01.03.2013 Aufrufe

Wegfinder - Handbuch für Umweltbildung in Süd- und Mittelhessen

Wegfinder - Handbuch für Umweltbildung in Süd- und Mittelhessen

Wegfinder - Handbuch für Umweltbildung in Süd- und Mittelhessen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

THEMENf<strong>in</strong>der…<br />

■ Schulform ································><br />

■ Energie ····································><br />

■ Klima ·········································><br />

■ Wasser / Gewässer ··············><br />

■ Wald ··········································><br />

■ Natur- <strong>und</strong> Artenschutz ·······><br />

■ Müll / Recycl<strong>in</strong>g ······················><br />

■ Stadt / Landschaft ·················><br />

■ Schulhof / Schulgarten ·······><br />

■ Lokale Agenda 21 ···················><br />

■ Partizipation ····························><br />

■ Schülerfirmen ·························><br />

■ Ernährung / Ges<strong>und</strong>heit ········><br />

■ Landwirtschaft ·······················><br />

■ Mobilität ··································><br />

■ Öko-Audit ································><br />

■ Globale Themen ······················><br />

■ Stadt / Landkreis ···················><br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

38<br />

Liebigschule<br />

Frankfurt<br />

cl<br />

GYMNASIUM<br />

BLK-Programm<br />

Transfer-21<br />

Bildung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

STADT FRANKFURT-MAIN<br />

Seit vielen Jahren haben Umweltthemen an der Liebigschule e<strong>in</strong>en hohen<br />

Stellenwert. Ökologie ist e<strong>in</strong>e der fünf Säulen des Schulprogramms. Besonderheit<br />

jedoch ist, dass sie als erste Schule <strong>in</strong> Hessen die Zertifizierung nach der<br />

EG-Öko-Audit-Verordnung erhielt. 2003 hat sie dazu e<strong>in</strong>e umfassende Umwelterklärung<br />

vorgelegt.<br />

Das Öko-Audit ist e<strong>in</strong>e freiwillige um fassende<br />

Umweltprüfung mit dem Ziel, den<br />

Verbrauch von Stoffen, Materialien <strong>und</strong><br />

Ressourcen <strong>und</strong> damit die Umweltbelastungen<br />

zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

Damit verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d auch ökonomische<br />

E<strong>in</strong>sparungen. Entwickelt wurde es als e<strong>in</strong><br />

Prüfverfahren <strong>für</strong> Unternehmen.<br />

Doch was nutzt e<strong>in</strong> Öko-Audit e<strong>in</strong>er Schule?<br />

Erste hessische Schule<br />

mit Umwelt-Audit<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal bedeutete das Vorhaben<br />

viel zusätzliche Arbeit <strong>für</strong> alle am Schulleben<br />

Beteiligten (Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler,<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrer, Eltern, Hausverwaltung,<br />

Sekretariat <strong>und</strong> Ämter).<br />

Vier Jahre lang haben verschiedenste<br />

Arbeitsgruppen mit großem Engagement<br />

umfangreiche Messungen durchgeführt,<br />

Daten gesammelt, Interviews geführt <strong>und</strong><br />

schließlich ausgewertet.<br />

Dabei g<strong>in</strong>g es nicht nur um direkte Umweltaspekte<br />

wie Energieverbrauch oder<br />

Müllaufkommen, sondern es wurde<br />

auch danach gefragt, welche Art von<br />

Pausenverpflegung die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schüler bevorzugen oder auch welche<br />

Umweltthemen den Befragten aus dem<br />

Unterricht bekannt s<strong>in</strong>d. Zu jedem analysierten<br />

Problembereich wurde e<strong>in</strong> Maßnahmenplan<br />

mit zeitlicher Zielvorgabe<br />

erarbeitet.<br />

Die Bestandsaufnahme umfasste<br />

folgende Bereiche:<br />

■ Zustand der Klassenräume<br />

■ Energie- <strong>und</strong> Wasserverbrauch<br />

■ Ernährungsangebot<br />

■ Abfallentsorgung <strong>und</strong> Sauberkeit<br />

■ Hygiene <strong>in</strong> den Toilettenanlagen<br />

■ Materialverbrauch<br />

■ Zustand der Sportanlagen<br />

■ <strong>Umweltbildung</strong> im Unterricht<br />

■ Umgang mit Gefahrstoffen<br />

Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme<br />

s<strong>in</strong>d Teil e<strong>in</strong>er 28-seitigen Umwelterklä<br />

rung, die durch ihre Übersichtlichkeit<br />

<strong>und</strong> Professionalität bee<strong>in</strong>druckt. Sie<br />

wurde von e<strong>in</strong>em Umweltgutachter<br />

überprüft. Durch die Validierung erfolgte<br />

schließlich die Gültigkeitserklärung des<br />

Öko-Audit. Im Rahmen e<strong>in</strong>es Festaktes im<br />

November 2003 konnte der Schulleiter<br />

Dr. Kexel vom Hauptgeschäftsführer der<br />

IHK Frankfurt die Urk<strong>und</strong>e zur E<strong>in</strong>tragung<br />

nach der EU-Verordnung EMAS<br />

entgegennehmen.<br />

Verpflichtung zur Nachhaltigkeit<br />

Beim Öko-Audit geht es um viel mehr als<br />

um Betriebsdaten. Auch Unterrichts<strong>in</strong>halte<br />

<strong>und</strong> das Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> der Schule stehen<br />

