01.03.2013 Aufrufe

Die 7 Stufen zum souveränen Unternehmer - Weißensee-Verlag GbR

Die 7 Stufen zum souveränen Unternehmer - Weißensee-Verlag GbR

Die 7 Stufen zum souveränen Unternehmer - Weißensee-Verlag GbR

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hans Jürg Domenig<br />

<strong>Die</strong> 7 <strong>Stufen</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>souveränen</strong> <strong>Unternehmer</strong><br />

Wenn Sie wissen, was Sie tun ...!<br />

!


Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

Gedruckt auf holz- und säurefreiem Papier, 100 % chlorfrei gebleicht.<br />

© <strong>Weißensee</strong> <strong>Verlag</strong>, Berlin 2004<br />

Kreuzbergstraße 30, 10965 Berlin<br />

Tel. 0 30 / 91 20 7-100<br />

www.weissensee-verlag.de<br />

E-Mail: mail@weissensee-verlag.de<br />

Lektorat: Heinz Scheffelmeier<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Printed in Germany<br />

ISBN 3-89998-013-1


Danksagung<br />

<strong>Die</strong>ses Buch wurde möglich durch all die Menschen, die mit mir gemeinsam<br />

den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben und mich an ihrem<br />

Weg <strong>zum</strong> erfolgreichen <strong>Unternehmer</strong> oder <strong>Unternehmer</strong>in teilhaben ließen.<br />

<strong>Die</strong>sen Menschen bin ich auch für die vielen Erfahrungen aus ihrer<br />

Unternehmenspraxis dankbar, an denen ich teilhaben durfte, als sie mich<br />

um Rat fragten. Ich habe ihre Beispiele verwendet, natürlich unter Abänderung<br />

der Namen, um diesem Buch den Bezug zur Praxis zu geben und<br />

um mein Theoriemodell mit tatsächlichen Beispielen zu untermauern.<br />

Dankbar bin ich auch meinem Lektor, der mich mit Fragen, unzähligen<br />

Anregungen und Hinweisen dazu anhielt, das Buch immer und immer<br />

wieder zu überarbeiten, um es verständlicher und nützlicher für die Leser<br />

und Leserinnen zu machen.<br />

Ohne meine Familie, die mich während den vielen Stunden, die ich hinter<br />

dem Labtop verbrachte, unermüdlich unterstützte, wäre das Buch aber<br />

wohl nie vollendet worden. Meine Familie motivierte mich entscheidend<br />

dazu, dieses Buch wirklich fertig zu stellen.<br />

Dankbar bin ich auch meinem Deutschlehrer der zweiten Gymnasialklasse,<br />

der mich damals mit einer Aussage anspornte, die ich bis heute nicht vergessen<br />

habe: „Wenn du einmal ein eigenes Buch schreibst, kannst du deinen<br />

eigenen Stil entwickeln, aber bei mir in der Deutschstunde ...“ – Sie<br />

wissen, was er damit sagen wollte.<br />

Ganz besonders dankbar bin ich nicht zuletzt meinem Großvater, der nicht<br />

nur Zeit seines Lebens all seine Erlebnisse in seinen Tagebüchern notierte,<br />

sondern mir auch in abendfüllenden Geschichten von seinen vielen Auslandsreisen<br />

als Chefingenieur der AEG bereitwillig davon erzählte. Er<br />

weckte in mir den Wunsch, in Zukunft auch aus meinem Leben einmal<br />

etwas erzählen zu können, das interessierte Zuhörer findet.


Gewidmet ist dieses Buch meiner wunderbaren Frau Carola und meinem<br />

phantastischen Töchterchen Sabrina. (www.sabrina-domenig.de)


Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung: Hallo Chef!........................................................................ 1<br />

1. <strong>Die</strong> Euphoriephase......................................................................... 7<br />

Existenzängste .................................................................................. 9<br />

Geschäftsbeziehungen.................................................................... 11<br />

<strong>Die</strong> Kundschaft ............................................................................... 14<br />

Der einsame <strong>Unternehmer</strong>............................................................. 18<br />

2. <strong>Die</strong> Bedeutung der Umsatzsicherung ......................................... 25<br />

Wie wichtig sind Umsatzzahlen? .................................................. 25<br />

<strong>Die</strong> Positionierung am Markt......................................................... 27<br />

Das Alleinstellungsmerkmal und die Zielgruppendefinition...... 30<br />

<strong>Die</strong> Standortwahl............................................................................ 31<br />

<strong>Die</strong> Werbung und Marktpräsenz ................................................... 33<br />

Das Werbebudget ................................................................... 34<br />

<strong>Die</strong> Werbeaussage.................................................................. 39<br />

<strong>Die</strong> Wahl der Werbemittel...................................................... 41<br />

Das Image in der Öffentlichkeit............................................. 43<br />

<strong>Die</strong> Vertrauensförderung ....................................................... 45<br />

<strong>Die</strong> Verkaufsförderung ........................................................... 47<br />

Der notwendige Wechsel von Boom- und<br />

Konsolidierungsphasen.................................................................. 48<br />

3. Krisensituationen......................................................................... 55<br />

Zeitmanagement............................................................................. 57<br />

Büroorganisation ............................................................................ 61<br />

<strong>Die</strong> erste Finanzkrise...................................................................... 64<br />

Der <strong>Unternehmer</strong> als einsamer Wolf? ........................................... 66<br />

Selbstmotivation............................................................................. 70<br />

! VII


Inhaltsverzeichnis<br />

4. Fehleinschätzungen ..................................................................... 77<br />

VIII!<br />

Populäre Irrtümer........................................................................... 79<br />

Der Chef – und seine Selbstüberschätzung .................................. 80<br />

Mitarbeiterführung im wachsenden Unternehmen ..................... 82<br />

Sinnvolle Unternehmensziele ....................................................... 84<br />

Unternehmensphilosophien und Corporate Identity................... 87<br />

5. <strong>Die</strong> Konsolidierung und Reorganisation .................................... 91<br />

Machtkämpfe: „<strong>Die</strong> Bomben explodieren im eigenen Garten“.... 93<br />

<strong>Die</strong> Unternehmensanalyse............................................................. 95<br />

Der perfekt organisierte Mitarbeiter .............................................. 98<br />

Kreatives Controlling...................................................................... 99<br />

6. <strong>Die</strong> Führungskrise...................................................................... 105<br />

Laisser-faire................................................................................... 108<br />

Eifersucht und Mobbing .............................................................. 112<br />

Kritik und Motivation .................................................................. 114<br />

Das Führungsbarometer............................................................... 119<br />

Der individuelle Führungsstil...................................................... 122<br />

7. <strong>Die</strong> Neuausrichtung ................................................................... 131<br />

<strong>Die</strong> Ups-and-Downs im <strong>Unternehmer</strong>dasein.............................. 132<br />

<strong>Unternehmer</strong>träume..................................................................... 133<br />

Zur richtigen Zeit handeln .......................................................... 134<br />

Literaturverzeichnis ........................................................................ 139


Einleitung: Hallo Chef!<br />

„Hallo Chef, ich habe eine schlechte Nachricht!“, rief mich mein erster<br />

Mitarbeiter kurz nach der Gründung meiner Firma an: „Mir wurde über<br />

Nacht die ganze Computeranlage aus dem Auto gestohlen.“ – „Warum war<br />

denn die Computeranlage überhaupt in deinem Auto und nicht in unserem<br />

Büro?“, fragte ich erstaunt. – „Ich wollte den Auftrag noch übers Wochenende<br />

fertig machen und habe dafür den Computer mitgenommen. Als ich<br />

dann nach Hause kam, war es schon spät in der Nacht und ich beschloss,<br />

den Computer erst am nächsten Morgen auszuladen. Und als ich heute<br />

Morgen <strong>zum</strong> Auto ging, war er leider weg. – Doch der war bestimmt versichert,<br />

oder?“<br />

Nein – das war er natürlich nicht und selbst wenn, dann hätte die Versicherung<br />

nur bezahlt, wenn er aus dem Büro gestohlen worden wäre und<br />

nicht aus dem Auto eines Mitarbeiters. So ging schon die Hälfte meines<br />

Existenzgründungskapitals mit dem Verlust eines Computers drauf, denn<br />

Anfang der 90er Jahre waren die ersten grafikfähigen Computer noch unerschwinglich<br />

teuer. Es erforderte all meinen Mut, meine neue Existenz<br />

nicht aufzugeben und nochmals eine vergleichbare EDV-Anlage zu kaufen.<br />

Mit dem Computer waren natürlich auch alle Daten weg, die ich und mein<br />

Mitarbeiter in den letzen Wochen erarbeitet hatten, und wir mussten<br />

nochmals von vorne beginnen. Damit wurde mir schlagartig bewusst, dass<br />

es im <strong>Unternehmer</strong>leben nicht nur Sonnenseiten gab, wie ich mir das<br />

anfangs – etwas naiv – vorgestellt hatte.<br />

Mit unermüdlichem Einsatz von täglich 14 bis 16 Stunden (und das sechs<br />

bis sieben Tage die Woche) konnten wir den Schaden schließlich wieder<br />

wettmachen. Doch gerade als ich an meinem frischgebackenen <strong>Unternehmer</strong>tum<br />

langsam wieder Gefallen fand, bahnte sich das nächste Unglück<br />

an. Der größte Kunde, der über 90 % des Umsatzes ausmachte, geriet in<br />

Zahlungsschwierigkeiten.<br />

Das war beileibe nicht der letzte Rückschlag, den ich in meinem langjährigen<br />

