespräche mit einzelnen<br />
inhabergeführten Ladenbetreibern geführt werden. Der inhabergeführte<br />
Facheinzelhandel ist redlich bemüht, Zielkunden aus entfernteren Regionen<br />
mit guter Qualität und gutem Service zu binden.<br />
Das gelingt zum Teil eindrucksvoll und macht deutlich, dass der inhabergeführte<br />
Facheinzelhandel in <strong>Holdorf</strong> durch ein starkes unternehmerisches<br />
Bewusstsein und Handeln solche Einbußen durch Filialisten im unteren und<br />
mittleren Preis- und Qualitätssegment (Takko, Kik u.a.) nicht zu befürchten<br />
hat bzw. sich erfolgreich dagegen „aufgestellt“ hat.<br />
Trotz aller „Vorschusslorbeeren“ leidet der inhabergeführte Einzelhandel in<br />
<strong>Holdorf</strong> unter dem zunehmenden Druck auch aus den Ansiedlungserfolgen<br />
und dem damit zunehmenden Attraktivitätsgewinn der Nachbarkommunen.<br />
Die eigenen Kunden wenden sich ab und entlegeneren<br />
Marktgebieten zu.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 35 30. Mai 2011<br />
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Die folgende Übersichtstabelle gibt Aufschluss über die Kaufkraftbindung<br />
in den einzelnen Ausgaben- und Warengruppen und belegt die zum Teil<br />
starken Spannen selbst innerhalb einzelner Fristigkeitsbereiche.<br />
Ausgabenbereiche<br />
Sortimentsnachfrage<br />
(Kaufkraft) in <strong>Holdorf</strong> in Euro<br />
p.a.<br />
Gesamtumsatz im<br />
<strong>Gemeinde</strong>gebiet in<br />
Euro p.a.<br />
Kaufkraftsaldo in<br />
Euro p.a.<br />
Abb. 20: Übersichtstabelle Bindungsquote des Einzelhandels in <strong>Holdorf</strong>, Stand 20.03.2011<br />
Bindungsquote<br />
der eigenen<br />
Kaufkraft in %<br />
Nahrungs- und Genußmittel 12.092.013 8.936.067 3.155.946 73,90<br />
Gesundheit- und Körperpflegemittel 2.231.083 1.833.153 397.931 82,16<br />
Büch., Schreibw., Papier, Zeit. 1.156.467 419.413 737.054 36,27<br />
Zwischensumme 15.479.563 11.188.632 4.290.931 72,28<br />
Bekleidung 2.739.204 492.750 2.246.454 17,99<br />
Schuhe 635.006 622.370 12.636 98,01<br />
Hausrat, Glas, Porzellan 456.571 221.085 235.487 48,42<br />
Spiel, Sport, Hobby, Camping, Foto,<br />
Optik<br />
2.088.444 493.500 1.594.944 23,63<br />
Bau/Heimw./Garten/Zoo 3.892.060 579.589 3.312.472 14,89<br />
Zwischensumme 9.811.286 2.409.293 7.401.993 24,56<br />
Möbel/Einr./Heimtex. 2.467.063 53.495 2.413.568 2,17<br />
Uhren/Schmuck, Leder,<br />
Geschenkartikel<br />
Kurzfristiger Bedarf<br />
Mittelfristiger Bedarf<br />
Langfristiger Bedarf<br />
311.720 26.400 285.320 8,47<br />
Unterhaltg./Techn./ Leuchten 2.743.183 376.604 2.366.580 13,73<br />
Zwischensumme 5.521.966 456.499 5.065.468 8,27<br />
Summe 30.812.815 14.054.423 16.758.392 45,61<br />
In der vorstehenden Berechnung sind noch auswärtige Kundenumsätze,<br />
wie eingangs bereits festgestellt, enthalten. Diese müssen im Rahmen festgestellter<br />
und gesicherter Erkenntnisse bereinigt werden.<br />
Im Zuge der vielfachen Händlergespräche und durch eine Rückmeldung<br />
aus den jeweiligen Konzernzentralen bestätigt, ist davon auszugehen, dass<br />
die Standorte des Penny-Lebensmitteldiscounters sowie der beiden vorhandenen<br />
Schlecker-Märkte geschlossen werden. Damit ist in den kommenden<br />
2 Jahren zu rechnen, also eine Zeit, die in etwa identisch ist mit<br />
der potenziellen Fertigstellung des hier untersuchten Planvorhabens.<br />
Diese derzeit generierten IST-Umsätze werden als Szenario-Berechnung in<br />
der folgenden Übersicht bereinigt.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 36 30. Mai 2011<br />
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Kurzfristiger Bedarf<br />
Ausgabenbereiche<br />
Bestand VK-<br />
Fläche/m²<br />
Flächenleistung<br />
m²/p.a./EUR<br />
Abb. 21: Übersichtstabelle Umsätze des Einzelhandels in <strong>Holdorf</strong> 2011 (Bereinigung)<br />
Umsatz p. a. / EUR<br />
Nahrungs- und Genußmittel 2.185 2.404 5.252.880<br />
Gesundheit- und Körperpflegemittel 337 4.846 1.630.844<br />
Bücher, Schreibwaren , Papierwaren 194 1.322 255.762<br />
Zwischensumme 2.715 2.630 7.139.486<br />
Mittelfristiger Bedarf<br />
Bekleidung 331 1.178 389.304<br />
Schuhe 201 2.454 493.272<br />
Hausrat, Glas, Porzellan, Geschenke 178 907 161.694<br />
Spiel, Sport, Hobby, Camping, Foto, Optik 255 1.502 382.900<br />
Bau-, Heimwerker-, Garten- u. zoolog. Bedarf 358 1.224 438.451<br />
Zwischensumme 1.323 1.410 1.865.621<br />
Langfristiger Bedarf<br />
Möbel, Einrichtg.,Haus/Heimtextil 65 631 41.028<br />
Uhren/Schmuck, Lederwaren, Geschenkart. 1 12.960 12.960<br />
Unterh.elektr.,Technik, Leuchten 196 1.428 279.816<br />
Zwischensumme 262 1.274 333.804<br />
Summe 4.300 2.172 9.338.911<br />
Der echte, in <strong>Holdorf</strong> von den eigenen Einwohnern aus <strong>Holdorf</strong> gebundene<br />
Umsatz beläuft sich - ohne Penny und Schleckermärkte - auf lediglich<br />
rd. 9.4 Mio. Euro. Dabei wird erinnert, dass die von auswärtigen Kunden erzielten<br />
Umsätze noch deutlich höher sind, da nicht alle Händler Angaben<br />
zu den Anteilen der Kundenherkunft tätigen konnten.<br />
Durch die vorstehenden Berechnungen wird deutlich, dass die Kaufkraftsalden<br />
(ungebundene Kaufkraft aus dem eigenen <strong>Gemeinde</strong>gebiet) in<br />
Kürze, wir rechnen realistisch mit 2013, deutlich höher ausfallen.<br />
Die nachstehende Übersicht zeigt die Folgen für die Bindungsquoten.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 37 30. Mai 2011<br />
