Pressemitteilung vom 16.08.2012 - LIFE eV
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PRESSEMITTEILUNG<br />
Berliner Geschäfte schaffen freiwillig Alternative zu Plastiktüten<br />
Dircksenstraße 47<br />
10178 Berlin<br />
Fon 030/308798-21<br />
Fax 030/308798-25<br />
bergk@life-online.de<br />
Polnisches Geschäft stoppt kostenlose Ausgabe von Plastiktüten/ Türkisches Lebensmittelgeschäft<br />
betreibt Umweltbildung an der Kasse/ ethnische Geschäfte in Wedding und Neukölln setzen auf Alternativen<br />
zur Plastiktüte/ bereits über 1.300 Stofftaschen an Berliner Kunden verteilt<br />
Berlin, 16. August 2012 – Seit Juni 2012 gibt es keine kostenlosen Plastiktüten mehr in dem polni-<br />
schem Lebensmittelladen Alma in Wedding. Damit ist das Geschäft Vorreiter unter den Berliner<br />
migrantischen Einzelhandelsunternehmen. Mit den nun kostenpflichtigen Plastiktüten schafft die<br />
Geschäftsführerin Frau Grzybowski eine Alternative zu Maßnahmen wie Plastiktütenreglementie-<br />
rung. Während in vielen Ländern wie Irland Steuern auf Plastiktüten erhoben werden, fehlt es in<br />
Deutschland bisher an einer gesetzlichen Regelung. Angeregt zu der Entscheidung wurde Frau<br />
Grzybowski <strong>vom</strong> Projekt „Mehr Wege als Einweg!“ von <strong>LIFE</strong> e.V., mit dem sie für eine Bonusaktion<br />
in ihrem Geschäft kooperiert. Ziel der Kampagne ist, dass VerbraucherInnen weniger Plastiktüten<br />
benutzen und stattdessen zur Stofftasche greifen. Weniger Plastiktüten bedeutet weniger Öl-<br />
verbrauch und Ausstoß des klimaschädlichen CO2, das bei der Produktion und Verwertung von<br />
Plastiktüten entsteht. Mit recycelten, grau-blauen Stofftaschen und dazugehöriger Bonusaktion<br />
schafft das Projekt zusammen mit insgesamt zehn ethnischen Einzehhandelsgeschäften in Wedding<br />
und Neukölln seit Februar Anreize für Kunden, regelmäßig mit der Stofftasche einkaufen zu gehen.<br />
Sie werden mit 5€ in bar belohnt. Mit dem Stopp der kostenlosen Plastiktüten baut Alma das Prinzip<br />
des Projekts aus.<br />
Das Interesse an den Stofftaschen ist groß. Zwischen Februar und Mai wurde bereits für jede fünfte<br />
Tasche die abgestempelte Karte gegen einen der Bonusse eingelöst. Insgesamt wurden seit Febru-<br />
ar über 1.000 Stofftaschen an Berliner VerbraucherInnen verteilt. Die Bonusaktion läuft noch bis<br />
zum 15. Oktober 2012. Die Stofftasche mit dazugehöriger Bonuskarte gibt es an den Infoständen<br />
der Kiez-UmweltbotschafterInnen von <strong>LIFE</strong> e.V. Die nächsten Termine: 17. August, 10-16 Uhr, Alma<br />
(Wedding), 18. August, 10-16 Uhr, Euro Gida (Wedding). Weitere Informationen unter:<br />
http://www.life-online.de/aktuelle_projekte/p_mehrwege.html<br />
BILDUNG • UMWELT • CHANCENGLEICHHEIT<br />
Zu Anfang der Bonusaktion schränkte Frau Grzybowski die Ausgabe der Plastiktüten nur während<br />
der Aktionszeit der Kiez-UmweltbotschafterInnen in ihrem Geschäft ein. Doch das ging ihr nicht weit<br />
genug. „Die Bonusaktion hat uns noch mehr zum Nachdenken gebracht. Seit Juni gibt es deshalb
ei uns keine kostenlosen Plastiktüten mehr. Alle Kunden müssen jetzt bei uns 0,20€ pro Plastiktüte<br />
zahlen“, berichtet Frau Grzybowski. „Einige Kunden waren zunächst erstaunt. Doch wenn sie die<br />
Gründe dafür hören, verstehen sie es. Wir finden das Projekt sehr gut und wollen die Idee weiterfüh-<br />
ren.“ Die Kampagne hat auch in anderen Geschäften zu Veränderungen geführt. Bei BOLU in Neu-<br />
kölln fragen die Kassiererinnen inzwischen ihre Kunden „Geht es so? Haben Sie eine eigene Ta-<br />
sche mit dabei?“ Herr Taurikulu erklärt: „Der Umweltschutz ist uns wichtig. Wir möchten unseren<br />
Kunden zeigen, dass man nicht stets eine neue Plastiktüte braucht. Es gibt viele gute Alternativen.“<br />
Auch im polnischen Lebensmittelgeschäft Maly Ksiaze in Neukölln ist man von dem Projekt begeis-<br />
tert. Der Geschäftsführer Krzysztof Stasilo spielt mit dem Gedanken, auch nach der Bonusaktion<br />
Stofftaschen anzubieten.<br />
Das Klimaschutzprojekt „Mehr Wege als Einweg!“ von <strong>LIFE</strong> e.V. zeigt einfache Wege zur Reduktion<br />
von Plastikmüll beim Einkauf auf, schafft umweltverträgliche Alternativen und informiert über ökolo-<br />
gische Folgen von Plastik. Durch die vielfältige Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
vereint es als Vorbild Klimaschutz und Partizipation. Damit setzt es die Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />
konsequent um. Das Modellprojekt wird gefördert durch die Stiftung Naturschutz Berlin aus den Mit-<br />
teln der "Trenntstadt Berlin" und ist <strong>vom</strong> Rat für Nachhaltigkeit als „Werkstatt N-Projekt 2012“ aus-<br />
gezeichnet worden.<br />
Text und druckfähiges Bildmaterial:<br />
http://www.life-online.de/aktuelle_projekte/p_mehrwege.html<br />
Kontakt:<br />
<strong>LIFE</strong> e. V<br />
Martina Bergk<br />
Dircksenstr. 47<br />
10178 Berlin<br />
Tel. 030/308 798-21<br />
bergk@life-online.de