<strong>Unternehmer</strong>leben einstecken musste. Über die ganzen Jahre hinweg<br />

entwickelte ich eine gewisse Nonchalance gegenüber allen Ereignissen, die<br />

nur im ersten Augenblick fatal erscheinen, denn oft können sich im Nachhinein<br />

daraus neue Chancen entwickeln.<br />

! 1


Einleitung: Hallo Chef!<br />

Ich musste schnell und flexibel reagieren und setzte alles daran, neue<br />

Kunden zu gewinnen, was mir – Gott sei Dank – leicht fiel.<br />

Anstatt wie alle Werbeagenturen nach den großen Etats zu schielen, fand<br />

ich in kleineren und mittleren Unternehmen eine neue Zielgruppe von<br />

Kunden, um die sich die bisherigen Werbeagenturen kaum gekümmert<br />

hatten. Ich kannte den Markt von meiner früheren Tätigkeit bei der Werbeagentur<br />

GGK, der damals größten Werbeagentur der Schweiz, und auch<br />

von meinem Praktikum bei einer der kleinsten Werbeagenturen der<br />

Schweiz, bei ASW-Werbeberater Jakob Bucher. Bei ihm lernte ich, mit<br />

kleineren Kunden zu arbeiten, und entdeckte, dass gerade hier die Werbung<br />

viel mehr bewegen konnte als bei großen Unternehmen.<br />

Mein Konzept, mich auf die kleinen und mittleren Kunden zu konzentrieren,<br />

ging auf. Unsere Agentur wurde auf einem silbernen Tablett durch<br />

den ganzen Gewerbeverein gereicht. Bereits nach zwei Jahren wusste ich,<br />

dass ich eine geradezu riesige Marktlücke gefunden hatte. Kleine und mittlere<br />

Unternehmen hatten bisher kaum Unterstützung von einem professionellen<br />

Werbeberater. <strong>Die</strong> gesamten Werbemittel wurden mehr oder weniger<br />

zusammenhanglos in Einzelaktionen erstellt und umgesetzt. Ad-hoc-<br />

Ideen und eigennützige Empfehlungen von Inseraten- und anderen Werbeverkäufern<br />

werden von Druckereien, Grafikern, Reprographen oder Copy-<br />

Shops ohne Kommentar produziert. Alleine durch die gezielte Abstimmung<br />

der Werbemittel erreichen unsere Kunden einen vielfachen Werbeerfolg<br />

mit dem gleichen finanziellen Einsatz.<br />

Ich wollte diese Marktlücke so schnell wie möglich schließen. Durch meine<br />

Erfahrung als Franchisemanager und Seminartrainer bei dem Car-HiFi-<br />

Spezialisten ACR war für mich klar, dass ich nur mit einem Franchisesystem<br />

die Marktlücke schnell besetzen konnte. Ich begann, ein solches Franchisesystem<br />

in einer Pilotphase systematisch vorzubereiten. Ich testete<br />

Marketingpläne, schrieb ein Betriebshandbuch, entwickelte Formulare,<br />

standardisierte Produkte und Abläufe, um den Franchisenehmern einen<br />

möglichst sicheren und leichten Einstieg in die Selbständigkeit zu bieten.<br />

Nach drei Jahren war es dann endlich soweit. Ich stellte das System <strong>zum</strong><br />

ersten Mal auf einer Franchisemesse in Essen vor. <strong>Die</strong> Fachpresse überhäufte<br />

uns mit Vorschußlorbeeren, und bereits im nächsten Jahr starteten<br />

2!


Einleitung: Hallo Chef!<br />

die ersten fünfzehn „ANSATZ“-Franchiseagenturen, auf die Jahr für Jahr<br />

weitere zehn bis zwanzig Agenturen folgten.<br />

Durch diese Tätigkeit als Franchisegeber, Unternehmensberater und Seminartrainer<br />

kenne ich die vielen Ups-and-Downs einer <strong>Unternehmer</strong>existenz<br />

nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch aus der Beratung meiner<br />

Franchisepartner. So kann ich aus einem großen Erfahrungsschatz für viele<br />

Unternehmenssituationen Lösungsansätze bieten.<br />

Während meiner langjährigen Beratungstätigkeit von Existenzgründern bis<br />

hin zu etablierten Firmen erkannte ich zunehmend Parallelen und erstaunliche<br />

Regelmäßigkeiten in der Entwicklung sehr unterschiedlicher Unternehmen.<br />

<strong>Die</strong>se Erkenntnis forderte mich dazu heraus, ein Theoriemodell<br />

zu den Entwicklungsstufen eines Unternehmens zu entwickeln. Durch<br />

dieses Modell fällt es mir heute leichter, ein Unternehmen zu analysieren,<br />

da ich weiss, in welcher Entwicklungsstufe der Betrieb sich gerade befindet.<br />

Mein Theoriemodell mag vielleicht kein Anspruch auf komplexe Wissenschaftlichkeit<br />

erheben können, doch es hat sich in der unternehmerischen<br />

Praxis mit einfachen Lösungsansätzen bereits vielfach bewährt.<br />

Dazu möchte ich noch betonen, dass in meiner beruflichen Praxis Kleinund<br />

Mittelunternehmen im Vordergrund stehen, die fast immer vom Besitzer<br />

selbst geführt werden. Gerade über diese Art der Geschäftsführung gibt<br />

es allerdings erstaunlich wenig Fachliteratur, auf die der geneigte Leser<br />

zurückgreifen kann. Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben, um meine<br />

Erfahrungen und mein Theoriemodell hier einer breiten Leserschaft vorzustellen.<br />

Betrachtet man dieses Buch nur nach den verschiedenen Themenbereichen,<br />

die darin angeschnitten werden, dann bietet es jeweils nur einen<br />

eher bescheidenen Beitrag zu einzelnen Diskussionen, die schon längst<br />

ganze Bibliotheken füllen. Auffällig war für mich allerdings, wie wenig<br />

sich betriebswirtschaftliche Literatur oder entsprechende Ratgeber an den<br />

Problemen eines werdenden <strong>Unternehmer</strong>s orientieren. Vor allem die<br />

Fragen und Belange mittlerer und kleiner <strong>Unternehmer</strong> werden in der<br />

Literatur seltsamerweise vernachlässigt. Das ist wahrscheinlich so, weil<br />

sich deren „kleine“ <strong>Unternehmer</strong>existenz überwiegend am konkreten Handeln<br />

orientieren muss und sie sich eine Theorie ihres Handelns schon<br />

zeitlich kaum leisten können. Deshalb war es mir ein wichtiges und auf-<br />

3!


Einleitung: Hallo Chef!<br />

richtiges Anliegen, die spezifischen Probleme von Kleinunternehmern zu<br />

beschreiben. Während meiner langen Berufs- und Beratungspraxis musste<br />

ich nämlich oftmals erfahren, wie viele Jungunternehmer mit ihren Unternehmungen<br />

an einfachen, vermeidbaren Fehlern scheiterten. <strong>Die</strong>s nicht<br />

zuletzt deshalb, weil es ihnen an der Vorstellungskraft zu Möglichkeiten<br />

und Grenzen ihres Handelns fehlte.<br />

Als Unternehmensberater und Seminartrainer ist es nun mein „Job“, mit<br />

meinen Klienten solche (Denk)Fehler zu verhindern. Mehr als einen bescheidenen<br />

Beitrag leiste ich deshalb hoffentlich schon mit meinen eigenen<br />

Unternehmungen, so meiner ANSATZ Werbeagentur und dem AN-<br />

SATZ Franchise-Unternehmen, die ich seit Jahren erfolgreich führe. <strong>Die</strong>se<br />

Erfahrungen möchte ich Ihnen, meine lieben Leser und Leserinnen, hauptsächlich<br />

vermitteln.<br />

Der Beginn einer unternehmerischen Tätigkeit beginnt meist mit einer<br />

Phase der Euphorie, in der einem jungen <strong>Unternehmer</strong> oder einer jungen<br />

<strong>Unternehmer</strong>in alles möglich erscheint. In dieser Euphoriephase nehmen<br />

<strong>Unternehmer</strong> tatsächlich noch die Herausforderung an, etwas auf dieser<br />

Welt verbessern und erreichen zu wollen. Wenigen gelingt der ganz große<br />

Durchbruch. Sicher scheitern auch einige dabei, aber dennoch können sich<br />

viele nicht nur ein veritables Geschäft aufbauen, sondern auch ihren Idealismus<br />

bewahren. Denn jeder <strong>Unternehmer</strong> und jede <strong>Unternehmer</strong>in startet<br />

mit einer Idee und mit dem Willen, etwas besser zu machen als alle anderen<br />

vor ihm. Es ist dieser <strong>Unternehmer</strong>geist, der uns täglich vorwärts<br />

bringt und dem <strong>Unternehmer</strong> oder <strong>Unternehmer</strong>in einen wichtigen Platz<br />

in unserer Gesellschaft einräumt. Doch der Wunsch und Wille alleine<br />

genügen nicht. Der frisch gebackene <strong>Unternehmer</strong> oder die frisch gebackene<br />

<strong>Unternehmer</strong>in merkt sehr schnell, dass eine Portion Selbstbewusstsein<br />

und eine gute Idee alleine noch nicht genügen. Marketing, Werbung,<br />

Buchhaltung, Steuern, Organisation, Recht, Personalführung und vieles<br />

mehr sind für den Erfolg genauso maßgebend. Ein unerfahrener <strong>Unternehmer</strong><br />

oder <strong>Unternehmer</strong>in schlittert in dieser vermeintlichen Unübersichtlichkeit<br />

geradezu von einer Unternehmenskrise in die nächste. Kaum<br />

stellen sich die ersten Erfolge ein, kommen schon die nächsten Herausforderungen<br />

auf ihn zu. „Betriebsgrößen“, mit denen er einfach nicht gerech-<br />

4!