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Ausgabenbereiche<br />
Nachfrage-<br />
volumen in<br />
Euro p.a.<br />
Umsatz im Gebiet<br />
Warengruppen in Euro<br />
Abb. 22 Übersichtstabelle Bindungsquote des Einzelhandels in <strong>Holdorf</strong> 2011 (Bereinigung nach<br />
Marktaustritt Penny und Schlecker)<br />
Das nicht gebundene Kaufkraftpotenzial nimmt damit im Saldo deutlich<br />
zu. Es nimmt für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> aus der Betrachtung der raumordnerischen<br />
Aufgaben sogar bedrohliche Werte von unter 1/3 an.<br />
Die Kaufkraftbindung geht nach Marktaustritt des Penny-Discounters und<br />
der Drogeriemärkte auf ein Niveau zurück, welches mit unter 50 % Kaufkraftbindung<br />
allein in den kurzfristigen Bedarfsgruppen dazu führt, dass sich<br />
jeder zweite Einwohner in <strong>Holdorf</strong> nicht mehr vollversorgen kann und deshalb<br />
in andere Marktgebiete abwandern wird.<br />
Das Abwanderungssyndrom wird sich nach dem „Schneeballprinzip“ über<br />
weitere Warengruppen ziehen.<br />
p.a.<br />
Kaufkraftsaldo in<br />
Euro p.a.<br />
Umsatz-<br />
kennziffer<br />
Nahrungs- und Genußmittel 12.092.013 5.252.880 6.839.133 43,44<br />
Gesundheit- und<br />
Körperpflegemittel<br />
2.231.083 1.630.844 600.239 73,10<br />
Büch., Schreibw., Papier, Zeit. 1.156.467 255.762 900.705 22,12<br />
Zwischensumme 15.479.563 7.139.486 8.340.077 46,12<br />
Bekleidung 2.739.204 389.304 2.349.900 14,21<br />
Schuhe 635.006 493.272 141.734 77,68<br />
Hausrat, Glas, Porzellan 456.571 161.694 294.877 35,41<br />
Spiel, Sport, Hobby, Camping, Foto,<br />
Optik<br />
2.088.444 382.900 1.705.544 18,33<br />
Bau/Heimw./Garten/Zoo 3.892.060 438.451 3.453.609 11,27<br />
Zwischensumme 9.811.286 1.865.621 7.945.665 19,02<br />
Möbel/Einr./Heimtex. 2.467.063 41.028 2.426.035 1,66<br />
Uhren/Schmuck, Leder,<br />
Geschenkartikel<br />
Kurzfristiger Bedarf<br />
Mittelfristiger Bedarf<br />
Langfristiger Bedarf<br />
311.720 12.960 298.760 4,16<br />
Unterhaltg./Techn./ Leuchten 2.743.183 279.816 2.463.367 10,20<br />
Zwischensumme 5.521.966 333.804 5.188.162 6,05<br />
Summe 30.812.815 9.338.911 21.473.904 30,31
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 38 30. Mai 2011<br />
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Diese Entwicklungen hat die <strong>Gemeinde</strong> erkannt und beabsichtigt ein zeitgerechtes<br />
Gegenlenken. In der Ortsmitte von <strong>Holdorf</strong> werden auf dem<br />
ehemaligen (Brach-) Gelände der Firma Möbel Böckmann mehrere<br />
Fachmärkte sowie ein Lebensmittelmarkt geplant.<br />
Auf dem Gelände des ehemaligen Möbelhauses Böckmann sind neue<br />
Verkaufsflächen für den Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche von ca.<br />
2.400 qm vorgesehen. Das entspricht in etwa einem Bauvolumen mit einer<br />
Geschossfläche von ungefähr 3.070 qm.<br />
A<br />
b<br />
b<br />
.<br />
2<br />
3<br />
:<br />
V<br />
o<br />
r<br />
planung GENOS GmbH, Plan V2 01.09.2010<br />
VERKAUFSFLÄCHENBERECHNUNG DES PLANVORHABENS:<br />
Die Planungsunterlagen, die als Grundlage für die Analyse zur Verfügung<br />
gestellt wurden, lassen die Verkaufsflächen aus der Ableitung über Bruttogeschoßflächen<br />
genau eingrenzen. Soweit konkrete Betreiber noch nicht<br />
endgültig feststehen, wurden fehlende Verkaufsflächenangaben für diese<br />
Einzelhandelsformen über die Berechnung der im Facheinzelhandel üblichen<br />
Flächenverhältnisse zwischen Bruttogeschoss- und Verkaufsflächen<br />
bestimmt und den weiteren Berechnungen zugrunde gelegt.<br />
Vertriebstyp<br />
Verkaufsfläche<br />
in m²<br />
Geschossfläche m²<br />
(unverbindliche<br />
Angaben)<br />
Lebensmittelmarkt Rewe 1.515 2.000<br />
Drogerie-Markt Schlecker 375 400<br />
Fachmarkt n.n. 120 130<br />
Heimtiermarkt 362 450<br />
Bäcker 25 120<br />
Summe 2.397 3.100<br />
Hinweise<br />
Derzeit können von der<br />
Gesamtverkaufsflächenplanung<br />
lediglich 2.277 qm<br />
sortimentsweise zugeordnet<br />
werden. Die Differenz von 120 qm<br />
entspricht der Fläche des noch<br />
nicht feststehenden<br />
Fachmarktes.<br />
Abb. 24: Verkaufsflächenplanung der Einzelhandelsnutzungen (Verkaufs- und Bruttogeschoßflächen)
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 39 30. Mai 2011<br />
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Aus dem Planungsmix und der Lage des Entwicklungsgrundstückes ableitbar<br />
ist der Planungsstandort als kombinierter Nahversorgungs- und Fachmarktstandort<br />
zu verstehen.<br />
Die geplanten Warenangebote der Kurzfristigen Ausgabenbereiche (Lebensmittelmarkt,<br />
Drogeriemarkt, Bäcker) sollen bestehende und absehbar<br />
größer werdende Versorgungslücken in <strong>Holdorf</strong> schließen und damit der<br />
Ortsmitte von <strong>Holdorf</strong> eine zentrale „Bedeutung“ geben.<br />
Darüber hinaus soll ein Tierfachmarktbetreiber für diese Fachmarktagglomeration<br />
mietvertraglich gebunden werden. Im Zuge der betriebswirtschaftlichen<br />
Erfordernisse zur Betriebsaufgabe der bestehenden Schlecker-<br />
Drogeriemärkte ist es als realistisch anzusehen, dass ein flächenmäßig moderner<br />
Drogeriemarkt angesiedelt werden kann, der voraussichtlich durch<br />
Schlecker wieder belegt werden wird.<br />
Die Planüberlegungen gehen von einer zusätzlichen Lebensmittelvollversorgung<br />
