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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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2. Gruppen- <strong>und</strong> Einzelfalldiagnostik<br />

Die Einzelfalldiagnostik <strong>und</strong> die Einzelfallintervention beruhen auf drei Säulen: auf einem<br />

gemeinsamen Diagnostik- <strong>und</strong> <strong>Intervention</strong>skonzept, auf der individuellen Gestaltung der<br />

<strong>Intervention</strong> durch die erhobenen individuellen diagnostischen Kennwerte <strong>und</strong> auf einer<br />

vergleichenden Analyse von Leistungspaaren, um Unterschiede in der Leistung auf<br />

Bewegungsunterschiede zurückführen zu können. Es ist wegen der Fülle von einzelnen<br />

Daten nicht sinnvoll, jeden Einzelfall <strong>im</strong> Detail darzustellen. Allerdings ist auf<br />

Mittelwertdarstellungen nicht zu verzichten, um einen generellen Trend in der<br />

Entwicklung oder in Gruppenunterschieden interpretieren zu können. Die Kombination<br />

individueller Darstellungen, der Präsentation von Paarvergleichen sowie mittelwertstatistischer<br />

Gruppenvergleiche ist für dieses Projekt so wichtig, da es als Pilotprojekt für<br />

weiteres Messplatztraining gelten soll. Deshalb sind zusätzlich generelle Analysemöglichkeiten<br />

in Diagnostik <strong>und</strong> <strong>Intervention</strong> zu prüfen. Da bei der zweiten praktischen<br />

Zielsetzung (der individuellen Rückmeldung) ein durchschnittlicher Wert über eine<br />

Gruppe nur einen Orientierungsrahmen bieten kann, dessen zentrale Tendenz (z. B.<br />

Mittelwert) nicht viel darüber aussagt, wie sich ein Spieler in der spezifischen Situation<br />

verhält noch an welchen Stellen die <strong>Intervention</strong> ansetzen soll, müssen Einzelfälle <strong>und</strong><br />

zentrale Tendenzen miteinander verglichen werden. Die methodische Diskussion von Vor-<br />

<strong>und</strong> Nachteilen von Einzelfallanalysen oder Gruppenmittelwertsvergleichen wird hier<br />

nicht wiederholt. Es sei darauf hingewiesen, dass intra- <strong>und</strong> interindividueller Varianz eine<br />

zentrale Bedeutung (vgl. Kapitel 10, für eine Diskussion dieser Herangehensweisen <strong>im</strong><br />

Hinblick auf Motorik) zugemessen wird (Ashby, Maddox & Lee, 1994; Maddox, 1999, für<br />

eine allgemeine Diskussion). Eine mittlerweile etablierte Methode zum Vergleich<br />

individueller <strong>und</strong> gruppenstatistisch bezogener Kennwerte kann durch den Multi-Level-<br />

Modeling-Ansatz realisiert werden (vgl. Goldstein, 1995). Die Gr<strong>und</strong>idee beinhaltet eine<br />

Varianz-Kovarianz-Matrix in einem statistischen Modell, das sowohl die Korrelationen<br />

zwischen Personen als auch zwischen relevanten Variablen <strong>und</strong> somit eine Abschätzung<br />

der Repräsentation von individuellen Werten durch zentrale Tendenzen zulässt. Inwieweit<br />

die einzelfallanalytische Betrachtung mit Kenntnis der spezifischen Einflussfaktoren<br />

wiederum das durchschnittliche Verhalten ergeben <strong>und</strong> damit Möglichkeiten einer<br />

Generalisierung auch über die verwendete Stichprobe hinaus liefern kann, bleibt weiterer<br />

Forschung vorbehalten (Langford, Marris, McDonald, Goldstein, Rasbash & O’Riodan,<br />

1999; Marris, Langford, Sa<strong>und</strong>erson, & O’Riodan, 1997, für entsprechende<br />

Vorgehensweisen).<br />

Zusammenfassend wird der Schwerpunkt auf die individuellen Analysen gelegt, da<br />

besonders auf dieser Ebene geeignete praxisrelevante Rückmeldungen für Trainer <strong>und</strong><br />

Spieler gewährleistet werden können. Deshalb wird auf Einzelfallanalysen zurückgegriffen,<br />

die dann den mittleren Leistungen der Stichprobe gegenübergestellt werden. Bei<br />

der Bewegungsanalyse werden von den B<strong>und</strong>estrainern vorgeschlagene Leistungspaare<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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