Einleitung: Hallo Chef!<br />

net hat, führen ihn so schnell in ein – meist vermeidbares – kleineres oder<br />

auch größeres Unglück.<br />

Solche Krisensituationen zu analysieren und auch wirklich zu erkennen,<br />

dazu bietet Ihnen, lieber Leser und Leserin, dieses Buch mit vielen Praxisbeispielen<br />

nicht nur Stoff <strong>zum</strong> Nachdenken, sondern zeigt auch Lösungswege<br />

auf.<br />

Das 1. Kapitel beschreibt so die Hürden auf dem Weg zur Existenzgründung<br />

und worauf von Anfang an zu achten ist. Nicht selten können nämlich<br />

schon in der Planungsphase einer Unternehmensgründung zukünftige<br />

Fehler vermieden werden. Das 2. Kapitel setzt sich mit dem Unternehmenszweck,<br />

wichtigen Kennzahlen, Werbung und Marketing auseinander<br />

und beschreibt, wie jeder <strong>Unternehmer</strong> seinen angestrebten und gewünschten<br />

Umsatz erreichen kann. Für Krisensituationen, in denen das<br />

Unternehmen im Chaos zu ersticken droht, bietet das 3. Kapitel Ideen und<br />

Lösungen: Eine systematische Büroorganisation, gezieltes Zeitmanagement<br />

mit entsprechenden Aufgabenbeschrieben für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />

eine vorausschauende Finanzplanung, die Förderung firmeninterner<br />

Kommunikation und Aufbauhilfen für den sozialen Rückhalt<br />

bilden das Rückgrat einer erfolgreichen Unternehmensorganisation.<br />

Im 4. Kapitel scheint es der <strong>Unternehmer</strong> und die <strong>Unternehmer</strong>in dann<br />

eigentlich schon „geschafft“ zu haben, doch gerade hier lauern die Gefahren<br />

eines schnellen und dann meist tiefen Falls. Lesen Sie hier, wie Sie<br />

sich davor schützen können, die gleichen Fehler zu begehen wie viele<br />

<strong>Unternehmer</strong> und <strong>Unternehmer</strong>innen vor Ihnen. Dass ein Unternehmen<br />

nie stehen bleibt und stets neu überdacht und ausgerichtet werden muss,<br />

davon handelt das 5. Kapitel. Dort erfahren Sie auch, wie mit dem psychologischen<br />

Druck, der auf einem <strong>Unternehmer</strong> oder einer <strong>Unternehmer</strong>in<br />

lastet, umgegangen werden kann. Im 6. Kapitel setzen wir uns intensiv mit<br />

Personalproblemen und der erfolgreichen Mitarbeiterführung auseinander.<br />

Der Erfolg einer Firma ist die Summe der Anstrengungen aller Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen, die am gleichen Strang ziehen. Lernen Sie, wie Sie<br />

Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hinter sich bringen und für die Ziele<br />

der Firma begeistern können. Im Schlusskapitel erfahren Sie, dass Sie sich<br />

nach all diesen Erfahrungen auch einmal getrost nach hinten lehnen können<br />

und sich über Ihr <strong>Unternehmer</strong>dasein freuen können. Denn der Spaß<br />

5!


Einleitung: Hallo Chef!<br />

am Selbständigsein liegt darin, all diese Herausforderungen anzunehmen<br />

und für jede Situation eine Lösung zu finden.<br />

Alle Namen in diesem Buch habe ich aus Rücksicht auf das Persönlichkeitsrecht<br />

der beschriebenen Personen geändert. Falls Sie sich oder andere<br />

glauben in dem Buch wieder zu erkennen, so liegt es wahrscheinlich daran,<br />

dass es allen <strong>Unternehmer</strong>n und <strong>Unternehmer</strong>innen in vielen Situationen<br />

immer gleich ergeht.<br />

Mit diesen im Ansatz sehr einfachen und plausiblen Analysemethoden<br />

entwickeln Sie, liebe Leser und Leserinnen, ihre eigenen Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Sie werden Fehlerquellen vermeiden und über<br />

alle natürlichen Widerstände eine methodische Betriebs- und Unternehmensführung<br />

entwickeln. Mit meiner Hintergrundtheorie will ich aufzeigen,<br />

wie die verschiedenen Unternehmensphasen für Sie erkennbar werden.<br />

Anhand meiner während einer langjährigen Praxis gewonnenen<br />

Erkenntnisse, auf denen meine Theorie fußt, soll Ihnen am Beispiel anschaulich<br />

gemacht werden, wie die in natürlichen Ups-and-Downs der<br />

Unternehmensentwicklung liegenden Gefahren zu entschärfen und wie<br />

kritische Hindernisse zu überwinden sind.<br />

Mag der eine <strong>Unternehmer</strong> oder die eine <strong>Unternehmer</strong>in hier eine Hilfestellung<br />

für seine tägliche Praxis finden, so erfreut sich der andere oder die<br />

andere daran, dass auch bei anderen Unternehmen nicht alles nur glatt<br />

läuft, wie es uns allzu viele <strong>Unternehmer</strong>biographien weismachen wollen.<br />

Es freut mich persönlich, wenn es Ihnen als meine Kunden oder als meine<br />

Leser gelingt, anhand der im Folgenden beschriebenen sieben Entwicklungsstufen<br />

eines Unternehmens die eigene Situation zu erkennen, Fehlentwicklungen<br />

und Irrtümer festzustellen, um letztlich als souveräner<br />

<strong>Unternehmer</strong> oder souveräne <strong>Unternehmer</strong>in Ihr Unternehmen Stufe für<br />

Stufe vorwärts zu bringen.<br />

Zurzach in der Schweiz, im Februar 2004<br />

Hans Jürg Domenig<br />

6!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

Barbara, eine Franchisepartnerin aus dem schweizerischen Wil, kann sich<br />

kaum mehr bremsen vor Tatendrang. Sie hat sich durchgerungen, einen<br />

ANSATZ-Franchisevertrag zu unterschreiben, und wird sich nun definitiv<br />

selbständig machen. Schon oft hat sie sich überlegt, den Schritt zu wagen,<br />

doch dann sind ihr wieder Zweifel gekommen oder ihre momentane Lebenssituation<br />

hat es nicht zugelassen. Doch jetzt steht fest, es gibt keinen<br />

Weg mehr zurück. Sie hat Ihre Stelle in einer großen Versicherungsgesellschaft<br />

auf Ende des Jahres gekündigt und will danach voll durchstarten.<br />

Wissensdurstig verschlingt sie Fachliteratur, kalkuliert die möglichen Kosten<br />

und Umsätze. Sie schreibt an ihrem Businessplan, lässt keine Gelegenheit<br />

aus, sich nach ihrer zukünftigen Konkurrenz umzusehen, und arbeitet in<br />

ihrer gekündigten Arbeitsstelle noch so viele Überstunden wie nur möglich,<br />

um dafür einige Tage frei nehmen zu können und Existenzgründerund<br />

Verkaufsseminare zu besuchen. Es macht ihr gar nichts mehr aus,<br />

abends erst um 21:00 Uhr nachhause zu kommen, den Haushalt zu machen<br />

und dann immer noch genügend Energie zu haben, um nicht über<br />

ihren Büchern einzuschlafen.<br />

Barbara befindet sich in der Euphoriephase der Unternehmensgründung. –<br />

Ein Traum wird wahr. Endlich wird sie für sich ganz alleine arbeiten. – Sie<br />

will selbst bestimmen können. – In Zukunft wird sie die Entscheidungen<br />

selbst fällen und den Erfolg daraus ganz alleine ernten können. – Keine<br />

firmeninternen Querelen werden sie mehr in ihrem Vorwärtskommen<br />

behindern. – Nein, selbständig sein, heißt für Barbara anpacken und voranschreiten.<br />

Plötzlich sind, seit sich herumgesprochen hat, dass Barbara die Firma<br />

verlässt, alle Mitarbeiter – und sogar der Chef – richtiggehend freundlich<br />

und zuvorkommend. <strong>Die</strong> kleinen Unstimmigkeiten sind vergessen. Ja, geradezu<br />

besorgt erkundigen sich die Angestellten der Versicherung bei Barbara,<br />

ob sie es wirklich wagen will, sich in diesen schlechten Zeiten selbständig<br />

zu machen. Und auch die Kunden der Versicherung, die Barbara in<br />

letzter Zeit nur noch genervt hatten, sind plötzlich geradezu fröhlich. Barbara<br />