als Hauptfrequenzbringer und Hauptmieter innerhalb der Ortsmitte<br />
aus.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 40 30. Mai 2011<br />
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STÄDTEBAULICHES EINZELHANDELSKONZEPT<br />
‚ZENTRALE VERSORGUNGSBEREICHE‘ – BEGRIFFSBESTIMMUNG<br />
Der Begriff der ‚Zentralen Versorgungsbereiche‘ ist im Rahmen der Novellierung<br />
des Baugesetzbuches in § 34 Abs. 3 BauGB im Jahre 2006 eingeführt<br />
worden. Demzufolge dürfen von Vorhaben innerhalb im Zusammenhang<br />
bebauter Ortsteile keine schädlichen Auswirkungen auf ‚Zentrale<br />
Versorgungsbereiche’ in der <strong>Gemeinde</strong> oder in anderen <strong>Gemeinde</strong>n ausgehen.<br />
Die Intention des Schutzes ‚Zentraler Versorgungsbereiche’ wurde mit der<br />
Novellierung des BauGB 2006 aufgegriffen, indem einerseits der Planungsgrundsatz<br />
des § 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB um die Erhaltung und Entwicklung<br />
‚Zentraler Versorgungsbereiche’ ergänzt wurde und anderseits durch § 9<br />
Abs. 2a BauGB einfache Bebauungspläne im unbeplanten Innenbereich<br />
zur Erhaltung oder Entwicklung ‚Zentralen Versorgungsbereiche‘ aufgestellt<br />
werden können.<br />
‚Zentrale Versorgungsbereiche’ definieren somit seitens der Stadtentwicklungsplanung<br />
festzulegende ‚Schutzräume‘ zur Absicherung und Weiterentwicklung<br />
von integrierten Einzelhandelslagen. Einzelhandelsvorhaben<br />
außerhalb der ‚Zentralen Versorgungsbereiche‘ dürfen keine schädlichen<br />
Auswirkungen auf die Versorgungsstrukturen innerhalb der ‚Zentralen Versorgungsbereiche’<br />
haben. Werden schädliche Auswirkungen nachgewiesen,<br />
so kann ein Planvorhaben außerhalb des ‚Zentralen Versorgungsbereichs’<br />
im unbeplanten Innenbereich abgelehnt werden.<br />
Zentrale Versorgungsbereiche zeichnen sich aus durch:<br />
• ein vielfältiges und dichtes Angebot an öffentlichen und privaten Versorgungs-<br />
und Dienstleistungseinrichtungen der Verwaltung, der Bildung,<br />
der Freizeit und des Einzelhandels,<br />
• eine städtebaulich integrierte Lage innerhalb eines im Regionalplan<br />
dargestellten Allgemeinen Siedlungsbereiches,<br />
• eine gute verkehrliche Einbindung in den ÖPNV.<br />
Die Abgrenzungen der Einkaufslagen des örtlichen Einzelhandels spiegeln<br />
die Zentralität und Bedeutung spezifischer Abschnitte der <strong>Gemeinde</strong> wider.<br />
Der Ortsgrundriss, die Lage der Einkaufsbereiche im Siedlungsgefüge<br />
und die allgemeine zentralörtliche Funktion der Lagen sind die relevanten<br />
Kriterien für die Beurteilung von Einkaufslagen und Lagequalitäten. Dabei<br />
ist zu berücksichtigen, dass an A-Lagen in Oberzentren völlig andere Anforderungen<br />
zu stellen sind als an A-Lagen in Unterzentren.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 41 30. Mai 2011<br />
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Folgende Kriterien spielen bei der Abgrenzung der Einkaufslagen eine Rolle:<br />
Passantenfrequenz<br />
Besatzdichte mit Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen<br />
Attraktivität des Besatzes<br />
Branchen- und Betriebstypenmix<br />
Filialisierungsgrad<br />
Ladenleerstände, gefährdete Standorte und nichtadäquate Nutzungen<br />
ORIENTIERUNG AM VORHANDENEN EINZELHANDELSBESTAND<br />
Die räumliche Abgrenzung der Bereiche ist eng am derzeitigen Bestand<br />
zentraler Nutzungen, insbesondere der Einzelhandelsnutzungen, vorgenommen.<br />
Heute bereits bekannte Ergänzungsflächen werden berücksichtigt.<br />
Die Funktion der hier definierten ‚Zentralen Versorgungsbereiche’ liegt<br />
allein in der Steuerung der Einzelhandelsentwicklung im <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />
Dies bedeutet z.B., dass bestimmte Bereiche des <strong>Holdorf</strong>er Hauptgeschäftsbereiches,<br />
die z.B. durch öffentliche Einrichtungen geprägt sind,<br />
dann nicht in die ‚Zentralen Versorgungsbereiche’ einbezogen werden,<br />
wenn eine Einzelhandelsentwicklung an gleicher Stelle nicht vorgesehen<br />
ist.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 42 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Die folgende Funktionskarte dokumentiert den derzeitigen wesentlichen<br />
Einzelhandelsbesatz der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong>.<br />
Abb.: Einzelhandelsbesatz und Funktionskarte (eigene Darstellung auf der Grundlage<br />
des Katasterplanes der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong>)<br />
Bereiche außerhalb der Zentren, in denen bereits großflächiger zentrenrelevanter<br />
Einzelhandel stattfindet, müssen nicht umgrenzt werden (Fachmarktagglomerationen).<br />
Für sie gilt Bestandsschutz.<br />
Die Abgrenzung ‚Zentraler Versorgungsbereiche‘ darf nicht zur nachträglichen<br />
‚Legitimierung‘ nicht integrierter Standorte führen. ‚Zentrale Versorgungsbereiche’<br />
definieren ein zukünftiges, gesichertes Entwicklungsangebot<br />
für Investoren und Projektentwickler und definieren schützenswerte Einzelhandelsstrukturen<br />
der Citylagen, Nebenzentren und Nahversorgungsbereiche.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 43 30. Mai 2011<br />
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Ausgehend vom vorhandenen Bestand an Versorgungsangeboten umfassen<br />
die Abgrenzungen, da wo planerisch sinnvoll, auch Flächen für eine<br />
zukünftige Erweiterung. Der ‚Zentrale Versorgungsbereich’ ist so abgegrenzt,<br />
