Suchen Sie eine neue Herausforderung? - ETH Alumni - ETH Zürich
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Conn<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi I DAs MAgAziN<br />
Absolventinnen und Absolventen der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong><br />
��� ���������<br />
Ausgabe N o 15 I November 2008<br />
Grenzen sprengen<br />
Wie Physiker die Anfänge<br />
unseres universums erkunden
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EdiToriAl<br />
Liebe Leserin, Lieber Leser<br />
Es ist ein wissenschaftlicher Versuch,<br />
der jede bisher bekannte Grenze sprengt:<br />
Mit dem <strong>neue</strong>n Teilchenbeschleuniger<br />
LHC am Cern stossen die Physiker in<br />
völlig <strong>neue</strong> Dimensionen vor – nicht<br />
nur in wissenschaftlicher, sondern<br />
auch in technologischer und organi-<br />
satorischer Hinsicht. Mit Stolz regis-<br />
trierten die Forschenden, dass die<br />
Eröffnung des LHC in den Medien<br />
auf enorme Resonanz stösst und ihre<br />
Arbeit, so abstrakt sie auch sein mag,<br />
die Öffentlichkeit fasziniert. Die Kon-<br />
troverse um die angeblich gefährlichen<br />
schwarzen Löcher lehrte die Physiker<br />
aber auch, dass die Medien ihren<br />
eigenen Gesetzen folgen und Öffentlich-<br />
keitsarbeit zuweilen auch unliebsame<br />
Geister wecken kann.<br />
FElix würstEN<br />
AlumNi WissEN<br />
iNHAlT<br />
Auf den Spuren des Anfangs<br />
mit dem <strong>neue</strong>n Teilchenbeschleuniger<br />
LhC am Cern untersuchen Physiker vorgänge,<br />
welche sich sekundenbruchteile nach<br />
dem urknall abgespielt haben (Titelbild).<br />
Die Suche nach der <strong>neue</strong>n Physik 4<br />
einweihung des Teilchenbeschleunigers LhC am Cern<br />
Tückenreiche Analogien 8<br />
interview mit dem Philosophen norman sieroka<br />
AlmA mATEr<br />
«Es droht ein Verlust an Kompetenz» 12<br />
interview mit ethikspezialist gérald Achermann<br />
Science City wächst 16<br />
einweihung des information science Laboratory<br />
<strong>ETH</strong> ZüriCH FouNdATioN<br />
Ein klares Bekenntnis zur Elektrotechnik 18<br />
eTh <strong>Zürich</strong> richtet drei zusätzliche Professuren ein<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi<br />
Tanzen für Talente 23<br />
erfolgreicher <strong>Alumni</strong>ball 2008<br />
Spitzenuniversitäten für Afrika 24<br />
eTh Presidential Lecture mit mohamed h. A. hassan<br />
Amerika ist anders 27<br />
<strong>Alumni</strong> kulturbrunch mit der schriftstellerin milena moser<br />
Begegnung vor Ort 29<br />
mentoringworkshop für <strong>Alumni</strong> und studierende<br />
PorTräT<br />
Klimaschutz konkret 32<br />
Othmar schwank, geschäftsleitungsmitglied infras<br />
AgENdA<br />
<strong>Alumni</strong> events 34
Schwerpunkt Teilchenphysik<br />
Die Suche nach der<br />
<strong>neue</strong>n Physik<br />
miT dem <strong>neue</strong>n TeiLChenbesChLeuniger LhC Am Cern beTreTen<br />
die Physiker neuLAnd. sie WOLLen herAusfinden, WAs die<br />
WeLT im innersTen ZusAmmenhäLT. hinWeise dArAuf erAhLTen<br />
sie AuCh vOn sPeZieLLen TeLeskOPen Auf der inseL LA PALmA.<br />
Von Felix Würsten<br />
Als der <strong>neue</strong> Teilchenbeschleuniger LhC (Large hadron<br />
Collider) am Cern in genf am 10. september 2008 offi-<br />
Nachweis I ziell in betrieb genommen wurde, staunten selbst die<br />
experten, wie reibungslos dieses komplexe manöver<br />
«Wir wissen sehr<br />
vonstattenging. nach jahrelanger vorbereitung gelang<br />
genau, auf welche den Physikern ein start nach mass. bereits nach knapp<br />
<strong>eine</strong>r stunde durchquerte der Protonenstrahl erstmals<br />
Signaturen wir ach-<br />
die gesamte 27 kilometer lange vakuumröhre – k<strong>eine</strong><br />
ten müssen, damit selbstverständlichkeit, ist der LhC doch <strong>eine</strong> hochkomplexe<br />
Anlage, für deren bau die ingenieure bei zahlrei-<br />
wir das Higgs-Boson<br />
chen komponenten bis an die äussersten grenzen des<br />
nachweisen können.»<br />
machbaren gehen mussten. doch der euphorie folgte<br />
bereits wenige Tage später die ernüchterung: ein defekt<br />
bei <strong>eine</strong>r elektrischen verbindung von zwei supraleitenden<br />
magneten führte zu <strong>eine</strong>m Leck, durch das<br />
helium in den beschleuniger gelangte. die Anlage<br />
musste stillgelegt werden und ist nun voraussichtlich<br />
bis mitte 2009 ausser betrieb.<br />
bis die Protonen wieder kreisen können, nutzen die<br />
beteiligten die Zeit, um der Anlage den letzten schliff<br />
zu verpassen und insbesondere die hochkomplexen<br />
detektoren weiter zu justieren. dank der kosmischen<br />
strahlung, die kontinuierlich auf die erde prasselt, können<br />
die Physiker die messgeräte, die zurzeit im normalbetrieb<br />
weiterlaufen, sowie die Auswertungssoftware<br />
weiter optimieren. «An Arbeit mangelt es uns sicher<br />
nicht», erklärt felicitas Pauss, eTh-Professorin für Teilchenphysik.<br />
«der LhC hätte ende Jahr ohnehin für<br />
Wartungsarbeiten stillgelegt werden sollen. nun ziehen<br />
wird die geplanten Wartungsarbeiten eben vor.»<br />
vöLLig <strong>neue</strong> dimensiOnen<br />
mit dem LhC stossen die Teilchenphysiker in völlig<br />
<strong>neue</strong> dimensionen vor. mit dem beschleuniger werden<br />
energieskalen erreicht, wie sie nach heutigem<br />
verständnis bruchteile von nanosekunden nach dem<br />
urknall geherrscht haben. ein wichtiges Ziel dabei<br />
ist, das heute weitherum akzeptierte standardmodell<br />
der Teilchenphysik zu bestätigen und Lücken in<br />
diesem modell zu schliessen. <strong>eine</strong> zentrale frage<br />
betrifft das in den medien immer wieder als «Teilchen<br />
gottes» bezeichnete higgs-boson. mit diesem<br />
Teilchen können verschiedene Probleme des stan-
die beiden messpunkte sind mit <strong>eine</strong>r reihe von detek-<br />
toren ausgerüstet, welche <strong>eine</strong> ganze reihe von fragen<br />
beantworten sollen. «Cms und Atlas sind völlig ver-<br />
schieden konzipiert und werden von unabhängigen<br />
kollaborationen betrieben», erläutert Pauss, welche<br />
als vizepräsidentin des Cms Collaboration board <strong>eine</strong><br />
Konsequenzen I führende rolle bei diesem experiment spielt. «die existenz<br />
des higgs-bosons zum beispiel würde von der<br />
«Wenn wir zeigen<br />
forschergemeinde nur anerkannt, wenn beiden kolla-<br />
könnten, dass es borationen ein entsprechender nachweis gelänge.»<br />
sowohl bei Atlas als auch bei Cms sind jeweils hunder-<br />
mehr als drei Raumte<br />
von forschenden beteiligt, die sich zu internationalen<br />
dimensionen gibt, Arbeitsgruppen zusammengeschlossen haben. «Wer<br />
als Teilchenphysiker erfolg haben will, muss <strong>eine</strong> hohe<br />
hätte das enorme<br />
sozialkompetenz mitbringen und fähig sein, mit ande-<br />
Implikationen.» ren Wissenschaftlern in grossen Teams konstruktiv<br />
zusammenzuarbeiten», hält dissertori fest. er selbst ist<br />
mit s<strong>eine</strong>r gruppe ebenfalls beim Cms-experiment<br />
engagiert. «die eTh <strong>Zürich</strong> wird auch bei der Auswertung<br />
der Cms-daten <strong>eine</strong> führende Position einnehmen»,<br />
erläutert er. «und das mit gutem grund, denn<br />
unsere hochschule hat sich auch finanziell stark am<br />
bau dieses detektors beteiligt.» die eTh-Physiker haben<br />
beispielsweise zusammen mit der industrie hochspezialisierte<br />
blei-Wolframat-kristalle entwickelt, von denen<br />
insgesamt 76 000 stück in das sogenannte elektromagnetische<br />
kalorimeter eingebaut wurden. mit diesen<br />
kristallen könnten elektronen und Photonen hochpräzis<br />
vermessen werden. diese daten sind entscheidend, um<br />
zum beispiel das higgs-boson nachzuweisen. ein weiteres<br />
wichtiges element, das die eTh-Physiker und -ingeni-<br />
17 Meter Durch-<br />
messer weist der<br />
gewaltige Spiegel des<br />
Magic-Teleskops auf.<br />
eure mitentwickelt haben, sind die kabel für den extrem<br />
starken magneten des Cms-detektors, des grössten<br />
supraleitenden magneten, der je gebaut wurde.<br />
sTOLZ Auf die<br />
höChsTLeisTung<br />
Wenn die Physiker über den LhC sprechen, dann ist<br />
der stolz auf die technologische höchstleistung<br />
nicht zu überhören. Tatsächlich stösst man am Cern<br />
mit der <strong>neue</strong> Anlage in völlig <strong>neue</strong> bereiche vor –<br />
auch in logistischer hinsicht: mehrere Tausend Wissenschaftler<br />
aus über 40 Ländern beteiligen sich am<br />
LhC. damit die forschenden die 15 millionen gigabytes<br />
daten, die jährlich anfallen, effizient verarbeiten<br />
können, wurde eigens das LhC Computing grid<br />
eingerichtet, an dem sich institutionen aus 33 Ländern<br />
beteiligen. Angesichts dieser eindrücklichen<br />
Zahlen erstaunt es nicht, dass die inbetriebnahme<br />
des LhC von den medien aufmerksam verfolgt wurde.<br />
«in fast allen grösseren medien wurde Physik zur<br />
Topstory», erzählt dissertori nicht ohne stolz. Allerdings<br />
bekamen die Physiker auch die kehrseite des<br />
medienrummels zu spüren. dass es einigen selbsternannten<br />
experten gelang, <strong>eine</strong> diskussion über angeblich<br />
gefährliche schwarze Löcher loszutreten, hat<br />
die Wissenschaftler am Cern sichtlich verärgert.<br />
in den kommenden monaten dürfte es nun etwas<br />
ruhiger werden in genf. denn bis die Physiker aus<br />
den riesigen datenmengen publikumswirksame<br />
resultate herausgefiltert haben, dürfte es noch <strong>eine</strong><br />
Weile dauern. dissertori ist jedoch überzeugt, dass<br />
es durchaus erkenntnisse geben wird, welche die
öffentlichkeit interessieren werden. «Wenn es uns<br />
zum beispiel gelingen würde zu zeigen, dass es mehr<br />
als die drei uns bekannten raumdimensionen gibt,<br />
dann hätte das enorme implikationen», meint er.<br />
Auch zur kosmologie wollen die Teilchenphysiker<br />
konkrete beiträge liefern. sie möchten mit dem LhC<br />
zeigen, aus welchen Teilchen die mysteriöse dunkle<br />
materie besteht, welche den weitaus grössten Teil der<br />
materie im universum ausmacht. die Wissenschaftler<br />
hoffen, mit dem LhC konkrete hinweise auf diese<br />
schwer fassbaren Teilchen zu finden.<br />
Annäherung<br />
vOn ZWei seiTen<br />
Letztlich gehe es darum, von zwei seiten her die grundlagen<br />
unserer Welt zu verstehen, erklärt Pauss. «Auf der<br />
<strong>eine</strong>n seite versuchen wir mit der Teilchenphysik aufzuzeigen,<br />
wie die Welt im innersten aufgebaut ist. Auf der<br />
anderen seite gehen wir auch in der Astrophysik ähnlichen<br />
fragen nach.» vor diesem hintergrund passt es<br />
denn auch sehr gut, dass sich die eTh-forscherin mit<br />
ihrer gruppe an der magic-kollaboration beteiligt,<br />
welche mit ganz anderen mitteln hochenergetische<br />
Teilchen untersucht. solche Teilchen entstehen nämlich<br />
nicht nur in Teilchenbeschleunigern, sondern auch im<br />
kosmos. von interesse sind insbesondere hochenergetische<br />
Photonen. da diese auf ihrem Weg zur erde nicht<br />
von magnetfeldern abgelenkt werden, lässt sich ihre<br />
herkunft sehr genau rekonstruieren. Wenn diese Photonen<br />
auf die erde treffen, wechselwirken sie mit den<br />
Atomen der Atmosphäre und erzeugen dabei <strong>eine</strong>n<br />
charakteristischen Teilchenschauer. dieser wiederum<br />
lässt sich mit speziellen Cherenkov-Teleskopen auf der<br />
erdoberfläche nachweisen.<br />
genau ein solches Teleskop steht bereits seit mehreren<br />
Jahren auf der kanareninsel La Palma. 17 meter<br />
durchmesser weist die markante spiegelfläche des<br />
magic-Teleskops auf, welches das Licht dieser Teilchenschauer<br />
auffängt. «mit Cherenkov-Teleskopen I Vernetzung<br />
können wir die eintreffende gammastrahlung aus<br />
«Unser Ziel ist es,<br />
dem Weltall sehr genau untersuchen», erklärt Pauss.<br />
«Wir erhalten damit nicht nur völlig <strong>neue</strong> erkenntnis- ein weltweites Netz<br />
se über supernovas, Quasare und schwarze Löcher,<br />
von 60 bis 100<br />
sondern wir erhoffen uns auch <strong>neue</strong> einsichten in<br />
den Charakter der unbekannten dunklen materie.» Cherenkov-Teleskopen<br />
die kunst dabei ist, die relevanten ereignisse aus dem<br />
einzurichten.»<br />
hintergrundrauschen der kosmischen strahlung<br />
herauszufiltern. bei den Teilchenschauern, für die sich<br />
die Physiker so brennend interessieren, handelt es<br />
sich nämlich um relativ seltene blitze, die nur wenige<br />
nanosekunden dauern und bei denen nur wenige<br />
Photonen erzeugt werden. mit der heutigen Technologie<br />
gelingt es immer besser, diese raren ereignisse<br />
für die Wissenschaft zu nutzen. Pauss ist denn auch<br />
überzeugt, dass Cherenkov-Teleskope in Zukunft zu<br />
<strong>eine</strong>m wichtigen standbein der Astrophysik werden.<br />
so wird in den kommenden monaten auf La Palma<br />
ein zweites, ähnlich konstruiertes magic-Teleskop<br />