überlegt sich, ob das vielleicht mir ihrer euphorischen Ausstrahlung zu<br />

tun hat.<br />

! 7


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

Kaum etwas ist für einen jungen <strong>Unternehmer</strong> so spannend und euphorisierend,<br />

wie die Gründungsphase des Unternehmens. Plötzlich kommt er<br />

mit viel weniger Schlaf aus. An jedem neuen Tag stürzt er sich voll Tatendrang<br />

in die Arbeit. Hat er die richtige Selbständigkeit gewählt, wird die<br />

Arbeit <strong>zum</strong> Hobby. Es sprühen die Ideen, und fast jeder Neugründer will<br />

die <strong>Die</strong>nstleistungswüste in Europa nach dem amerikanischen Vorbild<br />

revolutionieren. Der Kunde ist König, und der frisch gebackene <strong>Unternehmer</strong><br />

macht alles für einen zufriedenen Kunden, oft bis tief in die Nacht<br />

hinein. Er scheut keinen Aufwand, weil es Spaß macht. –<br />

Im Startenthusiasmus wird erst einmal nicht auf die Uhr geschaut. <strong>Die</strong><br />

Preise der eigenen Produkte oder <strong>Die</strong>nstleistungen werden, wenn sie nicht<br />

fest vorgegeben sind, am Anfang tief, oftmals zu tief angesetzt, um überhaupt<br />

Kunden zu finden. Dafür ist möglicherweise zu Beginn auch die<br />

Kostenstruktur noch auf einem Niveau, welches tiefe Preise rechtfertigt.<br />

Doch der Spaß am neugegründeten Unternehmen vergeht schnell, wenn<br />

dabei kein Geld verdient wird. Es ist schwierig, hier das richtige Maß zu<br />

finden. Sind die Preise von Anfang an zu hoch veranschlagt, wird es bald<br />

an Aufträgen mangeln. Ich frage oft junge <strong>Unternehmer</strong>, die alles peinlichst<br />

genau kalkuliert haben: „Sie haben Ihren Umsatz vorhergesagt, Sie<br />

haben die Gewinnmarge auf das Maximum geschraubt und Sie haben alle<br />

Vorteile besonders clever für sich ausgenutzt – doch was ist, wenn Ihre<br />

Kunden sich nicht an Ihren Plan halten?“<br />

Denn wenn die Kunden ausbleiben, nutzen auch hohe Gewinnaufschläge<br />

nichts! Sind die Preise jedoch zu tief angesetzt, werden die interessanten<br />

Kunden gar nicht interessiert sein, denn gute Ware, bzw. eine gute <strong>Die</strong>nstleitung<br />

hat Ihren Preis. Ausschließlich Pfennigfuchser und Schnäppchenjäger<br />

springen auf das Angebot an – eine äußerst mühsame Kundschaft, die<br />

dafür sorgt, dass dem Jungunternehmer die Freude an der Selbständigkeit<br />

schnell vergeht. Für solche Kunden funktioniert nur ein gut durchdachtes<br />

Discount-Konzept, bei dem selbst bei geringsten Margen noch genug Geld<br />

übrig bleibt.<br />

8!


Existenzängste<br />

1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

Mitten in der Euphoriephase wurde Barbara jedoch plötzlich von der Existenzangst<br />

gepackt. Vielleicht war es Barbaras Mutter, die mit sorgenvollen<br />

Blicken fragte, was wohl die Leute sagen, sollte sie mit ihrem Unternehmen<br />

Konkurs anmelden müssen. Vielleicht war es das erste Bankgespräch,<br />

bei dem der Banker alles, was ihr lieb und teuer ist, als Sicherheit einforderte.<br />

Vielleicht war es ein Zeitungsbericht, der über die wachsende Pleitewelle<br />

schrieb oder vielleicht waren es die vielen Bekannten, die Barbara<br />

ständig – wie in einer Endlosschleife am Telefon – sagten, das funktioniert<br />

nicht, das geht nicht, das schaffst du nie, die Konkurrenz ist viel zu groß,<br />

du wirst über den Tisch gezogen, etc. Plötzlich war die Existenzangst da<br />

und kreiste ununterbrochen in Barbaras Kopf. Sie schaffte es kaum noch<br />

sich zu konzentrieren. Sie unterhielt sich mit ihren Bekannten nur noch<br />

über die miese Wirtschaftslage, zählte mit, wer alles in der Umgebung<br />

Konkurs ging und fühlte sich am wohlsten im Kreise der Jammerer und<br />

Wehklager. Abends konnte sie nicht mehr einschlafen, und die Zeilen in<br />

ihrem Buch verschwammen ständig vor ihren Augen. Sie war wie gelähmt.<br />

– Sollte sie zurückkrebsen?<br />

<strong>Die</strong> Existenzangst verflog erst, als ihr Onkel Peter aus Frauenfeld, der<br />

selbst seit Jahren ein Verpackungsunternehmen führt, Barbara <strong>zum</strong> Minigolf<br />

mitnahm. Er machte ihr beim Spiel klar, dass jedes Hindernis zu<br />

überwinden sei. Das eine auf Anhieb, das andere mit mehreren Anläufen.<br />

Doch wer ruhig und besonnen immer wieder versucht, sein Hindernis zu<br />

überwinden, wird reüssieren, meinte Peter. Zudem versicherte er ihr, dass<br />

sie von seinem Unternehmen die Werbeaufträge bekommen werde. Da<br />

bekam Barbara wieder Mut und ihr Tatendrang kehrte zurück.<br />

<strong>Die</strong> Euphoriephase wird von den meisten Existenzgründern als eine der<br />

schönsten Phasen ihres Lebens empfunden, doch es gibt einen bitteren<br />

Beigeschmack: <strong>Die</strong> Existenzangst. Sie ist der stärkste Gegenpol zur Euphoriephase.<br />

Auch die Auswirkungen der Existenzangst sind genau konträr<br />

zur Euphorie. <strong>Die</strong> Angst lähmt jeden Tatendrang. <strong>Die</strong> Zweifel machen<br />

unsicher und lassen damit Projekte scheitern. In der Regel wechseln die<br />

Euphoriegefühle mit der Existenzangst ab. Je nach dem, welches Gefühl<br />

die Oberhand gewinnt, ist die Arbeitsleistung effizient oder gelähmt. Auf<br />

9!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

den Existenzgründer kommt das erste Mal das Gefühl der Alleinverantwortung<br />

zu. Scheitern oder Erfolg liegen alleine in seiner Hand. Vielleicht ist<br />

es beruhigend zu wissen, dass jeder Selbständige immer wieder mit Existenzängsten<br />

kämpft. Sei es die Angst vor Verschuldung, die Angst vor der<br />

Unzufriedenheit der Kunden, die Angst vor sozialer Isolierung in seiner<br />

Funktion als Führungsperson wegen Zeitmangels etc. – Je länger die Selbständigkeit<br />

dauert, je erfolgreicher der Selbständige ist und handelt, umso<br />

selbstsicherer wird er. Das Selbstvertrauen des <strong>Unternehmer</strong>s steigert sich<br />

bis zu einem Gefühl, dass, egal was passiert, er immer und aus jeder Situation<br />

heraus eine Lösung findet.<br />

<strong>Die</strong> Sicherheit eines Angestellten besteht dagegen vor allem in der Klarheit<br />

seiner Einkommensverhältnisse. Er weiß, jeden Monat kommt sein Geld<br />

auf sein Konto, und Arbeitslosigkeit ist für den Angestellten der GAU, also<br />

buchstäblich der größte anzunehmende Unfall. Doch gleichzeitig ist er<br />

durch Kündigungsfristen und im Extremfall durch die Arbeitslosenversicherung<br />

abgesichert.<br />

Der Selbständige setzt mit jeder wichtigeren Entscheidung möglicherweise<br />

seine Existenz aufs Spiel. Und übrigens tut er dies noch viel öfter mit dem<br />

Unterlassen einer Entscheidung.<br />

Deshalb auch der Begriff „<strong>Unternehmer</strong>“ und nicht „Unterlasser“. <strong>Die</strong> Existenzangst<br />

des selbständigen <strong>Unternehmer</strong>s reduziert sich mit der Zeit und<br />

der Routine. Zu viel Routine führt jedoch oft zu einer trügerischen Sicherheit,<br />

die wiederum die Existenz der Firma gefährden kann, wenn nicht<br />

permanente Veränderungen und Erneuerungen die Firma am Markt halten.<br />

In den verschiedenen <strong>Stufen</strong> der Unternehmensentwicklung wird immer<br />

wieder deutlich werden, vor welchen Herausforderungen der junge <strong>Unternehmer</strong><br />

steht und welche unternehmerische Kreativität er entwickeln<br />

muss, um sein Unternehmen am Markt zu halten und sich gegenüber der<br />

Konkurrenz zu behaupten.<br />

Vor der Existenzangst ist keiner gefeit. Selbst Xaver Heiniger, ein mehrfacher<br />

Multimillionär aus meinem Bekanntenkreis, klagte nach dem Verkauf<br />

seiner Firma und nach einigen zwischenzeitlichen Fehlinvestitionen über<br />

plötzliche Existenzängste, obwohl ihm immer noch ein zweistelliges Millionenvermögen<br />

verblieb. Existenzangst ist ein Gefühl, und wie bei jedem<br />

10!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

Gefühl ist diese Angst nicht unbedingt rational. Plötzlich ist sie da und die<br />

