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LBZ31.pdf - Lilienberg

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pflicht» für die GSoA keine Option ist,<br />

denn diese verstosse gegen die Europäische<br />

Menschenrechtskonvention.<br />

Akute Probleme nach Abschaffung<br />

der Wehrpflicht<br />

Was die Erfahrungen aus dem Ausland<br />

bei der Aussetzung der Wehrpflicht betrifft,<br />

nannte Tibor Szvircsev Tresch die<br />

Beispiele Belgien und USA. Dabei stellte<br />

er fest, dass in einer ersten Phase nach<br />

der Aussetzung der Wehrpflicht die Erfahrungen<br />

in beiden Ländern durchaus<br />

positiv anmuten, die eigentlichen Probleme<br />

dann aber im Laufe der Zeit akut werden.<br />

Belgien habe die Erfahrung gemacht,<br />

dass sich im Rahmen eines<br />

«Engagement Volontaire Militaire» 700<br />

Bewerber auf 150 Stellen meldeten, was<br />

sehr gut sei, die Ausfallrate aber knapp<br />

60 Prozent in weniger als neun Monaten<br />

betrage. Dies sei zur Bildung von Streitkräften<br />

völlig unhaltbar. Hinzu kommen<br />

horrende Kosten, die in der Regel in einer<br />

ersten Phase kaum korrekt zu erfassen<br />

sind (Erfahrungen aus den USA).<br />

Militärische Führungserfahrung<br />

als Kriterium<br />

Der letzte Block des Kolloquiums war der<br />

Frage gewidmet, wie sich die Wirtschaft<br />

zur Frage der Bedeutung einer militärischen<br />

Ausbildung bei Stellenbesetzungen<br />

stellt. Die von der Milak durchgeführte<br />

Umfrage bei 160 Personalverantwortlichen<br />

in der Deutschschweiz ergibt grob<br />

folgendes Bild (ausgewählte Aspekte):<br />

Die Konsequenz aus der Umfrage ist<br />

klar: Es wäre wünschenswert, wenn die<br />

militärische (Kader)Ausbildung in der<br />

Wirtschaft künftig wieder einen höheren<br />

Stellenwert bekommen könnte. Denn sie<br />

Dr. Tibor Szvircsev Tresch (rechts) und<br />

Silvia Würmli von der Militärakademie<br />

der ETH Zürich zusammen mit Moderator<br />

Dr. Martin von Orelli vom Aktionsfeld<br />

Sicherheit & Armee.<br />

schafft zweifelsfrei einen grossen Mehrwert<br />

für die Wirtschaft. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, ist indessen eine ausgebaute<br />

Informationspolitik nötig.<br />

Zyklus «Ist die allgemeine Wehrpflicht<br />

noch zeitgemäss? – ein Diskussionsbeitrag»;<br />

<strong>Lilienberg</strong> Kolloquium vom 11. Juni<br />

2012, «Unsere Milizarmee im Spiegel der<br />

Studie ‹Sicherheit 2012›», mit Dr. phil.<br />

Tibor Szvircsev Tresch, Dozent, Militärsoziologe,<br />

Militärakademie an der ETH<br />

Zürich, Birmensdorf; Moderation: Dr.<br />

Martin von Orelli, Divisionär aD (Aktionsfeld<br />

Sicherheit & Armee).<br />

• Der militärische Grad wird vergleichsweise selten als Einstellungskriterium hinzugezogen.<br />

• Der grösste Vorteil bei einer Einstellung eines Angestellten mit militärischer Kaderausbildung<br />

ist seine frühe Führungserfahrung, während die zusätzlichen Abwesenheiten<br />

am häufigsten als Nachteil angesehen werden.<br />

• Die eigene militärische Position des Personalbeauftragten führt durchschnittlich zu<br />

positiveren Be-wertungen des Offiziersgrades. Weibliche Personalbeauftragte tun<br />

sich mit der richtigen Bewertung eines militärischen Grades schwer.

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