dass er zukünftig ausreichend Möglichkeiten zur Weiterentwicklung<br />
des ‚Zentralen Versorgungsbereiches’ bietet. Dieser kann durch Umstrukturierungen<br />
im Bestand oder durch Aktivierung von Erweiterungsflächen erfolgen.<br />
Abb.: Zentraler Versorgungsbereich und Sonderstandorte des Einzelhandels (eigene<br />
Darstellung)
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 44 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Die im Norden der <strong>Gemeinde</strong> befindlichen Gewerbegebiete beinhalten<br />
bereits verschiedene, attraktive Einzelhandelsnutzungen. Das Gewerbegebiet<br />
ist das „Entree“ der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Neben einem Lebensmitteldiscounter (Penny) sind zwei attraktive Einzelhandelsverkäufe,<br />
Sport Böckmann und Panther Batterien mit jeweiligen<br />
kleineren Verkaufseinrichtungen an Endverbraucher präsent.<br />
Aus den teils sporadisch, aber auch gezielt von Kunden aufgesuchten Einzelhandelsbeständen<br />
wird eine affine und den Zentrenbereich der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Holdorf</strong> stärkende Ausweitung mit im Wesentlichen nicht zentrenrelevanten<br />
Sortimenten empfohlen.<br />
BERÜCKSICHTIGUNG DER PROZESSHAFTIGKEIT DER GEMEINDEENTWICKLUNG<br />
Die räumliche Festlegung dieser hier getroffenen Empfehlung für die Festlegung<br />
eines Einzelhandelsspielraumes hat keinen endgültigen Charakter.<br />
Es steht der <strong>Gemeinde</strong>vertretung offen, bei Fällen, die nicht mit dem Einzelhandelskonzept<br />
übereinstimmen, eine Änderung des Konzeptes zu beschließen.<br />
Die Verwaltung wird in diesen Fällen die voraussichtlichen Auswirkungen<br />
auf das Zentrensystem prüfen und die Politik informieren.<br />
EINDEUTIGKEIT UND PARZELLENSCHÄRFE<br />
‚Zentrale Versorgungsbereiche’ müssen nach der geltenden Rechtsprechung<br />
eindeutig bestimmt sein. Es reicht nicht aus, sie vage, z.B. als<br />
kreisförmige Markierungen zu definieren. Es muss eine weitestgehend parzellenscharfe<br />
Abgrenzung erfolgen, um eindeutig definieren zu können,<br />
welche Betriebe oder Grundstücke im ‚Zentralen Versorgungsbereich’ liegen<br />
und somit schützenswert sind.<br />
ZIELE DER ZUKÜNFTIGEN EINZELHANDELSENTWICKLUNG IN HOLDORF<br />
Zentren- bzw. auch nahversorgungsrelevante Sortimente an städtebaulich<br />
nicht integrierten Standorten können gemäß dem Konzept durch Überschneidungen<br />
mit Angeboten in den städtebaulich funktionalen Zentren<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> bei gleichzeitig wesentlich günstigeren Wettbewerbsbedingungen<br />
(z.B. niedrigere Pachten, niedrigere qm Preise, kundenfreundlichere<br />
Parkoptionen oder bessere Expansionsbedingungen)<br />
kurz- bis mittelfristig zu einem massiven Bedeutungsverlust der zentralen<br />
Versorgungsbereiche (Innen<strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong>, Nahversorgungszentren)<br />
führen. Dem Bedeutungsverlust beabsichtigt das Konzept mit folgenden<br />
Zielen zu begegnen.
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 45 30. Mai 2011<br />
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ZIELE<br />
Das übergeordnete Handlungsziel für die zukünftige Einzelhandelsentwicklung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> ist die Sicherung und der Ausbau der<br />
grundzentralen Versorgungsfunktion sowie eines attraktiven Einzelhandelsangebotes<br />
in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong>.<br />
Die Attraktivität eines Einzelhandelsstandorts bestimmt sich maßgeblich<br />
durch die Faktoren Quantität (Verkaufsfläche), struktureller Mix<br />
(Vielfalt der Branchen, Sortimentstiefe, Betriebsformen, Betriebsgrößen<br />
und -konzepte) sowie Qualität des vorhandenen Angebots.<br />
Nur unter entsprechender Berücksichtigung all dieser Faktoren, kann<br />
es gelingen, den Einzelhandelsstandort <strong>Holdorf</strong> attraktiv zu gestalten<br />
und auch längerfristig zu erhalten bzw. zu sichern.<br />
Ziel muss es daher sein, ein vielfältiges und gut strukturiertes Angebot,<br />
insbesondere in den Warengruppen der kurz- und mittelfristigen Bedarfsstufe<br />
zu erlangen bzw. zu erhalten, das der zentralörtlichen Versorgungsfunktion<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> als Grundzentrum gerecht<br />
wird.<br />
Nur ein klares Konzept mit verbindlichen Aussagen zur zukünftigen<br />
räumlichen, quantitativen und qualitativen Steuerung der Einzelhandelsentwicklung<br />
kann verhindern, dass die zentralen Versorgungsbereiche<br />
und insbesondere der Hauptgeschäftsbereich in der Innen<strong>Gemeinde</strong><br />
als Einzelhandelsstandorte an Bedeutung verlieren.<br />
Zur Verwirklichung der aufgeführten Ziele bedarf es konkreter Instrumentarien.<br />
Zum einen müssen gemäß dem Konzept eindeutige Kriterien festgelegt<br />
werden, die eine Typisierung und Definition von Zentren / Einzelhandelsstandorten<br />
und somit eine Kategorisierung der Bereiche ermöglichen.<br />
Zum erscheint es als wichtig, eine verbindliche Sortimentsliste zu verabschieden,<br />
die angibt, in welchen Bereichen welche Sortimente verkauft<br />
werden dürfen. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass die aus Sicht des<br />
Konzeptes richtigen Methoden und Auflagen in den jeweiligen Gebieten<br />
Anwendung finden bzw. beachtet werden.<br />
Im Folgenden werden die Instrumente definiert.
