Kürtener Kurier vom August 2006 - SPD in der Gemeinde Kürten

Das neue Elterngeld
Politik der Sozialdemokraten in der
großen Koalition stärkt dieFamilien
BERLIN - Die Idee eines Einkommensersatzes
für Eltern imJahr nach
der Geburt eines Kindes stammt aus
Skandinavien. Schweden, Norwegen,
Dänemark, Finnland, Island und andere
Länder machen damit seit Jahrzehnten
gute Erfahrungen. Die Zahl der
Geburten und die der erwerbstätigen
Frauen ist deutlich höher als in
Deutschland, die Familienarmut geringer.
Für junge Familien in Deutschland ist
das Elterngeld, das 2007 eingeführt
werden soll, eine kleine Revolution. Es
beruht auf einem grundlegend anderen
Ansatz als Leistungen wie Kindergeld
oder Kinderzuschlag. Diese orientieren
sich am Bedarf des Kindes. Die finanziellen
Belastungen für junge Familien
hängen aber weniger mit den Aufwendungen
für ihre Kinder zusammen,
sondern vor allem mit dem – in
Deutschland meist sehr langfristigen
Ausfall –eines Einkommens.
Hier setzt das Elterngeld an: Wie beim
Arbeitslosengeld werden für ein Jahr
67% vom letzten Nettoeinkommen gezahlt.
Ein Sockelbetrag für Nicht-
Erwerbstätige und eine Obergrenze
von 1800 Euro monatlich sorgen für
die nötige soziale Ausgewogenheit.
Um die Aufteilung der Familienarbeit
gerechter zugestalten, muss jeder Elterteil
mindestens zwei Monate Elternzeit
nehmen. Wer nach der Geburt eines
Kindes seine Berufstätigkeit
unterbricht, hat erstmals eine eigene
wirtschaftliche Absicherung, was gerade
für Alleinerziehende existenziell
wichtig ist. Gleichzeitig wird die
schnellere Rückkehr von Müttern in
den Beruf gefördert. Und Väter, auf
deren meist höheres Einkommen die
Familien oft nicht verzichten konnten,
haben mit der neuen Lohnersatzleistung
zum ersten Mal die reale Chance
auf eine„Baby-Pause“. Diebis zu dreijährige
Elternzeit mit Arbeitsplatzgarantie
und Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit
bleibterhalten.
JusosKürteninspizieren Bushaltestellen
aufder Suche nach Nazischmierereien
Hakenkreuze zu malen ist keine Lappalie sondern eine Straftat
KÜRTEN -Einen ganzen Nachmittag
Zeit nahmen sich die Jusos in
Kürten und begutachteten jede Bushaltestelle
in der Gemeinde auf der
Suche nach Nazischmierereien und
fremdenfeindlichen Graffitis.
In kleinen Teams inspizierten die
Kürtener Jusosdie Bushaltestellen
auf der Suche nach Hakenkreuzen.
Die Funde wurden sofort als Foto
dokumentiert
Der Hintergrund dieser Aktion war
die Beschwerde von Anwohnerinnen
und Anwohnern in Biesfeld über Hakenkreuzschmiereinen
an der Bushaltestelle
vor der Grundschule. An den
Wänden und der Decke des Wartehäuschen
sind ca. ein dutzend der
Nazisymbole zufinden. „Gerade in
Biesfeld nutzen sehr viele Kinder das
Häuschen als Warteraum. Erst vor
knapp einem halben Jahr haben dort
Eltern in Eigeninitiative die Hakenkreuze
überstrichen, jetzt sind sie
wieder da“, erklärt der Vorsitzende
der Kürtener Jusos, Christian
Schnepper.
„Für uns Jusos war es sehr wichtigzu
wissen, ob dies nur vereinzelte
Schmierereien sind oder ob es ein
verbreitetes Problem ist. Die meisten
Bushaltstellen in Kürten verfügen gar
nicht über Wartehäuschen. In drei
Gruppen haben wir uns alle der über
40 Haltestellen angesehen“, ergänzt
LauraMorris.
Das Ergebnis werten die Jusos weitgehend
positiv. Nur an den drei Haltestellen
in Biesfeld, Miebach und
Olpe wurden die verfassungsfeindli-
chen Symbole gefunden, dort jedoch
in einer größeren Zahl. „Wir haben
die Verschmutzungen per Digitalkameras
dokumentiert und werden diese
umgehend dem Bürgermeister zukommen
lassen, mit der Bitte, anden
genannten Haltestellen schnell die
Hakenkreuze entfernen zu lassen.“,
erläutert Schnepper.
Die Jusos erhielten einige Tage später
Post vom gemeindlichen Ordnungsamt.
Die Gemeindeverwaltung
teilte mit, dass sie der Bitte der Jungsozialisten
umgehend entsprochen
habe und alle Nazischmierereien in
den Bushaltestellen der Gemeinde
entfernen lassen wird. Das rasche
Handeln wird von den Initiatoren
sehrbegrüßt.
„Wir möchten die Verwaltung loben
und uns ausdrücklich bedanken, dass
man unserer Bitte soschnell nachgekommen
ist und die Schmierereien
beseitigt hat. Sinnvoll wäre esauch,
wenn die neuralgisch bekannten Stellen
regelmäßig durch Mitarbeiter der
Gemeinde überprüft würden. Niemand
möchte gerne, dass seine Kinder
in einem Bushäuschen warten,
das aussieht, als wäre dort eine Hakenkreuztapete
an der Wand. Zudem
behalten wir uns als Jusos ausdrücklich
vor, im Wiederholungsfall eine
‚Anzeige gegen Unbekannt’ zu erstatten.
Allen muss klar sein: Ein
Hakenkreuz zu malen ist keine Lappalie
sondern eine Straftat und das zu
Recht!“, so derJusos-Vorsitzende.
Dass eine solche Aktion nicht alle
möglichen Standorte erfasst, weiß
auch Morris: „Wir sind leider nicht in
der Lage alle öffentlichen Orte inder
Gemeinde abzufahren. Aus diesem
Grunde haben wir auf unserer Internetseite
www.jusos-kuerten.de die
Möglichkeit geschaffen, über die alle
Bürgerinnen und Bürger Hakenkreuzschmiererein
und rassistische
Sprüche online melden können.“ (sp)
www.jusos-kuerten.de