LBZ31.pdf - Lilienberg
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Von Martin von Orelli<br />
Zum Abschluss des Jahreszyklus zum<br />
Thema «Ist die allgemeine Wehrpflicht<br />
noch zeitgemäss?» waren sich die Podiumsteilnehmer,<br />
zwar mit unterschiedlichen<br />
Akzenten, über den Wert und<br />
die Vorzüge des aktuellen Milizsystems<br />
einig. Die Initiative der Gruppe für eine<br />
Schweiz ohne Armee (GSoA), welche die<br />
allgemeine Wehrpflicht abschaffen will,<br />
bezeichneten sie unisono als unlauter.<br />
Moderator Martin von Orelli begrüsste<br />
rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörer im<br />
<strong>Lilienberg</strong> Zentrum. Auf dem Podium<br />
sassen Nationalrat Jakob Büchler (CVP,<br />
SG), Nationalrat Roland Fischer (glp, LU),<br />
Offizierin Priska Grütter (SP, Roggwil), Brigadier<br />
Daniel Keller (Kommandant der<br />
Infanteriebrigade 5), der emeritierte Professor<br />
Dr. iur. Rainer J. Schweizer sowie<br />
Pascal Frei, COO einer Zürcher Privatbank.<br />
Die erste Frage, die der Moderator<br />
allen Podiumsteilnehmenden stellte, lautete:<br />
«Welches ist die Bedeutung der<br />
Milizarmee schweizerischer Prägung für<br />
unser Staatswesen?» In seltener Einmütigkeit<br />
unterstrichen sämtliche Podiumsmitwirkenden<br />
den Grundgedanken der<br />
Miliz – auch losgelöst von der Schweizer<br />
Armee. In der anschliessenden Diskussion<br />
wurden emotionslos Gedanken an eine<br />
GESPrÄCH<br />
Einigkeit auf dem Podium:<br />
«Die GSoa-initiative ist eine mogelpackung»<br />
Berufsarmee verworfen; die Bedenken zu<br />
den Verlockungen einer freiwilligen Miliz<br />
waren unüberhörbar, und bei den noch<br />
relativ abstrakt formulierten Ideen rund<br />
um eine allgemeine Dienstpflicht akzentuierten<br />
sich die Bedenken noch mehr.<br />
Bedenkenswert scheint eine Aussage<br />
von Professor Schweizer zu sein, wonach<br />
eine Aufgabe der allgemeinen Wehrpflicht<br />
bedeuten würde, dass praktisch<br />
nur noch Assistenzdienste erfüllt werden<br />
können. Für einen klassischen militärischen<br />
Verteidigungsfall brauche es ganz<br />
andere Mengen von Manpower. «Entsprechende<br />
Bestände sind nur durch<br />
PD Dr. phil. Alexander Krethlow,<br />
Strategiechef im Bundesamt für Bevölkerungsschutz,<br />
(links) und Moderator<br />
Dr. Martin von Orelli vom Aktionsfeld<br />
Sicherheit & Armee.<br />
Zwang zu rekrutieren. Kommt dazu, dass<br />
einer ernsthaften Bedrohungslage mit<br />
einer freiwilligen Miliz kaum begegnet<br />
werden kann. Bei einer Abschaffung der<br />
allgemeinen Wehrpflicht müsste deshalb<br />
in der Verfassung ein Vorbehalt zu einem<br />
Zwang vorgesehen werden», so Rainer<br />
Schweizer. Kurz zusammengefasst: Die