in betrieb genommen. «unser Ziel ist es, ein netz<br />
von 60 bis 100 Cherenkov-Teleskopen einzurichten»,<br />
blickt Pauss in die Zukunft. «damit würden wir technologisch<br />
und organisatorisch gesehen in ähnliche<br />
grössenordnungen vorstossen wie mit dem LhC<br />
am Cern.» die erkenntnisse, die man mit diesen<br />
Teleskopen gewinnen wird, werden die resultate a<br />
us dem LhC ideal ergänzen, ist die Teilchenphysikerin<br />
überzeugt. «Aus all diesen daten werden wir mit<br />
der Zeit hoffentlich ein konsistentes Weltbild herausdestillieren<br />
und damit auch besser verstehen, warum<br />
wir genau in dieser Welt leben.»<br />
6 I 7
Im Gespräch Norman <strong>Sie</strong>roka<br />
Rechtfertigung I<br />
«Die Teilchenphysik<br />
über <strong>eine</strong>n kurzfristi-<br />
gen Nutzen zu recht-<br />
fertigen kann nicht die<br />
richtige Ebene sein.»<br />
I Zur Person<br />
Tückenreiche Analogien<br />
um ihre fOrsChung Zu LegiTimieren, beheLfen siCh die<br />
TeiLChenPhysiker miT begriffen Aus Anderen bereiChen.<br />
dAbei enTsTehen sChneLL fALsChe vOrsTeLLungen,<br />
um WAs es in WirkLiChkeiT gehT.<br />
Interview: Felix Würsten<br />
Herr sieroka, der <strong>neue</strong> Teilchenbeschleuniger lHC<br />
am Cern in genf ist <strong>eine</strong> sehr teure Anlage, die k<strong>eine</strong>n<br />
absehbaren praktischen Nutzen haben wird.<br />
ist es gerechtfertigt, derart grosse summen für so<br />
etwas auszugeben?<br />
Ja, wissenschaftlich ist es auf jeden fall gerechtfertigt.<br />
schwieriger ist es, diese Art der grundlagenforschung<br />
auch öffentlich zu rechtfertigen. die Teilchenphysik<br />
hat hier sicher grössere Probleme als zum<br />
beispiel die neurowissenschaften mit ihren zum<br />
Teil sehr direkten medizinischen Anwendungen.<br />
der versuch, die Teilchenphysik über <strong>eine</strong>n kurzfristigen<br />
nutzen rechtfertigen zu wollen, kann nicht die<br />
richtige ebene sein. Wenn man das versucht, dann<br />
kommen absurde sachen heraus, zum beispiel<br />
nOrmAn<br />
sierOkA<br />
norman sieroka studierte Philosophie, Physik und<br />
mathematik an der university of Cambridge und an der<br />
universität heidelberg. dort promovierte er 2004 am<br />
institut für Theoretische Physik und war gleichzeitig<br />
wissenschaftlicher mitarbeiter für Philosophie an der<br />
universität bamberg. seit mai 2004 ist er als Assistent<br />
für erkenntnistheorie und Wissenschaftsphilosophie an<br />
der eTh <strong>Zürich</strong> tätig und war ausserdem bis zum dezember<br />
2006 als Physiker in der neurologischen universitätsklinik<br />
heidelberg angestellt. Zu s<strong>eine</strong>n philosophischen<br />
forschungsschwerpunkten gehören u.a. erkenntnistheoretische<br />
Aspekte gegenwärtiger Theorien in<br />
der elementarteilchenphysik.<br />
der LhC werde der verarbeitung und speicherung<br />
von daten <strong>neue</strong> impulse verleihen. das ist <strong>eine</strong><br />
skurrile rechtfertigung für <strong>eine</strong>n milliardenschwe-<br />
ren beschleuniger.<br />
obwohl die Teilchenphysik sehr teuer ist, wird sie<br />
von der gesellschaft nicht in Frage gestellt. machen<br />
die Physiker einfach gute Öffentlichkeitsarbeit?<br />
die Teilchenphysiker haben <strong>eine</strong> gut entwickelte<br />
Theorie, das sogenannte standardmodell. All diese<br />
milliarden werden also nicht in irgend<strong>eine</strong> wilde<br />
spekulation gesteckt, sondern in etwas, das gut<br />
fundiert ist. hier hätten zum beispiel die neurowissenschaften<br />
sicherlich grössere Probleme, ein einzelnes<br />
so umfangreiches Projekt durchzubringen.<br />
denn dort ist es oft viel unklarer, was genau zu erwarten<br />
ist und wohin sich ein Projekt entwickelt.<br />
Was die öffentlichkeitsarbeit angeht, habe ich<br />
übrigens eher den umgekehrten eindruck. die Teilchenphysiker<br />
haben sich stark an die Alltagssprache<br />
angenähert. sie sprechen vom «Teilchen gottes»,<br />
davon, dass sie materie «erzeugen», usw. dies war<br />
zusammen mit den redeweisen vom urknall und der<br />
dunklen materie, die ursprünglich aus der kosmologie<br />
stammen, sicherlich sehr medienwirksam. denn<br />
diese begriffe klingen allesamt anschaulich und eignen<br />
sich damit zur öffentlichen rechtfertigung viel<br />
besser als etwa der hinweis, bei <strong>eine</strong>m der experimente<br />
am LhC wolle man die numerischen einträge<br />
in der Ckm-matrix präzisieren. doch letztlich, das hat<br />
der Aufschrei um schwarze Löcher gezeigt, sind die<br />
Assoziationen und Pseudoanschaulichkeiten, die<br />
hier produziert wurden, trügerisch.<br />
Wieso?<br />
Weil man den Leuten etwas falsches suggeriert. mit<br />
Ausdrücken wie «Ckm-matrix» oder «tief inelastische<br />
streuung», wie sie in der Teilchenphysik geläufig sind,<br />
wird die fantasie des Publikums nicht so angeregt,
wie wenn man von der Weltentstehung oder von<br />
schwarzen Löchern, die angeblich die ganze Welt<br />
verschlucken könnten, spricht. bevor der LhC gebaut<br />
wurde, untersuchte <strong>eine</strong> kommission mögliche<br />
gefahren. da wurde intensiv über schwarze Löcher<br />
diskutiert, aber zum beispiel auch über sogenannte<br />
strangelets, die <strong>eine</strong> ähnliche vermeintliche gefahr<br />
darstellen könnten. in der öffentlichkeit wurde das<br />
aber nie aufgegriffen, weil der begriff so unanschaulich<br />
ist. nur bei den schwarzen Löchern gab es <strong>eine</strong>n<br />
Aufschrei, weil sich ansch<strong>eine</strong>nd jeder etwas darunter<br />
vorstellen konnte.<br />
Heisst das, die Teilchenphysiker untersuchen gar<br />
nicht das, wovon sie sprechen?<br />
doch, doch, sie untersuchen schon sachen, die<br />
nach dem heutigen verständnis kurz nach dem<br />
urknall relevant waren. Aber die redeweise vom<br />
«Teilchen gottes» und von der Weltentstehung<br />
suggeriert ja philosophische und theologische implikationen,<br />
und die gibt es in dieser form nicht.<br />
Am LhC geht es um die Weltentstehung in <strong>eine</strong>m<br />
sehr speziellen, materiellen sinn. das ist <strong>eine</strong> ganz<br />
andere ebene als diejenige, mit der sich Theologie<br />
und Philosophie befassen.<br />
die Physik hat ja immer auch unser Weltbild geprägt.<br />
Was ist in dieser Hinsicht vom lHC zu erwarten?<br />
das spannende ist, dass man genau das nicht weiss.<br />
natürlich setzt man diese experimente primär auf,<br />
um quasi ein paar letzte schrauben am standardmodell<br />
zu justieren. doch insgeheim hoffen viele Physiker,<br />
dass etwas ganz unerwartetes herauskommt.<br />
sie haben vorhin von der Weltentstehung gesprochen.<br />
Wäre es nicht gut, wenn Theologie, Philosophie und<br />
Physik wieder mehr miteinander ins gespräch kämen?<br />
das wäre sicherlich sehr gut. Aber das ist schwer<br />
umzusetzen, weil in den verschiedenen diszipli-<br />
AlumNi WissEN<br />
Norman <strong>Sie</strong>roka versteht sich als<br />
Brückenbauer zwischen Physik<br />
und Philosophie.<br />
nen <strong>eine</strong> starke spezialisierung stattgefunden<br />
hat. kaum ein Theologe versteht noch, womit sich<br />
die Physiker befassen und umgekehrt. es wäre wünschenswert,<br />
dass man sich einander hier wieder<br />
annähert, aber es ist heute viel schwieriger als<br />
noch vor hundert Jahren.<br />
Wieso werden die Teilchenphysiker eigentlich nicht so<br />
angegriffen wie zum Beispiel die Evolutionsbiologen?<br />
das standardmodell der Teilchenphysik ist formal<br />
sehr gut ausgearbeitet und experimentell abgestützt.<br />
da ist es nicht so leicht, etwas dagegen zu<br />
sagen. das ist bei der evolutionsbiologie, in der es I Assoziationen<br />
k<strong>eine</strong> formalisierte Theorien gibt, einfacher. die Teil-<br />
«Die Redeweise von<br />
chenphysik ist zudem von den Alltagsphänomenen<br />
recht weit weg. Aussagen über das verhalten von der Weltentstehung<br />
Quarks berühren <strong>eine</strong>n schlichtweg nicht so stark<br />
suggeriert Implikati-<br />
wie der satz, der mensch stamme vom Affen ab.<br />
sie haben in <strong>eine</strong>m Artikel geschrieben, Teilchenonen, die es in dieser<br />
physik sei ein Kulturunternehmen. Was heisst das?<br />
Form nicht gibt.»<br />
es gibt für unser menschliches Leben wichtige fragen,<br />
denen wir nachgehen sollten. die Physik trägt dazu<br />
bei, wie wir die natur verstehen, und damit auch teilweise,<br />
wie wir mit ihr umgehen. das ist für unsere<br />
kultur sehr wichtig. Aber neben der Physik gibt es<br />
auch noch andere solcher unternehmen, die man betreiben<br />
sollte – etwa Theologie und Philosophie. die<br />
haben ebenfalls wichtige gesellschaftliche funktionen,<br />
die wiederum das Cern nicht übernehmen kann.<br />
8 I 9
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News aus der Hochschule<br />
Starker Zuwachs<br />
<strong>neue</strong> miTgLieder<br />
der sChuLLeiTung<br />
der eTh-rat hat mitte september<br />
2008 roman boutellier, Professor<br />
für innovations- und Technologiemanagement<br />
und vorsteher des<br />
departements management, Technologie<br />
und ökonomie (d-mTeC),<br />
sowie robert Perich, bisher direktor<br />
finanzen & Controlling (CfO)<br />
der eTh <strong>Zürich</strong>, zu <strong>neue</strong>n mitgliedern<br />
der schulleitung der eTh<br />
<strong>Zürich</strong> ernannt. damit kann die<br />
Teilrevision der Organisationsverordnung<br />
der eTh <strong>Zürich</strong> wie geplant<br />
ab dem 1. Oktober 2008<br />
umgesetzt werden (s. dazu auch<br />
«Connect» nr. 14). roman boutellier<br />
wird künftig als vizepräsident<br />
für Personal und ressourcen für<br />
die Personal- und infrastrukturstrategie<br />
der eTh <strong>Zürich</strong> verantwortlich<br />
sein. robert Perich wird<br />
als vizepräsident für finanzen und<br />
Controlling die integration von<br />
finanz- und reportinginstrumenten<br />
in die hochschulsteuerung<br />
weiterführen. gerhard schmitt,<br />
der seit 1998 als vizepräsident für<br />
Planung und Logistik tätig war,<br />
wird sich im rahmen s<strong>eine</strong>r Professur<br />
für informationsarchitektur<br />
wieder vermehrt der Lehre und<br />
forschung widmen. darüber<br />
hinaus übernimmt er die <strong>neue</strong><br />
funktion des delegierten des<br />
Präsidenten der eTh <strong>Zürich</strong> für<br />
internationale beziehungen.<br />
<strong>neue</strong>r CsCs-<br />
direkTOr<br />
Thomas schulthess heisst der<br />
<strong>neue</strong> direktor des schweizerischen<br />
hochleistungsrechenzentrums<br />
(CsCs) in manno. der promovierte<br />
eTh-Physiker wurde gleichzeitig<br />
zum ordentlichen Professor für<br />
Computational Physics gewählt.<br />
er löste am 1. Oktober 2008 marco<br />
baggiolini ab, der das CsCs als<br />
direktor interimistisch geführt<br />
hatte. schulthess verfügt über <strong>eine</strong><br />
reiche erfahrungen im bereich des<br />
hochleistungsrechnens. er arbeitete<br />
zwölf Jahre am Oak ridge<br />
national Laboratory im us-bundesstaat<br />
Tennessee, <strong>eine</strong>m führenden<br />
forschungs- und höchstleistungsrechenzentrum<br />
der usA. seit<br />
2002 leitete er dort die Computational<br />
materials science group mit<br />
30 mitarbeitenden.<br />
TrAumberuf<br />
ingenieur<br />
die eTh <strong>Zürich</strong> verzeichnet diesen<br />
herbst rund 2200 <strong>neue</strong>intritte auf<br />
bachelorstufe, was <strong>eine</strong>m Anstieg<br />
um 7 Prozent gegenüber 2007<br />
entspricht. die ingenieurwissenschaften<br />
– und ganz besonders die<br />
informatik – stehen wieder verstärkt<br />
in der gunst der studieren-<br />
red<br />
AlmA mATEr<br />
den. Am meisten <strong>neue</strong>intritte gibt<br />
es bei den maschineningenieurwissenschaften<br />
(348) sowie in der<br />
Architektur (287). damit steigt die<br />
Zahl der <strong>neue</strong>intritte in den maschineningenieurwissenschaften<br />
um 19 Prozent gegenüber 2007.<br />
der Aufwärtstrend gilt ebenso für<br />
die bauingenieurwissenschaften<br />
(+19 Prozent) und vor allem für die<br />
informatik, die <strong>eine</strong>n regelrechten<br />
Wachstumsschub erfährt mit 27<br />
Prozent <strong>neue</strong>n studierenden. insgesamt<br />
legen die ingenieurwissenschaften<br />
bei den <strong>neue</strong>intretenden<br />
um 13 Prozent gegenüber I Reform<br />
dem vorjahr zu. die <strong>neue</strong>intritte<br />
Die Reform der <strong>ETH</strong>lassen<br />
auf ein wieder erstarktes<br />
interesse am ingenieurberuf Führung kann mit<br />
schliessen. die informationsan-<br />
zwei <strong>neue</strong>n Vizepräsistrengungen<br />
der letzten Jahre<br />
sch<strong>eine</strong>n also früchte zu tragen. denten wie geplant<br />
Als Wermutstropfen bezeichnete<br />
umgesetzt werden.<br />
die eTh-rektorin heidi Wunderli-<br />
Allenspach den umstand, dass die<br />
bundesbeiträge real gesunken<br />