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ALLGEMEINE KRITERIEN ZUR TYPISIERUNG UND DEFINITION VON ZENTREN/<br />
EINZELHANDELSSTANDORTEN<br />
Abb.: Kriterienkatalog<br />
HOLDORFER SORTIMENTSLISTE<br />
Anhand der ‚<strong>Holdorf</strong>er Sortimentsliste‘ wird festgelegt, welche Sortimente<br />
in welchen Gebieten verkauft werden dürfen. Im Hauptgeschäftsbereich<br />
dürfen sowohl nahversorgungsrelevante Sortimente als auch zentrenrelevante<br />
Sortimente verkauft werden. In Nahversorgungszentren dürfen nahversorgungsrelevante<br />
Sortimente verkauft werden. An Sonderstandorten<br />
dürfen nichtzentrenrelevante Sortimente verkauft werden. Diese Liste dient<br />
der Steuerung der Einzelhandelsentwicklung im SUB.<br />
Nachstehend werden die für den <strong>Gemeinde</strong>-Umland-Bereich <strong>Holdorf</strong> zentrenrelevanten<br />
Sortimente sowie die nicht zentrenrelevanten Sortimente zusammenfassend<br />
dargestellt. Die Zentrenrelevanz ergibt sich dabei vor allem<br />
aus der konkreten Verteilung der Einzelhandelsangebote im <strong>Gemeinde</strong>-Umland-Bereich<br />
<strong>Holdorf</strong> selbst.<br />
Die Leit- oder Magnetfunktion einzelner Anbieter bzw. Sortimente, Kopplungsaffinitäten,<br />
quantitative oder qualitative Angebotsschwerpunkte, Betriebsstrukturen<br />
etc., aber auch die allgemeine Bedeutung der entspre-
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chenden Warengruppen für zentrale Einzelhandelslagen in <strong>Holdorf</strong> sind<br />
weitere bestimmende Faktoren für die Zentrenrelevanz.<br />
Auch wenn die entsprechende(n) Warengruppe(n) derzeit nicht oder nur<br />
zu einem geringen Anteil im <strong>Holdorf</strong>er Hauptgeschäftsbereich verortet ist,<br />
ist / sind sie aber für die Attraktivität und Lebensfähigkeit dieser Standorte<br />
besonders wichtig. Darüber hinaus kann eine Warengruppe als zentrenrelevant<br />
definiert werden, sofern deren Realisierung realistisch ist.<br />
Darüber hinaus werden auch die nicht zentrenrelevanten Sortimente in<br />
der Liste dargestellt.<br />
Zentrenrelevante Sortimente<br />
Bekleidung (Damen, Herren, Kinder)<br />
Bücher<br />
Computer und Zubehör, Telekommunikation<br />
Elektrokleingeräte, Leuchten<br />
Fahrräder und Zubehör<br />
Farben, Lacke, Tapeten<br />
Foto, Film<br />
Geschenkartikel<br />
Glas/ Porzellan/ Keramik, Hausrat<br />
Großelektro - weiße Ware<br />
Heimtextilien, Kurzwaren, Handarbeitsbedarf<br />
Kunstgegenstände, Antiquitäten<br />
Lederwaren, Kürschnerwaren (inkl. Pelze,<br />
Taschen, Schulranzen)<br />
Musikinstrumente<br />
Optik, Hörakustik<br />
Sanitätswaren inkl. Orthopädische Artikel<br />
Schreibwaren<br />
Schuhe<br />
Spielwaren (inkl. Hobbybedarf, Basteln)<br />
Sportartikel, Sportschuhe, Sportbekleidung<br />
Uhren und Schmuck<br />
Unterhaltungselektronik (TV, HiFi, Video, Tonund<br />
Datenträger) - braune Ware<br />
Wäsche, Strümpfe, sonstige Bekleidung<br />
Werkzeuge, Eisenwaren<br />
Zoologischer Bedarf für Heimtiere<br />
Nahversorgungsrelevante Sortimente<br />
Lebensmittel (inkl. Getränke)<br />
Reformwaren<br />
Biowaren<br />
Drogerieartikel/ Parfümerieartikel inkl.<br />
Apotheken<br />
Schnittblumen<br />
Kioskbedarf/ Zeitschriften<br />
Nichtzentrenrelevante Sortimente<br />
Baustoffe, Baumarktartikel<br />
Bodenbeläge (inkl. Teppiche und Teppichböden)<br />
Büromaschinen<br />
Campingartikel<br />
Gartenbedarf (inkl. Pflanzen)<br />
Kfz-Zubehör<br />
Möbel (inkl. Matratzen)<br />
Sanitärwaren<br />
Zoologischer Sonderbedarf für Großtiere<br />
STANDORTBEZOGENE EMPFEHLUNGEN FÜR DIE ENTWICKLUNGSBEREICHE DES<br />
HOLDORFER EINZELHANDELS<br />
Im Folgenden werden die Empfehlungen für den „Hauptgeschäftsbereich“<br />
(Zentraler Versorgungsbereich = ZVB) und für die Gewerbegebiete<br />
„Wischhäuser“, „In den Wiesen“ und „Industriestraße“ Empfehlung wiedergegeben.
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ENTWICKLUNGSZIELE HAUPTGESCHÄFTSBEREICH HOLDORFER INNENGEMEINDE<br />
Das Hauptziel ist der Erhalt und die nachhaltige Sicherung der Versorgungsstruktur<br />
und -qualität des Hauptgeschäftsbereichs in der Innen<strong>Gemeinde</strong>.<br />
Aufgrund einer bereits bestehenden bemerkenswert breiten und<br />
auch qualitativen Angebotsausstattung und -struktur im Hauptgeschäftsbereich<br />
ist in erster Linie eine Arrondierung des Angebotsspektrums, insbesondere<br />
durch zielgerichtete, branchenspezifische Weiterentwicklungen<br />
mit Schwerpunkt in zentrenrelevanten Sortimenten empfehlenswert, um<br />
die Attraktivität dieses räumlichen Entwicklungs- und Angebotsschwerpunkts<br />
sichern zu können. In diesem Zusammenhang bieten sich Waren aller<br />
Bedarfsstufen an.<br />
Ein breites Sortimentsspektrum ist vorhanden und beinhaltet die Leitbranchen<br />
des Hauptgeschäftsbereichs. Neben den grundversorgungsrelevanten<br />
Leitbranchen der kurzfristigen Bedarfsstufe (z.B. Nahrungs- und Genussmittel<br />
oder Gesundheits- und Körperpflegeartikel) bieten sich aufgrund<br />
der hohen Leitfunktion für zentrale Einzelhandelslagen die Warengruppen<br />
Bekleidung/Wäsche, Schuhe/Lederwaren, GPK/Hausrat/-<br />
Geschenkartikel, weiße und braune Ware sowie ferner Spielwaren/Hobbyartikel<br />
und insbesondere Sport-/ Camping- und Outdoorartikel<br />
an.<br />
Zur Positionierung des zentralen Versorgungsbereiches gegenüber nicht integrierten<br />
Standorten ist es notwendig und sinnvoll, weitere Entwicklungen<br />
an diesen städtebaulich sinnvollen Standort zu lenken.<br />
Aus diesem Grund und zur Wahrung seiner Versorgungsfunktion dient der<br />
Hauptgeschäftsbereich in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> als eindeutiges Vorranggebiet<br />
für zukünftige zentrenrelevante Einzelhandelsansiedlungen, insbesondere<br />
in den zentrenprägenden Leitbranchen der kurz- und mittelfristigen<br />
Bedarfsstufe.<br />
Zusätzliche Einzelhandelsansiedlungen können in diesem Zusammenhang<br />
sinnvoll sein, wenn dies zu einer nachhaltigen Profilierung des Hauptgeschäftsbereichs<br />
durch eine aus städtebaulichen und siedlungsräumlichen<br />
Gesichtspunkten vorteilhafte Konzentration des Einzelhandels beiträgt (Innen-<br />
vor Außenentwicklung).<br />
Eine mögliche Schwächung von dezentralen bereits heute bestehenden<br />
Einzelhandelsstandorten wird dabei langfristig unter dem Aspekt der<br />
gleichzeitigen Positionierung des Hauptgeschäftsbereichs im kommunalen<br />
Gefüge ausdrücklich akzeptiert (Eingangsfunktion der nördlichen Gewerbegebiete).