Gedanken fangen an, ständig darum zu kreisen. Immer neue Horrorszenarien<br />

fallen dem verängstigten Gehirn ein, was alles schief gehen kann. Das<br />

führt nicht selten bis zu schweren Depressionen, die psychologisch behandelt<br />

werden müssen.<br />

Mein Franchisepartner Oliver Hubbel vertraute mir einmal an, dass er<br />

nachts nicht schlafen könne, weil er unter fürchterlichen Angstzuständen<br />

litt, gleichwohl sein Geschäft durchaus im Rahmen der Planung anlief.<br />

Daraufhin empfahl ich ihm ein sogenanntes Angsttagebuch anzulegen.<br />

Und das funktioniert so: Jedes Mal, wenn es zu einer Angstsituation<br />

kommt, ziehen Sie einfach Ihre Agenda oder einen Notizblock hervor und<br />

notieren Datum, Uhrzeit, die Gründe für Ihre Angst und die schlimmste<br />

mögliche Auswirkung, die Sie sich dabei vorstellen. Danach stecken Sie<br />

das Notizbuch wieder weg und arbeiten weiter, bis der nächste Angstgedanke<br />

aufkeimt. Wieder notieren Sie die Sorgen in Ihrem Angsttagebuch.<br />

Nach einiger Zeit werden Sie beobachten, dass die Einträge in Ihrem<br />

Angsttagebuch mit der Zeit immer seltener werden und dass es immer die<br />

gleichen (oder ähnliche) Ängste sind. Sie werden mit der Zeit verschwinden,<br />

und schon bald werden sie keine Einträge mehr in das Angsttagebuch<br />

zu machen haben.<br />

<strong>Die</strong> Motivation Geld zu verdienen liegt oft darin, finanzielle Sicherheit zu<br />

erlangen. Doch Geld kann man auch leicht wieder verlieren. Wirkliche<br />

Sicherheit erreicht man durch die Selbständigkeit und dem Selbstbewusstsein,<br />

dass man immer eine Möglichkeit findet, um genügend Geld für sich<br />

und seine Familie zu verdienen.<br />

Geschäftsbeziehungen<br />

Hans ist einer meiner kommunikativsten Franchisepartner. Er kennt so<br />

viele Leute, dass er, wenn er in seinem Wohnort Bamberg nur <strong>zum</strong> Briefkasten<br />

um die Ecke geht, nicht vor einer halben Stunde zurückkehrt, weil<br />

er mit so vielen Leuten noch ein Schwätzchen hält. Selbstredend, dass er<br />

in vielen Vereinen nicht nur Mitglied, sondern meistens auch im Vorstand<br />

tätig ist. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit als ANSATZ-Werbeberater<br />

11!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

schrieb er alle Autohäuser an, dass er ein neues Firmenfahrzeug benötige<br />

und falls der Autohändler an Werbung interessiert sei, wären sie bereits im<br />

Geschäft. So kam er zu einem Firmenfahrzeug, dessen Leasingrate komplett<br />

mit Werbeaufträgen bezahlt werden konnte. Einen sehr ähnlichen<br />

Brief setzte Hans auch für den Kauf seines Computers ein. Der Computer<br />

kostete Hans einen 4-farbigen Flyer und zwei Direct-Mailings. Auch der<br />

Bäcker, der Metzger und der Getränkelieferant, die Verpflegung für die<br />

Eröffnungsfeier brachten, bekamen ihre Ware mit Visitenkarten und Autobeschriftungen<br />

bezahlt. Bei Klein- und Mittelbetrieben wäscht eine Hand<br />

die andere, sagt Hans mit seinem fränkischen Charme. Als nächstes Projekt<br />

will er bei seinem Hausbau mit Handwerkern zusammenarbeiten, die mindestens<br />

20% der Auftragssumme in Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen von ihm<br />

beziehen.<br />

In der Gründungsphase wird eine Menge Geld ausgegeben. Normalerweise<br />

verhält sich der Existenzgründer hier ganz nach seinen privaten Angewohnheiten,<br />

denn wie bisher sucht er auch nun zunächst nach Schnäppchen<br />

und Angeboten. Doch im Geschäftsbereich zählen andere Kriterien.<br />

Bei arbeitsnotwendigen Geräten und Maschinen sind die Zuverlässigkeit<br />

und der Reparaturservice innerhalb nützlicher Frist wichtiger als ein paar<br />

Prozent Rabatt. Denn wenn eine Maschine plötzlich still steht und es Tage<br />

dauert, bis sie nach der Reparatur wieder läuft, ist der ganze Ablauf im<br />

Betrieb behindert oder vielleicht gar nicht mehr möglich. Aufträge können<br />

nicht erfüllt werden und Kunden werden verärgert. Das kann eine Menge<br />

mehr Geld kosten, als der anfängliche Rabattvorteil einbringt.<br />

Ursula, meine ANSATZ-Franchisepartnerin aus Stralsund, hat mir erzählt,<br />

dass ihr Faxgerät für längere Zeit nicht funktioniert hatte. So etwas geschieht<br />

ja meist zusammen mit anderen Malheurs, so dass sie sich nicht<br />

gleich darum kümmern konnte. Als dann den ganzen Tag über ein Faxpfeifen<br />

in ihrem Telefon zu hören war, wurde sie langsam nervös und sah vor<br />

ihrem geistigen Auge die vielen Aufträge, die ihr nun möglicherweise verloren<br />

gingen. Kurz vor Ladenschluss rannte sie dann los, um im nächst<br />

besten Discountmarkt ein neues Faxgerät zu kaufen, nur damit sie wieder<br />

Faxe empfangen konnte. Wieder zuhause angekommen machte sie sich<br />

daran, das Faxgerät zu installieren und stellte fest, dass man dieses sogar<br />

noch an den Computer anschließen konnte. Doch die Installation lief nicht<br />

12!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

gerade erfolgreich. Nach einer halben Nacht erfolgloser Versuche ging<br />

nicht nur das Faxgerät nicht, sondern auch der Computer verweigerte<br />

plötzlich seinen <strong>Die</strong>nst. Am nächsten Morgen versuchte meine Geschäftspartnerin<br />

dann verzweifelt, <strong>zum</strong>indest die Geräte getrennt wieder <strong>zum</strong><br />

Laufen zu bringen, doch ohne Erfolg. Es gelang ihr gerade noch, einige<br />

wichtige Dateien auf Diskette zu speichern, als der Computer seinen Geist<br />

schließlich völlig aufgab. Am nächsten Tag ging sie dann zu einem Fachmann,<br />

der in nur drei Stunden alles wieder ins Lot brachte. Ihre anderthalb<br />

Tage Arbeitsausfall musste sie allerdings abschreiben.<br />

Es ist demnach wichtig, bereits beim Kauf an eventuelle Störfälle und<br />

deren Auswirkungen zu denken. Wir sind <strong>zum</strong> Beispiel alle froh, dass<br />

Flugzeughersteller mit strengen Qualitätskontrollen alle Materialeinkäufe<br />

prüfen und daran alle Eventualitäten durchspielen. Erst an zweiter Stelle<br />

steht der bestmögliche Preis. Suchen Sie sich die Verkäufer also gut aus.<br />

Ich selbst hatte einmal einen Computercrash, und als der erst beste Computerhändler<br />

in meiner Nähe versucht hatte, die Daten zu retten, zerstörte<br />

er die Festplatte des Computers vollends. Wäre ich gleich zu einem versierten<br />

Computertechniker gegangen, hätte ich viel Zeit, Ärger und Geld gespart.<br />

Wenn Sie jetzt denken: „Im Nachhinein ist man immer schlauer“,<br />

dann sage ich Ihnen: „Genau deshalb erzähle ich Ihnen das schon im voraus,<br />

damit Sie das vermeiden können.“<br />

Weiterhin ist bei allen Einkäufen zu bedenken, wer in Zukunft Ihr Kunde<br />

werden könnte. Gehören Geschäftsleute zu Ihren potentiellen Kunden?<br />

Dann achten Sie besonders genau darauf, dass sie bei Geschäftsleuten<br />

kaufen, die wiederum bei Ihnen kaufen könnten, und finden Sie bei der<br />

Gelegenheit immer auch einen Vorwand, um Ihre Visitenkarte in deren<br />

Läden zu hinterlassen. Denn unter Geschäftsleuten ist es absolut üblich<br />

untereinander Handel zu betreiben. Mir fällt immer wieder auf, dass ich in<br />

unserem kleinen Lebensmittelladen ausgesprochen viele Selbständige<br />

treffe. Jeder berücksichtigt jeden. Haben Sie bei einem Kauf keine Hemmungen<br />

die Verkäufer darauf anzusprechen, ob Sie auch mit ihnen als<br />

Kunden rechnen dürfen. Ich tätige auf Schritt und Tritt Gegengeschäfte:<br />

vom Autokauf über alle Handwerkerleistungen bis hin zu Lebensmitteleinkäufen<br />

und Tanzstunden.<br />

13!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

Als <strong>Unternehmer</strong> wird einem schnell klar, dass man auf ein breit abgestütztes<br />