sind – bei gleichzeitig steigenden<br />
studierendenzahlen. bei den masterstudierenden<br />
lagen die definitiven<br />
Zahlen bei redaktionsschluss<br />
noch nicht vor. das rektorat geht<br />
jedoch davon aus, dass sich erstmals<br />
mehr als 14 000 studierende<br />
und doktorierende für ein studium<br />
an der eTh <strong>Zürich</strong> eingeschrieben<br />
haben.<br />
10 I 11
Im Gespräch Gérald Achermann<br />
Differenzierung I<br />
«Die Trennung<br />
zwischen Grund-<br />
lagen- und ange-<br />
wandter Forschung<br />
ist für die Hochschu-<br />
len nicht haltbar.»<br />
«Es droht ein Verlust<br />
an Kompetenz»<br />
dArf mAn miT PrimATen versuChe durChfÜhren, Wenn kein<br />
nuTZen AbsehbAr isT? dAs bundesgeriChT Wird Über diese<br />
grundsATZfrAge enTsCheiden. fÜr die eTh und die universiTäT<br />
ZÜriCh gehT es dAbei niChT nur um ein einZeLnes exPerimenT.<br />
Interview: Felix Würsten<br />
Herr Achermann, die <strong>ETH</strong> und die<br />
universität <strong>Zürich</strong> streiten zurzeit<br />
vor Bundesgericht um die Bewilligung<br />
<strong>eine</strong>s Versuchs mit rhesusaffen<br />
(s. Kasten s. 14). Warum ist<br />
dieser Versuch so wichtig?<br />
die besondere bedeutung dieses<br />
Projektes ergibt sich aufgrund der<br />
begründung, die bei der Ablehnung<br />
des versuchs angeführt wurde. so<br />
wurden der zeitlich befristete Wasserentzug<br />
sowie die Apfelsaftbelohnung<br />
erstmals als verletzung<br />
der Würde der rhesusaffen angesehen.<br />
Zudem wurde diese belastung<br />
in Anbetracht der zu erwartenden<br />
forschungserkenntnisse als zu<br />
gross erachtet. die beiden hochschulen<br />
teilen diese einschätzung<br />
nicht und sehen klärungsbedarf.<br />
geht es da auch um <strong>eine</strong>n Präzedenzfall?<br />
Ja, es geht um die grundsätzliche<br />
frage, inwieweit Tierversuche mit<br />
Primaten in der forschung überhaupt<br />
noch möglich sind. etwas<br />
pointiert ausgedrückt steht die<br />
Zukunft der Primatenforschung<br />
auf dem forschungsplatz <strong>Zürich</strong><br />
auf dem spiel.<br />
das Verwaltungsgericht vertritt die<br />
Auffassung, Tierversuche müssten<br />
<strong>eine</strong>n erkennbaren Nutzen haben.<br />
das ist doch <strong>eine</strong> nachvollziehbare<br />
Argumentation.<br />
das verwaltungsgericht folgte<br />
der einschätzung der Tierversuchskommission.<br />
die wissenschaftliche<br />
Qualität dieser forschungsprojekte<br />
und der damit verbundene erkenntnisgewinn<br />
wurden jedoch<br />
durch externe gutachter mehrfach<br />
bestätigt. für die beiden hochschulen<br />
ist der nutzen deshalb unbestritten.<br />
Weiter wurde argumentiert,<br />
dass Tierversuche <strong>eine</strong>n<br />
nachweisbaren praktischen nutzen<br />
haben müssten. in diesem fall sei<br />
der praktische nutzen jedoch nicht<br />
gegeben, da es sich um grundlagenforschung<br />
handle. damit wurde<br />
juristisch erstmals zwischen<br />
grundlagenforschung und anwendungsorientierter<br />
forschung unterschieden.<br />
diese differenzierung<br />
ist für die beiden hochschulen<br />
nicht haltbar. unserer Ansicht nach<br />
gibt es k<strong>eine</strong> rechtliche grundlage,<br />
wonach nur diejenigen Tierversuche<br />
zu bewilligen sind, die <strong>eine</strong>n<br />
direkten nutzen haben.<br />
die <strong>ETH</strong>-schulleitung begründete<br />
den Weiterzug ans Bundesgericht<br />
mit der Aussage, ein Verbot des<br />
Versuchs bedeute <strong>eine</strong> grosse<br />
Beeinträchtigung des Forschungsstandorts<br />
schweiz. Was heisst das?<br />
konkret wird befürchtet, dass mit<br />
der strengen Auslegung des Würdebegriffs<br />
künftig auch andere<br />
Primatenexperimente, die bisher<br />
vorbehaltlos bewilligt wurden,<br />
nicht mehr möglich sind. dies<br />
würde zu <strong>eine</strong>m Attraktivitätsverlust<br />
des forschungsplatzes <strong>Zürich</strong>
führen. Auf dem gebiet der hirnforschung,<br />
in dem die beiden hochschulen<br />
zur Weltspitze gehören,<br />
droht ein kompetenzverlust. für die<br />
eTh und die universität <strong>Zürich</strong> ist<br />
dies k<strong>eine</strong> akzeptable Perspektive.<br />
die <strong>ETH</strong> streitet nach der Kontroverse<br />
um <strong>eine</strong>n Versuch mit gentechnisch<br />
verändertem Weizen in<br />
lindau bereits wieder vor Bundesgericht<br />
um die Bewilligung <strong>eine</strong>s<br />
heiklen Experiments. droht da<br />
nicht ein imageschaden?<br />
ich denke nicht, dass der gang vor<br />
bundesgericht zu <strong>eine</strong>m imageschaden<br />
führt. schliesslich ist es<br />
auch <strong>eine</strong> der Aufgaben der eTh,<br />
sich für die belange der forschung<br />
einzusetzen. die eTh unternimmt<br />
den gang bis vor bundesgericht<br />
ja nicht ohne grund. derartige<br />
verfahren sind von bedeutung für<br />
die künftige bewilligungspraxis<br />
und können zu verbesserungen<br />
im bewilligungsverfahren führen.<br />
Würden die beiden hochschulen<br />
ihre forschenden bei derartigen<br />
fragen nicht unterstützen, so<br />
würde dies zu <strong>eine</strong>m echten imageschaden<br />
für den forschungsplatz<br />
schweiz führen.<br />
die Eidgenössische Ethikkommission<br />
für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich<br />
(EKAH) hat in<br />
<strong>eine</strong>m Bericht grundsätzlich stellung<br />
zu Primatenversuchen bezogen<br />
und fordert tendenziell <strong>eine</strong><br />
restriktivere Bewilligungspraxis.<br />
Auch das <strong>neue</strong> Tierschutzgesetz<br />
setzt engere schranken. Täuscht<br />
der Eindruck oder wird der spielraum<br />
für die Forschenden tatsächlich<br />
immer enger?<br />
Ja, der rechtliche spielraum wird<br />
immer enger. dem Tierschutz wird<br />
ein höheres gewicht eingeräumt<br />
als früher. das <strong>neue</strong> Tierschutzgesetz<br />
und die dazugehörige verordnung<br />
tragen diesem umstand<br />
rechnung. die eTh hat im vernehmlassungsprozess<br />
mit forschenden<br />
<strong>eine</strong> ausführliche stellungnahme<br />
abgegeben und begrüsst<br />
die <strong>neue</strong>n regelungen. gemeinsam<br />
mit der universität haben<br />
wir <strong>eine</strong>n Tierschutzbeauftragten,<br />
der die forschenden berät und die<br />
einhaltung der vorschriften auch<br />
überprüft. klare rechtliche vorgaben<br />
werden von den forschenden<br />
auch gut akzeptiert. geringer hin-<br />
I Zur Person<br />
«Das Konzept der ‹Würde der<br />
Kreatur› ist sehr problematisch.»<br />
gérALd<br />
AChermAnn<br />
gérald Achermann hat nach<br />
s<strong>eine</strong>m doktorat in umweltnaturwissenschaften<br />
das nachdiplomstudium<br />
«master of Advanced studies<br />
in Applied ethics» am ethik-<br />
Zentrum der universität<br />
<strong>Zürich</strong> absolviert. Zu s<strong>eine</strong>n<br />
Aufgaben als Wissenschaftlicher<br />
koordinator im stab<br />
gegen ist die Akzeptanz, wenn die<br />
extensive Auslegung des Würdebegriffs<br />
zu einschränkungen führt.<br />
die EKAH hat kürzlich auch <strong>eine</strong>n<br />
Bericht zur Würde der Kreatur bei<br />
Pflanzen veröffentlicht, der in For- I Engagement<br />
scherkreisen kontrovers aufgenom-<br />
«Würde die <strong>ETH</strong> ihre<br />
men worden ist. Wie beurteilen sie<br />
diesen Bericht?<br />
Forschenden nicht<br />
die ekAh wurde für diesen bericht<br />
unterstützen, würde<br />
vor kurzem mit dem «ig nobel<br />
Prize» ausgezeichnet. dieser ehrt dies zu <strong>eine</strong>m Image-<br />
ergebnisse, welche die Leute zuerst<br />
schaden führen.»<br />
zum Lachen und dann zum nachdenken<br />
bringen. es gibt Leute, die<br />
über die frage, ob Pflanzen <strong>eine</strong><br />
Würde haben, einfach lachen. Auch<br />
wenn ich persönlich die konzeption<br />
«Würde der kreatur» als falsch<br />
erachte und diese begrifflichkeit<br />
m<strong>eine</strong>r meinung nach nicht in die<br />
bundesverfassung gehört, ist<br />
forschung der eTh <strong>Zürich</strong><br />
gehört u.a. die geschäftsführung<br />
der ethikkommission, die<br />
forschungsuntersuchungen<br />
am menschen beurteilt. seit<br />
2006 hat er <strong>eine</strong>n Lehrauftrag<br />
für ethics in science des<br />
departements biologie. die<br />
vorlesung steht allen masterund<br />
Phd-studierenden der<br />
eTh als Wahlfach offen.<br />
AlmA mATEr<br />
12 I 13
der bericht doch zumindest <strong>eine</strong><br />
hilfreiche Auslegeordnung, welche<br />
die verschiedenen moralischen<br />
standpunkte aufzeigt.<br />
der Bericht kommt zum Beispiel<br />
zum schluss, das Abreissen von<br />
Verschärfung I Wiesenblumen sei moralisch verwerflich.<br />
schiesst die EKAH da nicht<br />
«Dem Tierschutz wird<br />
über das Ziel hinaus?<br />
heute ein höheres Ziel des berichts ist es, <strong>eine</strong>n beitrag<br />
zur klärung zu leisten, was die<br />
Gewicht eingeräumt<br />
Würde der Pflanze beinhaltet und<br />
als früher.» welche möglichkeiten und konsequenzen<br />
sich daraus ergeben. dabei<br />
kommt die ekAh zum schluss,<br />
das Abreissen von Wiesenblumen<br />
ohne vernünftigen grund sei moralisch<br />
verwerflich. Zu dieser erkenntnis<br />
könnte man auch ohne den<br />
unklaren Würdebegriff kommen.<br />
die ethische diskussion stützt sich<br />
Umstrittene Affenversuche<br />
im Januar 2006 stellten kevan martin und<br />
daniel kiper vom institut für neuroinformatik<br />
der eTh und der universität <strong>Zürich</strong> zwei<br />
gesuche um bewilligung von Tierversuchen<br />
mit rhesusaffen. bei diesen experimenten<br />
geht es im weiteren sinn um die frage, wie<br />
sich das gehirn nach schädigungen reorganisiert,<br />
um s<strong>eine</strong> funktionen wiederzuerlangen.<br />
rhesusaffen werden dabei als versuchstiere<br />
verwendet, weil die Organisation ihrer<br />
hirnrinde jener des menschen nahekommt.<br />
das kantonale veterinäramt bewilligte zunächst<br />
im Oktober 2006 die versuche basie-<br />
auf bestimmte methoden und<br />
instrumente, verwendet klar definierte<br />
Begrifflichkeiten. Wie gut<br />
sind denn die Forschenden an der<br />
<strong>ETH</strong> damit vertraut?<br />
Wie das beispiel der «Würde der<br />
kreatur» zeigt, werden in der ethischen<br />
diskussion nicht ausschliesslich<br />
klar definierte begrifflichkeiten<br />
verwendet. die Ausdehnung der<br />
vorher ausschliesslich dem menschen<br />
zugeschriebenen Würde auf<br />
Tiere und Pflanzen stellt u.a. auch<br />
die ekAh vor Probleme. ein indiz<br />
dafür ist etwa die Liste der von der<br />
ekAh konsultierten «Würde-experten».<br />
die forschenden der eTh sind<br />
je nach forschungsgebiet mit den<br />
ethischen methoden mehr oder<br />
weniger vertraut. Wer als eThforscher<br />
mit Tieren arbeitet, wird<br />
rend auf externen gutachten. die kantonale<br />
Tierversuchskommission erhob gegen die<br />
bewilligungen einspruch, erachtete sie doch<br />
die belastung für die Affen als zu gross. im<br />
februar 2007 hob die gesundheitsdirektion<br />
die bewilligungen der versuche wieder auf.<br />
gegen diesen entscheid legten wiederum<br />
die forschenden im märz 2007 beschwerde<br />
ein. diese wurde vom Zürcher verwaltungsgericht<br />
Anfang mai 2008 abgewiesen. daraufhin<br />
haben die eTh und die universität<br />
<strong>Zürich</strong> Anfang Juni 2008 <strong>eine</strong> beschwerde<br />
beim bundesgericht eingereicht.<br />
in ethischen Aspekten speziell<br />
ausgebildet. Wir bieten inzwischen<br />
auch spezielle kurse an, die allen<br />
studierenden offenstehen. Zudem<br />
werden ethische Aspekte in einzelnen<br />
vorlesungen behandelt. Auf<br />
institutioneller ebene will die eTh<br />
diesen bereich ebenfalls ausbauen.<br />
Am departement biosysteme wird<br />
<strong>eine</strong> <strong>neue</strong> Professur für bioethik<br />
eingerichtet, welche die (systembiologische)<br />
forschung kritisch<br />
begleiten soll.<br />
die EKAH hat im Hinblick auf die<br />
Freilandversuche mit gentechnisch<br />
verändertem Weizen, die dieses<br />
Jahr an der Forschungsanstalt<br />
reckenholz durchgeführt wurden,<br />
den Hochschulen empfohlen, ihre<br />
Kommunikation stärker auf den<br />
dialog hin auszurichten. macht<br />
die <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> in dieser Beziehung<br />
genug?<br />
die eTh <strong>Zürich</strong> ist bestrebt, mit<br />
der bevölkerung und den verschiedenen<br />
interessengruppen in <strong>eine</strong>n<br />
dialog zu treten und mit diesen<br />
die verschiedenen standpunkte<br />
zu klären. Allerdings zeigt sich<br />
dabei, dass gegensätzliche standpunkte<br />
oft bestehen bleiben und<br />
kein konsens gefunden werden<br />
kann. ein dialog wird insbesondere<br />
schwierig, wenn bei bestimmten<br />
interessengruppen <strong>eine</strong> grundsätzliche<br />
Ablehnung gegenüber gewissen<br />
forschungsmethoden besteht<br />
oder wenn bewilligte feldversuche<br />
zerstört werden.