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RÄUMLICHE ENTWICKLUNGSOPTIONEN HAUPTGESCHÄFTSBEREICH HOLDORFER<br />
INNENGEMEINDE<br />
Vor dem Hintergrund der begrenzten räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
innerhalb der bestehenden Strukturen des Hauptgeschäftsbereiches in<br />
seiner derzeitigen Abgrenzung ist es sinnvoll, zusätzliche Flächen, die unmittelbar<br />
an die heutigen Einzelhandelslagen des Hauptgeschäftsbereichs<br />
angrenzen, als Entwicklungsbereiche bzw. Potenzialflächen zur räumlichen<br />
Entwicklung des Hauptgeschäftszentrums optional auszuweisen.<br />
Auf diese Weise stehen auch zukünftig Flächen unmittelbar im Hauptgeschäftsbereich<br />
für eine Einzelhandelsentwicklung zur Verfügung, so dass<br />
ein Stillstand der Einzelhandelsentwicklung bzw. eine reine Negativ- bzw.<br />
Verhinderungsplanung vermieden wird.<br />
Potenzielle Entwicklungsflächen sind in diesem Zusammenhang vor allem<br />
beim Gelände entlang dem bisherigen Möbelhaus Böckmann und dem<br />
bestehenden Lebensmittelversorger Markant (mit Getränkemarkt BigBox<br />
und Schlecker) zu suchen.<br />
Insgesamt ist aufgrund der bestehenden Angebotsausstattung keine zwingende<br />
Erweiterung der hier empfohlenen Hauptgeschäftslagen erforderlich.<br />
Der zukünftige zentrale Versorgungsbereich der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> setzt<br />
sich aus dem heutigen Hauptgeschäftsbereich und des soeben definierten<br />
Erweiterungsbereichs zusammen. Die Entwicklung eines Angebots in<br />
zentrenrelevanten Sortimenten außerhalb dieses Bereichs muss hinsichtlich<br />
möglicher städtebaulicher Auswirkungen bzw. potenzieller Synergieeffekte<br />
auf das Zentrum kritisch überprüft werden.<br />
ENTWICKLUNGSZIELE GEWERBEGEBIETE<br />
Grundsätzlich ist der Entwicklungsbereich in den Gewerbegebieten „In<br />
den Wiesen“, „Industriestraße“ und „Wischhäuser“ im Rahmen der räumlich-funktionalen<br />
Angebotsstruktur als Ergänzungs- und Vorrangstandort für<br />
nicht zentrenrelevanten Einzelhandel gut geeignet.<br />
Im Sinne der Verhinderung einer verschärften Wettbewerbssituation zum<br />
zentralen Versorgungsbereich Innen<strong>Gemeinde</strong> ist ein empfehlenswerter<br />
(weiterer) Ausbau des zentrenrelevanten Angebots jedoch restriktiv zu behandeln.<br />
Stattdessen ist der Standort als Vorrangstandort für die Ansiedlung<br />
nicht zentrenprägender Einzelhandelssortimente in funktionaler Ergänzung<br />
zum Hauptgeschäftsbereich Innen<strong>Gemeinde</strong> zu betrachten.<br />
Die vorhandenen Betriebe mit zentrenrelevantem Kernsortiment (Penny,<br />
Sport Böckmann) genießen dabei Bestandsschutz. Eine weitere Ansiedlung<br />
zentrenrelevanten Einzelhandels, insbesondere in Form großflächiger Betriebe,<br />
ist zukünftig planungsrechtlich auszuschließen.
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RÄUMLICHE ENTWICKLUNGSOPTIONEN GEWERBEGEBIET<br />
Im Anschluss zu den Empfehlungen der einzelnen Gebiete werden die<br />
Grundsätze zur zukünftigen räumlichen Steuerung und Entwicklung des<br />
Einzelhandels und der Zentren im <strong>Gemeinde</strong>-Umland-Bereich <strong>Holdorf</strong> aufgeführt.<br />
Bei den Grundsätzen 1 – 3 handelt es sich um ein verbindliches<br />
Regelwerk, welches die Rechte und Pflichten für die am Geschehen beteiligten<br />
Akteure (<strong>Gemeinde</strong>verwaltung, Politik, Investoren, Konsumenten)<br />
festlegt.<br />
GRUNDSÄTZE ZUR ZUKÜNFTIGEN RÄUMLICHEN STEUERUNG UND ENTWICKLUNG<br />
DES EINZELHANDELS UND DER ZENTREN IM GEMEINDE-UMLAND-BEREICH<br />
HOLDORF<br />
Die Ergebnisse der Ermittlung der absatzwirtschaftlichen Spielräume bedeuten<br />
für <strong>Holdorf</strong>, dass weniger ein quantitativer Ausbau als vielmehr die<br />
räumlich-strukturelle Verbesserung der Angebotssituation die Ziele der Einzelhandelsentwicklung<br />
in <strong>Holdorf</strong> sicherstellen können.<br />
Für <strong>Holdorf</strong> bedeutet dies, dass neue oder sich vergrößernde Anbieter nur<br />
bewusst, mit Blick auf die Gesamtentwicklung als Konkurrenz „gesetzt“<br />
werden sollen. Dies impliziert eine eingehende Prüfung sowohl des Angebotsschwerpunktes<br />
als auch der Verkaufsfläche zusätzlicher Anbieter.<br />
Mögliche Ausnahmen hinsichtlich einer Überschreitung des aufgezeigten<br />
quantitativen Entwicklungsspielraums indes müssen im Detail geprüft werden.<br />
Diese Ausnahmen können dann sinnvoll sein, wenn sie die angestrebte<br />
räumlich-strukturelle Entwicklung des Einzelhandels in <strong>Holdorf</strong> forcieren<br />
können.<br />
So ist eine Neuansiedlung oder Erweiterung von Einzelhandelsbetrieben<br />
(auch bei Überschreitung der absatzwirtschaftlichen Entwicklungsspielraume)<br />
z.B. dann sinnvoll, wenn Sie zur Stärkung der zentralen Versorgungsbereiche,<br />
der räumlichen Konzentration des nicht-zentrenrelevanten<br />
Einzelhandels in den vorstehend genannten Gewerbegebieten oder zur<br />
Sicherung wichtiger Grund- und Nahversorgungsbetriebe in den Siedlungsbereichen<br />
beitragen.<br />
Im Hinblick auf eine langfristige Sicherung und Stärkung der Einzelhandels-<br />
und Zentrenentwicklung im <strong>Gemeinde</strong>-Umland-Bereich <strong>Holdorf</strong> sollten für<br />
die zukünftige räumliche Einzelhandelsentwicklung grundsätzliche Strategien<br />
im Benehmen mit der Raumordnung / Landesplanung entwickelt<br />
werden.<br />
Die zentralörtliche Bedeutung des Grundzentrums <strong>Holdorf</strong> ist nachweislich<br />
nicht in den eigenen <strong>Gemeinde</strong>grenzen gelegen, sondern von höchster<br />
Bedeutung für die wirtschaftliche Gesamtentwicklung der Region.