Beziehungsnetz aufbauen kann. Binden Sie Freunde und Verwandte<br />

in Ihr Unternehmen mit ein. Sie werden gerne beim Aufbau des<br />

Unternehmens behilflich sein.<br />

Überlegen Sie sich Kooperationsmöglichkeiten, die für beide Geschäftspartner<br />

Vorteile bringen, oder schließen Sie sich Vertriebsgemeinschaften<br />

an, um zusätzliche Kunden zu gewinnen.<br />

<strong>Die</strong> Kundschaft<br />

„Wir können auf den Mond fliegen, und Sie bringen das Blau meines Logos<br />

nicht hin?“ – Mit diesem Ausspruch wurde unser Offsetdrucker Friedrich<br />

aus Kehl konfrontiert, als er für einen Strassenbauingenieur Briefpapier<br />

ausliefern wollte. Friedrich hatte bereits auf drei verschiedenen Maschinen<br />

und unzähligen Papiermustern experimentiert, doch der Kunde war nicht<br />

zufrieden zu stellen. Obwohl der Kunde durchaus bereit war, die Mehrkosten<br />

für ein perfektes Blau zu bezahlen, stand der Aufwand in keinem Verhältnis<br />

mehr <strong>zum</strong> Ergebnis. Friedrich rief mich an und fragte, wie er mit<br />

diesem Kunden weiter verfahren solle. Einerseits reizte den Drucker das<br />

Potenzial der vielen Aufträge, die noch kommen konnten, doch andererseits<br />

graute ihm jetzt schon vor dem nächsten Projekt. Der Kunde war<br />

einfach nicht zufrieden zu stellen. Ich riet Friedrich, auf fünf von hundert<br />

Kunden zu verzichten. <strong>Die</strong>se fünf machen Platz für zwanzig andere, angenehmere<br />

Kunden. Es ist sicher schwer Kunden abzulehnen, wenn jeder<br />

Auftrag zählt. Doch nur wer den Kopf für neue Kunden frei hat, kann expandieren.<br />

So war es auch bei Friedrich: Er rief mich einige Wochen später<br />

wieder an und erzählte mir voller Stolz, dass er eine Landhausmöbelkette<br />

als Kunden an Land gezogen hätte, der den Umsatz des Ingenieurs um<br />

Längen wettmache.<br />

In der Gründungsphase verbergen sich vielerlei Gefahren. <strong>Die</strong> Unerfahrenheit<br />

des Existenzgründers wird bewusst oder unbewusst ausgenutzt. Viele<br />

Gründer klagen z. B. über die Zahlungsmoral ihrer Kunden. Das hat zwei<br />

Gründe. Oft sind unter den ersten Kunden auch solche, die von der Konkurrenz<br />

des Existenzgründers nicht mehr beliefert werden, weil sie ihre Rech-<br />

14!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

nungen dort nicht bezahlt haben. Solche potentiell säumige Zahler arbeiten<br />

meist nach einem speziellen Muster, so dass sie von erfahreneren Geschäftsleuten<br />

„100 Meter gegen den Wind gerochen“ werden.<br />

Eine derartige „Masche“ funktioniert <strong>zum</strong> Beispiel folgendermaßen: Der<br />

Kunde kommt <strong>zum</strong> ersten Mal ins Geschäft und gibt sich wie ein Mann<br />

von Welt. Natürlich bezahlt er sofort in bar. Meist holt er einen Schein aus<br />

einem Bündel von Geldscheinen, die er lose in der Tasche trägt, und fängt<br />

an, den Verkäufer zu loben. „Ein angenehmer Kunde“ werden Sie denken,<br />

und sie freuen sich schon auf seinen nächsten Besuch. In kurzen Abständen<br />

kauft der Kunde dann mehrmals für größere Beträge ein, immer nach<br />

dem gleichen Schema, um Ihr Vertrauen in ihn zu festigen. Wenn Ihnen<br />

das erste Mal ein solcher Kunde unterkommt, werden Sie nicht im Traum<br />

daran denken, dass er nicht bezahlen könnte. Doch dieser Glaube beruht<br />

nur auf seiner trickreichen Vorbereitung. Denn plötzlich kommt er mit<br />

einem richtig großen Auftrag, den er sich nach Hause liefern lässt. Und<br />

wenn es um die Bezahlung geht, wird er sich ausdrücklich auf Ihr Verständnis<br />

verlassen, dass er eine so große Summe nicht mit sich herumträgt,<br />

oder er hat gerade sein Geld fest angelegt und kann es erst nächste Woche<br />

„loseisen“. <strong>Die</strong> Lieferung wird versandt, während gleichzeitig oft Eigentumsrechte<br />

bis zur vollständigen Bezahlung nicht extra vereinbart werden.<br />

Daraufhin folgt im schlechtesten Falle ein monatelanges Tauziehen um die<br />

Rechnungsbegleichung, das meistens ergebnislos endet. Solche Kunden<br />

haben schon manchem <strong>Unternehmer</strong> die junge Existenz gekostet.<br />

Peter, ein Autoradiohändler aus Neckargemünd, wurde genau mit dieser<br />

Masche hereingelegt. Er hatte gerade ein HiFi-Geschäft mit Autoradios<br />

eröffnet, als ein Kunde sein Geschäft besuchte und sich ein Autoradio<br />

einbauen ließ. Natürlich bezahlte der Kunde sofort in bar. Dabei beobachtete<br />

der Kunde aufmerksam, wie Peter jeweils Folgendes auf die Rechnung<br />

schrieb, noch bevor sie bezahlt war: „Besten Dank für Ihren Auftrag“, und<br />

dazu setzte er seine Unterschrift darunter. Beim zweiten Mal ließ sich<br />

derselbe Kunde ein Autotelefon einbauen. Das waren damals noch diese<br />

aktenkoffergroßen, sündhaft teueren Modelle. Er bezahlte auch dieses Mal<br />

sofort in bar. Der dritte Auftrag war dann schon etwas umfangreicher. Der<br />

Kunde, ein eloquenter Businessman, wollte sich in zwölf Kurierfahrzeuge<br />

Autoradios und Autotelefone einbauen lassen. Der frisch gebackene Auto-<br />

15!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

radioverkäufer freute sich riesig über diesen Auftrag und arbeitete Tag und<br />

Nacht, um den Kunden möglichst zufrieden zu stellen. Er rechnete keineswegs<br />

damit, dass die Rechnung, die sich über 50000 Euro belief, auch<br />

dieses Mal wieder in bar bezahlt würde, und gab die Rechnung dem Kunden<br />

vertrauensvoll mit, als dieser das letzte Auto mit fertigem Einbau abholte.<br />

Der Kunde war voll des Lobes für die geleistete Arbeit und versprach,<br />

den geforderten Betrag sofort zu überweisen.<br />

Nach den ersten 30 Tagen war noch kein Geld eingetroffen, und die Lieferanten<br />

der Autotelefone und Autoradios wollten ihre Rechnungen bezahlt<br />

haben. Allzu forsch sollte der neue Superkunde natürlich auch nicht gemahnt<br />

werden. Und so verstrichen über 90 Tage, bis ein Anwalt eingeschaltet<br />

wurde. Auf die Forderung des Anwalts, der Schuldner solle die<br />

Rechnung umgehend bezahlen, kam von diesem die Antwort, er wisse gar<br />

nicht, warum er die Rechnung noch einmal bezahlen solle. Er habe die<br />

Rechnung bar im Geschäft bezahlt. Auch seine Freundin könne das bezeugen,<br />

und zudem habe der Autoradiohändler auf der Rechnung sogar noch<br />

den Empfang des Geldes quittiert. Er zeigte eine Kopie der Rechnung, auf<br />

der stand zwischen der Unterschrift des Händlers und dem „Besten Dank<br />

für Ihren Auftrag“ – „Betrag dankend erhalten“. Bei Peter klingelten langsam<br />

die Alarmglocken. War er einem Betrüger in die Fänge geraten?<br />

Um ein Haar kostete ihn dieser Schuldner seine Existenz. Er rettete sich,<br />

indem er mit den Lieferanten der Autoradios und Autotelefone eine Abzahlungsvereinbarung<br />

traf und indem er während den nächsten fünf Jahren<br />

(zusätzlich zu seinem Geschäft) nachts als Nachtwächter auf das Schloss<br />

Heidelberg arbeiten ging, um die Abzahlungsverträge zu begleichen.<br />

Ein weiterer Grund für die schlechte Zahlungsmoral der Kunden in den<br />

Anfangsjahren des eigenen Betriebes ist, dass viel zu wenige Mahnungen<br />

geschrieben werden. Meistens werden erst Mahnungen geschrieben, wenn<br />

bereits kein Geld mehr auf dem eigenen Geschäftskonto ist. Ein anderer<br />

häufiger Fehler ist, dass nur einmal pro Halbjahr Mahnungen geschrieben<br />

werden. <strong>Die</strong> Kunden merken sofort, bei welchem Betrieb sie die Zahlungen<br />

hinauszögern können und wo nicht. Kommen die Mahnungen unregelmäßig<br />

und spät, kann man die Rechnung ruhig noch eine Weile liegen lassen.<br />

16!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

Kommt aber die Mahnung im pünktlichen Abstand von <strong>zum</strong> Beispiel 14<br />