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Science City<br />
Science City wächst<br />
sCienCe CiTy bekOmmT miT dem <strong>neue</strong>n infOrmATiOn<br />
sCienCe LAbOrATOry ein <strong>neue</strong>s vOrZeigegebäude.<br />
Die markante Fassade des <strong>neue</strong>n<br />
Information Science Laboratory.<br />
das markante gebäude im hinteren<br />
Teil des Campus hönggerberg<br />
ist nicht zu übersehen: das <strong>neue</strong><br />
information science Laboratory<br />
wurde mitte Oktober 2008 offiziell<br />
eröffnet. ermöglich wurde der bau<br />
durch <strong>eine</strong> grosszügige spende<br />
von branco Weiss. der eTh Alumnus<br />
stellte der hochschule für den<br />
neubau 23 millionen franken zur<br />
verfügung. das <strong>neue</strong> gebäude soll<br />
im bereich energie <strong>neue</strong> massstäbe<br />
setzen. sensoren reagieren auf<br />
Witterung und sonnenstand, die<br />
balkone sind je nach himmelsrichtung<br />
unterschiedlich tief und dienen<br />
so auch als sonnenschutz.<br />
eröffnet wurde auch das value<br />
Lab, welches in das gebäude integriert<br />
ist. im modernen seminarraum<br />
fehlen Wandtafeln oder<br />
flipcharts; stattdessen hängen<br />
drei entsprechend grosse bildschirme<br />
an der Wand. Ziel der<br />
hochschule war es, <strong>eine</strong>n hörsaal<br />
der Zukunft zu bauen. ein solcher<br />
habe nach wie vor <strong>eine</strong> Wand, an<br />
der man zeichnen, und <strong>eine</strong>n Tisch,<br />
an dem man arbeiten könne –<br />
aber beides digital. so ist denn<br />
auch der Tisch im value Lab k<strong>eine</strong><br />
gewöhnliche Arbeitsfläche, sondern<br />
besteht aus zwei weiteren<br />
grossbildschirmen. finanziert<br />
wurde das value Lab von der<br />
baugarten stiftung. es ist digital<br />
vernetzt mit dem siemens-Auditorium<br />
im selben gebäude, welches<br />
wiederum von der Werner siemens-stiftung<br />
finanziert wurde.<br />
von den 65 millionen franken,<br />
welche der bau des gesamten<br />
gebäudes kostete, stammen<br />
40 Prozent aus drittmitteln.<br />
<strong>ETH</strong>-Spin-offs leben länger<br />
eTh-spin-offs überleben länger<br />
und schaffen im durchschnitt<br />
mehr Jobs als andere schweizer<br />
Jungunternehmen. dies ergab<br />
<strong>eine</strong> studie, die an der London<br />
business school erstellt wurde.<br />
die Autoren der studie untersuchten<br />
130 spin-offs, die zwischen<br />
1998 und 2007 aus der eTh <strong>Zürich</strong><br />
hervorgingen. Anhand verschiedener<br />
kriterien verglichen die Autoren<br />
die eTh-spin-offs mit anderen<br />
schweizer Jungunternehmen und<br />
mit ausländischen universitären<br />
spin-offs. dabei zeigte sich, dass<br />
die eTh-spin-offs <strong>eine</strong> hohe Überlebensrate<br />
aufweisen: fünf Jahre<br />
nach firmengründung sind noch<br />
rund 90 Prozent der eTh-spin-offs<br />
im geschäft, während bei allen<br />
anderen schweizer Jungfirmen nur<br />
rund 50 Prozent überlebt haben.<br />
Aufschlussreiche ergebnisse liefert<br />
die untersuchung bezüglich der<br />
förderung durch risikokapital und<br />
sogenannte business Angels. die<br />
aus der eTh <strong>Zürich</strong> heraus entstandenen<br />
Jungfirmen erhalten<br />
durchschnittlich sechsmal mehr<br />
finanzierungsmittel als gewöhnli-<br />
che schweizer start-ups. der internationale<br />
vergleich macht allerdings<br />
deutlich, dass in der schweiz<br />
die unterstützung durch risikokapital<br />
geringer ist als in anderen<br />
Ländern. besonders in der Anfangsphase<br />
ist es für schweizer<br />
firmengründer nach wie vor sehr<br />
schwierig, an risikokapital zu gelangen.<br />
gemäss studie müssen<br />
sich die gründer von eTh-spin-offs<br />
im schnitt fast zwei Jahre lang aus<br />
eigenen mitteln finanzieren.<br />
red
Forschung in Kürze<br />
Fortschreitende<br />
Zersiedelung<br />
nATurgebieTe<br />
versChWinden<br />
die Zersiedelung der Landschaft<br />
ist seit Jahrzehnten ein Thema in<br />
der schweiz. durch sie gehen erholungs-<br />
und naturgebiete verloren,<br />
und die ausufernde bebauungsweise<br />
führt zu hohen erschliessungskosten.<br />
die Auswirkungen<br />
sind ökologisch, gesellschaftlich<br />
und wirtschaftlich zunehmend<br />
zu spüren und werden<br />
künftig noch weitaus relevanter<br />
werden. Zu diesem schluss kommt<br />
<strong>eine</strong> studie des instituts für terrestrische<br />
ökosysteme der eTh <strong>Zürich</strong>.<br />
die beteiligten Wissenschaftler<br />
haben <strong>neue</strong> messgrössen definiert,<br />
um die Zersiedelung zu bestimmen.<br />
die Auswertung ergab,<br />
dass die urbane durchdringung<br />
zwischen 1935 und 2002 in allen<br />
kantonen um 46 bis 190 Prozent<br />
zugenommen hat. die höchsten<br />
Zuwachsraten weisen die kantone<br />
Wallis, nidwalden, basel-Land,<br />
solothurn, Tessin und genf auf.<br />
Zudem zeigt die studie, dass im<br />
mittelland – und zu <strong>eine</strong>m grossteil<br />
auch im Jura und in den voralpen<br />
– unbesiedelte gebiete fast<br />
vollkommen verschwunden sind.<br />
städte, die 1935 noch klar begrenzt<br />
waren, fingern heute entlang von<br />
Tälern oder hauptverkehrsachsen<br />
weit in die umgebung hinaus. die<br />
grösste Zuwachsrate der Zersiedelung<br />
fand laut studie zwischen<br />
1960 und 1980 statt.<br />
mehr nieder-<br />
sChLäge<br />
seit den 1980er-Jahren haben die<br />
niederschläge auf den kontinenten<br />
im schnitt um 3,5 millimeter<br />
pro Jahr zugenommen. eTh-forscher<br />
haben nun herausgefunden,<br />
welche treibenden kräften hinter<br />
dieser entwicklung stehen. indem<br />
die Wissenschaftler messdaten<br />
analysierten, konnten sie zeigen,<br />
dass die netto-strahlungsenergie<br />
an der erdoberfläche, welche den<br />
Wasserkreislauf massgeblich steuert,<br />
zwischen den Jahren 1986 und<br />
2000 um 3 Watt pro Quadratmeter<br />
zugenommen hat. durch diese<br />
Zunahme verdunstet mehr Wasser<br />
und dementsprechend fallen auch<br />
mehr niederschläge. ein wichtiger<br />
Punkt ist, dass die hohe Luftverschmutzung<br />
über viele Jahre die<br />
von den Treibhausgasen verursachte<br />
erwärmung an der erdoberfläche<br />
maskierte. diese begann erst<br />
zu greifen, als die sowjetische Wirtschaft<br />
kollabierte und sich durch<br />
verbesserte umweltmassnahmen<br />
der Aerosolanteil in der Luft verringerte.<br />
die sonnenstrahlen können<br />
seither die Atmosphäre besser<br />
durchdringen und die erdoberfläche<br />
stärker aufheizen.<br />
kÜnsTLiChe<br />
gehörsChneCke<br />
red<br />
AlmA mATEr<br />
forschende des instituts für neuroinformatik<br />
der universität und<br />
der eTh <strong>Zürich</strong> haben ein mathematisches<br />
modell entwickelt, das<br />
es erlaubt, die gehörschnecke<br />
elektronisch nachzubauen. Ziel<br />
der forscher ist es, ein hörimplantat<br />
zu entwickeln, mit dem «natürliches»<br />
hören wieder möglich<br />
wird. dazu braucht es nicht nur I Dämpfung<br />
ein miniaturisiertes Cochlea-im-<br />
Die hohe Luftverplantat,<br />
sondern auch <strong>eine</strong> verbindung<br />
zum Wurzelbereich der inneschmutzung hat<br />
ren haarzellen im gehörgang. das<br />
über viele Jahre die<br />
menschliche gehör ist ausserdem<br />
an <strong>eine</strong>n rückkopplungs-schalt- von den Treibhausgakreis<br />
mit dem gehirn angeschlossen<br />
verursachte Ersen,<br />
über welchen das hirn den<br />
haarzellen «mitteilen» kann, welwärmung maskiert.<br />
che signale es «hören» will. diesen<br />
regelkreis möchten die neuroinformatiker<br />
ebenfalls anzapfen,<br />
was derzeit noch nicht möglich<br />
ist. mit ihrem mathematischen<br />
modell gelingt es den forschern,<br />
die biophysik des gehörs genau zu<br />
verstehen. dieses verständnis erlaubt<br />
es, vorauszusagen, welche<br />
eingriffe nötig wären, um Lücken<br />
im gehörspektrum mit biophysikalischen<br />
eingriffen zu überbrücken.<br />
16 I 17
Ueli Betschart hat sich mass-<br />
geblich für die Stärkung der<br />
elektrischen Energietechnik an<br />
der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> eingesetzt.<br />
Unterstützte Initiativen<br />
Ausrichtung I<br />
«Die drei <strong>neue</strong>n<br />
Professuren sind<br />
optimal auf die<br />
Bedürfnisse der<br />
Schweizer Industrie<br />
ausgerichtet.»<br />
Ein klares Bekenntnis<br />
zur Elektrotechnik<br />
dAnk der unTersTÜTZung der eTh ZÜriCh fOundATiOn und<br />
PrivATer dOnATOren kAnn die eTh ZÜriCh die fOrsChung<br />
und Lehre im bereiCh eLekTrisChe energieTeChnik AusbAuen.<br />
dAmiT erfÜLLT sie ein grOsses AnLiegen der indusTrie.<br />
Von Felix Würsten<br />
es ist erst wenige Jahre her, da setzte die eTh <strong>Zürich</strong><br />
die hiesige elektroindustrie mit ihren Plänen, die<br />
forschung im bereich elektrische energietechnik<br />
zurückzufahren und die schwerpunkte künftig in<br />
anderen bereichen zu setzen, in grosse Aufregung<br />
(vgl. dazu auch «Connect» nr. 7). inzwischen hat sie<br />
die Ausgangslage grundlegend zum Positiven hin<br />
verändert: die elektrotechnik soll künftig an der<br />
hochschule wieder <strong>eine</strong>n grösseren stellenwert erhalten.<br />
dies zeigt sich in zwei wichtigen entscheiden<br />
der eTh-schulleitung: Zum <strong>eine</strong>n hat sie Anfang Jahr<br />
<strong>eine</strong> <strong>neue</strong> energiestrategie vorgestellt, welche insbesondere<br />
dem bereich elektrizität <strong>eine</strong> zentrale rolle<br />
zuschreibt. Zum anderen hat die eTh <strong>Zürich</strong> diesen<br />
sommer definitiv beschlossen, im rahmen <strong>eine</strong>r strategischen<br />
initiative drei <strong>neue</strong> Professuren im bereich<br />
elektrische energietechnik einzurichten und damit<br />
ihre forschungs- und Lehrkapazitäten in diesem<br />
bereich zu verdoppeln.<br />
«ich bin sehr zufrieden mit diesem entscheid, denn er<br />
bedeutet <strong>eine</strong> eigentliche Trendwende», erklärt ueli<br />
betschart, direktor das branchenverbandes electrosuisse<br />
im gespräch. «die drei <strong>neue</strong>n Professuren in<br />
den bereichen hochleistungselektronik, kontrollsysteme<br />
und Leittechnik sowie einbindung er<strong>neue</strong>rbarer<br />
energiequellen liegen thematisch im Trend und sind<br />
optimal auf die bedürfnisse der schweizer industrie<br />
und energiebranche ausgerichtet.»<br />
grOssZÜgige dOnATiOn<br />
betschart hat sich von Anbeginn massgeblich dafür<br />
eingesetzt, dass die eTh <strong>Zürich</strong> ihre damalige Position<br />
im hinblick auf die elektrische energietechnik revidiert.<br />
er steht denn auch voll und ganz hinter der <strong>neue</strong>n<br />
energieinitiative. «die eTh <strong>Zürich</strong> verfolgt mit dieser<br />
strategie den richtigen Ansatz. die fossilen energien<br />
sind endlich und tragen hauptsächlich zur erwärmung<br />
unseres klimas bei. das Ziel, bis ende Jahrhundert die<br />
1-Tonne-CO2-gesellschaft zu realisieren, lässt sich nur<br />
über <strong>eine</strong> weitgehende elektrifizierung erreichen.»
