01.03.2013 Aufrufe

Download (115Kb) - Aquatic Commons

Download (115Kb) - Aquatic Commons

Download (115Kb) - Aquatic Commons

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inf. Fischwirtsch. 44(2), 1997 77<br />

In Eislagerversuchen an Bord des FFS „Walther Herwig<br />

III“ sollte geklärt werden, ob die geäußerten und vermuteten<br />

sensorischen Abweichungen bei Kliesche gegenüber<br />

Scholle objektiv begründet sind, ob eine Portionsfischherstellung<br />

(ausgenommen, ohne Kopf, ohne Schwanz,<br />

ohne Flossensaum; aoKoSoFS) als alternative<br />

Bearbeitungsform zu Filet für eine effektive Nutzung<br />

empfohlen werden kann und mit welcher Qualitätseinstufung<br />

nach einer Eislagerung von entweideter (geschlitzter)<br />

Kliesche bis zu 6 Tagen (maximaler Zeitraum<br />

vom Fang der Plattfische in der Kutterfischerei bis zum<br />

Erreichen des Verbrauchers bzw. einer entsprechenden<br />

Verarbeitungseinrichtung) zu rechnen ist.<br />

Untersuchungen<br />

Rohware/Lagerbedingungen<br />

Die Rohware Kliesche und Scholle wurde am 15.2.1997<br />

auf 54° 36’ N, 7° E in der Nordsee gefangen. Die Schleppzeit<br />

mit einem GOV- Netz betrug eine Stunde. Klieschen<br />

und Schollen mit einer Durchschnittlänge von 26,2±2,3<br />

(n = 42) bzw. 29,3±4,1 cm (n = 38) und einem Durchschnittsgewicht<br />

von 160±46 bzw. 229±100 g wurden nach<br />

dem Betäuben/Töten (Kopfschlag) und dem für Plattfische<br />

typischen Schlitzen (Einschnitt am Kragenknochen<br />

auf der dunklen Hautseite, Teilausnehmen, Waschen mit<br />

Seewasser)- wie bei Oehlenschläger (1995) beschriebenbehandelt.<br />

Es wurden ein Fisch: Eis- Verhältnis von 1:1<br />

bei einer Kistenlagerung und eine Lagerraumtemperatur<br />

von + 1°C gewählt. Bei einer Eislagerzeit von 6 Tagen<br />

wurden imTagesrhythmus von jeder Fischart 5 Exemplare<br />

sensorisch und chemisch-physikalisch untersucht. Nach<br />

der allgemeinen sensorischen Beurteilung der Rohware<br />

und der Durchführung der Messungen wurden die Fische<br />

filetiert. Die jeweilige obere Filetseite (mit dunkler Haut)<br />

diente für die Durchführung der chemisch- physikalischen<br />

Untersuchungen, während die helle Unterseite für die<br />

Garprobe herangezogen wurde.<br />

Sensoriknote<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

Regression<br />

95% Konfid.<br />

0 1 2 3<br />

Lagertage in Eis<br />

4 5 6 7<br />

Abb. 1: Arithmetische Mittelwerte der Sensoriknoten von<br />

gegarten Filetproben von Kliesche während der Eislagerung.<br />

Korrelationskoeffizient r=-0,88<br />

Methoden zur Qualitätsbestimmung<br />

Für die Qualitätsuntersuchungen wurden die bei<br />

Oehlenschläger (1995) angeführten Methoden benutzt:<br />

Intellectron Fischtester VI, isländischer Fischtester RT,<br />

pH- Messung, TVB-N- Bestimmung, Einstufung in<br />

Qualitätsklassen mittels EU- Qualitätsschema (Verordnung<br />

Nr. 2406/96 des Rates vom 26. 11. 1996) und Beurteilung<br />

der Garprobe nach dem Karlsruher 9-Punkteschema<br />

(Paulus et al. 1969) durch 6-8 in derartigen Prüfungen<br />

geschulte Teilnehmer.<br />

Ausbeutebestimmungen<br />

Es wurden an insgesamt 118 kg Kliesche und 115 kg<br />

Scholle in jeweils 7 Einzelversuchen Ausbeutebestimmungen<br />

nach manueller Bearbeitung zu Portionsfisch<br />

und zu Filet vorgenommen. Die manuelle Bearbeitung<br />

erfolgte entsprechend dem praktischen Standard.<br />

Bei der Filetherstellung wurde- dem allgemeinen<br />

Handelsbrauch folgend (Leitsätze 1995)- nur die dunkle<br />

Hautseite entfernt.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Ergebnisse der sensorischen und chemisch- physikalischen<br />

Untersuchungen zur Qualitätsbestimmung bei<br />

der Eislagerung von Kliesche und Scholle werden in<br />

den Abbildungen 1 bis 8 dargestellt. Abbildungen 1 und<br />

2 zeigen die gemittelten Sensoriknoten des Aussehens,<br />

Geruchs, Geschmacks und der Textur nach dem Karlsruher<br />

9- Punkte- Schema in Abhängigkeit von der Eislagerdauer.<br />

Über eine Eislagerzeit von 6 Tagen werden beide<br />

Plattfischarten als vorzüglich bis sehr gut bewertet.<br />

Unterschiede sind nicht erkennbar. Bei den durchgeführten<br />

7 Sensoriksitzungen bevorzugten 27,3 bzw.<br />

22,2 % der Prüfer Scholle bzw. Kliesche, während<br />

Sensoriknote<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

Regression<br />

95% Konfid.<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Lagertage in Eis<br />

Abb. 2: Arithmetische Mittelwerte der Sensoriknoten von<br />

gegarten Filetproben von Scholle während der Eislagerung.<br />

Korrelationskoeffizient r=-0,87

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!