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Vor dem Hintergrund der o.g. Ziele sowie unter Berücksichtigung der Bewertung<br />
der Ausgangssituation einerseits sowie der zukünftigen entwicklungsbestimmenden<br />
Faktoren andererseits sollen für <strong>Holdorf</strong> die folgenden<br />
Grundsätze zur räumlichen Einzelhandels- und Zentrenentwicklung gelten<br />
und durch entsprechende politische Beschlusse untermauert werden.<br />
So können sowohl intern (Selbstbindung; zukünftige Bauleitplanverfahren)<br />
als auch extern (für vorhandene Gewerbetreibende und potenzielle zukünftige<br />
Investoren) wichtige Signale gesetzt werden. Erst mit diesem<br />
Schritt kann es gelingen, allen Beteiligten Planungs-, Investitions- und<br />
Rechtssicherheit zu gewährleisten.<br />
Dabei sei insbesondere im Hinblick auf die zukünftige bauleitplanerische<br />
Umsetzung auch an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen, dass das Einzelhandels-<br />
und Zentrenkonzept eine wichtige Entscheidungsgrundlage für<br />
zukünftige politische wie städtebauliche Entscheidungen in Richtung Einzelhandels-<br />
und Zentrenentwicklung im <strong>Gemeinde</strong>-Umland-Bereich <strong>Holdorf</strong><br />
darstellt.<br />
Es gibt Leitvorstellungen und Grundsätze vor, die im (bauleitplanerischen)<br />
Einzelfall umzusetzen sind.<br />
Gleichsam sind die Kommunen des <strong>Gemeinde</strong>-Umland-Bereichs <strong>Holdorf</strong><br />
nicht von der Pflicht entbunden, in jedem Einzelfall zu prüfen, welche bauleitplanerischen<br />
Festsetzungen städtebaulich gerechtfertigt werden können<br />
und mit dem Abwägungsgebot vereinbar sind.<br />
GRUNDSATZ<br />
Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Sortimenten dürfen zukünftig<br />
nur noch im Hauptgeschäftsbereich der <strong>Holdorf</strong>er Innen<strong>Gemeinde</strong> zugelassen<br />
werden. Sortimente die zum zentrenrelevanten Hauptsortiment gehören,<br />
wurden bei der Konzepterstellung definiert und werden in der „<strong>Holdorf</strong>er<br />
Liste“ hinterlegt.<br />
Ausnahmsweise können Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Nebensortimenten<br />
außerhalb des Hauptgeschäftsbereichs der <strong>Holdorf</strong>er Innen<strong>Gemeinde</strong><br />
zugelassen werden, sofern von Ihnen keine Negativwirkung<br />
auf den zentralen Versorgungsbereich der Innen<strong>Gemeinde</strong> zu erwarten<br />
sind.<br />
Dies ist in der Regel dann anzunehmen, sofern keine strukturprägende<br />
Größenordnung überschritten wird und es sich ansonsten um einen Einzelhandelsbetrieb<br />
mit überwiegend nicht zentrenrelevantem Hauptsortiment<br />
handelt.<br />
Dabei gilt eine Verkaufsflächengröße ab 100 qm grundsätzlich als prüfungsrelevant.<br />
Oberhalb dieser Verkaufsflächengröße der Nebensortimente<br />
ist dabei der Nachweis zu erbringen, dass der zentralörtliche Versor-
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gungsbereich oder einzelne Geschäfte nicht oder nur unmaßgeblich geschädigt<br />
werden. Bei der Prüfung der Umsatzumverteilungswirkung gilt die<br />
Festlegung einer 7-Prozent-Grenze, bezogen auf den Umsatz eines einzelnen<br />
Geschäftes bzw. des Hauptgeschäftsbereiches insgesamt.<br />
In solchen hier nicht genannten Gewerbe- und Industriegebieten sowie in<br />
Abhängigkeit von der jeweiligen Zweckbestimmung und den vorhandenen<br />
textlichen Festsetzungen ist die Ansiedlung und Erweiterung von Einzelhandelsbetrieben<br />
mit zentrenrelevanten Hauptsortimenten unabhängig<br />
von der Größenordnung generell auszuschließen.<br />
Bestehende Betriebe im Gewerbegebiet, welche zentrenrelevante Hauptsortimente<br />
anbieten, sollten generell keine Verkaufsflächenerweiterung für<br />
diese zentrenrelevanten Hauptsortimente durchführen dürfen. Folgende<br />
Grafik bildet die Empfehlung für die Festlegung eines ‚Zentralen Versorgungsbereiches’<br />
in <strong>Holdorf</strong> ab:<br />
Abb.: Vorschlag zur Festlegung eines zentralen Versorgungsbereiches (eigene Darstellung<br />
auf der Grundlage der Katasterpläne <strong>Holdorf</strong>)
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 53 30. Mai 2011<br />
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VORGEHENSWEISE BEI DER BEURTEILUNG VON EINZELHANDELSVORHABEN<br />
Wesentliche Einzelhandelsvorhaben sollten einer interdisziplinär besetzten<br />
Arbeitsgruppe Einzelhandel vorgelegt werden. Diese könnte aus Vertretern<br />
der Industrie- und Handelskammer Oldenburg, des Wirtschaftsforums und<br />
der Abteilungen Stadtplanung, Bauordnung, Verkehr und Wirtschaftsförderung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong> bestehen.<br />
Die Gründung der Arbeitsgruppe (AG) sollte vom Rat der Stadt beschlossen<br />
werden. Die AG bewertet die Einzelhandelsvorhaben anhand der Leitlinien<br />
des Einzelhandelskonzeptes und empfiehlt der Verwaltung eine entsprechende<br />
Vorgehensweise.<br />
Folgende Grundsätze sollten dabei berücksichtigt werden:<br />
Für Vorhaben mit reinem Angebot an nicht zentrenrelevanten Sortimenten<br />
besteht generell kein Steuerungsbedarf, sofern einer raumverträglichen<br />
Ansiedlung aus den vorhandenen Kaufkraftpotenzialen der<br />
<strong>Gemeinde</strong> zweifelsohne zugestimmt werden kann. Regelungserfordernisse<br />
ergeben sich dagegen im Bereich der zentrenrelevanten<br />
Randsortimente.<br />
Ansiedlungsvorhaben aus dem Bereich der nahversorgungsrelevanten<br />
Sortimente innerhalb des definierten ‚Zentralen Versorgungsbereiches’<br />
sind als konzeptkonform einzustufen.<br />
Dem Lebensmitteleinzelhandel kommt eine besondere Bedeutung im<br />
Hinblick auf die Sicherung der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung<br />
zu. Nahversorgungsbetriebe sind daher auch außerhalb der umgrenzten<br />
Bereiche denkbar, wenn keine schädlichen Auswirkungen<br />
auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung zu erwarten sind.<br />
§ 11 Abs. 3 BauNVO zählt beispielhaft die insbesondere in Betracht<br />
kommenden Auswirkungen auf. Dies sind schädliche Umwelteinwirkungen<br />
sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf<br />
den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich,<br />
auf die Entwicklung ‚Zentraler Versorgungsbereiche’ in der <strong>Gemeinde</strong><br />
oder in anderen <strong>Gemeinde</strong>n, auf das Orts- und Landschaftsbild und<br />
auf den Naturhaushalt. Maßgeblich für die Beurteilung von Ansiedlungsvorhaben<br />
ist auch das Kriterium der Großflächigkeit. Nach § 11<br />
Abs. 3 BauGB sind Auswirkungen grundsätzlich anzunehmen, wenn die<br />
Geschossfläche 1.200 qm überschreitet (Regelvermutung).<br />
Nach aktueller Rechtsprechung wird die Schwelle zur Großflächigkeit<br />
auch bereits bei unter 800 qm Verkaufsfläche gesehen. Entscheidende<br />
Kriterien für die Beurteilung von möglichen Auswirkungen sind die<br />
Verbrauchernähe sowie eine städtebaulich integrierte Lage und der<br />
Anteil zentrenrelevanter Randsortimente im Angebot des Betriebes.<br />
Damit ist jeder großflächige Einzelhandelsbetrieb auf Kern- oder Sondergebiete<br />
zu verweisen.