mit ihrem entscheid, drei <strong>neue</strong> Professuren einzurichten,<br />
habe die eTh <strong>Zürich</strong> ein klares bekenntnis zum<br />
forschungs- und entwicklungsplatz schweiz abgelegt.<br />
«damit ist bereits der wichtigste schritt gemacht»,<br />
hält betschart fest. möglich ist der geplante Ausbau<br />
der elektrischen energietechnik allerdings nur dank<br />
der grosszügigen unterstützung von privater seite.<br />
die im verband swisselectric zusammengeschlossenen<br />
stromverbundunternehmen Atel, bkW, CkW, egL,<br />
eOs und nOk sowie die unternehmen Abb und Alstom<br />
fördern die bemühungen der eTh <strong>Zürich</strong>. sie unterstützen<br />
die drei <strong>neue</strong>n Professuren im rahmen<br />
<strong>eine</strong>r langfristigen Partnerschaft und finanzieren dieses<br />
vorhaben mit <strong>eine</strong>r donation an die eTh <strong>Zürich</strong><br />
foundation. Weitere Partner sind inzwischen dazugestossen:<br />
die elektrizitätswerke von kanton und stadt<br />
<strong>Zürich</strong>, ekZ und eWZ, beteiligen sich ebenfalls mit<br />
<strong>eine</strong>m substanziellen beitrag. mit den insgesamt<br />
17 millionen franken können die ersten beiden Professuren<br />
etabliert werden. sie befinden sich bereits<br />
in der Ausschreibungsphase. das finanzierungsmodell<br />
für den Ausbau sieht vor, dass die eTh <strong>Zürich</strong> langfristig<br />
für zwei drittel der kosten aufkommt und ein drittel<br />
von Privaten getragen wird. die drei <strong>neue</strong>n Professuren<br />
werden dabei im rahmen <strong>eine</strong>s normalen<br />
berufungsverfahrens besetzt.<br />
nach Ansicht von ueli betschart, der sich am fundraising<br />
aktiv beteiligte und die eTh <strong>Zürich</strong> foundation<br />
unterstützte, hat diese Art von unterstützung <strong>eine</strong><br />
grosse Zukunft. «das amerikanische modell, bei dem<br />
unternehmen <strong>eine</strong>n grossen beitrag zur forschung<br />
und Lehre an hochschulen leisten, finde ich sehr sinnvoll.<br />
die beteiligten firmen können damit auch inputs<br />
liefern, in welche richtung sich die forschung entwickeln<br />
soll – ohne dass dabei die forschungsfreiheit<br />
eingeschränkt wird.» mit der eTh <strong>Zürich</strong> foundation<br />
stehe der hochschule heute ein ideales bindeglied<br />
zu den unternehmen zur verfügung, das weiter<br />
ausgebaut werden müsse. «entscheidend wird sein,<br />
ob wir mit den eingesetzten mitteln sowohl bei der<br />
forschung als auch bei der Lehre in absehbarer Zeit<br />
konkrete resultate vorweisen können», hält betschart<br />
fest. s<strong>eine</strong>r Ansicht nach sei es nun wichtig, dass die<br />
eTh <strong>Zürich</strong> den kontakt zu den unternehmen, die sich<br />
am fundraising beteiligt haben, aufrechterhalte und<br />
wo immer möglich auf weitere unternehmen aus-<br />
dehne. damit könne gewährleistet werden, dass<br />
sich diese firmen auch weiterhin finanziell an der<br />
entwicklung der hochschule beteiligten. «besonders<br />
förderlich ist sicher, wenn die resultate aus forschung<br />
und Lehre für die unternehmen, die sich engagieren,<br />
<strong>eine</strong>n direkten return on investment bringen.»<br />
ATTrAkTives sTudium<br />
<strong>ETH</strong> ZüriCH FouNdATioN<br />
Längerfristig müsse es das Ziel der eTh <strong>Zürich</strong> sein,<br />
sich im europäischen ranking der hochschulen an<br />
vorderster stelle zu positionieren, und zwar insbeson- I Positionierung<br />
dere auch auf dem gebiet der elektrischen energie-<br />
«Es ist wichtig, dass<br />
technik. «es ist für unser Land zwingend notwendig,<br />
dass wir in diesem bereich qualitativ hervorragende die <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> im<br />
fachleute ausbilden, welche dem anspruchsvollen<br />
Bereich elektrische<br />
Anforderungsprofil unserer industrie genügen», erklärt<br />
betschart. dass die eTh <strong>Zürich</strong> mit ihrem ent- Energietechnik ihre<br />
scheid, die elektrische energietechnik auszubauen,<br />
führende Stellung<br />
richtig liege, zeige sich übrigens auch an den studierendenzahlen.<br />
«ich bin hoch erfreut, dass das studi- behauptet.»<br />
um als elektroingenieur nach <strong>eine</strong>r langen durststrecke<br />
bei den Jungen wieder an stellenwert gewonnen<br />
hat. ich in sicher, dass sich diese entwicklung in den<br />
kommenden Jahren weiter intensivieren wird.»<br />
I Zur Person<br />
ueLi<br />
beTsChArT<br />
ueli betschart hat nach<br />
<strong>eine</strong>m studium am Technikum<br />
Winterthur an der eTh<br />
<strong>Zürich</strong> an der Abteilung für<br />
elektrotechnik studiert und<br />
dort 1982 s<strong>eine</strong> dissertation<br />
abgeschlossen. er war<br />
während längerer Zeit für<br />
verschiedene unternehmen<br />
in leitender stellung tätig,<br />
unter anderem für die firmen<br />
gebrüder bühler, uzwil, siemens<br />
integra verkehrstechnik,<br />
Afag und brugg Cables. seit<br />
2003 ist er direktor des branchenverbandes<br />
electrosuisse.<br />
18 I 19
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KolumNE<br />
Liebe eTh ALumni<br />
In den letzten Monaten hatten wir zwei <strong>Alumni</strong>-<br />
Grossanlässe: Am 20. September 2008 konnten<br />
viele von uns den <strong>Alumni</strong>ball geniessen. Er<br />
wurde zum ersten Mal als Fundraisingball<br />
organisiert, was ihm <strong>eine</strong> ganz spezielle Note<br />
verlieh. Ich hörte viele positive Kommentare<br />
und alle, mit denen ich sprach, wollen in zwei<br />
Jahren wieder kommen.<br />
Am 16. Oktober 2008 erläuterte Mohamed<br />
H. A. Hassan, der Präsident der African Academy<br />
of Sciences und Executive Director of the Academy<br />
of Sciences for the Developing World, in der<br />
diesjährigen <strong>ETH</strong> Presidential Lecture vielen<br />
<strong>Alumni</strong> und Angehörigen der <strong>ETH</strong> das wissenschaftliche<br />
Umfeld in Afrika. Die spannenden<br />
Ausführungen gaben Anlass zu vielen Fragen,<br />
die der Referent ausführlich beantwortete.<br />
Zum Schluss rief der Präsident der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>,<br />
Ralph Eichler, dazu auf, den Fonds «<strong>ETH</strong> <strong>Alumni</strong><br />
Presidential Lecture» grosszügig zu unterstützen,<br />
was ich hier gerne wiederhole.<br />
Die Diskussion über <strong>eine</strong> optimale Struktur<br />
für den <strong>ETH</strong>-Bereich ist in letzter Zeit ruhiger<br />
geworden, da die Zusammenarbeit im <strong>ETH</strong>-<br />
Rat in der <strong>neue</strong>n personellen Besetzung gut<br />
funktioniert und damit das Thema an Dringlichkeit<br />
verloren hat. Der <strong>ETH</strong>-Rat ist aber daran,<br />
Vorschläge zur Strukturverbesserung auszuarbeiten.<br />
Wir hoffen, in nicht allzu langer Zeit<br />
davon zu hören.<br />
dr. eduArd m. brunner<br />
Präsident der <strong>ETH</strong> <strong>Alumni</strong> Vereinigung<br />
<strong>Alumni</strong> News<br />
Zehn <strong>neue</strong><br />
Stipendien<br />
die eTh <strong>Zürich</strong> engagiert sich nicht nur in der<br />
hightechforschung, sondern setzt sich auch engagiert<br />
für belange ein, welche die entwicklungsländer<br />
betreffen. drehscheibe dafür ist das nordsüd-Zentrum,<br />
das forschung und Lehre in diesem<br />
bereich koordiniert. das Zentrum erhält nun aktive<br />
unterstützung durch samih sawiris. Über die<br />
familieneigene sawiris foundation stiftet der<br />
ägyptische investor der eTh <strong>Zürich</strong> zehn doktoratsstipendien<br />
zu je 150 000 franken. vorgesehen ist,<br />
dass in den kommenden fünf Jahren je zwei stipendien<br />
vergeben werden. die unterstützten doktoranden<br />
müssen dabei Themen bearbeiten, welche für<br />
die verbesserung der Lebensbedingungen in den<br />
entwicklungsländern relevant sind. konkret heisst<br />
das: es sollen Produkte und methoden entwickelt<br />
werden, die ihnen unmittelbar oder mittelfristig<br />
<strong>eine</strong>n konkreten nutzen bringen. <strong>eine</strong> weitere vorgabe<br />
ist, dass mindestens die hälfte der stipendiaten<br />
aus entwicklungsländern stammen muss.<br />
engAgemenT der ALumni<br />
dass samih sawiris die eTh <strong>Zürich</strong> mit <strong>eine</strong>r grosszügigen<br />
donation unterstützt, ist nicht zuletzt dem<br />
engagement der eTh <strong>Alumni</strong> zu verdanken. «Wir<br />
verfügen heute über ein ausgezeichnetes netzwerk,<br />
und so gelingt es uns, Persönlichkeiten anzusprechen,<br />
welche in der Lage sind, mit solchen donationen die<br />
eTh zu unterstützen», erklärt Peter brunner, geschäftsführer<br />
von eTh <strong>Alumni</strong>. «im konkreten fall<br />
haben wir die Partner zusammengebracht und waren<br />
auch an den vertragsverhandlungen beteiligt.»<br />
fW<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi<br />
I Verbesserung<br />
Die Stipendiaten<br />
entwickeln Produkte<br />
und Methoden,<br />
die <strong>eine</strong>n konkreten<br />
Nutzen haben.<br />
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<strong>ETH</strong> <strong>Alumni</strong>ball 2008<br />
Tanzen für Talente<br />
der ersTe ALumni-WOhLTäTigkeiTsbALL WAr miT Über 170 gäsTen<br />
ein vOLLer erfOLg. der gesAmTe erLös ging ZuhAnden <strong>eine</strong>s<br />
fOnds Zur förderung vOn begAbTen mAsTersTudierenden.<br />
Am 20. september 2008 zeigte<br />
sich im Lake side restaurant am<br />
<strong>Zürich</strong>see einmal mehr: ingenieurwesen<br />
und eleganz passen durchaus<br />
zusammen. Über 170 gäste<br />
fanden sich ein zum ersten <strong>Alumni</strong>-Wohltätigkeitsball<br />
zugunsten<br />
der eTh <strong>Zürich</strong>. die damen in langen,<br />
glänzenden roben oder im<br />
kl<strong>eine</strong>n schwarzen, die herren<br />
meist klassisch in schwarzweiss,<br />
dazu <strong>eine</strong> fliege, wie es sich für<br />
den edlen ballherrn gehört. nach<br />
dem Apéro mit seesicht begab sich<br />
die gesellschaft zum fünfgangdinner<br />
bei kerzenlicht. Währenddem<br />
erklärte eduard m. brunner,<br />
Präsident der eTh <strong>Alumni</strong> vereinigung,<br />
idee und Ziel der veranstaltung.<br />
dank des engagements des<br />
exklusivpartners Alstom (schweiz)<br />
Ag, der die gesamtkosten des<br />
<strong>Alumni</strong>balls übernommen hatte,<br />
floss jeder franken der eintrittstickets<br />
in <strong>eine</strong>n fonds für begabte<br />
masterstudierende der eTh <strong>Zürich</strong>.<br />
Was es mit diesem fonds auf sich<br />
hat, erläuterte anschliessend die<br />
eTh-rektorin heidi Wunderli-Allenspach,<br />
unter deren Patronat der<br />
<strong>Alumni</strong>ball stand. mit dem «excellence<br />
scholarship & Opportunity<br />
Programme» werden begabte studierende<br />
ausgezeichnet. ihnen wird<br />
ermöglicht, ein masterstudium an<br />
der eTh <strong>Zürich</strong> zu absolvieren. eTh-<br />
Präsident ralph eichler betonte,<br />
dass <strong>eine</strong> hochschule nur mit den<br />
besten studierenden an der Weltspitze<br />
mithalten könne. Auch für<br />
eTh-Alumnus Walter gränicher,<br />
Präsident Alstom schweiz, gehört<br />
die nachwuchsförderung neben<br />
der forschung zur hauptaufgabe<br />
<strong>eine</strong>r hochschule – ein Anliegen, für<br />
das sich sein unternehmen auch in<br />
Zukunft gerne engagieren werde.<br />
LAunige<br />
versTeigerung<br />
Thomas bucheli, sf-meteorologe<br />
und ebenfalls eTh Alumnus, gerd<br />
folkers, Leiter des Collegium helveticum,<br />
und die vseTh-Präsidentin<br />
gaby blatter führten als moderatoren<br />
durch den Abend. folkers<br />
entpuppte sich während der versteigerung<br />
von drei Werken aus<br />
der graphischen sammlung als<br />
witziger Auktionsleiter. er pries<br />
die eher minimalistisch anmuten-<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi<br />
den Werke mit grossem Augenzwinkern<br />
an und versuchte das<br />
Publikum gemeinsam mit bucheli<br />
zu höchstgeboten anzufeuern. Als<br />
das ballorchester danach erstmals<br />
zum Tanz aufspielte, liessen sich I Tanzfreude<br />
die gäste nicht lange bitten und<br />
Als das Ballorchester<br />
so mancher Alumnus zeigte sich<br />
als gewiefter Tänzer. nur die Char- erstmals aufspielte,<br />
