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LBZ31.pdf - Lilienberg

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Anders ist die Situation diesbezüglich auf<br />

dem Land. Deshalb wolle der Gewerbeverband<br />

die Maturaquote nach oben hin<br />

begrenzen. Patrik Schellenbauer: «Die<br />

Reformvorschläge gehen in Richtung<br />

Förderung der Durchlässigkeit und duales<br />

Hochschulstudium, das auch für junge<br />

Männer attraktiver sein könnte.»<br />

Durchlässigkeit entschärft Problem<br />

der frühen Berufswahl<br />

Marc Kummer, Chef des Mittelschul- und<br />

Berufsbildungsamtes des Kantons Zürich,<br />

betonte, dass Bildung häufig Anbietergesteuert,<br />

aber auch sehr politisch sei.<br />

Innovation sei wichtig. Die Kosten betragen<br />

8000 Franken pro Berufsbildungsschüler<br />

und 20 000 Franken pro Vollzeitschüler.<br />

Männer werden durch die<br />

Berufsbildung stärker abgeholt. Die Infrastruktur<br />

(Schulhäuser) werde laufend geplant<br />

und beobachtet. Ein grosser Vorteil<br />

des heutigen Bildungssystems sei, so<br />

Marc Kummer, die (sich ständig verbessernde)<br />

Durchlässigkeit zwischen Berufslehre<br />

und akademischer Ausbildung. «Sie<br />

entschärft das Problem der frühen Berufsentscheidung<br />

mit 15 Jahren.» Wegen der<br />

Zuwanderung werden heute in der<br />

Schweiz vermehrt höhere Bildungsabschlüsse<br />

angestrebt. Es wandern vor allem<br />

Deutsche zu, die eine andere Bidungskultur,<br />

eine höhere Akademikerquote und<br />

auch eine höhere Aspiration haben.<br />

Das Angebot an Lehrstellen sei in der<br />

Schweiz sehr dynamisch und mittelfristig<br />

von der Wirtschaftsentwicklung entkoppelt.<br />

«Es gibt immer mehr junge Leute<br />

mit einer abgeschlossenen Lehre, aber<br />

auch viele offene Lehrstellen. Auch in<br />

anspruchsvollen Berufen werden Lehrstellen<br />

angeboten.» Berufslehren rentieren<br />

für die Betriebe. Gymnasien und Berufsbildung<br />

seien im Wettbewerb. Die<br />

Maturaquote sei stabil. «Um das Qualitätsniveau<br />

in den Gymnasien zu halten,<br />

braucht es eine starke Berufsbildung.<br />

Es ist eine Herausforderung, den volkswirtschaftlichen<br />

Nutzen und die Leistungsfähigkeit<br />

des ganzen Bildungssystems<br />

aufzuzeigen.»<br />

In der Abschlussdiskussion wurde die<br />

Wichtigkeit der Durchlässigkeit des Bildungssystems,<br />

aber auch seine Inkompatibilität<br />

gegenüber dem Ausland betont.<br />

Tertiäre B-Ausbildungen sind stark in der<br />

Die Referenten Marc Kummer (links),<br />

Dr. Patrik Schellenbauer und Rudolf<br />

Strahm (rechts) zusammen mit Bruno<br />

Sauter, Chef des Amtes für Wirtschaft<br />

und Arbeit des Kantons Zürich, der das<br />

Kolloquium moderierte (Zweiter von<br />

rechts).<br />

Schweiz, aber nicht standardisiert. Allein<br />

mit Blick auf ausländische Titel sollte<br />

unser Bildungssystem aber nicht umgekrempelt<br />

werden. Eine mögliche Lösung<br />

wäre ein «Swiss Professional Bachelor<br />

and Master» oder Bachelor bzw. Master<br />

Applied Sciences.<br />

Zyklus «Die Folgen der Personenfreizügigkeit»;<br />

<strong>Lilienberg</strong> Kolloquium vom 2.<br />

Juli 2012, «Die Folgen für Volksschulen,<br />

Berufsbildung, Hochschulen», mit Rudolf<br />

Strahm, Publizist, Dozent, Präsident des<br />

Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung,<br />

Herrenschwanden, Dr. Patrik<br />

Schellenbauer, Projektleiter, Mitglied<br />

des Kaders Avenir Suisse, Zürich, und<br />

Marc Kummer, Chef Mittelschul- und<br />

Berufsbildungsamt des Kantons Zürich,<br />

Zürich; Moderation: Bruno Sauter, Chef<br />

Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons<br />

Zürich.<br />

*Dr. phil. nat. Peter Meier ist Bereichslei-<br />

ter Arbeitsbedingungen im Amt für Wirt-<br />

schaft und Arbeit des Kantons Zürich.<br />

Zudem ist er Präsident des interkantona-<br />

len Verbandes für Arbeitnehmerschutz<br />

(IVA).

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