Tagen, merkt der Kunde, dass es sich hier um eine seriöse Debitorenbuchhaltung<br />

handelt, und er wird die Rechnung bevorzugt bezahlen. Meistens<br />

fängt es schon bei der Rechnungsstellung an. Am Anfang hat man soviel zu<br />

tun, so dass gar keine Zeit für das Rechnungsschreiben bleibt. Werden die<br />

Rechnungen <strong>zum</strong> Beispiel immer erst <strong>zum</strong> Monatsende geschrieben, gibt<br />

man den Kunden, die <strong>zum</strong> Monatsanfang bestellen, ein zusätzliches Zahlungsziel<br />

von weiteren 30 Tagen. Welche Firma kann sich das leisten?<br />

Abgesehen davon ist es auch psychologisch besser, wenn der Kunde die<br />

Rechnung gleich zusammen mit der Freude über das Kauferlebnis präsentiert<br />

bekommt, und nicht erst nach zwanzig Tagen, wenn seine Freude<br />

abgeflacht ist und er vielleicht nicht einmal mehr genau weiß, warum die<br />

Rechnung so hoch ist. Nicht zu vergessen die negativen Gefühle des Verkäufers,<br />

der beschämt die Rechnung lieber später sendet, um nicht aufdringlich<br />

zu wirken.<br />

Anzahlung, Zahlung bei Lieferung oder nur gegen Barbezahlung sind,<br />

soweit es branchenüblich ist, legitime Mittel, um die Zahlungsmoral in<br />

den Griff zu bekommen. Auch die Annahme von EC-Karten, Kreditkarten<br />

und Eurocheques in Branchen, bei denen dies sonst nicht unbedingt üblich<br />

ist, veranlasst viele Kunden zur Sofortzahlung. Bedenken Sie, dass<br />

eine Kreditkarte nicht nur ein bequemes Zahlungsmittel ist, sondern auch<br />

einen gewissen Prestigestatus für den Inhaber bedeutet, weshalb er oft sehr<br />

gerne mit der Karte bezahlt. (Das Bezahlen einer Rechnung hat weit weniger<br />

Prestigewert.) Und bitte stimmen Sie gegenüber dem Kunden niemals<br />

in das unter Kleingewerbetreibenden modern gewordene Klagelied ein,<br />

dass die Abgaben auf Kreditkarten so hoch sind. Meist sind die Abgaben<br />

unter dem Skonto, den Sie verteilen. Das Geld auf sicher zu haben, ist<br />

mehr wert, als jede dreißigste Rechnung ausbuchen zu müssen.<br />

Oftmals erreicht man in einem persönlichen Gespräch mehr als mit anonymen<br />

schriftlichen Mahnungen. Kunden, die auch nach der zweiten<br />

Mahnung nicht bezahlen, sollten gleich an ein Inkassobüro weitergegeben<br />

werden. Natürlich spricht das gegen das verbreitete Gründersyndrom „Alles<br />

selbst machen zu wollen“. Doch ist es gerade hier sinnvoll, weil man<br />

sich damit Ärger vom Hals schafft und sich auf neue Aufträge konzentrie-<br />

17!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

ren kann. Doch was hat es mit diesem „Alles selbst machen wollen – Syndrom“<br />

auf sich?<br />

Der einsame <strong>Unternehmer</strong><br />

Mein regelmäßiger Seminarteilnehmer Kurt Weber, der eine kleine Fabrik<br />

für das Auffüllen von Laserdruckerpatronen aufgebaut hat, führt sein Personal<br />

mit strenger Hand. Er hat in seiner Produktionshalle überall Webcams<br />

installiert, um jederzeit seine Mitarbeiter sehen zu können. Zigarettenpausen<br />

werden im Betrieb von Kurt von der Arbeitszeit abgezogen, und<br />

Überstunden entstehen keine, weil die normale Arbeitszeit so gelegt ist,<br />

dass jeder Mitarbeiter stets zuwenig Stunden hat. So können, wenn die<br />

Auftragslage mehr Arbeitszeit fordert, Minusstunden abgebaut werden,<br />

ohne dass teure Überstundenzulagen bezahlt werden müssen.<br />

Wenn ein Mitarbeiter von Kurt eine Frage hat, hält sich der Chef nicht mit<br />

langen Erklärungen auf, sondern erledigt die Aufgabe gleich selbst. Er<br />

glaubt fest daran, dass seine Mitarbeiter dadurch lernen, wie ein Problem<br />

gelöst werden kann, und er ärgert sich maßlos, wenn ein Mitarbeiter mit<br />

dem gleichen Problem eine Woche später wieder bei ihm im Büro steht. So<br />

kommt Kurt vor lauter Einzelproblemen, die er zu lösen hat, kaum zur<br />

Erledigung der Aufgabe, die er sich selbst für den Tag vorgenommen hat.<br />

Deshalb muss er oft bis spät in die Nacht arbeiten. Kurt ist ein typischer<br />

Chef, der unter dem „Alles selbst machen wollen – Syndrom“ leidet.<br />

Im Anfangsstadium eines Unternehmens hat ein jeder <strong>Unternehmer</strong> einmal<br />

das Gefühl, alles selbst machen zu wollen. Doch gibt es, wie vielleicht<br />

auch beim Hausbau, gewisse Bereiche, die man lieber nicht selbst erledigen<br />

sollte. Kürzlich erzählte mir z. B. ein Gastwirt, dass er einen Riesenstress<br />

habe, da er gleichzeitig Koch, Kellner, Marketingmann, Buchhalter<br />

und Putzfrau sei. Er arbeite wie ein Tier, und es komme nichts dabei heraus.<br />

Kein Wunder! Denn es gibt für jeden Bereich Fachleute, die in einem<br />

Bruchteil der Zeit, die ein Laie dazu benötigen würde, ein Vielfaches an<br />

Effizienz erreichen.<br />

Gute Berater können eine Menge Geld sparen. Das heißt nicht, dass ich<br />

empfehle, sofort alle Aufgabenbereiche auszulagern – nein, aber lassen Sie<br />

18!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

sich von verschiedenen Seiten beraten. Vereinbaren Sie mit Ihren Beratern<br />

einen Stundenhonorarsatz. Danach schreiben Sie sich Ihre Fragen ganz<br />

genau auf. Wenn Sie eine ansehnliche Liste beieinander haben, gehen Sie<br />

zu den entsprechenden Fachleuten. Nutzen Sie auch öffentliche Stellen,<br />

die Ihnen diese Antworten möglicherweise kostenlos erteilen, so wie <strong>zum</strong><br />

Beispiel die Industrie- und Handelskammer oder <strong>Unternehmer</strong>verbände.<br />

Doch guter Rat ist bekanntlich teuer. Stimmt das Verhältnis zwischen der<br />

Honorarsumme und dem Nutzen?<br />

Vor einigen Jahren hat mir ein Steuerberater z. B. in einer einzigen Beratungsstunde<br />

25000 Euro eingespart. Es hätte sich aber kaum gelohnt, sich<br />

für teures Geld beraten zu lassen, wenn die potentiellen Möglichkeiten<br />

nicht vorhanden gewesen wären. Das Verhältnis zwischen möglichem<br />

Ertrag und Honorar muss stimmen! Stellen Sie auch immer sicher, dass ein<br />

branchenspezifischer Berater möglichst nur Sie und nicht auch noch die<br />

Konkurrenz berät, damit es Ihnen nicht ergeht, wie meinem Franchisepartner<br />

Otto Behringer.<br />

Er wandte sich vertrauensvoll an einen nach aussen hin seriös wirkenden<br />

Wirtschaftsprüfer. Jener Dr. Müller sollte für ihn sein geplantes Geschäftskonzept<br />

zu einer ANSATZ-Agentur prüfen. Der Prüfer beurteilte das Konzept<br />

bereits negativ, bevor er alle Unterlagen erhalten hatte, und Dr. Müller<br />

empfahl unserem Partner, einem ortsansässigen Konkurrenten den Geschäftsbereich<br />

des Pokalgravierens abzukaufen. Wie sich durch Zufall<br />

herausstellte, war der besagte Konkurrent ein Mandant der Wirtschaftsprüfungskanzlei.<br />

Der Konkurrent bewegte sich bisher praktisch ohne Konkurrenz<br />

in der Branche, in die unser Franchisepartner Otto Behringer einsteigen<br />

wollte. Dr. Müller versuchte also nur, den Markt seines anderen<br />

Mandanten zu schützen. Doch nicht genug, Dr. Müller sondierte überdies,<br />

ob die Möglichkeit bestand, das niedergehende Pokalgeschäft dieses Klienten<br />

an unseren Franchisepartner zu verkaufen. Doch <strong>zum</strong> Glück kam die<br />

Wahrheit noch rechtzeitig an den Tag und die Mauschelei wurde aufgedeckt.<br />

Dasselbe kann Ihnen mit vielen Beratungsinstanzen passieren, so beispielsweise<br />

mit Banken, die einen Kunden protegieren und Ihnen deshalb<br />

keinen Kredit erteilen wollen. Verlangen Sie deshalb immer Branchenex-<br />

19!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

klusivität. Seriöse Berater übrigens lehnen ein Mandat ab, wenn sie Interessenskonflikte<br />

oder Befangenheit voraussehen.<br />

Jedes Geschäft besteht aus Boden, Kapital und Arbeit. Doch die eigene<br />

Arbeit wird am Anfang nicht gezählt. Das „Alles selbst machen wollen –<br />

Syndrom“ geht meistens soweit, dass Sie sich denken: „Wenn ich das alleine<br />

mache, verdiene ich an diesem Auftrag mehr, als wenn ich einen Teil<br />

extern oder intern delegiere.“ Doch je mehr Sie sich ausschließlich auf die<br />

