Wegfinder - Handbuch für Umweltbildung in Süd- und Mittelhessen
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THEMENf<strong>in</strong>der…<br />
■ Schulform ································><br />
■ Energie ····································><br />
■ Klima ·········································><br />
■ Wasser / Gewässer ··············><br />
■ Wald ··········································><br />
■ Natur- <strong>und</strong> Artenschutz ·······><br />
■ Müll / Recycl<strong>in</strong>g ······················><br />
■ Stadt / Landschaft ·················><br />
■ Schulhof / Schulgarten ·······><br />
■ Lokale Agenda 21 ···················><br />
■ Partizipation ····························><br />
■ Schülerfirmen ·························><br />
■ Ernährung / Ges<strong>und</strong>heit ········><br />
■ Landwirtschaft ·······················><br />
■ Mobilität ··································><br />
■ Öko-Audit ································><br />
■ Globale Themen ······················><br />
■ Stadt / Landkreis ···················><br />
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30<br />
Integrierte Gesamtschule<br />
Busecker Tal<br />
Buseck<br />
bq<br />
GESAMTSCHULE<br />
BLK-Programm<br />
Transfer-21<br />
Bildung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
LANDKREIS GIESSEN<br />
Umwelt, Ökologie <strong>und</strong> Nachhaltigkeit s<strong>in</strong>d Themen, die seit vielen Jahren das<br />
Profil der Integrierten Gesamtschule Busecker Tal prägen. Seit 1995 ist die<br />
Schule offiziell e<strong>in</strong>e ökologisch orientierte Schule, weitergeführt wurde der<br />
Schwerpunkt durch die Teilnahme am Programm BLK 21.<br />
Organisatorisch wird die Bildung <strong>für</strong><br />
Nach haltigkeit vor allem im Wahlpflichtbereich<br />
<strong>und</strong> im Projektunterricht umge -<br />
setzt, der seit 1999 im St<strong>und</strong>enplan festgeschriebenen<br />
ist.<br />
Jeweils am Ende e<strong>in</strong>es Schuljahres wird<br />
vom Jahrgangsteam festgelegt, welche<br />
Projekt-Themen im nächsten Schuljahr<br />
behandelt werden sollen – zwei pro<br />
Halbjahr, <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Zeitraum von 10-12<br />
Wochen <strong>für</strong> das e<strong>in</strong>zelne Projekt, jeweils<br />
2-4-stündig. Für e<strong>in</strong>en Teil der Projektst<strong>und</strong>en<br />
wird dem Klassenlehrer e<strong>in</strong>e<br />
weitere Lehrkraft zur Seite gestellt, um<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler adäquat<br />
be treuen zu können.<br />
Laufen <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en<br />
neuen Schulhof<br />
E<strong>in</strong> Schwerpunkt der Jahre<br />
2004 <strong>und</strong> 2005 war die naturnahe<br />
Gestaltung des Außengeländes<br />
unserer Schule,<br />
wobei es besonders darum<br />
g<strong>in</strong>g, der Förderstufe sowie<br />
den älteren Jahrgängen<br />
eige ne Bereiche e<strong>in</strong>zurichten,<br />
die sie <strong>in</strong> den Pausen <strong>und</strong><br />
nach dem Unterricht nutzen<br />
können.<br />
Zu diesem Zweck fand sich e<strong>in</strong>e Planungsgruppe<br />
aus Eltern, Fachleuten,<br />
Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern sowie Lehrer<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Lehrern zusammen, die e<strong>in</strong>e<br />
umsetzbare – d. h. auch bezahlbare –<br />
Konzeption erarbeitete. Federführend<br />
war dabei e<strong>in</strong>e Firma, die seit Jahren das<br />
Außengelände von Schulen „schülernah“<br />
umgestaltet. Diese Firma leitete auch die<br />
Umsetzung an zwei Aktions-Wochenenden.<br />
Es ist nicht nur bemerkenswert, wie gut<br />
die Zusammenarbeit des bunt zusammen<br />
gewürfelten Haufens klappte, sondern<br />
auch wie viel Spaß alle Beteiligten bei der<br />
geme<strong>in</strong>samen Arbeit hatten.<br />
Der naturnahe Spielplatz der Förder -<br />
stufe ist organisch <strong>in</strong> Gelände <strong>und</strong> Vegetation<br />
e<strong>in</strong>gepasst <strong>und</strong> wird von den<br />
Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern mit Begeisterung<br />
aufge nommen.<br />
Die großen Anziehungspunkte<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />
Kletterwand aus großen<br />
Sandste<strong>in</strong>quadern <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />
Schaukelkorb, der fünf<br />
<strong>und</strong> mehr K<strong>in</strong>der fasst<br />