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Das Angebot an zentrenrelevanten Sortimenten oberhalb von 100 qm<br />
Verkaufsfläche - dieser Wert entspricht einer von der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong><br />
noch festzulegenden Grenze zur generellen Gefährdungsabschätzung<br />
- wird auf das definierte Hauptzentrum (Zentraler Versorgungsbereich)<br />
begrenzt.<br />
FUßLÄUFIGE NAHVERSORGUNG<br />
Eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung ist anzustreben. Das gilt<br />
auch und insbesondere für den Ortsteil Langenberg der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong>.<br />
Im <strong>Gemeinde</strong>gebiet sind weitere Einzelhandelsstandorte vorhanden. Keiner<br />
dieser Standorte erfüllt die Voraussetzungen für die Festlegung eines<br />
‚Zentralen Versorgungsbereiches’, dennoch wird im Einzelfall auch von<br />
solchen Standorten Versorgungsfunktionen übernommen. Die bestehenden<br />
Betriebe in diesen Standort(-agglomerationen) genießen Bestandsschutz.<br />
Eine Stärkung oder Erweiterung im Bereich des großflächigen und<br />
zentrenrelevanten Einzelhandels ist jedoch städtebaulich nicht wünschenswert,<br />
da das Hauptgeschäftszentrum (zentraler Versorgungsbereich)<br />
dadurch geschwächt werden kann.<br />
EINZELHANDEL IN GEWERBEGEBIETEN<br />
Es sind drei Einzelhandelsnutzungen bzw. -betriebe identifiziert.<br />
Penny Lebensmitteldiscounter mit teilweiser Nahversorgungsfunktion,<br />
Böckmann Sport. Gewerbebetrieb mit Fabrikverkauf<br />
Möbelhaus Hüdepohl.<br />
Abb.: Bestehender Einzelhandel mit Bestandsschutz in Gewerbegebieten (eigene Darstellung)
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 55 30. Mai 2011<br />
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Hinsichtlich des Penny-Marktes ist nach Bestätigung der Konzernzentrale<br />
der REWE davon auszugehen, dass der Einzelhandelsbetrieb in Kürze aus<br />
betriebswirtschaftlichen Gründen geschlossen werden wird.<br />
Hinsichtlich der Nachnutzung des Möbelhauses Hüdepohl werden nicht<br />
zentrenrelevante Anbieter empfohlen (z.B. Sonderpreis Baumarkt, Frick-<br />
Teppichmärkte, Spezialnutzer wie Equiva).<br />
Der auf die Weiterverarbeitung unfertiger Einzelhandelssortimente spezialisierte<br />
Betrieb Sport-Böckmann unterhält einen Fabrikverkauf in übersichtlicher<br />
Größenordnung. Diese Verkaufseinrichtung wird für überregional bedeutend<br />
angesehen und sollte unbedingt erhalten werden.<br />
Neben den genannten Unternehmen bestehen eine Vielzahl kleiner, vor<br />
Allem spezialisierter Betriebe, die als Randumsätze einzelhandelsrelevante<br />
Sortimente anbieten. Die Umsatzgrößen dieser Erträge sind derzeit relativ<br />
bedeutungslos, um Auswirkungen auf den zentralen Versorgungsbereich<br />
befürchten zu müssen. Darüber hinaus werden dort überwiegend Sortimente<br />
aus nicht zentrenrelevanten Sortimenten angeboten, die dadurch<br />
keine generell zulässig sind.<br />
Für diese Betriebe gilt im Übrigen auch die Bestandsschutzregelung.<br />
Als arrondierende und den zentralen Versorgungsbereich ergänzenden<br />
Handelsbesatz wird die Festlegung gemäß der nachstehenden Abgrenzung<br />
empfohlen:<br />
Abb.: Sonderstandort für den großflächigen, nicht zentrenrelevanten Einzelhandel (eigene<br />
Darstellung auf Grundlage der Katasterpläne der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Holdorf</strong>)<br />
Im Zuge der hier vorgenommenen Analysen der Einzelhandelssituation in<br />
<strong>Holdorf</strong> haben wir - eingangs bereits ausgeführt - die Bemühungen der
Einzelhandelskonzept 49449 <strong>Holdorf</strong> Seite 56 30. Mai 2011<br />
© <strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong> 2011, <strong>Hamburg</strong><br />
Umlandgemeinden für eine ihrerseitige Stärkung der Einzelhandelsfunktion<br />
nicht nur registriert, sondern besonders bewertet.<br />
Insbesondere gehen erhebliche Gefahren für den ansässigen Einzelhandel<br />
vom Bestand und von den weiteren Entwicklungen in Steinfeld und<br />
Bersenbrück aus.<br />
Allein in der <strong>Gemeinde</strong> Steinfeld haben wir im Rahmen der Wettbewerbsanalyse<br />
21.175 qm Verkaufsflächen (inkl. 3.105 qm Leerstandsflächen / 9<br />
Geschäftseinheiten) am 27.05.2011 bewertet.<br />
Mit einem Verkaufsflächenanteil von über 2,2 qm je Einwohner zehrt diese<br />
<strong>Gemeinde</strong> an der Substanz der in <strong>Holdorf</strong> sich redlich mühenden Einzelhändler.<br />
In Bersenbrück sind (für die Größe und Bedeutung) gigantische Verkaufsflächenerweiterungen<br />
jüngst in den Medien bekannt geworden.<br />
Es findet derzeit offensichtlich ein enormes „Aufrüsten“ in den Umlandgemeinden<br />
statt. Hiergegen, so wird empfohlen, sollte mit geeigneten raumordnenden<br />
Mitteln Einhalt geboten werden.<br />
Die Entwicklungen in <strong>Holdorf</strong>, ausschließlich auf die tägliche Versorgung<br />
der eigenen Einwohner ausgerichtet, erscheinen dagegen als kleiner<br />
„Wermutstropfen“, diese Bemerkung möge als Anregung erlaubt sein.<br />
<strong>MR</strong> <strong>Consultants</strong>, <strong>Hamburg</strong> <strong>Hamburg</strong>, den 30. Mai 2011<br />
Stefan Pötzsch<br />
(Geschäftsführer und Gesamtverantwortung)