lotte de framboise, welche den<br />
liessen sich die Gäste<br />
fünfgänger abschloss, bewegte<br />
die Tanzgemeinde nochmals kurz nicht lange bitten.<br />
an den Tisch. Jedoch nicht länger<br />
als nötig: Jazzstandards und Popklassiker<br />
lockten die Tanzfreudigen<br />
sofort wieder aufs Parkett.<br />
sAmueL sChLäfLi
23. Presidential Lecture<br />
Krise I<br />
Die afrikanische<br />
Forschungs- und<br />
Bildungslandschaft<br />
befindet sich in<br />
<strong>eine</strong>m desolaten<br />
Zustand.<br />
Spitzenuniversitäten für Afrika<br />
der sudAnesisChe Physiker mOhAmed h. A. hAssAn ging in<br />
der diesJährigen PresidenTiAL LeCTure Auf die PrObLeme<br />
AfrikAs ein und erörTerTe gLeiChZeiTig die ChAnCen, WeLChe<br />
die WissensChAfT dem kOnTinenT bieTeT.<br />
Von Samuel Schläfli<br />
die Presidential Lecture ist über die Jahre hinweg zu<br />
<strong>eine</strong>m fixstern im akademischen kalender der eTh<br />
<strong>Zürich</strong> avanciert. mit <strong>eine</strong>m geschenk der eTh <strong>Alumni</strong><br />
zum 125. geburtstag der hochschule initiiert, steht sie<br />
für öffentliche vorträge von namhaften Persönlichkeiten<br />
aus Wirtschaft, Politik, natur- und geisteswissenschaften,<br />
welche hochschule und Praxis gleichermassen<br />
interessieren. eTh-Präsident ralph eichler freute<br />
sich in s<strong>eine</strong>r begrüssungsrede darüber, dass die eTh<br />
nach der chinesischen vize-bildungsministerin Wu<br />
Qidi vor zwei Jahren und dem Präsidenten der indian<br />
national science Academy, r. A. mashelkar, im vorjahr<br />
diesmal <strong>eine</strong>n der wichtigsten vertreter der afrikanischen<br />
Wissenschaft empfangen durfte.<br />
der gebürtige sudanese mohamed h. A. hassan, heute<br />
direktor der Academy of sciences for the developing<br />
World (TWAs) und Präsident der African Academy<br />
of sciences (AAs), studierte an der university of<br />
Oxford in england Physik und war langjähriger direktor<br />
der university of khartoum (sudan). mit viel engagement<br />
für die sache Afrikas bot hassan <strong>eine</strong>n informativen<br />
Überblick über die gewichtigsten Probleme<br />
des kontinents. gleichzeitig ging er aber auch auf die<br />
Chancen ein, welche die Wissenschaft der afrikanischen<br />
gesellschaft bietet.<br />
fOrsCher ALs PrObLemLöser<br />
Wie gross die Lücke im Wissensstand zwischen<br />
norden und süden mittlerweile ist, verdeutlichte<br />
hassan gleich zu beginn s<strong>eine</strong>r Präsentation mit<br />
einigen Zahlen: Laut studien der TWAs stammen<br />
80 Prozent der weltweit beim isi Web of science<br />
gemeldeten wissenschaftlichen Publikationen aus<br />
entwickelten Ländern des nordens. in der schweiz<br />
all<strong>eine</strong> wurden mehr Publikationen veröffentlicht<br />
als auf dem gesamten afrikanischen kontinent –<br />
<strong>eine</strong>r fläche wohlgemerkt, auf der südamerika und<br />
europa zusammen Platz fänden. von den 500 Topuniversitäten<br />
nach shanghai-ranking sind nur<br />
3 aus Afrika, 8 dagegen aus der schweiz.<br />
die afrikanische forschungs- und bildungslandschaft<br />
sei heute in <strong>eine</strong>m desolaten Zustand, es fehle an<br />
geld, infrastruktur und Perspektiven für hoffnungsvolle<br />
Wissenschaftler. viele afrikanische regierungen<br />
hätten den Wert <strong>eine</strong>r starken Wissenschaft und<br />
<strong>neue</strong>r Technologien bis heute nicht erkannt, beklagte<br />
hassan. unter anderem beunruhigt ihn, dass Afrika<br />
den Anschluss in bedeutenden Wissenschaftsfeldern<br />
zunehmend verliert. dazu gehört etwa die nanotechnologie,<br />
deren Anwendungen, zum beispiel in form<br />
von nanopartikelfiltern, Lösungen bieten könnten,<br />
um schmutziges Wasser von krankheitserregern zu<br />
reinigen. <strong>eine</strong> ähnliche entwicklung beobachtet er<br />
auch in der biotechnologie, welche substanzielle<br />
beiträge zur bekämpfung von krankheiten und seuchen<br />
leisten könnte. hassan forderte deshalb <strong>eine</strong>
Mohamed H. A. Hassan regte mit s<strong>eine</strong>r kurzweiligen<br />
Rede das Publikum zum Nachdenken an.<br />
globale entwicklungspartnerschaft, wie sie in den<br />
«millennium development goals» der unO im Jahre<br />
2001 beschrieben worden ist. Technologien zur<br />
verbesserung der situation Afrikas könnten nicht<br />
einfach aus dem Westen importiert werden, sondern<br />
müssten von lokalen fachleuten entwickelt<br />
oder zumindest mitentwickelt werden.<br />
regierungen ÜberZeugen<br />
hassan sieht in der bevölkerung Afrikas <strong>eine</strong> gewaltige<br />
ressource: Über 41 Prozent der 922 millionen Afrikaner<br />
sind unter 14 Jahre alt. Wenn es gelinge, diesen menschen<br />
Perspektiven zu bieten und die Talentiertesten<br />
unter ihnen gezielt zu fördern, könnte laut hassan in<br />
Zukunft die gesamte menschheit von <strong>eine</strong>r lebendigen<br />
bildungs- und forschungslandschaft Afrikas profitieren.<br />
er forderte deshalb mindestens <strong>eine</strong> spitzenuniversität<br />
oder forschungsinstitution mit internationaler Ausstrahlung<br />
in jedem afrikanischen Land. solche institutionen<br />
würden den besten afrikanischen forschern ein<br />
Zuhause bieten und damit dem braindrain, also dem<br />
Abwandern von hochqualifizierten forschern ins Aus-<br />
land, entgegenwirken. diese institutionen böten zudem<br />
knotenpunkte, über die Afrika mit der internationalen<br />
wissenschaftlichen gemeinde verknüpft würde, was<br />
wiederum die grundlage für fruchtbare Zusammenar-<br />
beiten über die grenzen des kontinents hinweg sei.<br />
um afrikanische und internationale regierungen vom<br />
Wert <strong>eine</strong>r starken Wissenschaft in Afrika zu überzeugen,<br />
sind nach Ansicht hassans einige durchschlagende<br />
erfolgsgeschichten notwendig. deshalb hat die<br />
TWAs begonnen, die innovativsten Projektgeschichten<br />
Afrikas zu sammeln und zu publizieren. Zusätzlich<br />
organisiert die TWAs regelmässig konferenzen, an<br />
welchen sich junge afrikanische Wissenschaftler untereinander<br />
und mit kollegen von anderen kontinenten<br />
austauschen können. gerade den Wissensaustausch<br />
von exzellenten Wissenschaftlern des Westens und<br />
hoffnungsträgern in Afrika erachtet hassan als riesige<br />
Chance für Afrika. und so machte der redner am ende<br />
s<strong>eine</strong>r kurzweiligen Präsentation der eTh <strong>Zürich</strong> gleich<br />
<strong>eine</strong>n vorschlag: An der nächsten TWAs-konferenz in<br />
Afrika sollten auch einige hoffnungsträger der eTh<br />
<strong>Zürich</strong> teilnehmen. es wäre nicht die erste kooperation<br />
von eTh-Wissenschaftlern mit afrikanischen kollegen.<br />
Über das «Centre suisse de recherche scientifique en<br />
Côte d‘ivoire», das hassan als <strong>eine</strong>s der wenigen bereits<br />
bestehenden exzellenzzentren in Afrikas forschungslandschaft<br />
bezeichnete, besteht seit langem<br />
ein zürcherisch-afrikanischer Wissensaustausch.<br />
Den Fonds<br />
neu äufnen<br />
im rahmen der Presidential Lecture<br />
– früher geP-vorlesung – haben<br />
seit 1981 insgesamt 23 hochkarätige<br />
Persönlichkeiten an der eTh<br />
<strong>Zürich</strong> gesprochen. ermöglicht<br />
wurde dies durch <strong>eine</strong>n fonds,<br />
welchen die vorgängerorganisation<br />
der eTh <strong>Alumni</strong>, die geP, der<br />
eTh <strong>Zürich</strong> zum 125-Jähr-Jubiläum<br />
schenkte. damit die reihe der Presidential<br />
Lectures auch mittelfristig<br />
fortgesetzt werden kann, bittet<br />
die eTh <strong>Alumni</strong> vereinigung<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi<br />
I Perspektiven<br />
Die gesamte Mensch-<br />
heit könnte von<br />
starken afrikanischen<br />
Forschungsinstitu-<br />
tionen profitieren.<br />
alle mitglieder, sich mit <strong>eine</strong>r<br />
spende an der erneuten äufnung<br />
des fonds zu beteiligen. Ziel ist<br />
es, in zwei Jahren, anlässlich des<br />
30. Jahrestages der veranstaltungsreihe,<br />
das geschenk über weitere<br />
zehn Jahre zu verlängern.<br />
Informationen unter: www.alumni.<br />
ethz.ch/events/presidential_lecture.<br />
Spenden sind erbeten an:<br />
PC 87-450602-5, <strong>ETH</strong> <strong>Alumni</strong>,<br />
Presidential Lecture, 8092 <strong>Zürich</strong><br />
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<strong>Alumni</strong> Kulturbrunch<br />
Amerika ist anders<br />
AChT JAhre LAng LebTe die sChrifTsTeLLerin miLenA mOser miT<br />
ihrer fAmiLie in sAn frAnCisCO. Wie sie diese ZeiT gePrägT hAT,<br />
erZähLTe sie Am ALumni kuLTurbrunCh.<br />
«san francisco ist k<strong>eine</strong> diva wie<br />
andere metropolen, nein, san fran-<br />
cisco ist <strong>eine</strong> alte hippietante, die<br />
<strong>eine</strong>n liebevoll in die Arme schliesst<br />
– und in der man sich sofort wie zu<br />
hause fühlt.» so beschreibt die<br />
schriftstellerin milena moser ihre<br />
gefühle gegenüber der amerikanischen<br />
metropole. Acht Jahre lang<br />
lebte sie mit ihrer familie in der<br />
kalifornischen grossstadt, <strong>eine</strong> Zeit,<br />
die sie stark geprägt hat. Wie sie<br />
diesen Lebensabschnitt erlebte, darüber<br />
berichtete milena moser ende<br />
Oktober am zweiten <strong>Alumni</strong> kulturbrunch<br />
im gut gefüllten dozentenfoyer<br />
im eTh-hauptgebäude.<br />
kOnfrOnTATiOn<br />
miT den WurZeLn<br />
rund 100 gäste fanden am sonntagmorgen<br />
den Weg an die eTh<br />
<strong>Zürich</strong>, um der Lesung der Autorin<br />
beizuwohnen – ein klares Zeichen,<br />
dass sich die ehemaligen eben<br />
nicht nur für maschinenbau und<br />
unternehmensführung, sondern<br />
auch für kultur interessieren. «die<br />
fremde bin ich – oder: Wie die erfahrung<br />
des Auswanderns, die Auseinandersetzung<br />
mit dem fremden<br />
letztlich <strong>eine</strong> konfrontation mit<br />
den eigenen Wurzeln bedeutet» –<br />
so lautete das Thema, dem milena<br />
moser in ihrer Lesung nachging.<br />
Anhand von Auszügen aus ihrem<br />
<strong>neue</strong>n buch «flowers in your hair»<br />
zeigte sie auf, welche konkreten<br />
erfahrungen man als ausgewanderte<br />
schweizerin im Land der un-<br />
begrenzten möglichkeiten macht.<br />
<strong>eine</strong> überraschende feststellung<br />
für sie war zunächst, wie sie in der<br />
ferne zur pünktlichen, pflichtbewussten<br />
vorbildschweizerin wurde.<br />
Plötzlich lebte sie all das, was sie<br />
früher in ihrer heimat so gestört<br />
hatte – sogar fondue habe sie gegessen,<br />
meinte sie lachend, obwohl<br />
sie doch früher geschmolzenen<br />
käse gar nicht habe leiden können.<br />
Jeder mensch bleibt sich in s<strong>eine</strong>m<br />
innersten gleich, egal wohin er geht,<br />
ist sie denn auch überzeugt.<br />
«Amerika ist anders», bringt sie<br />
ihre erlebnisse lakonisch auf den<br />
Punkt. «in den acht Jahren wurde<br />
wirklich jedes vorurteil, das ich von<br />
Amerika und den Amerikanern<br />
hatte, bestätigt – und gleichzeitig<br />
auch widerlegt.» mit viel humor<br />
und sympathie beschreibt milena<br />
moser in ihrem buch die menschen,<br />
denen sie in san francisco<br />
begegnet ist. so etwa ihren vermieter,<br />
der <strong>eine</strong>s Tages konsterniert<br />
feststellen muss, dass alles,<br />
was milena moser ihm über sich<br />
erzählt hat, auch tatsächlich<br />
stimmt. «Warum nur bist du ausgewandert»,<br />
fragte er sie voller<br />
unverständnis, «wenn du dich<br />
nicht selbst neu erfinden willst?»<br />
Als sich die familie schliesslich<br />
entschliesst, in die schweiz zurückzukehren,<br />
entscheidet sich milena<br />
moser, als Amerikanerin zurückzukommen.<br />
«im ersten Jahr fand<br />
ich einfach alles toll hier, es war<br />
zuweilen schon fast peinlich», erzählte<br />
sie. «ich nahm mir fest vor,<br />
nicht immer zu vergleichen, sondern<br />
offen und neugierig zu bleiben.»<br />
dies einzuhalten fiel ihr all<strong>eine</strong><br />
schon deswegen leicht, weil sie<br />
nach möriken im kanton Aarau<br />
zog, <strong>eine</strong>m kl<strong>eine</strong>n dorf, das <strong>eine</strong><br />
ganz andere Welt darstellt als die<br />
ferne amerikanische grossstadt.<br />