<strong>und</strong> selbst die wildesten<br />
Schwünge mitmacht.<br />
F<strong>in</strong>anziert wurde das<br />
Ganze durch e<strong>in</strong>en Mix:<br />
Sachspenden von lokalen<br />
Firmen, freiwillige Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
von Schüle r<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Schülern, Eltern <strong>und</strong><br />
Lehre r<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrern,<br />
e<strong>in</strong> Zuschuss des Schulträgers sowie der<br />
Ertrag e<strong>in</strong>es Sponsoren-Laufs ließen das<br />
Projekt ge l<strong>in</strong>gen. Speziell der Sponsoren-<br />
Lauf ist zur Nachahmung empfohlen: die<br />
K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen bekommen von<br />
ihren Förderern – Mama, Papa, die Tante,<br />
die Nachbarn usw. – pro gelaufenem<br />
Kilometer e<strong>in</strong>en festen Betrag <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gen<br />
damit <strong>in</strong> der Summe etliche 1.000,– €<br />
zusammen.<br />
Ernährung<br />
Seit 2001 gibt es <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe 7<br />
das Projekt „Ernährung“. Die Palette der<br />
Themen, die <strong>in</strong> diesem Rahmen behandelt<br />
werden, reicht von Aspekten wie „Inhaltsstoffe<br />
unserer Nahrung“ bis h<strong>in</strong> zu Fragen,<br />
die Siebtklässler schon immer <strong>in</strong>teressiert<br />
haben: Fast Food, Magersucht, Fettleibigkeit,<br />
Schönheitsideale etc.<br />
Wichtig ist uns beim Projekt „Ernährung“<br />
die Kooperation mit Krankenkassen<br />
<strong>und</strong> außerschulischen Experten (z. B. Ernährungsberater<strong>in</strong>nen).<br />
So haben auch Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Kollegen, die mit der Materie<br />
nicht vertraut s<strong>in</strong>d, die Möglichkeit professionell<br />
ausgearbeitetes Material <strong>in</strong> die<br />
Arbeit mit e<strong>in</strong>zubeziehen <strong>und</strong> „live“ mit<br />
den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern leckeres,<br />
ungewohntes Essen zuzubereiten <strong>und</strong><br />
geme<strong>in</strong>sam zu tafeln.<br />
Die Unterrichtsformen s<strong>in</strong>d ähnlich vielfältig<br />
wie die E<strong>in</strong>zelthemen – angefangen<br />
beim Lernen mit Arbeitsblättern über<br />
eigene Internet-Recherche bis h<strong>in</strong> zum<br />
selbstständigen Bearbeiten <strong>und</strong> Präsentieren<br />
e<strong>in</strong>es überschaubaren Themas.<br />
Insgesamt bietet dieses Projekt viele<br />
Möglichkeiten, die übliche „Kopfarbeit“<br />
mit s<strong>in</strong>nlichen Entdeckungen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />
zu komb<strong>in</strong>ieren. Empfehlenswert.<br />
Erfahrung mit<br />
elektrischem Strom<br />
Unser Kurzprojekt „Erfahrung mit elektrischem<br />
Strom“ ist 3-stündig auf e<strong>in</strong>en<br />
Vormittag konzentriert, Schwerpunkt<br />
des Kurzprojektes s<strong>in</strong>d die Themen<br />
„Energiesparen“ <strong>und</strong> „erneuerbare<br />
Energien“.<br />
In dieser Zeit versuchen wir, den Fünftklässlern<br />
anschaulich <strong>und</strong> spielerisch<br />
e<strong>in</strong>en ersten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Welt des<br />
Stroms zu geben <strong>und</strong> das Bewusstse<strong>in</strong><br />
da<strong>für</strong> zu wecken, wie sehr unser Alltag<br />
von Elektri zität bestimmt ist.<br />
Die K<strong>in</strong>der müssen Taschenlampen<br />
über e<strong>in</strong>en „Pump-Schalter“ oder über<br />
kle<strong>in</strong>e Kurbelgeräte zum Leuchten<br />
br<strong>in</strong>gen.<br />
In e<strong>in</strong>em völlig abgedunkelten Raum<br />
sor gen dann die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Schüler mit den Leuchtgeräten „im Muskelbetrieb“<br />
<strong>für</strong> Licht. Andere müssen<br />
dazu kle<strong>in</strong>e Rechenauf gaben lösen oder<br />
Diktate schreiben.<br />
Erwün schter Lerneffekt neben dem<br />
erkennbaren Spaß: Elektrizität erfordert<br />
Krafte<strong>in</strong>satz. Die bisherigen Erfahrungen<br />
s<strong>in</strong>d äußerst positiv – die große Mehrheit<br />
der Fünftklässler hat viel gelernt<br />
<strong>und</strong> hätte sich gern länger mit dem<br />
Thema beschäftigt.<br />
WEGf<strong>in</strong>der-Süd-PDF-2-S.<strong>in</strong>dd 30-31 12.03.2006 16:39:12 Uhr<br />
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(Text: Dieter Wagner)