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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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die beiden Frequenzen festgelegt, die einem hohen Spieltempo beziehungsweise einem<br />

normalen Trainings- <strong>und</strong> Spieltempo entsprechen.<br />

Die Antizipation ist nur sehr schwer zu überprüfen. Die hier gewählte Möglichkeit<br />

entspricht nur der Form der Antizipation, die zur Vorhersage der Platzierung der<br />

gegnerischen Schläge benutzt wird. Wenn nämlich der Spieler die Vorinformation erhält,<br />

wie die Verteilung der Rückhand- <strong>und</strong> Vorhand-Bälle innerhalb der Sequenz aussieht,<br />

weiß er zu einem Zeitpunkt genau, welcher Ball als nächstes gespielt wird. Erhält er zum<br />

Beispiel die Information, dass von den fünf gespielten Bällen <strong>im</strong>mer zwei auf die<br />

Rückhand-Seite gespielt werden, weiß er nach dem zweiten Rückhand-Ball, dass der<br />

nächste Ball mit Sicherheit ein Vorhand-Ball sein wird. Umgekehrt weiß er nach dem<br />

dritten Vorhand-Ball, dass der nächste Ball ein Rückhand-Schlag sein wird.<br />

Die Antizipation <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong> beruht auf Erfahrung. Ein erfahrener Spieler klammert<br />

best<strong>im</strong>mte Möglichkeiten des Gegners aufgr<strong>und</strong> geringer Wahrscheinlichkeit aus <strong>und</strong><br />

verringert somit die Komplexität der Spielsituation. Mit Variationen zwischen<br />

systematischen <strong>und</strong> zufälligen Sequenzen kann eine Aussage darüber gemacht werden, ob<br />

die Vorinformation überhaupt relevant ist. Wenn der Spieler alle Sequenzen gleich gut<br />

beantwortet, ob er nun weiß, wohin der Ball gespielt wird oder nicht, müssen diese<br />

Aspekte nicht genauer untersucht werden.<br />

Laut B<strong>und</strong>estrainerin Jeler werden Schläge entweder nach der Platzierung, nach der<br />

Geschwindigkeit (zum Beispiel Konter <strong>und</strong> Schuss) oder nach der Rotation (zum Beispiel<br />

Topspin) bewertet. Es wird aber auch auf eine dem Technikleitbild möglichst ähnliche<br />

Bewegung geachtet. Um bei der Untersuchung zwischen besseren <strong>und</strong> schlechteren<br />

Schlägen zu unterscheiden <strong>und</strong> einen Anhaltspunkt dafür zu erhalten, wie gut die Schläge<br />

sind, bekommt der Spieler die Aufgabe, alle Bälle in ein Zielfeld zu schlagen. Die Treffer<br />

werden mit einer Videokamera aufgenommen <strong>und</strong> anschließend ausgewertet.<br />

Aufschlussreich ist nicht nur die absolute Trefferzahl, sondern auch die Streuung <strong>und</strong> der<br />

konstante Fehler, weshalb es sinnvoll ist, eine Art Zielscheibe (konzentrische Kreise oder<br />

Rechtecke) anzugeben, anhand derer erkannt wird, in welche Richtung der Balltreffpunkt<br />

variiert. Auch Aussagen über die Bewegung <strong>und</strong> vor allem über die Technikübergänge<br />

können anhand der Videoaufzeichnung gemacht werden. Die Software “SIMI-Motion”<br />

(www.s<strong>im</strong>i.com, SIMI Reality Motion Systems) bietet entsprechende Möglichkeiten.<br />

Damit eine dreid<strong>im</strong>ensionale Analyse gewährleistet ist, wird die Bewegung mit zwei<br />

herkömmlichen Videokameras aufgezeichnet, zusammen mit einem Video-Overlay-Board<br />

(FAST Screen Machine) verarbeitet <strong>und</strong> das Videosignal (S-VHS) direkt zum<br />

Computermonitor weitergeleitet. Die Verarbeitung der Bildfrequenz vom Standardvideo<br />

(25 Bilder/s bzw. 50 Halbbilder) erfolgt automatisch. SIMI-Motion greift auf digitale<br />

Kopien (MJPEG-Dateien) des Materials auf einer Festplatte zu. Die aufgenommene<br />

Bewegungssequenz wird in Einzelbildschritten abgetastet. Drei Optionen stehen bei der<br />

Verarbeitung von Videomaterial zur Verfügung. Die <strong>im</strong> Bewegungsmodell festgelegten<br />

Bildpunkte werden <strong>im</strong> einzelnen Videostandbild per Mausklick erfasst <strong>und</strong> eine<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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