Leben An ZWei OrTen<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi<br />
das kapitel san francisco ist damit<br />
noch nicht abgeschlossen, das I Unverständnis<br />
ist gut spürbar, wenn man milena<br />
«Warum bist du<br />
moser zuhört. sie träumt denn auch<br />
davon, an zwei Orten gleichzeitig ausgewandert, wenn<br />
zu leben: hier in der schweiz, wo<br />
du dich nicht selbst<br />
sie unterdessen in der Altstadt von<br />
Aarau ein eigenes schreibatelier neu erfinden willst?»<br />
hat, und in kalifornien, wo sie ein<br />
zweites Zuhause gefunden hat. und<br />
wo ist für sie letztlich heimat? heimat<br />
sei für sie kein fester geografischer<br />
Ort, meint sie. Am ehesten sei<br />
das schreiben ihre heimat.<br />
feLix WÜrsTen<br />
Milena Moser: Flowers in your hair.<br />
Karl Blessing Verlag 2008.<br />
ISBN: 3896673432, CHF 31.90<br />
26 I 27
Marian Van der Elst, Energiecontroller<br />
«Perfekte Vorbereitung als Basis<br />
für maximale Leistung.»<br />
Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet <strong>neue</strong> Chancen. Wir verstehen sie<br />
als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeitende<br />
angewiesen wie beispielsweise Marian Van der Elst. Neue Projekte plant er perfekt – und trägt so<br />
zur Unternehmensentwicklung bei.<br />
Bei der BKW FMB Energie AG sorgen 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei<br />
mehr als <strong>eine</strong>r Million Einwohnern zuverlässig der Strom �iesst. Gehören <strong>Sie</strong> morgen dazu?<br />
Wir freuen uns, wenn <strong>Sie</strong> mit uns die Zukunft angehen.<br />
BKW FMB Energie AG, Human Ressource Management, Telefon 031 330 58 68,<br />
info@bkw-fmb.ch, www.bkw-fmb.ch/jobs
<strong>ETH</strong> Career Services<br />
Begegnung vor Ort<br />
ein menTOringWOrkshOP bOT ALumni und sTudierenden<br />
geLegenheiT, dAs menTOring Aus ersTer hAnd kennen Zu<br />
Lernen. dAbei enTsTAnd Wie erhOffT ein reger AusTAusCh.<br />
Was passiert eigentlich, wenn man<br />
<strong>Alumni</strong> als potenzielle mentorinnen<br />
und mentoren mit studierenden<br />
in <strong>eine</strong>n raum setzt? ergeben<br />
sich aus dieser begegnung gespräche,<br />
kontakte? entsteht vielleicht<br />
sogar die <strong>eine</strong> oder andere mentoringbeziehung?<br />
die eTh Career<br />
services fanden, dass Probieren in<br />
diesem falle über studieren geht,<br />
und haben deshalb mitte Oktober<br />
<strong>eine</strong>n mentoringworkshop durchgeführt,<br />
um genau dies herauszufinden.<br />
mentoren und mentorinnen<br />
sowie studierende, so die idee,<br />
sollten sich im kl<strong>eine</strong>n rahmen<br />
kennen lernen und gleich vor Ort<br />
die möglichkeit <strong>eine</strong>r mentoringbeziehung<br />
in erwägung ziehen.<br />
ungeWOhnTe<br />
besTuhLung<br />
schon beim eintreten wurde den<br />
gästen klar, dass sie kein gewöhnlicher<br />
Anlass mit referat erwarten<br />
würde, waren doch die stühle in<br />
harmonischer unordnung im ganzen<br />
raum verstreut und nicht wie<br />
gewohnt in reihen aufgestellt.<br />
etwas irritiert und zögerlich nahmen<br />
die ersten gäste Platz. schon<br />
bald zeigte sich, dass diese gewollte<br />
unordnung <strong>eine</strong> durchmischung<br />
ermöglichte, die sonst nur schwer<br />
zu erreichen gewesen wäre. schon<br />
nach der einwärmeübung, die sigrid<br />
viehweg-schmid, vorstandsmitglied<br />
von eTh <strong>Alumni</strong> und selbst aktive<br />
mentorin, einleitete, um die Teilnehmer<br />
miteinander bekannt zu machen,<br />
wurde die Atmosphäre locker<br />
und die Teilnehmenden mischten<br />
sich fröhlich durcheinander.<br />
nach <strong>eine</strong>m kurzen Theorieteil zur<br />
begriffserklärung des Wortes mentoring<br />
und über den sinn von mentoringbeziehungen<br />
standen kl<strong>eine</strong><br />
praktische Übungen auf dem Programm.<br />
Auch diese hatten das Ziel,<br />
die Teilnehmenden miteinander<br />
bekannt zu machen. vanessa hugo<br />
erklärte danach das Online-mentoring<br />
und entliess die gäste zum<br />
Apéro. und siehe da: es haben sich<br />
viele <strong>neue</strong> Paare gebildet, die nun<br />
im kommenden Wintersemester<br />
<strong>eine</strong> mentoringbeziehung aufbauen<br />
werden. Was diese beziehungen<br />
den einzelnen studierenden bringen<br />
werden, muss sich erst noch<br />
zeigen. sicher ist jedoch, dass viele<br />
studierende diesen Workshop zum<br />
Anlass nahmen, den schritt ins<br />
mentoring zu wagen. Aufgrund<br />
der sehr positiven rückmeldungen<br />
werden die eTh Career services<br />
diesen Workshop auch im nächsten<br />
Jahr durchführen.<br />
ArbeiTsfeLd energie<br />
mit dem Thema berufseinstieg<br />
befassen sich die eTh Career services<br />
demnächst auch auf <strong>eine</strong>r<br />
ganz anderen ebene. Am beispiel<br />
des hochaktuellen Themas energie<br />
wird der berufseinstieg von jungen<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
an drei konkreten beispielen be-<br />
leuchtet. <strong>eine</strong> veranstaltung zum<br />
Thema «Arbeiten im bereich er<strong>neue</strong>rbare<br />
energien und energieeffizienz»<br />
wird Anfang dezember zeigen,<br />
was für Arbeitsmöglichkeiten sich<br />
für Absolventinnen und Absolventen<br />
der eTh in diesem berufsfeld I Kontakte<br />
ergeben. <strong>Alumni</strong> von drei unter-<br />
Es haben sich viele<br />
nehmen sprechen über ihre Arbeit<br />
und stellen aktuelle Projekte aus <strong>neue</strong> Paare gebildet,<br />
den bereichen er<strong>neue</strong>rbare energi-<br />
die nun <strong>eine</strong> Menen<br />
oder energieeffizienz vor.<br />
dieser eTh Career event folgt dem toringbeziehung<br />
bewährten muster der Wissensver-<br />
aufbauen.<br />
mittlung durch <strong>Alumni</strong> an die studierenden.<br />
Ziel der veranstaltung<br />
ist es, den Teilnehmenden verschiedene<br />
berufsbilder näherzubringen.<br />
die Teilnehmenden können sich so<br />
mit verschiedenen konkreten fragen<br />
befassen, etwa: möchte ich in<br />
der energiebranche arbeiten? sehe<br />
ich mich in dieser Tätigkeit, in dieser<br />
firma, in dieser funktion? interessieren<br />
mich solche Projekte? der<br />
Anlass richtet sich primär an studierende,<br />
aber auch <strong>Alumni</strong> sind<br />
willkommen.<br />
Arbeiten im Bereich Er<strong>neue</strong>rbare<br />
Energien / Energieeffizienz: Drei<br />
Firmen – drei Projekte. Mit EWZ,<br />
Alstom, Econcept. 2. Dezember 2008,<br />
18.15–19.30 Uhr (Anschliessend<br />
Apéro). <strong>ETH</strong>-Hauptgebäude HG F3.<br />
Informationen und Anmeldung<br />
unter www.career.ethz.ch/events<br />
vAnessA hugO<br />
Head <strong>ETH</strong> Career Services<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi<br />
28 I 29
<strong>Alumni</strong> Relations<br />
Konstruktiver Austausch<br />
nAChT der<br />
fOrsChung<br />
Am 26. september 2008 fand<br />
bereits zum zweiten mal die Zür-<br />
cher nacht der forschung statt.<br />
Am seebecken konnten sich die<br />
zahlreichen besucherinnen und<br />
besucher aus erster hand infor-<br />
mieren, an welchen Themen die<br />
forscherinnen und forscher der<br />
verschiedenen Zürcher hochschulen<br />
arbeiten. Zu <strong>eine</strong>m speziellen<br />
side event wurden die Chargierten<br />
und gönner der eTh <strong>Alumni</strong><br />
vereinigung eingeladen. rund<br />
70 gäste trafen sich zunächst<br />
beim <strong>Zürich</strong>horn zum Apéro.<br />
Als hauptpunkt stand anschliessend<br />
<strong>eine</strong> schifffahrt auf dem<br />
Programm. nachdem eTh-Präsident<br />
ralph eichler die gäste begrüsst<br />
hatte, hielt Philipp reist<br />
vom institut für mess- und regeltechnik<br />
ein kurzreferat zum Thema<br />
«ein blinder Jongleur-roboter».<br />
der forscher erläuterte dabei,<br />
wie ein speziell entwickelter<br />
roboter jonglieren kann, obwohl<br />
er den ball weder sehen, hören<br />
noch fühlen kann. dank intelligenter<br />
konstruktion und geschickt<br />
programmierter bewegungen<br />
vollbringt der roboter<br />
dieses kl<strong>eine</strong> kunststück. das sei,<br />
so rist, nicht bloss <strong>eine</strong> spielerei.<br />
indem die forscher den robotern<br />
anspruchsvolle Aufgaben beibrächten,<br />
könnten sie viel über die<br />
steuerung von komplexen systemen<br />
lernen. nach dem Anlegen<br />
des schiffs beim <strong>Zürich</strong>horn konnten<br />
die gäste des <strong>Alumni</strong>-events<br />
die nacht der forschung individuell<br />
besuchen.<br />
diPLOmfeier d-biOL<br />
der <strong>Alumni</strong> fachverein biowissenschaften<br />
und die eTh <strong>Alumni</strong> vereinigung<br />
haben dem verein der biologiestudenten<br />
der eTh <strong>Zürich</strong><br />
(vebis) tatkräftig unter die Arme<br />
gegriffen und die diesjährige diplomfeier<br />
für das departement biologie<br />
organisiert. 54 von insgesamt<br />
74 Absolventinnen und Absolventen<br />
nahmen am 17. Oktober 2008<br />
an der veranstaltung im Auditorium<br />
maximum der eTh <strong>Zürich</strong> teil.<br />
Als festredner sprach rené imhof,<br />
direktor Pharmaforschung bei der<br />
firma hoffmann-La roche, basel,<br />
zum Thema «vom master zum<br />
kreativen Wissenschafter». departementsvorsteher<br />
Timothy richmond<br />
übergab schliesslich den<br />
jungen Absolventinnen und Absolventen<br />
ihre wohlverdienten diplome.<br />
Csilla Priest, Präsidentin der<br />
<strong>Alumni</strong> biowissenschaften, begrüsste<br />
im Anschluss daran die<br />
<strong>neue</strong>n <strong>Alumni</strong> und nutzte die gelegenheit,<br />
ihren fachverein und die<br />
<strong>Alumni</strong> vereinigung vorzustellen.<br />
begleitet wurde die feier durch ein<br />
sextett der eTh big band.<br />
ALumni-kOnferenZ<br />
28 Personen von insgesamt 19<br />
hochschulen (universitäten, eTh,<br />
fachhochschulen, Pädagogische<br />
hochschulen) nahmen an der<br />
ersten swiss <strong>Alumni</strong> Conference<br />
teil, welche am 1. Oktober 2008<br />
Grosse Freude nach dem erfolgreichen<br />
Abschluss an der Diplomfeier des D-BIOL.<br />
an der eTh <strong>Zürich</strong> stattfand. Alle<br />
Anwesenden nahmen als vertre-<br />
terinnen und vertreter von beste-<br />
sArA PAPAPieTrO<br />
<strong>ETH</strong> AlumNi<br />
henden oder sich im Aufbau befindenden<br />
<strong>Alumni</strong>-Organisationen<br />
teil. Ziel der konferenz war es, sich<br />
gegenseitig kennen zu lernen<br />
sowie ideen, inputs und Probleme<br />
auszutauschen. es fanden diverse I Austausch<br />
Workshops zu verschiedenen<br />
Die Swiss <strong>Alumni</strong><br />
<strong>Alumni</strong>-Themen statt, etwa kommunikation,<br />
fundraising, <strong>Alumni</strong> Conference zeigte die<br />
relations, mitgliedergewinnung,<br />
ganze Vielfalt an<br />
Career services und datenverwaltung.<br />
die Teilnehmenden nutzten <strong>Alumni</strong>-Aktivitäten<br />
den Anlass zu regen diskussionen<br />
in der Schweiz auf.<br />
und knüpften <strong>neue</strong> kontakte.<br />
Auch die vertreterinnen und vertreter<br />
von bereits gut etablierten<br />
<strong>Alumni</strong>-Organisationen konnten<br />
von diesem Anlass viele <strong>neue</strong><br />
ideen mitnehmen, beispielsweise<br />
zur Organisation von homecoming<br />
days oder zur gewinnung<br />
von neuabsolventen. das nächste<br />
schweizweite <strong>Alumni</strong>-Treffen<br />
findet in <strong>eine</strong>m Jahr statt und<br />
wird durch den dachverband fh<br />
schweiz in Luzern organisiert.<br />
30 I 31
<strong>ETH</strong> <strong>Alumni</strong> Porträt<br />
Klimaschutz konkret<br />
OThmAr sChWAnk, biOLOge und gesChäfTsLeiTungsmiT-<br />
gLied der firmA infrAs, isT ÜberZeugT, dAss WirTsChAfTLiChe<br />
enTWiCkLung AuCh Ohne den Preis der ZersTörung des<br />
PLAneTen Zu hAben isT.<br />
Von Judith Stofer<br />
das Quartier binz, in dem das private forschungs- und<br />
beratungsunternehmen infras seit Anfang Jahr s<strong>eine</strong><br />
büroräumlichkeiten hat, gehört, so der Jargon der städtischen<br />
Wirtschaftsförderung, zu den <strong>neue</strong>n kreativstandorten<br />
der stadt <strong>Zürich</strong>. ein buntes gemisch aus<br />
kl<strong>eine</strong>ren und grösseren dienstleistungsunternehmen<br />