auf dem Prüfstand. Es geht um die Verbesserung<br />

des „Lebensraumes“ Schule.<br />

Mit der Umwelterklärung geht die Liebigschule<br />

weit reichende Verpflichtungen<br />

<strong>für</strong> die Zukunft e<strong>in</strong>. 10 Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong> die<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Organisation der Schule<br />

wurden formuliert (siehe Kasten).<br />

In der Präambel der Umwelterklärung<br />

heißt es: „Die Liebigschule verpflichtet<br />

sich, bei der Bildung <strong>und</strong> Erziehung der<br />

Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung zu beherzigen<br />

mit dem Ziel, schonend mit unserer Umwelt<br />

umzugehen. Dabei sollen Elemente des<br />

Umweltschutzes sowohl <strong>in</strong> den Unterricht<br />

<strong>in</strong>tegriert als auch bei der Gestaltung <strong>und</strong><br />

Organisation der Schule berücksichtigt<br />

werden, so dass über die gesetzlichen<br />

Vorgaben h<strong>in</strong>aus die Umweltsituation kont<strong>in</strong>uierlich<br />

verbessert wird. Der E<strong>in</strong>satz<br />

der best verfügbaren Technik <strong>und</strong> Praktiken<br />

wird angestrebt.“<br />

Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong> die Gestaltung <strong>und</strong> Organisation der Liebigschule:<br />

Alle am Schulleben Beteiligten versuchen so zu handeln, dass die Nutzung der Umwelt<br />

nicht deren Regenerationsfähigkeit übersteigt.<br />

1. Alle verpflichten sich zum sparsamen<br />

Umgang mit elektrischer <strong>und</strong> Heizenergie;<br />

umweltschonende Energiebereitstellung<br />

soll ausgebaut werden.<br />

2. Alle vermeiden unnötigen Abfall <strong>und</strong><br />

verpflichten sich zur Mülltrennung,<br />

um wieder verwertbare Materialien <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e weitere Nutzung zu erhalten.<br />

3. Unterrichtsräume <strong>und</strong> Gebäude sollen<br />

bei der Nutzung von allen pfleglich<br />

behandelt werden; natürliche Areale<br />

<strong>und</strong> angelegte Außenanlagen sollen<br />

erhalten bleiben.<br />

4. Alle bemühen sich um e<strong>in</strong>en sparsamen<br />

Tr<strong>in</strong>kwasserverbrauch <strong>und</strong> um e<strong>in</strong>e<br />

ger<strong>in</strong>ge Belastung des Abwassers.<br />

5. Die Schule bemüht sich um Angebote<br />

ges<strong>und</strong>er Nahrungsmittel, möglichst<br />

auch aus ökologisch vertretbarer Herstellung.<br />

6. Ges<strong>und</strong>heitsgefährdungen im Schulleben<br />

sollen verm<strong>in</strong>dert werden.<br />

7. Bei der Nutzung von Verkehrmitteln<br />

sollen sich alle umweltbewusst<br />

ver halten <strong>und</strong> nach Möglichkeit Fahr -<br />

rad fahren, den ÖPNV nutzen,<br />

zu Fuß gehen oder Fahrgeme<strong>in</strong>schaften<br />

bilden.<br />

8. Im gesamten Schulgelände sollen<br />

möglichst wenige Schadstoffe e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

9. Bei der Schulleitung <strong>und</strong> allen Funktionsträgern<br />

der Schule müssen<br />

die Verantwortlichkeiten e<strong>in</strong>deutig<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> alle transparent geregelt<br />

se<strong>in</strong> <strong>und</strong> alle Abläufe klar strukturiert<br />

werden.<br />

10. Bei der schul<strong>in</strong>ternen Kommunikation<br />

müssen die Informationswege so<br />

gestaltet werden, dass der Informationsfluss<br />

<strong>und</strong> die Verständigung<br />

zwischen allen Beteiligten gewährleistet<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

(aus der Umwelterklärung 2003)<br />

WEGf<strong>in</strong>der-Süd-PDF-2-S.<strong>in</strong>dd 38-39 12.03.2006 16:39:41 Uhr<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!