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Techniktraining im Tischtennis Intervention und Evaluation

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Wie aus der Tabelle ersichtlich, liegt der Schwerpunkt auf den Situationsfaktoren.<br />

Allerdings sind die von den Spitzentrainern als wichtig eingestuften Situationsfaktoren,<br />

wie Reaktion, nur schwer zu trainieren oder die Kreativität des Gegners nur schwer zu<br />

operationalisieren. Zudem sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass die<br />

Antizipation, <strong>im</strong> Sinne von Verarbeitung handlungsrelevanter Information der<br />

gegnerischen Stellung bzw. Bewegung mehr von den europäischen Spitzentrainern als<br />

zentral empf<strong>und</strong>en wird als von den B<strong>und</strong>estrainern des B<strong>und</strong>esstützpunktes in<br />

Heidelberg. Das unterschiedliche Leistungsniveau sowie andere Altersgruppen führen zu<br />

unterschiedlichen Zielsetzungen, die diese Unterschiede erklären können. Der wichtigste<br />

<strong>und</strong> trainierbare Situationsfaktor, das Spieltempo, wurde von den deutschen<br />

B<strong>und</strong>estrainern als sehr relevant angesehen. Deshalb haben wir das Spieltempo bei der<br />

Diagnostik berücksichtigt. Allerdings liegt der Zeitpunkt der Befragung relativ nah an der<br />

Diskussion <strong>und</strong> der Veränderung der Regeln zur Ballgröße <strong>und</strong> der Verkürzung der<br />

Satzlänge. Es ist nicht auszuschließen, dass die wichtige Bedeutung des Spieltempos durch<br />

die aktuelle Akzentuierung der Schlaggeschwindigkeit <strong>im</strong> Training durch die Einführung<br />

der größeren Bälle verursacht wurde. Die größeren Bälle fliegen langsamer <strong>und</strong> mit<br />

weniger Spin <strong>und</strong> müssen daher mit mehr Geschwindigkeit geschlagen werden.<br />

1.6 Instrumentelle Voruntersuchung<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten die wichtigsten Situationsfaktoren in einem<br />

<strong>Tischtennis</strong>wechsel-Leistungsdiagnostik-Test zu manipulieren.<br />

a) Spiel 1:1<br />

b) Einspielen durch eine Ballmaschine<br />

c) Einspielen durch einen Trainer<br />

Im Folgenden möchten wir die Vor- <strong>und</strong> Nachteile gegeneinander abwägen. Dazu werden<br />

unter anderem die klassischen Hauptgütekriterien Objektivität, Reliabilität <strong>und</strong> Validität<br />

sowie Nützlichkeitskriterien auf die jeweiligen Möglichkeiten angewendet.<br />

Ad a) Spiel 1:1<br />

Ein Spieler oder Trainer fungiert als Ballverteiler <strong>und</strong> erhält Instruktionen über<br />

Geschwindigkeit, Rotation <strong>und</strong> Platzierung der Bälle, die der Ballverteiler spielen soll. Im<br />

Spiel 1:1 werden die Bälle stark variieren, da sie nicht <strong>im</strong>mer vom gleichen Standort<br />

gespielt <strong>und</strong> somit in einem anderen Winkel geschlagen werden. Da jeder Schlag (außer<br />

dem Aufschlag) vom vorhergehenden abhängt, wird es dem rückschlagenden Spieler auch<br />

nicht <strong>im</strong>mer möglich sein, die Bälle mit der geplanten Geschwindigkeit <strong>und</strong> Rotation<br />

genau zu platzieren (vgl. Michaelis & Sklorz, 1982). Außerdem ist der Einfluss des<br />

Zuspielers zu groß, als dass die situativen Umweltfaktoren konstant gehalten werden<br />

könnten. Die Reliabilität dieser Vorgehensweise ist fraglich, da zu den zufälligen<br />

Einflussgrößen, die die Untersuchungsperson betreffen, die des Spielpartners bzw.<br />

<strong>Techniktraining</strong> <strong>im</strong> <strong>Tischtennis</strong><br />

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