hat sich in den vergangenen Jahren in diesem zentralen<br />
und doch abgeschirmten, ruhigen Quartier am<br />
fusse des uetlibergs niedergelassen.<br />
mit dem öffentlichen verkehr ist man vom hauptbahnhof<br />
<strong>Zürich</strong> innerhalb weniger minuten in der binz. das<br />
gebäude mit den infras-büroräumen ist nicht zu verfehlen.<br />
bereits von weitem ist der futuristisch anmutende<br />
Aufbau zu sehen, der nachträglich auf ein ehemaliges<br />
Lagergebäude aufgesetzt wurde. supertanker<br />
Vorbild I heisst das haus. Wie in <strong>eine</strong>m riesigen Tanker fühlt<br />
man sich auch, wenn man das oberste, loftartige<br />
«Wir arbeiten<br />
stockwerk betritt. die Weitsicht über die stadt <strong>Zürich</strong><br />
nicht nur für die bis in die Alpen ist atemberaubend. stolz führt Othmar<br />
schwank die besucherin in die Cafeteria mit «Töggeli-<br />
Nachhaltigkeit, wir<br />
kasten» und von dort auf die riesige Terrasse, die viel<br />
leben sie auch.»<br />
Platz zum Aus- und entspannen an der frischen Luft<br />
bietet. bei <strong>eine</strong>m kaffee erzählt er über die Photovoltaikanlage,<br />
die s<strong>eine</strong> firma auf dem dach des Tankers<br />
installieren liess und die <strong>eine</strong>n grossteil des eigenen<br />
elektrizitätsverbrauchs abdeckt, und dass er, der kein<br />
passionierter fussballfan sei, diesen sommer während<br />
der euro 08 entdeckt habe, wie wichtig das «Töggelen»<br />
für das soziale klima im betrieb sein könne.<br />
schwank, der an der eTh <strong>Zürich</strong> biologie und Agrarwissenschaft<br />
studierte, mit <strong>eine</strong>r Arbeit in Pflanzenökologie<br />
am institut für Pflanzenbau dissertierte und<br />
<strong>eine</strong> nachdiplomausbildung zu fragen der entwicklungsländer<br />
abschloss, ist 56 Jahre alt, in schaffhausen<br />
aufgewachsen und wohnt in Aarau. seit mehr als<br />
30 Jahren arbeitet er, mit unterbrüchen, bereits für<br />
die infras. eingestiegen ist er 1977 als Praktikant,<br />
weil das erst einjährige start-up-unternehmen, das<br />
im umfeld der eTh gegründet worden war, kein geld<br />
hatte, um <strong>eine</strong>n festen mitarbeiter zu bezahlen. «für<br />
die stadt schaffhausen habe ich ein energiekonzept<br />
ausgearbeitet», erinnert sich schwank an die Anfangszeiten.<br />
seit 1991 ist er nun geschäftsleitungsmitglied<br />
und verwaltungsrat der infras, die heute<br />
46 mitarbeitende beschäftigt.<br />
das forschungs- und beratungsunternehmen, das<br />
für private und öffentliche institutionen in den bereichen<br />
umwelt, verkehr, energie, Wirtschaft und<br />
gesellschaft sowie internationale Zusammenarbeit<br />
nachhaltige Lösungen erarbeitet, studien erstellt<br />
oder institutionen und firmen in schwierigen Prozessen<br />
unterstützt, ist ein kind der politischen wie auch<br />
der umweltpolitischen 1970e-Jahre. «Wir sind kein<br />
selbstverwalteter betrieb mit vollversammlungen»,<br />
betont schwank. Aber sie seien <strong>eine</strong> firma, die ein<br />
stück weit die ideen jener Zeit spiegle. dazu gehören<br />
flache hierarchien und mitspracherecht. Zudem befin-
Othmar Schwank versteht sich als Brückenbauer<br />
zwischen Politik und Wissenschaft.<br />
det sich die firma vollständig im besitz der mitarbei-<br />
tenden. Jährlich findet <strong>eine</strong> mitarbeiterversammlung<br />
statt, an der die festen mitarbeitenden <strong>eine</strong>n vertre-<br />
ter in die fünfköpfige geschäftsleitung wählen. «Wir<br />
arbeiten nicht nur für die nachhaltigkeit, wir leben<br />
sie auch», betont schwank. erst kürzlich hat das alter-<br />
native unternehmen den erstmals verliehenen deut-<br />
schen mobilitätspreis für sein «schlüssiges gesamt-<br />
konzept des geschäftsreiseverkehrs» erhalten.<br />
neben s<strong>eine</strong>r geschäftsleitungstätigkeit, «die nur ein<br />
nebenamt ist», so schwank, beschäftigt er sich hauptsächlich<br />
mit dem klima und dem klimawandel. «ich<br />
bin innerhalb der firma der spezialist, der den klimaverhandlungsprozess<br />
am nächsten verfolgt und die<br />
diskussionen auf internationaler ebene einschätzen<br />
kann», bringt er es auf den Punkt. vor kurzem hat er<br />
zusammen mit <strong>eine</strong>m belgischen Wissenschaftler<br />
vorschläge für das bundesamt für umwelt (bafu) erarbeitet,<br />
wie die klimaerwärmung langfristig auf 2<br />
grad begrenzt werden könnte ohne die beiden Wachstumsländer<br />
China und indien gegenüber den westlichen<br />
industriestaaten zu benachteiligen. «<strong>eine</strong> m<strong>eine</strong>r<br />
PorTräT<br />
Aufgaben ist es nun, die vertreter des bafu so gut vorzubereiten,<br />
dass diese die vorschläge an der un-klimakonferenz<br />
in Poznan von Anfang dezember überzeugend<br />
einbringen», erklärt schwank. er sei ein brückenbauer<br />
zwischen Politik und Wissenschaft, umschreibt<br />
er s<strong>eine</strong> rolle in diesem Prozess. dass schwank der<br />
richtige mann für solche Aufgaben ist, macht sein<br />
Werdegang deutlich. er bringt nicht nur das nötige<br />
fachwissen mit, sondern auch eigene politische erfahrung<br />
im schaffhauser stadtparlament und als I Dialog<br />
langjähriger Präsident des natur- und heimatschutzes.<br />
«Unsere Umwelt-<br />
hinzu kommen unzählige Aufenthalte in nepal, sri<br />
Lanka, China, Thailand und vor allem indien.<br />
probleme lassen sich<br />
eng mit indien verbindet schwank das öko-kühl-<br />
ohne den gleichbeschrank-Projekt,<br />
das ihm indirekt ein Zertifikat des<br />
nobelpreiskomitees eingebracht hat. das Projekt rechtigten Einbezug<br />
nahm s<strong>eine</strong>n start 1989 mit dem montrealer Proto-<br />
der Entwicklungskoll<br />
zum schutz der Ozonschicht und konnte dann<br />
dank <strong>eine</strong>s kredits, den der bund anlässlich s<strong>eine</strong>r länder nicht lösen.»<br />
700-Jahr-feier für die globale umwelt zur verfügung<br />
stellte, verwirklicht werden. Als folge verpflichtete<br />
sich der indische staat, s<strong>eine</strong>n konsum von fCkW auf<br />
null herunterzufahren. seit 1. August 2008 produziert<br />
indien kein fCkW mehr. Ausgezeichnet wurden<br />
schwank und sein kollege aber nicht wegen des<br />
öko-kühlschrank-Projekts, sondern weil sie im verlaufe<br />
dieser Arbeit <strong>eine</strong> methode entwickelt hatten, wie<br />
umwelttechnologie in entwicklungsländer transferiert<br />
werden kann. «der Weltklimarat hat im vergangenen<br />
Jahr den friedensnobelpreis für 2007 erhalten<br />
und alle Wissenschaftler, die mit ihren berichten in<br />
<strong>eine</strong>r substantiellen Art und Weise beigetragen haben,<br />
wurden mit <strong>eine</strong>m solchen Zertifikat ausgezeichnet»,<br />
erklärt schwank.<br />
damit ist das kühlschrank-Projekt noch längst nicht<br />
abgeschlossen. infras arbeitet eng mit der indischen<br />
firma godrej in mumbai zusammen, die saubere<br />
kühlschränke produziert und dafür handelbare emissionsgutschriften<br />
erhält. schwank: «Wir hoffen nun,<br />
dass wir diese umwelttechnologie über den emissionshandel<br />
in ganz südostasien zum standard machen<br />
können.» denn für ihn ist klar: umweltprobleme<br />
lassen sich ohne den gleichberechtigten einbezug<br />
der entwicklungsländer nicht lösen.<br />
32 I<br />
33
AgENdA<br />
Polyball 2008 I<br />
Am 29. November 2008<br />
stehen ab 19 Uhr die<br />
Türen zur glitzernden<br />
Winterwelt weit offen.<br />
Der Polyball lädt <strong>Sie</strong> zu<br />
<strong>eine</strong>r unvergesslichen<br />
Nacht in der ewigen<br />
Schnee- und Eiswelt ein.<br />
Glücklich ist, wer daran<br />
teilnehmen und die<br />
AlumNi EVENTs<br />
27.–31. mai 2009 (voraussichtl.)<br />
I <strong>Alumni</strong>-Studienreise<br />
kurzreise nach hamburg<br />
19.–20. september 2009<br />
I Homecoming Day 09<br />
<strong>ETH</strong> Hönggerberg<br />
BusiNEss EVENTs<br />
25. Juni 2009, 18.45 uhr<br />
Calvin Grieder<br />
CeO bühler, uzwil<br />
<strong>ETH</strong>-Hauptgebäude,<br />
Dozentenfoyer<br />
CArEEr sErViCEs<br />
2. dezember 2008, 18.15–19.30 uhr<br />
I Arbeiten im Bereich<br />
Er<strong>neue</strong>rbare Energien /<br />
Energieeffizienz<br />
<strong>Alumni</strong> aus drei unternehmen<br />
sprechen über ihre Arbeit<br />
<strong>ETH</strong>-Hauptgebäude Hörsaal F3<br />
AussTElluNgEN<br />
bis 18. dezember 2008<br />
I Lausanne, du bleu au vert<br />
Wände zum Schmelzen<br />
die <strong>neue</strong> metro-Linie m2 und<br />
bringen kann.<br />
Lausanne Jardins 2009<br />
<strong>ETH</strong> Hönggerberg, ARchENA +<br />
Architekturfoyer, HIL-Gebäude<br />
bis 16. Januar 2009<br />
I Stefan Gritsch: Mirror<br />
<strong>ETH</strong>-Hauptgebäude,<br />
Graphische Sammlung<br />
VErANsTAlTuNgEN<br />
25. november 2008, 16.15 uhr<br />
I Centre for Climate<br />
Systems Modelling<br />
eröffnungsfeier des <strong>neue</strong>n<br />
kompetenzzentrums C2sm<br />
<strong>ETH</strong>-Hauptgebäude,<br />
Auditorium Maximum<br />
27.–29. Januar 2009<br />
I Urban Futures<br />
The Challenge of sustainability<br />
The Alliance for global sustainability<br />
Annual meeting 2009<br />
<strong>ETH</strong>-Hauptgebäude,<br />
Auditorium Maximum<br />
TrEFFPuNKT<br />
sCiENCE CiTy<br />
30. november 2008, 11–16 uhr<br />
I Dem Ursprung des<br />
Universums auf der Spur<br />
kurzvorlesungen und demonstrationen<br />
mit felicitas Pauss<br />
und günther dissertori,<br />
institut für Teilchenphysik<br />
<strong>ETH</strong> Hönggerberg<br />
30. november 2008, 12.30–14 uhr<br />
I Open Class Informatik<br />
Wie brennt man <strong>eine</strong> musik-Cd,<br />
dass sie auch beschädigt funktioniert?<br />
mit Juraj hromkovic<br />
<strong>ETH</strong> Hönggerberg<br />
14. dezember 2008<br />
11–12.15 und 14–15.15 uhr<br />
I Grosse Chemieshow<br />
faszinierendes feuerwerk mit<br />
experimenten aus drei Jahrhunderten.<br />
Limitierte Platzzahl<br />
<strong>ETH</strong> Hönggerberg<br />
sCiENCE BAr<br />
1. dezember 2008, 20–21.30<br />
I Spukt es in der Welt<br />
oder im Hirn?<br />
mit Peter brugger, universitätsspital<br />
<strong>Zürich</strong>, und Walter<br />
von Lucadou, freiburg (d)<br />
moderation: monika schärer<br />
Bar-Buchhandlung sphères<br />
Hardturmstrasse 66, <strong>Zürich</strong><br />
5. Januar 2009, 20–21.30<br />
I Impfen – ja oder nein?<br />
mit Christoph berger, kinderspital<br />
<strong>Zürich</strong>, susanne stronski huwiler,<br />
schulärztlicher dienst stadt<br />
<strong>Zürich</strong>. moderation:<br />
steffen Lukesch<br />
Bar-Buchhandlung sphères<br />
Hardturmstrasse 66, <strong>Zürich</strong><br />
imPrEssum<br />
«Connect» ist das offizielle Organ<br />
der eTh <strong>Alumni</strong> vereinigung.<br />
I Herausgeber<br />
eTh <strong>Alumni</strong> vereinigung<br />
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s. 23 Pia Zanetti, <strong>Zürich</strong><br />
s. 24 u. 25 Judith stadler, <strong>Zürich</strong><br />
s. 27 u. 31 sara Papapietro<br />
I Druck<br />
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I Inserate<br />
kretz Ag, feldmeilen<br />
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15 000 exemplare<br />
erscheint viermal pro Jahr<br />
I Bezugspreise<br />
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nichtmitglieder<br />
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I Rechte<br />
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nachdruck nur mit<br />
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vereinigung <strong>Zürich</strong>.<br />
die nächste Ausgabe erscheint<br />
mitte februar 2009.
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Vision without action is just a dream.<br />
Action without vision passes the time.<br />
Vision with action can change the world.<br />
(Karsten Noack)<br />
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Ein Geheimnis des Erfolges ist,<br />
den Standpunkt des anderen zu verstehen.<br />
noser engineering ag | winterthur | luzern | bern<br />
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Unser Herr Geri Moll bespricht gerne mit Ihnen <strong>eine</strong>n möglichen Einsatz.<br />
Sei es in Winterthur, Luzern oder Bern.<br />
Tel. 079 423 36 60 | geri.moll@noser.com | www.noser.com