Aufgabe konzentrieren, für die Sie wirklich Talent haben, desto erfolgreicher<br />

wird Ihre Firma. Wenn Sie <strong>zum</strong> Beispiel ein guter Verkäufer sind und<br />

nur 10% Ihrer Zeit pro Tag für den Verkauf aufwenden und die restlichen<br />

90% sich damit beschäftigen, dass die Verkäufe, die Sie getätigt haben,<br />

auch abgewickelt werden, dann sind Sie 90% Ihrer Arbeitszeit mit einer<br />

Aufgabe beschäftigt, die Sie weniger gut können, die Ihnen wahrscheinlich<br />

auch keinen Spaß macht und die Sie dementsprechend schlechter erledigen.<br />

Erfolgreich werden Sie, wenn Sie 90% pro Tag im Verkauf tätig sind<br />

und die Umsetzung Ihrer Verkäufe intern oder extern delegieren. Natürlich<br />

fällt das gerade am Anfang schwer. Und schnell kommt zuweilen das Bedürfnis<br />

oder die Notwendigkeit auf, einen Mitarbeiter anzustellen. Doch<br />

gleichzeitig müssen die Kapazitäten ausgelastet werden, sonst gibt es zu<br />

wenig Umsatz für zwei volle Gehälter. <strong>Die</strong> Kapazität wird meistens mit<br />

Überstunden geschaffen. Das heißt, oft erarbeitet einer alleine erst so viele<br />

Überstunden, bis er endlich eine zweite Person voll beschäftigen könnte,<br />

bevor er dann tatsächlich einen Mitarbeiter einstellt. Natürlich funktioniert<br />

das nicht, denn einer alleine kann nie für zwei arbeiten, da jeder seine<br />

speziellen Stärken in speziellen Gebieten hat. Doch gerade von einem<br />

Einmannbetrieb auf zwei Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu<br />

kommen, ist ein riesiger Schritt und kann das junge Unternehmen leicht<br />

ins Strudeln bringen. Das ist vergleichbar mit einer Brauerei, die einen<br />

Braukessel besitzt, der bei 80% und mehr Auslastung Gewinn abwirft. Zu<br />

Beginn steigt die Auslastung kontinuierlich an bis auf 100%. Steigt die<br />

Auslastung danach noch weiter an, muss ein zweiter Kessel angeschafft<br />

werden, was bedeutet, dass beide Kessel nur noch zu 50% ausgelastet sind<br />

und damit kein Geld verdient wird. Nur zu verständlich, dass die Brauerei<br />

versucht, den einen Kessel bis zu 140% oder noch mehr Prozent auszulas-<br />

20!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

ten, bevor sie den nächsten Kessel anschafft. Liegen wieder beide Kessel<br />

bei 100%, dann fällt die Anschaffung eines dritten Kessels bereits leichter,<br />

da durch die Anschaffung des dritten Kessels die jeweilige einzelne Kesselauslastung<br />

nicht mehr so sehr abfällt, beziehungsweise bei einer Auslastung<br />

von 120 % der ersten beiden Kessel durch die Anschaffung des dritten<br />

Kessels die Auslastung von allen dreien nur noch auf 80% fällt und<br />

damit nicht mehr unter die Rentabilitätsschwelle. Ähnlich verhält es sich<br />

auch mit den Mitarbeitern. Doch hat man hier die Möglichkeit, die Kapazität<br />

dem Markt mit Teilzeitkräften und Praktikanten sehr viel flexibler und<br />

subtiler anzupassen.<br />

Es ist also sinnvoller, von Anfang an bereits sehr genau auf die Mitarbeiterauswahl<br />

zu achten oder in Teilbereichen externe Firmen zu beauftragen,<br />

damit Sie sich auf die Arbeit konzentrieren, die Sie wirklich können. Finden<br />

Sie bei jedem Mitarbeiter heraus, was er am besten kann, und setzen<br />

Sie ihn möglichst auch genau dort ein. Er wird es Ihnen danken und die<br />

genau auf ihn zugeschnittene Aufgabe am liebsten und motiviertesten tun.<br />

<strong>Die</strong> innere Motivation ist die stärkste, eine rein äußere Motivation hält<br />

immer nur sehr kurzfristig an.<br />

Haben Sie einmal das Leuchten in den Augen von Menschen gesehen, die<br />

über ihren Job mit der größten Leidenschaft redeten? Finden Sie Menschen,<br />

die ihren Traumjob bei Ihnen finden, und suchen Sie für sich selbst<br />

die Aufgabenbereiche, die Ihre Leidenschaft entfachen. Sie werden auf<br />

diese Weise ein Team aufbauen können, das für den wirklichen Erfolg alles<br />

bietet.<br />

Ausgewählte Literatur und weitere Hinweise <strong>zum</strong> Thema<br />

Existenzgründung:<br />

Das Thema Existenzgründung ist zuletzt vor allem in Deutschland verstärkt<br />

in der Diskussion. Nach Jahren verfehlter Mittelstandspolitik und<br />

vor allem angesichts steigender Arbeitslosenzahlen und Sozialausgaben<br />

läuft dort unter den Stichworten „Ich-AG“ und Mini-Jobs eine breit angelegte<br />

Kampagne. Doch Existenzgründungen wurden schon zuvor von staatlichen<br />

Stellen (vor allem die Ministerien für Wirtschaft und Technologie<br />

sowie für Bildung und Forschung), öffentlich-rechtlichen Sonderkörper-<br />

21!


1. <strong>Die</strong> Euphoriephase<br />

schaften (Industrie- und Handelskammern, Kreditanstalt für Wiederaufbau,<br />

Deutsche Ausgleichsbank u. a.), den Länderregierungen und im Rahmen<br />

der EG gefördert. So werden Existenzgründer und Jungunternehmer u. a.<br />

durch Finanzhilfen, Eigenkapitalhilfeprogramme und Bürgschaften, aber<br />

vor allem durch Beratungsförderung unterstützt. Doch die steigende Zahl<br />

der Insolvenzen nicht nur in Deutschland zeigt, dass die Idee und der<br />

Wille zur Existenzgründung alleine nicht ausreichen. Notwendig sind eine<br />

umfassende Vorbereitung und eine gezielte Strategie. Zu Ihrer eigenen<br />

Existenzgründung möchten die nachfolgenden Literaturtipps zusätzliche<br />

Anregungen geben zu Geschäftsideen, Markt und Kunden, Businessplan,<br />

Existenzgründung, Finanzen und Recht.<br />

Literaturtipps:<br />

Arnold, Jürgen: Existenzgründung. Von der Idee <strong>zum</strong> Erfolg! Reihe Der<br />

sichere Weg <strong>zum</strong> <strong>Unternehmer</strong>, Bd. 1, 3. aktualisierte Auflage. Schimmel<br />

<strong>Verlag</strong>: Würzburg 1999. 536 S. m. Abbildungen. – ISBN: 3-920834-40-2.<br />

Mit vielen Tipps, grundsätzlichen Informationen und sinnvollen Entscheidungshilfen,<br />

ergänzt durch zahlreiche Grafiken und Checklisten. Außerdem<br />

bereitet das Buch auf Gespräche mit Beratern, Behörden, Kreditinstituten<br />

und Lieferanten vor und behandelt auch alle mit der späteren Organisation<br />

des Unternehmens zusammenhängenden Fragen wie Personal, Rechnungswesen<br />

und Recht.<br />

Birker, Klaus (Hrsg.): Handbuch praktische Betriebswirtschaft. Begr. v.<br />

Teisman; 4. neubearbeitete u. aktualisierte Auflage. Cornelsen <strong>Verlag</strong>:<br />

Berlin 2002. 931 S. m. zahlr. Abbildungen. – ISBN: 3-464-48987-6.<br />

Behandelt über das betriebswirtschaftliche Grundwissen hinaus alle wichtigen<br />

Aspekte der innerbetrieblichen Finanzführung (Buchführung und Bilanz,<br />

Kostenrechnung, Personal- und Finanzwirtschaft, Logistik, Bürokommunikation,<br />

Steuer- und Rechtspraxis und globale Aspekte des betrieblichen<br />

Managements) und ist dabei übersichtlich und klar strukturiert.<br />

Heins, Cornelia: Selbstständig ist die Frau. Ein pfiffiger Ratgeber für Existenzgründerinnen.<br />

Reihe Redline Wirtschaft. <strong>Verlag</strong> moderne industrie:<br />

Landsberg 2003. 160 S. – ISBN: 3-478-74500-4.<br />

Humorvoller Ratgeber, der speziell Frauen den Einstieg in das Thema Existenzgründung<br />

erleichtern will. <strong>Die</strong> Autorin gibt zahlreiche Beispiele, wie<br />

Existenzgründerinnen über Doppelbelastungen und Diskriminierungen hin-<br />

22!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!